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Die Katal. v. Büch. zu herabges. Pr. Zur ital. Bibliographie. 15

lich Das, was die Herausgeber selbst zu Gunsten ihres Kataloges an die Spitze gestellt zu sehen wünschen, den Umstand nämlich, dass der Katalog wissenschaftlich rubricirt und nicht, wie die übrigen, alphabetisch geordnet ist, nicht gerade als einen besonderen Vorzug gelten lassen, da meiner Erfahrung nach bei derartigen Büchern, wo es weniger auf eine wissenschaftliche Uebersicht ankommt, die durchgehends alphabetische Ordnung der Büchertitel passender ist, als die Eintheilung des Materiales in einzelne wissenschaftliche Gruppen, bei welcher es ohnehin, da kurze Titelnotizen nie dazu einen sichern Anhaltepunkt geben können, gewiss nicht ohne Irrungen und Fehler abgehen dürfte. Wenigstens würde ich bei dergleichen wissenschaftlich rubricirten und namentlich so umfangreichen Katalogen, wie der Kuhlmey'sche ist, der schnelleren und besseren Orientirung wegen, und damit man nicht allemal beim Nachsuchen nöthig hätte, das Inhaltsverzeichniss zuvor zu Rathe zu ziehen, nicht allein für erforderlich erachten, dass jede Seite die Angabe der auf ihr enthaltenen wissenschaftlichen Rubrik als Ueberschrift erhielte, sondern dass auch ein kurzes alphabetisches Register, nach Art des Hinrichs'schen in den Vierteljahrs-Catalogen beigefügt würde, damit man, ein bestimmtes Buch im Auge (was wohl der gewöhnlichere und öfter vorkommende Fall sein dürfte, wenn ein Katalog von Büchern zu herabgesetzten Preisen zur Hand genommen wird), im Stande wäre, demselben auf die schnellste Weise nachzuforschen. Beides, die Seitenüberschriften sowohl als das alphabetische Register, fehlt leider im Kuhlmay'schen Kataloge, so dass ich dem Urtheile Derer, welche der Meinung sind, dass sich darin wegen der wissenschaftlichen Anordnung ein Jeder ohne mühsames Nachsuchen in jeder Wissenschaft Rath erholen könne, desshalb nicht so ohne Weiteres beipflichten mag, weil abgesehen davon, dass das jedesmal bei der Benutzung des Kataloges vorher erforderliche Nachsehen des Inhaltsverzeichnisses leicht unbequem werden kann, eine Menge Bücher von nicht so ganz entschiedenem Charakter sind, dass der mit der Litteratur nicht ganz vertraute Buchhändler oder Käufer ohne alphabetisches Register nicht so manches Mal darüber in Verlegenheit kommen sollte, unter welcher Rubrik er das eine und das andere Werk aufzusuchen habe.

[4.] Zur Italienischen Bibliographie.

Eine Probe aus Petzholdt's bibliographischem Handbuche

für Deutschland.

Biblioteca Italiana o sia Notizia de' Libri rari Italiani Divisa in quattro Parti Cioè Istoria, Poesia, Prose, Arti e Scienze; Già compilata da Niccola Francesco Haym In questa Impressione corretta, ampliata

e di giudizj interno alle migliori Opere arricchita Con Tavole copiosissime, e necessarie. Tom. I-II. Milano, Galeazzi. 1771-73. 4. 6 Bll., 682 S. Bücherverzeichniss u. LXXXIII S. Register.

Herausgeber ist Ferdinando Giandonati.

Biblioteca Italiana ossia Notizia de' Libri rari Italiani divisa in quattro parti cioè Istoria, Poesia, Prose, Arti e Scienze già compilata da Niccola Francesco Haym Edizione corretta, ampliata, e di giudizj intorno alle migliori opere arricchita. Con Tavole copiosissime e necessarie. Vol. I-IV. Milano, Silvestri. 1803. 8. 2 Bll. 306, 268, 210, 368 S.

Neuer Abdruck der Giandonati'schen Ausgabe.

