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Windungen der Spirale auf einander und durch den im Eisen, welches sie umgiebt, hervortretenden Magnetismus.

Schliefst man I und III oder II und III durch das Voltameter ohne bei u die metallische Verbindung aufzuheben, bildet also in diesem Falle das Voltameter eine Nebenschliefsung, einmal des Ankers und dann der Extraspirale, so wird in beiden Fällen durch Hineinlegen von Eisen die Wasserzersetzung bedeutend gesteigert. In beiden Fällen sind die Ströme alternirend. Schliefst man u metallisch und I und II durch das Voltameter, so folgt keine Zersetzung. Ganz ähnliche Verhältnisse für I und III oder II und III zeigen sich, wenn bei u im Azimuth 90° oder 90° und 270° geöffnet wird. Dann giebt aber auch I und II bei einmaliger Öffnung im Azimuth 90°, also stets gleichgerichtetem Strome, Gas, und zwar bedeutend mehr bei leeren Spiralen, als wenn Eisen darin liegt.

Die chemischen Wirkungen gehen also parallel den bei den Funken beobachteten Erfahrungen. Auch hier sind die von dem Gegenstrom abhängigen Erscheinungen auffallender, wenn der Zeiger auf physikalisch steht als auf physiologisch.

12) Obgleich es von Vorn herein wahrscheinlich ist, dafs primäre Ströme, welche durch Magnetisiren von weichem Eisen erregt werden, sich identisch verhalten mit Strömen, welche von einem bewegten Magneten inducirt werden, so schien es doch wünschenswerth, auch dies empirisch nachzuweisen. Statt des mit Drath umwickelten eisernen Ankers wurden daher an der Achse desselben 2 leere Drathrollen befestigt, übereinstimmend mit den die Schenkel des Ankers umhüllenden Rollen. Das Einschalten der Spirale, selbst ohne Eisenkern, bewirkte für diesen hohlen Drathanker genau dieselben Modificationen der physiologischen Wirkungen als die 1) bis 4) für den eisernen Anker beschriebenen. Das Ergebnis ist deswegen wichtig, weil es die Ansicht beseitigt, dafs um A über E überwiegend zu erhalten, Anwesenheit von Eisen erfordert werde. Auch hat die Form des Eisens, welches inducirend wirkt, keinen Einflufs, denn dieselben Resultate werden erhalten, wenn der Anker der Maschine aus eisernen Drathbündeln besteht.

Der Zweck der vorhergehenden Arbeit überhaupt war dic Wirkung von p-A empirisch kennen zu lernen und dadurch

den Weg zu bahnen zur Erläuterung der complicirten Erscheinungen, in welchen p-A+E wirkt. Zu diesem Gebiete gehören wahrscheinlich die Phänomene der Induction durch Maschinenelektricität, bei welchen wegen der kurzen Dauer des Stromes p man anfangs glaubte, dass A und E sich vollständig aufheben müsse, gegen welche Annahme die Erfahrung aber entschieden hat.

Darauf las derselbe über die durch Annäherung von massiven Eisen und von eisernen Drathbündeln an einen Stahlmagneten inducirten elektrischen Ströme.

Der bei den folgenden Versuchen angewendete ebenfalls von Hrn. Oertling angefertigte Apparat war nach dem Principe des Differential - Inductors construirt, dessen sich der Verf. bei galvanischer Induction (Bericht 1838 p. 27, 1839 p. 72 und 163 und bei elektrischer Induction (1841 p. 296) bediente, und welcher in Pogg. Ann. 54 Taf. II abgebildet ist. Die merkwürdigen Unterschiede, welche sich in Beziehung auf das Verhalten der Drathbündel in geschlossenen und ungeschlossenen Hüllen und der massiven Eisenstangen zeigten, je nachdem sie auf galvanischem und thermoelektrischem Wege oder vermittelst Maschinenelektricität magnetisirt wurden und nun inducirend auf einen sie umhüllenden Drath wirkten, machte es wünschenswerth, eine ähnliche Untersuchung in Beziehung auf dieselben Substanzen anzustellen, wenn diese durch Annähern an oder durch Entfernen von einen Stahlmagnet magnetisirt werden, weil in diesem Falle in dem Eisen nicht gleichzeitig mit dem Magnetisiren elektrische Ströme erregt werden.

