Page images
PDF
EPUB

31

neswegs vorspringend, das Geficht erweiternd, das jedoch mehr lang als breit ist."

Von S. 286 bis 320 zeigt der Verf., daß die Bewohner der Karolineninseln keine Merkmale trügen, durch welche sie in ausreichender Weise von den Polynesiern getrennt werden könnten, wie dieß auch schon die Meinung von Chamisso und Lütke gewesen ist.

Bezüglich der Malayen äußert der Verf. S. 323, daß er unter ihnen über ein Jahr und zwar an den verschiedensten Punkten gelebt, fie aber überall von dem nämlichen Typus gefunden hätte und daß dieser nur geringe Abweichungen von dem polynesi: fchen darbiete, so daß ihm, selbst abgesehen von der Sprachenverwandtschaft, kein Zweifel über die Identität der Malayen und Polynesier bleiben könne. Als die vorzüglichsten Merkmale der Malayen bezeichnet er die nachstehenden. Ihre Statur ist mittelmäßig; man findet selten bey ihnen Männer von einer Größe wie die polynesischen Häuptlinge. Die Haare sind schwarz und glatt, bisweilen gelockt; die Hautfarbe ist dieselbe wie die der Einwohner von Rouk, Gouap, mit einem Wort wie die der Karolinen - Insulaner, und daher nur etwas dunkler als die der östlichen Polynesier. Diese Farbe ändert Diese Farbe ändert übrigens an Intensität nach den Lokalitäten. Ihre Gesichtszüge sind im Allgemeinen minder regelmäßig und minder angenehm, das Gesicht ist etwas breiter und gerundeter, die Augen stehen oft etwas schief, die Lippen sind etwas dicker und vorspringender und die Backenknochen etwas breiter; die Schädelform scheint wenig zu differiren. Man sieht, daß diese Diffe renzen unbedeutend sind und nur eine leichte Varie tät constituiren."

Die Angaben mehrerer Beobachter, als ob die Malayen mit den Chinesen in nächster Verwandtschaft stünden, leitet der Verf. davon ab, daß fast auf allen malayischen Inseln Chinesen sich niedergelassen haben, die sich mit den einheimischen Frauen verbinden und dadurch Mischlinge erzeugen, deren Physiognomie sowohl vom Malayen als Chinesen an sich hat. Da diese Mischlinge immer nur Frauen aus ihrer Kaste heirathen und zugleich ganz den Sitten der Chinesen gemäß leben, so werden sie al lenthalben als solche betrachtet.

Von besonderem Werthe sind des Verf. Angaben über die oceanischen Neger, da sie theils ältere Berichte bestätigen, theils neuere irrthümliche Er nimmt unter ihnen Darstellungen widerlegen. nicht mehr als 2 Rassen an, die australische, welche Neuholland, und die melanische, welche Neuguinea und andere große Inseln bewohnt. Beyde unter scheidet er S. 346 in folgender Weise. Die Melanier haben die größte Aehnlichkeit mit den afri kanischen Negern. Das Haar ist wollig, die Nase breit und abgeplattet, die Backenknochen vorsprin gend, der Mund groß, die Lippen dick. Bey der australischen Rasse dagegen sind die Haare dick, buschig, bisweilen kraus, aber nicht wollig und cy= lindrisch. Die Gesichtszüge, obwohl abstossend, diffe: riren von denen der Neger. Die Nase ist kurz und breit, bisweilen aber habichtsartig; der Mund ist sehr groß, aber die Lippen sind weniger dick und weniger vorspringend als bey der melanischen Rasse."

Mit den Eingebornen Neuhollands wurde der Verf. nur an einem einzigen Punkt, nämlich in der Raffles-Bay unter dem 9° f. Br. bekannt; er meint jedoch, daß an ihnen der Typus der australischen Rasse sich vollständig erkennen lasse, da die Bewohner Neuhollands überall identisch seyen. Jacquinot's Beschreibung dieser Australier der Raffles - Ban ist aber sehr abweichend von der feines Reisegefährten Hombron's, denn während dieser ihnen ein wolliges Haar zuschreibt, sagt jener S. 348 dagegen, daß ihr Haar in grobe Flocken getheilt, „aber nicht wollig und gewellt wie das der Neger sey." So wäre denn die Anomalie, die Hombron in der Behaarung der nördlichen Australier gefunden haben will, durch einen gleichzeitigen Augenzeugen beseitigt.

