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CONTINUATION OF THE QUARTERLY

AMERICANA GERMANICA

A MONTHLY DEVOTED TO THE COMPARATIVE STUDY OF THE

Historical, Literary, Linguistic, Educational and Commercial Relations

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THE GERMAN AMERICAN HISTORICAL SOCIETY
CHAS. H. BREITBARTH, Business Manager,
1120 CHESTNUT STREET, ROOMS 44 and 48.

Berlin:

Philadelphia.

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MAYER & MÜLLER

CARL A. STERN

London:

KEGAN, PAUL TRENCH, TRÜBNER & CO., LTD.

F. A. BROCKHAUS
Paris:

H. LESQUDIER

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Deutsche Ansprache gehalten bei der amerikanischen Carl Schurz Gedenkfeier in New York am 21. November 1906 in Carnegie-Hall, von

Eugen Kühnemann.*

Mein erstes Wort an dieser Stelle muss ein Wort des Dankes sein, eines Dankes, der, wie ich glaube, von allen deutschen Stammesgenossen gefühlt wird. Diese Feier veranstalten Amerikaner einem ihrer grössten Bürger. Carl Schurz hat seinen

* Professor der Philosophie in Breslau, z. Z. Austausch-Professor für deutsche Literatur an der Harvard Universität in Cambridge, Mass. Die amerikanischen Redner des Abends waren Ex-Präsident Grover Cleveland, Charles M. Eliot, Präsident der Harvard Universität, Marineminister Bonaparte und Booker T. Washington, der Führer der Bestrebungen für die Hebung der schwarzen Rasse in Amerika. Herr Choate präsidirte. Prof. Schumacher, jetzt Austausch-Professor an der Columbia Universität in New York, überbrachte die Grüsse von Schurz' alter Universität Bonn. Der Liederkranz sang den Männerchor ,,Meine Muttersprache", der Arion,,Gebet", das Symphonie-Orchester spielte den Trauermarsch aus der Götterdämmerung zum Anfang und das Vorspiel der Meistersinger zum Schluss.

Stolz darein gesetzt, nichts anderes als ein treuer und wahrer amerikanischer Bürger zu sein. Aber aus dem deutschen Vaterlande stammte doch die Kraft, die er im Dienste Amerikas entfaltet hat. Darum liegt so viel feine Würdigung darin, dass zu seiner Ehre hier ein Deutscher in seiner deutschen Muttersprache zu Ihnen reden darf. Das deutsche Lied zum Preis der Muttersprache ist zuvor erklungen, auch dies in feinstem Verständniss seiner Seele, die in der Musik lebte und die deutsche Sprache als die Sprache des Liedes geliebt hat. Zugleich kommt die ganze Geschichte des Mannes darin zum Ausdruck, der zwei Welten angehörte und ein Meister zweier Sprachen war. Dies war sein Schicksal und seine Grösse, sein Glück und vielleicht sein Schmerz, sein Heldenlied und vielleicht seine Tragödie. Was er Amerika bedeutete, geziemt nicht dem Fremden zu verkünden. Der Deutsche aber darf sprechen über den deutschen Mann in Carl Schurz.

Er ist geboren an unserm deutschen Strome, dem Rhein. Unvergessene Heimatserinnerungen klingen in einer seiner schönsten deutschen Reden wieder. ,,Mit wehmüthiger Lust denken wir an die grünen Wasser des heimathlichen Rheins, in denen sich die altersgrauen, sagenumwobenen Burgen spiegeln; wo die edle Traube glüht; wo der Mensch froh ist, auch ohne zu wissen warum; wo das deutsche Lied doppelt poetisch klingt; wo vom Niederwald das Bild der sieghaften Germania so trotzig über die Grenze blickt; an das schöne liebe Land, von dem jeder Fussbreit uns teuer ist." Er war ein Kind des Volkes und hat das farben- und gestaltenreiche Bild des deutschen Volkslebens jener Zeit in die kindliche Seele begierig aufgenommen. Noch lebten die Heldenüberlieferungen des Befreiungskrieges. Und an den Gesprächen kluger Männer am Herdfeuer entwickelte sich der erste phantasievolle Anteil an der grossen Welt. Aus dem Munde des Vaters hörte er zum ersten Mal von Washington als dem edelsten Helden der Geschichte. Er ging durch die deutsche Schul

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