Page images
PDF
EPUB

weltlichen Macht drohte die größte Gefahr. Von Seiten der geistlichen nur in so fern, als sie im Kampfe von Punkt zu Punkt, von Consequenz zu Consequenz getrieben, zuleht zu ihrer eigenen Erhaltung nach all den Mitteln griff, welche ihr die bestehenden Verhältnisse als tauglich darboten. Es war auch gar nicht das Streben nach einer solchen Herrschaft, welches die erbitterten Gegner P. Gre gor's VII. diesem zum Vorwurfe machten, als vielmehr, daß in Folge seiner kirchlichen Verordnungen eine ungeheuere Verwirrung entstanden sey *), und es dem Papste nicht zukomme, einen König zu bannen. Das lehtere spielte die Frage in das Allgemeine, während es sich nur um Heinrich IV. allein handelte, der von sich selbst die größten Vergehen gestanden **), sich zu bessern versprochen, freywillig die erniedrigende Abbitte geleistet und hernach ärger als vorher gehaust. Was aber die Verwirrung betrifft, so konnte die Gefahr einer solchen doch wirklich den Papst so wenig von der nothwendigen Reform abhalten, als etwa die Apostel sich durch das Bedenken etwaiger Verwirrung im römischen Reiche sich von der Erfüllung ihrer erhabenen Mission abhalten lassen konnten. Zumal da die Verwirrung durch die natürliche Opposition des an und für sich Schlechteren gegen die bessere Ordnung entstanden war und, wenigstens in Italien, in directer Verbindung mit dem Auftreten des CadaIous stand.

Sucht man sich, was doch vor Allem noth wendig ist, in die Stellung P. Gregor's zu ver sehen, erwägt man die Aufgabe des Papstthums im Allgemeinen, die Gregor's insbesondere, so fann man die Nothwendigkeit nicht verkennen, durch wel

) Besonders Siegebert ad a. 1074. **) Non solum enim nos res ecclesiasticas invasimus, verum quoque indignis quibuslibet et Simoniaco felle amaricatis ecclesias ipsas vendimus et non eas, ut oportuit defendimus.

Nunc inprimis pro ecclesia Mediolanensi, quae nostra culpa in errore est, rogamus; ut vestra Apostolica districtione canonice corrigatur et exinde ad ceteras corrigendas auctoritatis vestrae sententia progrediatur. Harzh. conc. III. p. 256.

che er gerade zu jenen Schritten getrieben wurde, welche den meisten Haß auf sein Andenken warfen. Dieß gilt nicht nur von kirchlichen Verordnungen, (wie denn, was so heftigen Widerstand erregte, die Vermeidung der Ercommunicirten, die Theilnahmslosigkeit an den gottesdienstlichen Handlungen der simonistischen und beweibten Priester auf den Beschlüssen früherer Synoden beruhte), sondern auch von dem Versuche, den deutschen König, der durch feinen Angriff auf den Papst selbst das richtige Verhältniß des Kaiserthums zum Papstthume verschoben, und durch den heftigen Kampf Gregor VII. auf das Aeußerste gebracht hatte, in einen miles des h. Petrus und des Papstes umzuwandeln. Wenn aus irgend einer Urkunde, so geht gerade aus dem, zu diesem Behuse an Bischof Altmann von Passau und den Abt Wilhelm von Hirsau gerichteten Schreiben *) hervor, wie auch hiemit nur eine Abwehr stattfinden sollte. Es mußte dem Papste wesentlich daran liegen, alle Fürsten in be: sondere Kämpfer für den hl. Stuhl umzuwandeln. Nicht bloß das eigenthümliche Verhältniß der Normannen zu diesem, sondern auch der Versuch, den Königen von Ungarn, England, Spanien 2c. eine Thätigkeit einzuflößen, gleich der des deutschen Kaisers, beweisen, wie bemüht er war, durch Ergreifung des einfachsten Mittels, den Streit der zwey höchsten Gewalten für immer zu heben, und jene Einheit zu sichern, auf welcher, wie Heinrich IV. selbst gestanden, die Eintracht der Christenheit und Machte die Wohlfahrt der Religion beruhten. " man ihm den Vorwurf, daß der Kaiser dadurch den übrigen Königen gleich gestellt werde, daß sich der Glanz des alten Kaiserthums dadurch trübe, so konnte entgegnet werden, daß die Umwandlung eines Advokaten der Kirche in deren miles, zwar eine nicht unerhebliche Veränderung, jezt aber ein Act der Nothwendigkeit war. Ferner war damals kein Kaiser vorhanden, und der von Heinrich ver folgte Papst konnte erklären, unter welchen Bedingungen er einen künftigen krönen werde. Zugleich fand auf beyden Seiten wie natürlich die jedem Kampfe eigenthümliche Steigerung statt. Behaup tete Heinrich seine unumschränkte Gewalt über geist