(Schluß folgt.)

München.

herausgegeben von Mitgliedern

Nro. 133. der k. bayer. Akademie der Wissenschaften.

6. Juli.

1847.

Geognostisch: Drographische Karte der Umgegend des Laacher See's entworfen durch C. von Oeynhausen, Königl. Preußischen Geheimen Ober: Bergrath. Berlin 1847. Verlag von Simon Schropp 2c. 8 Blåtter; nebst Er: läuterungen 4. S. 64.

Wenn schon jede geognostische Karte, die auf einer genauen und sorgfältigen Untersuchung einer Gegend beruht, die Aufmerksamkeit des geognosti schen Publikums verdient, weil sie zahlreiche Beobachtungen in einer solchen Form darlegt, daß aus ihnen mannigfache Resultate gezogen werden können, so ist dieß um so mehr der Fall, wenn eine solche Karte eine vorzugsweise interessante, durch das Auftreten vieler oder seltener Gebirgsarten bezeichnete Gegend in einer Weise darstellt, wie sie bisher nur wenig angewendet worden ist. Deßhalb scheint die vorliegende Karte von E. von Oeynhausen besondere Aufmerksamkeit zu verdienen und dürfte das Bekanntwerden derselben auch in einem größeren Kreise von Interesse seyn, als es sonst mit ähnlichen Arbeiten der Fall ist, die sich auf eine bestimmte Dertlichkeit beziehen.

Die Karte hat einen Maaßstab von 25000 der wahren Größe, der sehr gut die Darstellung der geognostischen Einzelheiten verstattet; das Terrain ift mit einer ganz besonderen Sorgfalt behandelt, es ist ganz nach der Anschauung in die genaue Grundlage der Karte von Hrn. von Deynhausen eingetragen. Die charakteristischen Formen der Berge und Thäler

Dieß ist

sind daher vorzugsweise hervorgehoben. in einer durch ihre Vulkane so sehr ausgezeichneten Gegend wie die des Laacher See's von der größten Wichtigkeit. Keine Karte, welche bisher von dieser Gegend bekannt war, stellt das Terrain irgend wie richtig dar; keine war brauchbar, um die geognostischen Verhältnisse nach derselben zu verfolgen. In der vorliegenden ist dieß alles klar. Die vulkanischen Kegel mit ihren theilweise zerstörten Wänden, mit den aus ihnen hervorgetretenen Lavaströmen zeichnen sich sehr bestimmt aus. Die drey großen in einer Linie liegenden, doch verschiedenartig zu sammengesetzten Kesselthäler des Kruster Ofen, des Laacher See's, des Beckens von Wehr werden erst jest in ihrer gegenseitigen Beziehung erkannt.

Die Erläuterungen geben zwar keine vollstän= dige geognostische Beschreibung dieser merkwürdigen Gegend, welche in einiger Ausführlichkeit wohl ein ziemlich starkes Werk füllen dürfte, aber sie enthalten doch weit mehr als eine nackte Erklärung der Karte; sie gewähren eine gute Uebersicht der Vorgänge, welche diese Gegend während der vulkanischen Thätigkeit von der Basaltbildung an bis zu dem lehten Bimsstein - Auswurfe betroffen haben. Die kleine Schrift ist in der That, was der Titel bez zeichnet, eine Erläuterung der Karte. Sie enthält viel mehr, als die bisher bekannt gemachten Schriften, welche über die mineralogische und geognostische Beschaffenheit dieser Gegend handeln.

Selbst die wenigen Bemerkungen über die Grundlage derselben, über einen Theil des Rheinischen Grauwackengebirges, welches dem unteren Theile der

