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tende Recht, welches seit dem Verschwinden der geschrieb. Rechte des Germanischen Zeitalters allein im Bewusstsein des Volkes fortlebte, in schriftliche Form zu bringen u. solchergestalt zu fixiren. Das Rechtsbuch ist uns ferner wichtig als vaterländisches Gesetzbuch, welches in den Gerichten Altpreussens neben dem officiell sanctionirten Landesrechte, dem Alten-Kulm, zur Richtschnur diente. Es ist aber auch dem Germanisten von Fach wichtig, weil es nach dem Urtheile eines bewährten Kenners (Nietzsche) als eine überaus reichhaltige Quelle für die Rechtsgeschichte überhaupt u. namentlich für die Exegese der übrigen Rechtsbücher anzusehen ist." In Betracht dieser Wichtigkeit des Rechtsbuches ist es ein recht verdienstliches Unternehmen des Verf.'s, eine neue, den Zeitbedürfnissen der Wissenschaft angemessene Ausgabe des Buches vorzubereiten, zu welchem Zwecke in der vorl. Schrift eine Uebersicht der auf das Buch bezüglichen Litteratur, der zahlreichen handschriftlichen Texte, der bereits vorhandenen Druckausgaben, sowie der Quellen des Rechtsbuches, nebst einer Erörterung der seitherigen Bearbeitung mit des Verf.'s gewohnter Sachkenntniss zusammengestellt ist. Die beigefügte facsimilirte Schriftprobe ist aus dem das Rechtsbuch in der Originalgestalt enthaltenden Perg.-Codex der Königsb. Königl. u. Universitätsbibliothek entnommen.

- שארית רשי * [.507]

Ein Bruchstück aus dem Bibel-Commentar des Rabbi Salomo ben Isaak genannt Raschi über Dan. XI, 12—19, 20—25, XII, 8-13 und Esra I, 1, aufgefunden in der königl. Bibliothek zu Königsberg in Pr. Als ein Weihegeschenk zum 70. Geburtstage des Herrn Dr. Leopold Zunz in Berlin mit 2 photogr. Tafeln herausgegeben und erläutert von Dr. H. Jolowicz. Königsberg, Koch. 1864. kl. 4. 1 Bl. 6 S. u. 2 Taff. Pr. 1 Thlr. 10 Nr.

Das litterar. Centralblatt Nr. 13. Sp. 337 nennt das Schriftchen „eine gutmeinte, aber unbedeutende Gabe."

*

[508.] Le Livre de Marco Polo, citoyen de Venise, conseiller privé et commissaire impérial de Khoubilai - Khaân, rédigé en français sous sa dictée en 1298, par Rusticien de Pise; publié pour la première fois d'après trois manuscrits inédits de la Bibliothèque Impériale de Paris, présentant la rédaction primitive du livre, revue par Marc Polo lui-même, et donnée par lui, en 1307, à Thiébault de Cépoy, accompagnée de variantes, de l'explication des mots horse d'usage, et des commentaires géographiques et historiques, tirés des écrivains orientaux, principalement chinois, avec une carte générale de l'Asie; par G. Pauthier. Introduction. Paris, Didot frères fils et Cie. 8. CLX S. Der Anfang eines wichtigen Werkes.

[509.] * Journal et Mémoires du Marquis d'Argenson, publiés pour la première fois d'après les manuscrits autographes de la Bi

bliothèque du Louvre pour la Société de l'Histoire de France, par E. J. B. Rathery. Tom. VII. Paris, Renouard. 8. 498 S. Pr. 9 Fr. (S. Anz. J. 1864. Nr. 436.)

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Von erheblichem historischem Interesse.

Leech doms,

[510.] Rerum Britannicarum medii aevi Scriptores. Wortcunning, and Starcraft of Early England. Being a Collection of Documents, for the most part never before printed, illustrating the History of Science in this country before the Normann Conquest. Collected and edited by the Rev. Oswald Cockayne, M. A. Cantab. Vol. II. London, Longman & Co. Lex. 8. XXXIX, 415 S. mit 1 Facsim.-Taf. Pr. n. 3 Thlr. 15 Ngr. (S. Anz. J. 1864. Nr. 332.)

Von der gewöhnlichen trefflichen Ausstattung.

Item.

Annales monastici. Vol. II. Annales Monasterii de Wintonia. (A. D. 519-1277.) Annales Monasterii de Waverleia. (A. D. 1-1291.) Edited by Henry Richards Luard, M. A. London, Longman & C. Lex. 8. LIII, 414 S. mit 1 Facsim.-Taf. Pr. n. 3 Thlr. 15 Ngr. (S. Anz. J. 1864. Nr. 434.)

Aus Ms. der Cotton. Sammlung im Brit. Museum zu London.