[blocks in formation]

liche und weltliche Verhältnisse, so stellte P. Gregor die Antithese auf, der rechte König müsse ein Vasall des Papstes seyn; wie später, als auf den ronkalischen Feldern der Grundsaß verkündet wurde, der Kaiser sey von allen Gesezen entbunden, leise erin nert ward, die Krone, die er trage, sey Lehen (beneficium) des römischen Stuhles, bis, als unter dem letzten Hohenstaufen der Grundsah_urkundlich *) wurde, der Kaiser sey das lebendige Gesez auf Erden, die Entthronung nicht mehr eines Einzelnen, sondern eines ganzen Geschlechtes erfolgte, das Principien in sich aufgenommen hatte, welche ihrer Na= tur nach mit dem Bestande der Kirche und der Erfüllung der höhern Zwecke des Menschengeschlechtes für unverträglich erachtet wurden.

Dadurch aber haben wir einen Punkt erreicht, von welchem aus uns eine neue und großartige Uebersicht des Entwicklungsganges der christlichen Aera möglich ist. Beynahe ein halb Tausend von Jahren versloß unter der Suprematie der Byzantiner, um das christliche Dogma gegen die Specula: tion dreister Gottesgelehrten, wie neuerungssüchtiger Kaiser festzustellen. Diese Aufgabe macht den cha rakteristischen Unterschied orientalischen Wesens vom Abendländischen, indem der Occident das Resultat der größten und zum Theile furchtbarsten Bewegun= gen auf dem Gebiete des Glaubens von dem Oriente ruhig übernommen, und als sein höchstes Gut, sei nen kostbarsten Schah treu bewahrt hatte. Als die Byzantiner der theologischen Richtung nicht mehr Herr werden konnten, und den üblen Folgen der steten Vermengung der Politik mit der Religion und Dogmatik verfielen, begann im Abendlande der Kampf um die Glaubensfreyheit, um die Ausbildung der Disciplin und erlangte diese unter ähnlichen Er: schütterungen die Gestaltung, welche ihr als getreuer Abdruck des Innern zukömmt. Erst dann war das

[blocks in formation]

Gebäude der Kirche völlig abgeschlossen, wenn die Disciplin der Dogmatik entsprach, mit der innern Einheit die äußere Gleichförmigkeit in Einklang stand, auch hier nichts der Willkühr übergeben war, sondern Alles nach den eingebornen Gesehen sich regelte, der äußere Bau mit dem Geiste harmo= nirte, der im Innern lebte. Dann erst war das von Gott der Menschheit übergebene Palladium, die eigentliche Heilsanstalt vor äußeren Zufälligkeiten gesichert und konnte es fortan der einzigen Aufgabe leben, die ganze Menschheit zur Theilnahme an den Gütern zu bringen, die hieraus für irdische und überirdische Wohlfahrt entquellen.

Freylich wenn einerseits der König der Nitter des Papstes wurde, und andererseits den Geistlichen verboten ward, die Investitur aus der Hand der Laien zu empfangen, so konnte dieß unbillig erscheinen. Allein gerade in dieser Zeit verstanden es mächtige Fürsten, aus dem Lehensverhältnisse eine so drückende Last für ihre Vasallen zu bilden, daß Jahrhunderte über den Versuchen vergiengen, gut: willig oder mit Gewalt eine Minderung des Druckes durch verbriefte Beschränkungen (carta magna) herbeyzuführen. Schon früher hatten sich deßhalb in wie außer Deutschland Scenen ereignet, welche, auch wenn der Mißbrauch der Weltlichen mit den Kirchengütern nicht dazu gekommen wäre, eine feste Bestimmung über die Gränzen des Lehensnerus für die Geistlichen wünschenswerth gemacht hätten. Gelang es aber, diese in ein, den Zwecken ihres Standes angemessenes, freyeres Verhältniß zu sehen, so war dadurch größerer Gefeßlichkeit ein ungemeiner Borschub gethan. Des Druckes enthoben konnten. sie auch die Lasten der übrigen allmählig vermindern helfen; sie traten wieder in das natürliche Verhältniß der Vermittler zwischen den Lehensherren und den Vasallen ein, und ärndteten dadurch aufs Neue den Dank der Völker.