Devon-Gruppe zugerechnet wird, enthalten Manches Neue und Wichtige. Quer über die Karte zieht in der Richtung des Hauptstreichens eine Muldenlinie von Braunsberg über Nieder-Bieber, Irlich, Frauenkirch, Berresheim. In dem Rheinthale von NiederBreisich bis Irlich, in einer Breite von zwey Meilen fallen alle Schichten der Grauwacke und des Schiefers sehr steil südöstlich; von Irlich bis Coblenz ist das Fallen entgegengesett, steil nordwestlich; kleine Abweichungen sind ohne Einfluß auf das Lagerungsverhältniß. Abwärts zu beyden Seiten von der Muldenlinie stellen sich Schwankungen in dem Einfallen ein; aus der bedeutenden Breite der Hauptmulde und der steilen Schichtenneigung in derselben ergiebt sich bloß für die Schichten dieser Mulde eine Mächtigkeit von mehr als 30000 Fuß. Wie groß muß danach die Mächtigkeit des ganzen Grauwackengebirges seyn? Was unter diesem Gebirge lagert ist unbekannt, nur Anzeigen davon bieten. Auswürflinge dar, Kalksteine mit Silurversteinerungen, Glimmerschiefer, Hornblendgesteine in den Umgebungen des Laacher See's und des Wehrer Kessels; Einschlüsse in der Lara von Nieder- Mendig erinnern an Hornblendegesteine und an Granit. Am deut: lichsten sind aber die Bruchstücke von Granit in dem Basalte des Minderberges bey Linz (außerhalb des Gebietes der Karte), welche der Geh. Rath Noeggerath vor einigen Jahren beschrieben hat. Diese Anzeigen sind um so bemerkenswerther, als bekanntlich nirgends in dem ganzen Umfange dieses Grauwackengebirges dessen Unterlage auf größere Flächen an die Oberfläche tritt. Von Andernach bis Coblenz breitet sich die weite Ebene des Neuwieder Beckens aus, gleichzeitig mit der Erhebung des Schiefergebirges entstanden. Es war ursprünglich ein See, der sich um das sanfte Berggehänge von Saftig, Bassenheim und Weißenthurm halbmondförmig nach Coblenz und Cottenheim ausbreitete, wie die Ablagerungen von Flußgerölle an dessen Rändern bis über 500 Fuß Meeres-Höhe beweisen.

Aus der Zerstörung des Schiefergebirges her: vorgegangen, demselben unmittelbar aufgelagert ist das Braunkohlengebirge, welches in dem Bereiche der Karte sehr verbreitet auftritt; plastischer Thon

aus verwittertem Thonschiefer entstanden, feiner Sand und grober weißer Kies bilden die Hauptglieder desselben. Braunkohlen finden sich an einigen Punkten. Die Quarzadern, welche den Thonschiefer häufig durchsehen, blieben bey der Verwitterung und Abschwemmung desselben zurück, wurden zerbröckelt, durch den Wellenschlag in seichten Gewässern zu Quarzgeschieben abgerundet, daher ihre Ablagerungen auf den höheren und höchsten Flächen des Schiefergebirges getrennt von den Thonlagern, die vorzugsweise die sanften Gehänge und die tieferen Gegenden einnehmen.

Der Braunkohlenformation folgen die über dem Niveau der Thalsohlen befindlichen Ablagerungen von Flußgeschieben; sie zeigen sich überall jünger als die Braunkohlenformation. Sie hängen im Rheinthale und Moselthale 500 Fuß hoch über dem gegenwär tigen Wasserspiegel und steigen bis in die Thalsohlen hinab. Sie bilden oft schmale Geschiebebänke auf den über einander liegenden Terrassen der Gehänge. Wo diese Flußgeschiebe mit Lös und mit vulkanischen Gebirgsmassen in Berührung kommen, werden fie von diesen bedeckt; die Absetzung derselben fällt da= her in die Periode zwischen der Bildung des Braunkohlengebirges und des Lös und ist älter, wie die Periode der vulkanischen Thätigkeit am Rhein. Das Vorkommen derselben von 500 Fuß Höhe abwärts beweist die allmählige Einsenkung der Thäler. Diese Geschiebe bestehen aus Grauwacke und Thonschiefer, an der Lahn finden sich darunter Kalkstein, Schalstein, Diorit; an der Mosel vorzugsweise bunter Sandstein, am Rhein: bunter Sandstein, Porphyr (von Kreuznach), Mandelstein, Jaspis, Hornstein, selbst Thonstein mit 3innober. Die Größe dieser Geschiebe ist sehr wechselnd, besonders fallen einige Blöcke bunten Sandsteins im Moselgebiete auf; die schiefrigen Gesteine bilden flache Geschiebe. Durch die Mannigfaltigkeit der Gesteine, Größe und Form der Geschiebe unterscheiden sich diese Flußablagerungen von dem Kies des Braunkohlengebirges.