Der Apparat unterscheidet sich von der im Vorigen beschriebenen Saxtonschen Maschine nur durch den Anker der hier von Holz ist mit leeren Ansatzrollen von Kupferdrath rr und ୧୧ in welche hier massive Eisencylinder D und Drathbündel D' gesteckt und durch eine Schraube ss in der Querholzplatte des Ankers festgeschraubt werden. Die massiven Eisencylinder hatten 13,6 Durchmesser bei 22,5 Höhe. Die Drathbündel hatten gleiche Dimensionen, doch fällt in Beziehung auf die Länge die messingne Bodenplatte der Seitenhülle weg, von welcher die Dräthe durch eine Papierschicht getrennt sind, in Beziehung auf den Durchmesser die Dicke der umfassenden Hülle von Papier, Holz oder

Messing. Da nämlich das Abreifsen der schleifenden Feder in Beziehung auf die Mitte der Rolle stets in gleicher Weise geschehen mufs, so müssen die Eisendräthe in Beziehung auf die Achse der hohlen Drathrolle symmetrisch liegen, also ein für allemal befestigt werden. Dies geschieht in hohlen Holzfassungen und in Messing fassungen, von denen bei zwei gleichen eine der Länge nach aufgeschnitten und eine geschlossen war. Solche mit Dräthen gefüllten Einsatzstücke waren 9 von 44 Dräthen bis 310, die letztren mit einer Papierhülle, deren Dräthe durch Lack zusammengehalten waren. Alle Eisendrähte sind zu besserer Isolation stark gefirnilst.

Um die beiden Rollen gleichartig und alternirend zu verbinden, müssen die Enden der beiden Rollen nicht unmittelbar mit der ersten und zweiten Eisenwalze der Achse des Ankers, auf welcher die Federn schleifen, verbunden werden, sondern frei bleiben. Eine Verbindung dieser freien Enden durch Drathklemmen ist aber mifslich, da bei nicht ganz festem Anklemmen und schnell rotirendem Anker diese Klemmen leicht abgeschleudert werden können. Es wurde daher vom Verf. eine Vorrichtung am Anker angebracht, die, da sie zum compensiren bestimmt ist, Compensator heifsen mag und welche durch 2 bewegliche Zeiger xx, erlaubt, beide Rollen gleichartig, beide alternirend zu verbinden und auch nur eine Rolle wirken zu lassen. Im ersten Falle stehen in der folgenden Zeichnung die Zeiger auf ++, im zweiten auf und im dritten auf +-.

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+- und

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+ sind 2 untereinander befindliche Kupferplättchen, unter dem obern ist unter dem untern « eingeklemmt. Der Drehpunkt des Zeigers a' führt vermittelst p zu der einen Ei

senwalze, auf welcher die Federn schleifen, der Drehpunkt des Zeigers x hingegen vermittelst der ganzen Rolle ba durch n zum andern. Bei der Stellung der Zeiger ++ ist also die Verbindung plaban, bei der Stellung hingegen paßban, bei der Stellung + endlich pban, wobei gleichgültig ist ob die Verbindung an dem obern oder untern Plättchen geschieht.

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findet für die

Bei der Stellung des Compensators leeren Spiralen für physische, chemische und physiologische Prüfungen Stromgleichgewicht statt. Aufhebung dieses Stromgleichgewichts durch Hineinlegen verschiedener Substanzen in die Rollen zeigt, dass die hineingelegten Substanzen verschieden wirken und aus der Richtung des hervortretenden Stromes lässt sich bestimmen, welche überwiegt. Da aber diese Substanzen im Allgemeinen ungleiches Gewicht haben, so mufs die Achse des Ankers mit konischen Zapfen ohne Schlottern in konisch versenkten Löchern sich drehen, weil nun bei der Rotation die bewegten Massen nicht mehr symmetrisch in Beziehung auf die Rotationsachse vertheilt sind.