(Schluß folgt.)

1843 Nr. 3.

Gelehrte Anzeigen

München.

herausgegeben von Mitgliedern

Nro. 3. der k. bayer. Akademie der Wissenschaften.

Königliche Akademie der Wissenschaften.

In der allgemeinen Sigung vom 10. December v. J. wurde von dem Hrn. Akademiker von Martius ein Bericht über die Acquisitionen an Schriften für die Akademie der Wissen: schaften auf einer Reise nach Paris erstattet, welcher hier im Auszuge folgt.

Das Präsidium der königlichen Akademie der Wissenschaften beehrte mich bey meiner Abreise nach Paris mit dem Auftrage, den wissenschaftlichen Vereinen Frankreichs die Publicationen der königl. Akademie im Tausche anzubieten und alle jene Werke entgegenzunehmen, durch deren Mittheilung die gelehrten Gesellschaften oder das Gouvernement von Frankreich zur Bereicherung unseres Instituts mitzuwirken geneigt seyn sollten.

Diesen Auftrag habe ich während eines fast zweymonatlichen Aufenthaltes in Paris keinen Tag aus dem Auge gelassen und alle mir möglichen Schritte gethan, um der k. Akademie solche wissen schaftliche Mittheilungen von Seiten der dortigen gelehrten Bereine oder einzelner Freunde der Wissen: schaft zu vermitteln. (Ich beehre mich, in der Bey: lage die Aufzählung aller verschiedenen Schriften vorzulegen, welche ich so glücklich gewesen bin, für die Akademie zu erhalten.) Da es vielleicht nicht ganz ohne Interesse seyn dürfte, einen Blick zunächst auf die wissenschaftlichen Vereine in Paris zu thun, sofern die hiesige Akademie aus einem Tauschver:

5. Januar.

1843.

kehre mit denselben für die Zukunft wesentliche Bereicherungen ihrer Bibliothek erhalten kann, so gebe ich mir die Ehre, hierüber noch Folgendes zu be richten.

[ocr errors]

Das Institut von Frankreich, welches die 5 Akademien: Académie française, Académie des sciences, Académie des inscriptions et belles lettres, Académie des beaux arts und Académie des sciences morales et politiques begreift, be= sist nicht mehrere Bibliotheken, wie es scheint früher öfters angenommen worden zu seyn. Vielmehr werden alle an die einzelnen Akademien des Instituts einlaufenden Werke an die Bibliothèque de l'Institut abgegeben, deren erster Vorstand der würdige Veteran Herr Feuillet ist.

Unter den jüngeren Beamten, welche sich mit großem Eifer für die Vermehrung der Bibliothek rücksichtlich deutscher Druckwerke intereffiren, muß ich vorzugsweise den Herrn Landresse nennen, einen äußerst gefälligen Gelehrten, der sich als Schüler von Abel Remusat vorzugsweise mit orientalischer Literatur beschäftigt. Zugleich mit ihm wirkt Herr Roulin, seinen Studien nach Arzt, welcher mit Boussingault mehrere Jahre in Columbien zugebracht hat und zur Zeit mit der Redaction der Comptes rendus, unter Respicienz von Hrn. Arago, beauftragt ist. Seit dem J. 1830 hat man sich bey der Bibliothek des Instituts bemüht, die deutsche Literatur, welche früher sehr vernachläßigt worden war, mit erhöhter Energie einzuführen. Die defecten Reihen der deutschen gelehrten Gesellschafts-Schriften wurden durch den Buchhandel von Leipzig aus completirt und so findet sich auch der

malen fast alles, was unsere Akademie publicirt hat, dort vollständig vor, weshalb von Seiten der hiesigen Akademie nur wenig angeboten werden konnte, was die Bibliotheck des Instituts nicht schon be fäße. Diese Bibliotheck ist nicht im Stande selbst ständig zu tauschen, denn es stehen ihr keine Dou bletten, selbst nicht von denjenigen Schriften zu Ge: bote, welche von den Akademien herausgegeben wor den. Um so mehr muß ich es rühmen, daß mir für die Akademie ein vollständiges Exemplar der Flora fluminensis in 11 Foliobänden übergeben wurde, ein Werk, welches auf Befehl D. Pedro I. von Brasilien mit einem einem Kostenaufwande von 800,000 Franken, jedoch ohne vollständigen Tert, hergestellt wurde und bey schlechter Verwaltung fo sehr verschleudert worden ist, daß zur Zeit nur wenige vollständige Exemplare zu haben sind.