Auf die Flußgeschiebe folgt die jüngste der sedimentären Bildungen, der Lös oder der gelbe Lehm, welcher die sanften Gehänge und Niederungen aber auch sehr bedeutende Höhen einnimmt. Die

Angabe seines Vorkommens auf der Karte ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden; es ist versucht worden, eine der Wirklichkeit nahe kommende Anschauung hervorzubringen. Die Bildungsperiode des Lös mag bereits mit der der Thalbildung begonnen haben; der Lös ist seiner Hauptmasse nach jünger als die Augitlava, aber älter als der Bimsstein, denn dieser bildet die oberste Schicht. (Fortseßung folgt.)

Voyage au Pole Sud et dans l'Océanie sur les corvettes l'Astrolabe et la Zé

lée etc.

(Schluß.)

Hinsichtlich Lesson's Behauptung, daß das Innere einiger der großen malayischen Inseln, so wie Neu-Guinea von einem Menschenschlage, Andamenen genannt, der den Australiern ähnlich sey, bewohnt werde, meint Jacquinot, daß es an Beweisen zur Unterstützung einer solchen Meinung fehle und daß verschiedene Gründe sie wenigstens zweifelhaft machten. Er bemerkt jedoch hieben, daß die Expedition auf der St. Georgsinsel, einer der Salomoninseln, eine Völkerschaft angetroffen hätte, deren Beschaffen heit ihm mit der der Australier überein zu kommen schien. Sie waren, wie er S. 354 fagt, von klei ner Statur, die Nase oft habichtsartig, obschon bey den meisten breit und abgeplattet. Die Haare, um die Stirne und über den Ohren rasirt, bildeten auf dem Scheitel einen großen Busch, waren aber keineswegs wollig und cylindrisch wie die der Melanier, sondern nur in grobe, dicke und wirre Flechten getheilt, ähnlich der Behaarung der Australier. Sonderbarer Weise waren aber die beyden Häuptlinge von melanischer Rasse; sie waren viel schwärzer und größer, und ihr Haar deutlich wollig und gewunden. Wie der Verf. daran erinnert, möchten vielleicht die von Cook beschriebenen Bewohner von Erromango und Tanna ebenfalls diesem Schlage angehören, der ein abgerissener Zweig von der australischen Rasse seyn könnte.

Indem Jacquinot hierauf zur Charakteristik sei: ner melanischen Rasse übergeht, bemerkt er zuvörderst, daß die Völker, aus denen sie bestehe, verschiedene Namen nach den Ländern, die sie bewohnen, erhalten hätten. So habe man sie Negros del Monte oder Negritos auf Luçon und Mindanao ge= nannt, Moys oder Moyes in Cochinchina, Papuas auf Neuguinea, Alfuren, Undamenen im Innern der großen Inseln. Man habe oft geglaubt, daß diese verschiedenen Benennungen mit verschiedenen Merkmalen im Zusammenhange stünden; er dagegen sey der Meynung, daß alle diese Völker einer und der selben Rasse angehörten.

Die Melanier charakterisirt der Verf. S. 360 als von ziemlich hoher, kräftiger, wohlgebildeter Ge: stalt. Die Lippen, obwohl dick, sind weniger vorspringend als bey den eigentlichen Negern. Die Nase ist kurz, breit und platt, bisweilen jedoch ziem lich gerade und selbst habichtsartig; die Haut rußigschwarz. Die Haare sind, wenn man sie in ihrer ursprünglichen Beschaffenheit betrachten kann, wollig, wie die der Neger, aber die Flocken sind dicker und, wie es ihm scheint, auch länger. Die Mode bewirkt es, daß das Ansehen der Kopfbehaarung bey den verschiedenen Völkern sehr verschiedenartig wird. So bilden bey den Fidschi-Insulanern und den mei

sten andern Melaniern die gekämmten, von einander isolirten, gekräufelten und mit Kalk überpuderten Haare eine runde Masse, ähnlich einem enormen Turban. Un andern Orten werden die Haare ge= brannt, durch Kalk verbunden und bilden unförm bilden die sich selbst überlassenen Haare kleine Cyliche und verwirrte Massen. Ein andermal endlich linder von der Dicke eines Federkiels, und hängen wie Stricke von allen Seiten herab.