[511.]* Le Talkhys D'Ibn Albannâ publié et traduit un MS. inédit de la Bibliothèque Bodléyenne par Aristide Marre. Rome, impr. des Sciences Mathématiques. 4. XII, 31 S.

Soll mehr Curiosum als von eigentlich wissenschaftlichem Interesse sein.

[512.] Der Maget Krône ein Legendenwerk aus dem XIV. Jahrhunderte von Dr. Ignaz Zingerle. (Aus dem October - Hefte des Jahrganges 1864 der Sitzungsberichte der phil. hist. Classe der kais. Akadamie der Wissenschaften [XLVII. Bd., S. 489] besonders abgedruckt.) Wien, aus der k. k. Hof- u. Staatsdruck. 1864. gr. 8. 1 Bl. 76 S. Pr. n. 12 Ngr.

Ein Erbauungsbuch für Jungfrauen weltlichen Standes; aus der einzigen bis jetzt bekannten, leider nur sehr defekten Handschrift, die sich im Besitze des Kaufmanns Leopold Ettel zu Innsbruck befindet.

[513.] Aus Leipzig.

Der Buchhändler A. Kirchoff hat in seiner Eigenschaft als Bibliothekar des Börsenvereines der Deutschen Buchhändler eine „Zuschrift an den Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Angelegenheiten der Bibliothek betr." gerichtet, die sich im Börsenblatte f. d. Deutschen Buchhandel Nr. 55. S. 1021 abgedruckt findet. Der Bibliothekar hat darin am Schlusse des Etatsjahres einige Notizen über die Vermehrung der Bibliothek, die um 144 Nrr. gewachsen ist, zusammengestellt, dabei aber nicht umhin gekonnt, wiederholt auf die Lücken der

Bibliothek in der specifisch buchhändlerischen Litteratur und die geringe Theilnahme der Buchhändler hinsichtlich der Ausfüllung dieser Lücken hinzuweisen.

[514.] Aus Leipzig

erbietet sich der Buchhändler J. G. Mittler zur Vermittelung von Zusendungen an A. Rogeard, den Verfasser der Broschüre ,,Les propos de Labienus", welcher an einer Geschichte dieser seiner, fast in alle civilisirte Sprachen übersetzten, vielfach auch im Originale nachgedruckten Schrift arbeite, und zu diesem Behufe von den Verlegern solcher Uebersetzungen und Nachdrücke ein Exemplar in natura sich erbitte, damit eine „Bibliographie Rogeard" ermöglicht werde.

(Börsenbl. f. d. Deutsch. Buchhand. Nr. 59. S. 1086.)

[515.] Aus Paris.

In der „Gazette du Village" findet sich ein Artikel über die unter dem Ministerium Rouland ins Leben gerufenen Schulbibliotheken, woraus in der „Bibliographie de la France, Chronique" Nr. 17. S. 65-66 unter Anderem Folgendes mitgetheilt ist: „Au 1er janvier 1863, il existait en France 8356 bibliothèques scolaires, possédant 684,344 volumes, sur lesquels 206,524 ont été acheté par les communes au moyen des ressources de la bibliothèque."

[516.] Aus Paris.

Dem,,Temps" zufolge hat man mit dem Drucke der Manuscriptenkataloge der Kaiserlichen Bibliothek begonnen; zwei Bände befinden sich unter der Presse. Der eine derselben enthält das von Zotenberg bearbeitete Verzeichniss der Orientalischen Mss., der andere ein aus etwa 12,000 Nrr. bestehendes Verzeichniss v. Mss. in Französischer Sprache.

(Augsb. allg. Zeit. Nr. 118. S. 1910.) [517.] Aus Paris

enthält die,, Bibliographie de la France, Chronique Nr. 16. S. 62-63" eine aus dem „Moniteur" entnommene ausführlichere Mittheilung über die der Kaiserlichen Bibliothek im Laufe des J. 1864 zu Theil gewordenen Geschenke und Vermehrungen, die, wenn auch keine grösseren ganzen Sammlungen sich darunter befinden, doch als von Werth und Bedeutung bezeichnet sind.

[518.] Aus Tübingen.

Zur Feier des Geburtstages des Königs von Würtemberg am 6. März ist von Seiten der Universität ein Verzeichniss indischer Handschriften der Königl. Universitäts- Bibliothek" (24 S. in 4) erschienen.

für

Bibliographie und Bibliothekwissenschaft.

Herausgegeben von Dr. J. Petzholdt.

Juli.

Inhalt:

1865.

Nachträge zu Weller's Repertorium typographicum, von H. O. König.
(Schluss.) Ex Catalogo Bibliothecae Danteae Dresdensis. III. (Finis.)
Die populär - medicinische Litteratur aus Leipzig, Neumarkt Nr. 9.
Die Schloss-Bibliothek zu Parma. Von dem Geheimrathe Neigebaur.
Litteratur und Miscellen. Allgemeine Bibliographie.