La Biblioteca della Eloquenza Italiana Dove ordinatamente sono disposte le opere stampate in lingua nostra volgare sopra le discipline e le materie principali. V. Della Eloquenza Italiana di Giusto Fontanini Libri tre Novellamente Ristampati. Venezia, Zane. 1737. 4. Lib. III. p. 265-698.

Biblioteca dell' Eloquenza Italiana di Monsignore Giusto Fontanini con le annotazioni del Signor Apostolo Zeno accresciuta di nuove aggiunte. Tom. I-II ed Indice. Parma, Fratelli Gozzi. 1803-4. 4. XXIV, 536 u. 428 S. nebst 31 S. Register.

Nach der von Marco Forcellini bearbeiteten Ausgabe von 1753 durch Luigi Mussi besorgt.

Die Haym'sche Biblioteca Italiana, ein trotz aller seiner Fehler und Ungenauigkeit doch schätzbares und nützliches Werk, ist in mehreren Ausgaben erschienen, zuerst zu London 1726 in 8., sodann zu Venedig 1726, 1736 und 1741 in 4., später zu Mailand 1771-73 in 4., zuletzt ebenfalls zu Mailand 1803 in 8. Unter allen diesen Ausgaben ist die vorletzte die vorzüglichere und für den Gebrauch bequemste, obschon auch sie, gleich den übrigen, noch genug unzuverlässige und unrichtige Angaben enthält, so dass man sie nur mit der grössten Vorsicht benutzen, und ihr eigentlich nur da Glauben schenken darf, wo die Angaben auch anderwärts ihre Bestätigung finden. Wiewohl das Werk ursprünglich blos zu einem Verzeichnisse seltener Bücher bestimmt gewesen war, so hat es jedoch von den späteren Herausgebern eine solche Erweiterung erhalten, dass es als ein Repertorium der Italienischen Litteratur überhaupt gelten kann, welches freilich einer den jetzigen bibliographischen Bedürfnissen angemessene Umarbeitung nicht nur, sondern und vorzüglich auch einer durchgängigen genauen Revision und Berichtigung in jeder Hinsicht bedürftig ist. Die sogenannte Edizione corretta, ampliata ed arricchita von 1803 enthält keine wesentlichen Vermehrungen, ist weniger gut gedruckt als die Ausgabe von 1771-73, und so wenig verbessert, dass sie selbst mehrere auffällige Druck- und andere Fehler dieser letzteren Ausgabe beibehalten hat. Besonders

unbequem ist es auch, dass jeder der vier Bände sein eigenes Register hat.

Was das Fontanini'sche Werk, Della Eloquenza Italiana libri, anlangt, wovon gleichfalls mehrere Ausgaben erschienen sind die erste zu Rom 1726 in 4., die zweite zu Venedig 1727 in 8., die dritte zu Rom 1736 in 4., die vierte und beste zu Venedig 1737 ebenfalls in 4. so enthält dasselbe in den beiden ersten Ausgaben im zweiten und in den beiden letzten im dritten Buche eine Bibliothek der betreffenden Schriften der vorzüglicheren Italienischen Schriftsteller, die sich auch nicht nur in den Venetianischen Ausgaben des vorerwähnten Haym'schen Werkes abgedruckt findet, sondern auch einzeln herausgegeben worden ist, nämlich zu Venedig 1753 in 2 Bänden in 4., sowie in neuer etwas vermehrter Auflage zu Parma 1803 — 4 ebenfalls in 2 Bänden. in 4. (wozu das Register erst 1810 erschienen ist). Das Fontanini'sche Buch hat zwar an sich nur geringen Werth, jedoch machen es die gelehrten Bemerkungen Zeno's zu einer sehr schätzbaren Quelle für die Italienische Litteratur, die noch jetzt von dem Forscher nicht ohne Gewinn zu Rathe gezogen werden wird.

Litteratur und Miscellen.
Bibliographie.