Das Endergebnis der mit diesem Apparat angestellten sehr weitläuftigen Versuchsreihe war, dafs in Beziehung auf physiologische Wirkung, Erwärmung des elektrischen Thermometers, Ablenkung der Galvanometernadel, Magnetisiren des weichen Eisens, chemische Zersetzung und Funken der massiven Cylinder überwiegt über isolirte eiserne Drathbündel. Das Experimentum crucis in diesem Gebiete ist das, dafs zwei gleiche eiserne Drathbündel, eins in einer geschlossenen das andre in einer der Länge nach aufgeschnittenen Röhre einander vollkommen das Gleichgewicht halten. Die durch directes Magnetisiren des Eisens inducirten Ströme unterscheiden sich demnach von den durch Elektromagnetisiren des Eisens erregten dadurch, dafs jenen die charakteristischen Kennzeichen fehlen, welche bei diesen durch gleichzeitig im Eisen erregte elektrische Ströme erklärt werden

können.

Zuletzt theilte Hr. Dove Versuche mit zur Beantwortung der Frage, ob der Funke, welcher bei Unterbrechung eines einen elektrischen Strom leitenden Drahtes wahrgenommen wird, im Moment der Unter

brechung erscheint oder eine mefsbare Zeit nach dieser Unterbrechung.

Bei der Saxtonschen Maschine wird der Strom unterbrochen, wenn die schleifende Feder von Metall auf Holz gelangt. Dies findet statt bei einer bestimmten Stellung des Ankers. Erscheint der Funke im Moment der Unterbrechung, so muss der Anker diese Stellung haben, erscheint er später, so mufs seine Stellung einem spätern Stadium der Rotation entsprechen. Der Unterschied beider Stellungen wird desto grösser werden, je schneller die Rotation. Nun scheint aber der Anker, wenn die Maschine im Finstern langsam oder schnell gedreht wird, von dem entstehenden Funken beleuchtet, vollkommen in jener ersten Stellung still zu stehen, selbst wenn man ein mit einem Fadenkreuz versehenes Fernrohr auf eine Marke des Ankers einstellt. Es vergeht also keine durch diese Mittel (obgleich sie geringere Gröfsen als Secunde messen lassen) mefsbare Zeit zwischen Unterbrechung der Leitung und Entstehung der Funken.

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21. April. Gesammtsitzung der Akademie.

Hr. H. Rose las über die Einwirkung des Wassers auf die alkalischen Schwefelmetalle und auf die Haloidsalze.

Ob die alkalischen Schwefelmetalle bei ihrer Auflösung im Wasser dasselbe zersetzen, lässt sich schwerer entscheiden, als bei den Schwefelverbindungen der alkalischen Erden. Wenn indessen jene sich nicht unzersetzt im Wasser auflösen, so geschieht die Zersetzung auf eine andere Weise, als man sie bisher angenommen hat; es bilden sich hierbei nicht schwefelwasserstoffsaure Alkalien, sondern Salphhydrür und freies Kali. Dals dies wirklich der Fall ist, lässt sich in sofern nicht unmittelbar durch Versuche beweisen, als beide eine ähnliche Auflösbarkeit im Wasser und Alcohol besitzen.

Nur aus einigen Eigenschaften der Auflösung des einfachen Schwefelkaliums kann geschlossen werden, dafs dasselbe bei der Behandlung mit Wasser zersetzt werde. Es spricht dafür die alkalische Reaction der Auflösung gegen Lackmuspapier, welche bei der Auflösung der Chlor-, Brom- und Jodkaliums nicht statt findet; so wie ferner die Thatsache, dafs einfach Schwefelkalium

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