Zu den Melaniern rechnet Jacquinot die Papuas, die Vandiemensländer, die Fidschi-Insulaner, die Einwohner eines Theils der Neu- Hebriden und Neu-Caledoniens, von Vanikoro, vom Nitendi - Archipel, von den Salomons-Inseln, von Neu-Britannien und Neu- Frland, also die meisten der Völker, die Hombron den Andamenen zutheilt. Die FidschiInsulaner schildert Jacquinot als eines der schönsten Völker der schwarzen Rasse. Mischlinge, als Er

zeugniß von ihnen und den benachbarten Polynesiern, hat er nur sehr wenige gesehen.

Papuas bekam Jacquinot nur an zwey Punk: ten zu sehen. Einmal in der Lombo- Bay, an der Westküste von Neuguinea, wo er nur etliche Indivi: duen antraf, die von mittlerer Größe und rußschwarzer Farbe waren, und deren Wollhaar einen großen Busch bildete. Das andere Mal sah er sie in großer Anzahl in der Torresstraße, wo sie auf der Insel Loud des Fischfangs wegen sich versammelt hatten. Diese Papuas waren groß, robust, ziemlich dunkelschwarz und von nicht unangenehmen Zügen. Einige hatten ein längliches Gesicht, Habichtsnase, mäßig dicke Lippen und ziemlich entwidelte Stirne. Bey den meisten bemerkte man eine sehr beträchtliche Abplattung des Hintertheils des Kopfes. Die sehr wolligen Haare, anstatt, wie bey den andern Papuas, getheilt zu seyn und einen enormen Aufsaß zu bilden, waren im Gegentheil in kleine Cylinder vereinigt und hiengen von allen Seiten wie eben so viel Strickzipfel herab.

Ueber die Alfuren ist, wie schon erwähnt, Jacquinot einer ganz andern Meynung als Hom: bron und Lesson. Er macht S. 372 darauf aufmerksam, daß im malayischen Archipel mit dem Namen der Harfuren, Alfuren, Haraforas nichts anders als die Bewohner des Innern der großen Infeln bezeichnet werden sollen, ohne daß sie deßhalb zu einer und derselben Rasse gehören. So find, wie er zuseht, die Alfuren von Celebes, Ceram und Buru, die Battas von Sumatra, die Dajakker von Borneo Völker von der polynesischen Rasse, was übrigens schon vor dem Verf. S. Müller dargethan hat. Dagegen hatte Jacquinot Gelegenheit, einige Negros von Mindanao zu Samboagan zu sehen und sich selbst zu überzeugen, daß dieß Melanier sind von rußschwarzer Farbe und wolligem Haar. Die Negros der andern philippinischen Inseln sind, wie wir dieß von Marsden und Chamisso wissen, von derselben Beschaffenheit. Jacquinot seht hinzu, daß er auch einige Schwarze von Dshilolo (Gilolo) und Timor gesehen hätte, die ganz den lehtern gleich wären.

Gegen Lesson's Meinung, daß das Innere Neuguineas von Negern mit schlichten groben Haa= ren, von ihm Alfourous-Endamènes benannt, be wohnt werde, erinnert Jacquinot, daß dieselbe nur auf der Ansicht von zwey oder drey Individuen beruhe, die im Hafen von Dorey gefangen gehalten wurden, mitten unter den Papuas, die selbst an diesem Ort keine große Uebereinstimmung in ihrem Aeußern zeigten. Daß eine solche Angabe nicht den erforderlichen Grad der Sicherheit hat, um darauf die Annahme von einem besondern schlichthaarigen Menschenstamme gründen zu dürfen, möchten wir dem Verf. nicht bestreiten, ja wir möchten ihm selbst nicht widersprechen, wenn er behauptet, daß diese Andamenen des Innern, die im beständigen Kriege mit den Papuas der Küsten leben, am Ende doch mit letteren der nämlichen Rasse angehören könnten.

So wären denn die sechs schwarzen Rassen, die Hombron in der Südsee gefunden haben will, durch seinen Reisegefährten Jacquinot wieder auf die zwey zurückgeführt, auf die wir uns in unserer Geschichte der Urwelt ebenfalls beschränkt haben. Wir sind nun begierig zu erfahren, wie viel solcher Rassen Dumoutier unterscheiden wird, und wir sehen der Publikation seiner Arbeit mit um so mehr Interesse entgegen, als ihm die Schilderung der osteologischen Verhältnisse dieser Völkerschaften, so wie ihre bildliche Darstellung vorbehalten zu seyn scheint. Hoffentlich wird es nicht lange dauern, bis uns seine Arbeit vollständig vorliegen wird.

2. Wagner..

« PreviousContinue »