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War 10.65

Harvard College Library

Dec. 24, 1921

J.J. Lowell fund

GROSSH.HESS.
MILITÄR

BIBLIOTHEK

I.

Ueber die Möglichkeit des Springens broncener Geschükröhre.

Als der Gußftahl als Material für Geschützröhre anwendbar befunden

wurde, jauchzte man demselben zu und glaubte, nun sei man in den Besitz eines Materials gelangt, dem man sehr viel, ja Alles zu bieten vermöchte. Als aber das Zerspringen einzelner Röhre aus Gußstahl die bisherigen enthusiastischen Verehrer desselben aus ihrem allzu großen Vertrauen aufscheuchte, trat eine Reaktion ein; viele Stimmen erhoben sich, welche der früher viel geschmähten Bronce sich wieder zuwandten und die Meinung aussprachen, von ihr allein sei eine Sicherstellung ge= gen die Gefahr des unerwarteten Zerspringens, namentlich schwerer gezogener Röhre, zu gewinnen. Noch mehr, andere Stimmen sprachen es direkt aus, broncene Röhre wären noch nie gesprungen und könnten auch vermöge der Eigenschaften des Metalles nicht springen, höchstens aufreißen.

Unter diesen Umständen dürfte ein historischer Rückblick nicht unangemessen sein, um die Frage zu beantworten, ob im Laufe der Jahrhunderte wirklich broncene Geschützröhre nicht gesprungen seien.

Ein solcher Rückblick liefert nun aber den Beweis, daß in allen Jahrhunderten broncene Röhre gesprungen sind und zwar in verhältnißmäßig nicht geringer Anzahl, wie die nachfolgende, in chronologischer Reihenfolge bearbeitete Zusammenstellung der bekannt gewordenen Fälle ersichtlich macht.

Dreiuuddreißigster Jahrgang. LXV. Band.

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