[5.] * Catalogvs librorvm officinae Lvdovici Elzevirii, designans libros, qui tam ejus typis et impensis prodierunt; quam quorum alias copia ipsi suppetit Amstelodami, apud Lvdovicum Elzevirium, ciɔ ɔ CXLIX (1649). Paris, Hachette et Cie. 1855. 24. 12 S. Nur 100 Exempl., wovon 2 auf Perg. à 25 Fr., 4 auf chin. Pap. à 5 Fr., 4 auf cham. gefärbt. Pap. à 5 Fr. und 90 auf holländ. Pap. à 2 Fr. 50 c.

Ein Wiederabdruck des Katalogs Lodewyk Elzevier's III. in 8, wovon die Hamburg. Stadtbibliothek das einzige noch bekannte Exemplar besitzt und den bereits Dr. F. L. Hoffmann in Hamburg im Serapeum 1854. Nr. 9. p. 129-37 vollständig hat abdrucken lassen. Nach diesem Hoffmann'schen Abdrucke, aber keineswegs nach dem Hamburg. Originale selbst ist die neue Pariser Ausgabe gefertigt worden.

[6.] Katalog der neuesten Erscheinungen auf den Gebieten sämmtlicher Wissenschaften. Leipzig, Naumburg. Ausgegeben im December 1855. 8. 12 S. Gratis.

Zu den wöchentl., viertel- und halbjährl. Bibliographien, womit die deutsche Litteratur bereits ausreichend versorgt ist, versucht mit dem vorl. Kataloge, der zur Vertheilung an das Publicum von Seiten der Sortimenter bestimmt sein soll, eine neue hinzuzutreten: sie glaubt zu ihrem Auftreten desshalb berechtigt zu sein, weil sie ihre Büchertitel nicht alphabetisch,

wie die anderen Bibliographien, sondern in wissenschaftlicher Ordnung aufführt, und zu den einzelnen Titeln hier und da Bemerkungen über den Inhalt und wissenschaftl. Werth der Bücher hinzufügt. Ich kann aber der neuen Bibliographie desshalb noch keine Berechtigung zugestehen, und vermuthe daher, dass sich weder das Publikum, noch die Sortimenter sehr darum bekümmern werden.

[7,] *Revue bibliographique du midi de la France, de l'Algérie et des colonies, publiée par une société de bibliophiles sous la direction de Marius Chaumelin et Casimir Bousquet. 1re. année. Numéro spécimen. Marseille, impr. d'Arnaud. 8. 14 B. Erscheint monatlich 1 Nr. à 32 S. Pr. 10 Fr. f. Marseille, 12 Fr. f. d.. Depart.

Diese bibliograph. Revue scheint für die Publicationen von 43 Departements Das werden zu sollen, was das litterar. Centralblatt für die Deutschen Publicationen ist dafern überhaupt dem neuen Unternehmen eine Zukunft beschieden ist.

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[8.] Allgemeine kritische Bibliographie der deutschen neuesten theologischen Litteratur, bearbeitet von A. G. Rudelbach und H. E, F. Guericke, mit Beiträgen von F. Delitzsch, C. P. Caspari, K. Ströbel, W. Neumann, G. C. H. Stip, W. Flörke, F. W. Schütze, R. Rocholl, C. Wetzel, A. Brömel, W. Dieckmann, E. H. Engelhardt, u. A; s. Zeitschrift f. d. gesammte lutherische Theologie und Kirche, hrsg. von Dr. A. G. Rudelbach und Dr. H. E. F. Guericke. Zum Schlusse der einzelnen Quartalhefte."

Reichhaltige, wissenschaftlich geordnete Uebersichten, die jedoch in Ansehung des bibliographischen Elementes nicht durchgehends den an solche Arbeiten zu stellenden Anforderungen entsprechen und namentlich eine Uebereinstimmung in der Redaction der Titelcopien vermissen lassen. Mit dem kritischen Elemente der Uebersichten hat der Anz. nichts zu thun.

[9.] Catalogue de livres classiques français, latins, grecs, allemands, anglais, italiens etc., à l'usage des élèves des lycées, colléges, séminaires, pensions, institutions, écoles normales, écoles primaires, salles d'asile, etc. Année scolaire 1855-56. Paris, Delalain. 8. 5 B.