Die Académie des sciences und die der Inschriften u. der politischen Wissenschaften sind die drey Abtheilungen des Instituts, welche regelmäßige Reihen von Abhandlungen herausgeben. Die Académie française beschränkt sich auf Gelegenheitsschrif ten und auch die der politischen Wissenschaften hat bisher nur einige Bände in Druck ausgehen lassen. Am meisten publicirt die Akademie der Wissenschaften ; fie giebt nicht bloß fortwährend die Abhandlungen der Mitglieder und getrennt davon die der fremden Gelehrten, sondern seit dem Jahre 1834 auch ihre Rechenschaftsberichte, Comptes rendus, die Protokolle der wüchentlichen Eihungen, jährlich zwey starke Quartbände, heraus. Diese lettere Publica: tion, auf welche vorzüglich Hr. Arago gedrungen hat, kostet jährlich 30,000 Francs. Sie wird unentgeltlich an die wissenschaftlichen Vereine des Landes, an die einzelnen Mitglieder des Instituts und an die gelehrten Gesellschaften, welche mit der Akademie correspondiren, vertheilt, außerdem aber auch in den Buchhandel gebracht, welcher etwa 6000 Frs. von dieser Zeitschrift hereinbringt. Für den Ueberblick vom Gange der Wissenschaften, namentlich in Frank: reich, gewährt sie die schäzbarsten Materialien, da bey der ausgedehnten Correspondenz der Akademie und der großen Strömung fremder Gelehrten nach Paris fast alle wichtigen Fragen dortselbst Erörte= rung finden.

Die einzelnen Ukademien des Instituts halten keinen Verlag von den durch sie herausgegebenen Werken, sondern nachdem die inländischen Stellen und die gelehrten Gesellschaften des Auslandes daran betheiligt worden, wird der Rest an gewisse Buchhändler für den Verkauf abgegeben. Aus diesem Grunde war es schwierig, diejenige Reihe von Bänden zu erhalten, welche ich der Akademie vorzulegen dir Ehre habe. Die beyden würdigen beständigen Sekretäre Herr Arago und Herr Flourens haben die Interessen unserer Akademie bey der Administrations Commission mit einer wohlwollenden Theilnahme vertreten, die ich nicht genug rühmen fann.

Außer den größeren Schriften werden von allen Akademien Gelegenheitsschriften, namentlich Festreden (Discours) und Gedächtnißreden auf in- und aus: ländische Mitglieder (Eloges), sowohl im Kreise der Akademie als an andern Orten, z. B. bey den Begräbnissen, gehalten und auf Kosten des Instituts gedruckt. Diese Schriften sind sehr häufig von allgemeinem Interesse und nicht bloß als Erzeugnisse des Tags zu betrachten, sowie sie überdieß meistens als Probestücke der Beredsamkeit forgfältig ausgearbeitet, von dem Publicum mit großer Sorgfalt studirt, analysirt, kritisirt und für weitere wissen= schaftliche Arbeiten ausgebeutet werden. Sofern sie unter den Eindrücken der Zeitgeschichte geschrieben sind, bezeichnen sie gar häufig auf das Bestimme teste den geistigen Entwicklungsgang und die litera risch-politische Stellung ihrer Verfasser. Da die Auflage dieser Gelegenheitsreden nicht über 400 500 stark gemacht wird, und die Nachfrage während der Situng selbst von dem andrängenden Publikum sehr begierig ist, so gehören manche dieser kleinen Gelegenheitsschriften zu den bibliographischen Seltenheiten, wie ich denn auch unter unter Andern Mignets Rede auf Talleyrand um 15 Frs. habe ausbieten sehen. Unter diesen Umständen schien es mir für die Akademie wünschenswerth, eine vollständige Reihe dieser kleinen Schriften zu erhalten; ich erfuhr jedoch, daß eine solche Sammlung selbst in Paris nur äußerst seiten vorkommen dürfte.