[519.] Nachträge zu Emil Weller's Repertorium

typographicum.

In der Fürstlichen öffentlichen Bibliothek zu Rudolstadt gesammelt

Zu No. 2638.

von

Heinrich Oscar König.
(Schluss.)

Practica Teutsch vō | vergangen, vnd zukünfftigen ding- en, Auss der heyligen gschrifft gegründt vnd gezoge. Auf das. 1524. Jar.

Christus Jesus eyn herr vnnd Meyster diss Jar | vnd alletzeyt. Mathei am xxiij.

Unter der Widmung an Hannsen Fincken zu Eysslebe steht: Datum auff Sontag nach Michaelis. Im Jar. 1523. Heinricus Pastoris.

0.0. 4 Bl. 4°. Mit Titelholzschnitt.

Zu No. 2655.

Ein Christliche | Brüderliche vndterricht | an die Christliche gemeyne yn der stat Ihene ym landt zu | Döringen der verbannte | ketzerischen Münch | halben, Wie vnd | wess sie sich Christlich gegen yn | halten solle. |

M. Martinus Reynhart von Eyuelstadt.

0.0. u. I. 12 Bl. 4°. Mit Titeleinfassung.

Ain entschuldigung ai- nes Priesters, Wolffgang Russ

pfaff zu Oting in Bayern gewest, welcher von wegen des Gotssworts, de Gemaynen man für- | gehalten, nach der ordng seynes | Ampts gen | Saltzpurg Citiert | worden ist, oder nit erschinen. Psalmus xxvj. | Insurrexerunt in me testes iniqui: et mentita est iniquitas sibi. I

Am Ende: Datum auff dem weg gen Effrem | im jar. MDX Xiij.

8 Bl. in 4. Letztes Bl. leer. Mit Titeleinfassung.

Zu No. 2697.

Wye ein Christliche fraw des adels, in | Beyern durch iren, in Gotlicher schrifft, wolgegrund | tenn Sendbrieffe, die hohenschul zu Ingoldstat, vmb das sie eynen Euangelischen Jungling, zu widersprechung des wort Gottes, betrangt haben, straffet. (Titelholzschnitt.)

Auch volgent hernach die artickel, so Magister Arsacius | sehoffer von Munchen durch die hohenschul czu In- gelstat beredt am abent vnser frawn geburt nechst | verschinen widerruffen vnnd verworffen hat. | Actum Ingelstat. M.D.XXiij.

8 Bl. 4o.

J. 1524.

Widder den newen Abgot vnd | Allten Teuffel: der | zu Meyssen soll erhaben wer- | den. |

Martinus Luther. | Wittemberg. | MDXXIIII.

8 Bl. 4o. Letztes Bl. leer. Mit Titeleinfassung.

Zu No. 2700.

Der Ehelich standt vonn got mit gebenedey- | ung auffgesetzt, soll vmb schwärheyt wegen der seltzamen | gaben der Junckfrawschafft yedermann frey | seyn, vnd nyemant verboten werden. | (Titelholzschnitt.) Genesis am. 1. vnd 9. | Seyt fruchtbar vnd meret euch, vnd erfüllet das Erdtrich.

Am Eude: Anno. M.D.XXiiij.

8 Bl. 4o. Auf der Rückseite des 7. Bl. ist derselbe Holzschnitt, wie auf dem Titelbl. Letztes Bl. leer.

Verfasser ist der auch in der Vorrede genannte Thomas Stör. Eynn Schöner Sendtbrieff | des wolgepornen vnd Edlen | Herrn Johannsen, Herrn zu Schwartzenberg, An Bischoff | zu Bamberg aussgangen. Darinn er treffenliche vnd | Christenliche vrsachen anzeygt, wye vnd warumb | ehr seyn Tochter auss dem Closter daselbst (zum Heyligen Grab genant) hin | weg gefurt, Vñ wider vnter sein vatterlichen schutz | vnd oberhandt | zu sich genomen hab.

Ein vorred darin die Munch | yhres zukunfftigen vn- | tergangs erinnert, vnd erstlich ge- | warnet werden. | Andreas Osiander. Nurenberg. | Anno M.D.XXiiij. |

10 Bl. 4o. Mit Titeleinfassung.

Wess sich Doctor | Anndreas Boden | stein von Karlstadt | mit Doctor Martino Lut ther beredt zu Ihenn, Vnnd | wie sy wider einander zu schreibenn sich entschlossen haben. | Item | Die handlung Doctor | Martini Luthers mit dem Rath | vnnd Gemeyne, der Statt Orla- | münd, am tag Bartholomei Da | selbst geschehen. Anno re xxiiij. | Exurge domine, Judica causam tuam. 0. O. u. J. (1524.) 12 Bl. 4°. Mit Titeleinfassung.

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