So sehr auch dieses Büchelchen als praktisch anempfohlen wird, so dürfte es doch für andere als Französische Leser wohl seine Mängel haben.

[10.] Repertorium über die vom Jahre 1800 bis zum Jahre 1850 in Akademischen Abhandlungen, Gesellschaftsschriften und wissenschaftlichen Journalen auf dem Gebiete der Geschichte und ihrer Hülfswissenschaften erchienenen Aufsätze. Von Dr. W. Koner, Custos an der K. Universitäts-Bibliothek zu Berlin. Bd. II. Hülfswissenschaften der Geschichte. Heft 3. (Schlussheft.) Numismatik, Inschriftenkunde. Mytho

logie. Register. Berlin, Nicolai. 8. 2 Bl. 481-882 S. Pr. n. 2 Thlr. 20 Ngr. Compl. pro Bd. I-II Pr. n. 9 Thlr. 5 Ngr.

Wiewohl das vorl. Buch schon wiederholt und fast jedesmal beim Erscheinen eines neuen Heftes von der Presse mit Anerkennung und Lob begrüsst worden ist, mithin einer weiteren Auszeichnung eigentlich nicht mehr bedarf, so drängen mich doch die grossen Vorzüge, welche das Buch, hinsichtlich des darauf verwendeten Fleisses und der Sorgfalt, sowie der darin herrschenden Ordnung, vor vielen anderen seinesgleichen besitzt, jedenfalls dazu, es nochmals der Aufmerksamkeit des Publikums angelegentlich zu empfehlen. Es ist ein Werk eisernen deutschen Fleisses, welches eben so sehr der Wissenschaft zum Nutzen als dem Verfasser zur Ehre gereicht. Die dem gegen, wärtigen Hefte beigegebenen Materienregister sichern dem Werke eine Brauchbarkeit, die nicht leicht Jemandem etwas vermissen lassen wird.

Was das vorl. Heft speciell anlangt, so hat den Verfasser theils die Schwierigkeit der Bearbeitung des darin enthaltenen reichen Materiales, theils und namentlich das Bestreben, sein Buch für die Fachgelehrten möglichst brauchbar zu machen, dazu veranlasst, dem ersten Theile des Heftes, nämlich der antiken Numismatik, eine andere Form zu geben, als sie für die übrigen Theile des Buches gewählt worden ist; denn es hat ihm in Bezug auf jenen ersten Theil nothwendig geschienen, nicht blos die einzelnen Aufsätze mit ihren Titeln neben einander aufzuführen, sondern dieselben vielmehr ihrem Inhalte nach zu zergliedern. Nach dem für die antike Numismatik angenommenen Systeme von Eckhel sind daher die einzelnen Städte und Könige der alten Welt in Ueberschriften zusammengestellt, und unter jeder Rubrik in kurzen Citaten die Publicationen, hauptsächlich solche, welche in dem grossen Mionnet'schen. Werke noch nicht enthalten sind, oder welche durch ihre archäolog. Commentare zu den auf den Münzen dargestellten Gegenständen dem Archäologen ein willkommenes Hilfsmittel darbieten, angegeben. Dass eine solche Arbeit eine sehr mühsame habe sein müssen, liegt auf der Hand und lehrt sicher ein nur flüchtiger Blick in das Buch, zumal da, um die möglichste Vollständigkeit der Angaben zu erlangen, vom Verfasser für sein Buch nicht nur Journale, sondern auch sonstige selbstständig erschienene numismatische Publicationen benutzt worden sind. Dagegen hat der Verf., was die Münzkunde des Mittelalters und der neueren Zeit betrifft, dieser eine gleiche Behandlungsweise nicht gewidmet, sondern dieses wüste und unerquickliche Material, welches der wahre Tummelplatz der Münzsammler ist, die sich mit ihrem Gelde gern einen gelehrten Anstrich geben möchten, denselben zur weiteren Zergliederung in seine ein

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