[ocr errors]

Ich kann diese Gelegenheit nicht vorübergehen

lassen, ohne zu bemerken, daß in den inductiven Wissenschaften, namentlich in Anatomie, Physiologie, Mineralogie, Zoologie, Botanik, Chemie und Poysik eine überraschende Anerkennung deutscher Arbeiten bemerkt wird; - die großen deutschen Werke, wie z. B. Burdachs Physiologie, Carus und K. Ritters Schriften finden Ueberseßer und die neuesten deutschen Zeitschriften und Brochüren werden auf den Arbeitstischen französischer Gelehrten angetroffen.

Mehrere Mitglieder der Akademie, wie Flou rens und Blainville, unterhalten junge deut sche Gelehrte, um ihnen das Wesentlichste in unse rer Literatur zu übersehen und auszuziehen.

Das Institut ist im Budget für 1843 mit 562,000 Frs. vorgetragen.

Das Muséum d'histoire naturelle im Jardin du Roi kostet nicht viel weniger, nämlich 480,450 Frs. Es ist dieß ein von dem Institut ganz ge: trenntes Etablissement mit eigenen Fonds und selbstständiger Verwaltung. Es besist eine Bibliothek, welche in Beziehung auf beschreibende und beobach= tende Naturwissenschaften ihres Gleichen sucht u. unter der Leitung von Hrn. Jules Desnoyers, einem thätigen Literaten und Geognosten, mit den selten= sten und kostbarsten Werken des fernsten Auslandes versehen wird. An der Verwaltung des Museums nehmen alle 15 Mitglieder (Professeurs au Jardin du Roi) Theil; die Direction wechselt durch Wahl. Die Administrations Commission giebt gegenwärtig die Archives du Muséum d'histoire naturelle heraus, welche als Fortsetzung der Annales du Muséum, der Mémoires du Muséum und der Nouvelles Anuales zu betrachten sind. Auf meine Beranlassung ist die k. Akademie in die Zahl der regelmäßigen Correspondenten des Muséum d'histoire naturelle aufgenommen und ihr die Uebersendung der Archives zugesagt worden.

[ocr errors]

ausgabe ihrer Bulletins, als minder kostbar und mehr zeitgemäß, zu beabsichtigen. Es soll ihr aber dabey an Fonds fehlen, da die jährliche Subvention der Regierung nur 39,000 Frs. beträgt, wovon 10,500 Frs. für die Besoldung des Secrét. perpét., des Secrét. du Conseil und des untern Perfonals, 5000 Frs. für Miethe, 18,000 Frs. für die Präsenzmedaillen abgehen, so daß für die Druckkosten, Feuerung und Beleuchtung nur 4000 Frs. und 1000 Frs. für Preiße übrig bleiben.

Was von den Druckschriften der Académ. R. de Médecine noch vorräthig war, nämlich den 4. bis 9. Band ihrer Mémoires und die ganze Reihe ihrer Bulletins, sechs Bände, von 1836 bis 1841 hat sie unsrer Akademie mitgetheilt. Der berühmte Accoucheur, Baron Dubois ist gegenwärtig Präsident, Pariset Secrét. perpét., Gérardin zweyter Secretär der Akademie.

Die große königliche Bibliothek umfaßt in ihren verschiedenen Departements: den Manuscripten, ge= druckten Werken, Kupferstichen und Landkarten, Münzen und Medaillen einen unschäßbaren Reichthum und dürfte mit der Zeit auch durch Tausch unsere Akademie bereichern können, denn die Zahl der Doubletten ist ungeheuer und wird auf 60,000 Numern an gedruckten Werken angeschlagen. Zur Zeit fehlt es jedoch an einem Katalog und diese Schäße dürften noch eine Zeit lang unzugänglich blei ben.

(Fortseßung folyt.)

Schluß der Abhandlung über die univer: falhistorische Bedeutung des Inve stitur Streites, welche Hr. Hr. Professor Höfler in der Sigung am 19. Nov. vorlas.

Die Académie royale de Médecine hält wie die Acad. des sciences alle Montage ihre Sigun- Andererseits, schwor der König in die Hände gen von 3 5 Uhr. Sie hat bis jeht 9 Bände des Papstes ligische Treue, so hatte auch dieses ibrer Mémoires von den Jahren 1828 eine Seite, welche man nicht unberührt lassen darf. publicirt, und scheint dermalen besonders die Her: Bekannt hat es in Europa weder Militärregierun

1841

[ocr errors]
« PreviousContinue »