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10. November. Gesammtsitzung der Akademie. Hr. Dove las über die Gestaltänderung der Isothermen in der jährlichen Periode.

Vorgelegt wurden:

1) Ein Schreiben des hohen Ministeriums der geistl. Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten vom 24. Nov., in welchem die richtige Überkunft der von der Akademie an die London library übersandten Abhandlungen durch Vermittelung des Königl. Preufs. Gesandten in London angezeigt ward. Ein darin eingeschlossenes Schreiben des Hrn. Gesandten betraf dieselbe Angelegenheit.

2) Ein Schreiben des Hrn. Dr. Hildebrand in Dortmund vom 23. Nov. über die von ihm veranstaltete und fast vollendete Ausgabe des Arnobius so wie andere literarische Untersuchungen, ward an die philosophisch-historische Klasse verwiesen.

An eingegangenen Schriften wurden vorgelegt:

Francesco Zantedeschi, Trattato di Fisica elementare. Vol. 1. Venez. 1843. 8.

mit einem Begleitungsschreiben des Verf. d. d. Venedig d. 16. Juni d. J.

Giuseppe Picci, i Luoghi più oscuri e controversi della divina Commedia di Dante, dichiarati da lui stesso. Brescia 1843. 8. A Theory of the Structure of the sidereal Heavers, including an explanation of the Phenomena of the Via lactea and Nebulae, founded on a new astronomical doctrine. Part 1. London 1842.

4.

Kongl. Vetenskaps-Academiens Handlingar för år 1841. Stockholm 1842. 8.

J. Berzelius, Årsberättelse om Framstegen i Kemi och Mineralogi afgifven d. 31. Mars 1841. ib. 1841. 8.

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afgifven d. 31. Mars 1842.

afgifven d. 31. Mars 1843.

N. H. Selander, Berättelse om Astronomiens Framsteg för Åren 1837-1841. ib. 1842. 8.

C. H. Boheman, Årsberättelse om Zoologiens Framsteg under Åren 1840-1842. Del. 2. ib. 1843. 8.

G. E. Pasch, Årsberättelse om Technologiens Framsteg År 1841. ib. 1843. 8.

Kunstblatt 1843. No. 89. 90. Stuttg. und Tüb. 4.

Memoirs and proceedings of the chemical Society. Vol. I. Part 1-4. London. 8.

Guglielmo Gasparini, Ricerche sulla Struttura degli Stomi. Napoli Aprile 1842. 4..

Osservazioni intorno alla Struttura del

Frutto dell' Opunzia. ib. Nov. 1842. 4.

Bericht

über die

zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen der Königl. Preufs. Akademie der Wissenschaften zu Berlin

im Monat December 1843.

Vorsitzender Sekretar: Hr. Encke.

7. December. Gesammtsitzung der Akademie. Hr. Poggendorff las: Rechtfertigung seiner Ansicht über den angeblichen Rückstrom der Voltaschen Säule.

In der Sitzung der Akademie vom 26. Mai vorigen Jahres *) suchte der Verf. zu zeigen, dass der von Hrn. De la Rive in der Voltaschen Säule angenommene Rückstrom nicht von der Erfahrung bestätigt werde. Er führte den Beweis, indem er auf diesen vermeintlichen Rückstrom die bekannten Sätze von der Verzweigung elektrischer Ströme anwandte und dann mit Hülfe des wohlbewährten Ohm'schen Gesetzes die Formel für die Intensität des wahrnehmbaren Stroms entwickelte.

Es ergab sich, dafs diese Intensität, welche bekanntlich nach der gewöhnlichen, keinen Rückstrom zulassenden Ansicht durch

[blocks in formation]

vorgestellt wird, bei Gegenwart eines solchen Rückstroms zum Ausdruck bekommt:

[blocks in formation]

wenn nämlich in beiden Fällen k die elektromotorische Kraft, r den Widerstand des Schliefsbogens und r' den Widerstand des übrigen Theils der Kette bezeichnet.

*) S. Monatsbericht von 1842 S. 151.

[1843.]

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Er zeigte dann, dafs wenn man den Widerstand r' der Kette um eine gewisse Gröfse g vermehre, und den Widerstand r des Schliefsbogens um dieselbe Gröfse vermindere, oder umgekehrt, den erstern um verringere und den letzten um g vergrössere, diese Operation nach der gewöhnlichen, durch die Formel (1) angedeuteten Ansicht keine Änderung in der Stromstärke hervorbringen dürfte, dagegen aber nach der Formel (2) oder der De la Rive'schen Hypothese im ersten Fall eine Verstärkung, im letzteren eine Schwächung des wahrnehmbaren Stroms bewirken

müsse.

Er machte ferner bemerklich, dafs wenn man, statt r'in r' ± ę und r in r zu verwandeln, mit r nur eine halb so grofse Veränderung vornehme, die Stromstärke nach der De la Rive'schen Hypothese constant bleiben, dagegen nach der gewöhnlichen Ansicht, je nach dem Zeichen der gemachten Veränderung, entweder eine Verstärkung oder eine Schwächung erlei

den müsse.

Zwei Reihen messender Versuche, die zur Prüfung dieser beiden Folgerungen an einer einfachen Grove'schen Kette unternommen wurden, sprachen sich so entschieden zu Gunsten der ersten Formel oder der gewöhnlichen Ansicht aus, dass der Verf. kein Bedenken trug, die Lehre vom Voltaschen Rückstrom als eine völlig unbegründete zu bezeichnen.

Gegen diese Beweisführung hat nun Hr. De la Rive in den Archives de l'Eléctricité (Nr. 6.) eine Replik veröffentlicht, in welcher er ausführlich darzuthun sucht, dafs die vom Verf. gezogenen Schlüsse nicht gegen den Rückstrom sprächen, ihn also auch nicht bewegen könnten, seine Meinung in Betreff desselben zurückzunehmen.

Hr. De la Rive hat die Versuche des Verf. nicht wiederholt, oder ihnen neue entgegenzustellen gesucht; er zieht die Richtigkeit derselben nicht in Zweifel und macht auch keinen Angriff auf das ihnen zum Grunde liegende Prinzip. Allein er bestreitet die Anwendbarkeit dieses Prinzips auf den vom Verf. untersuchten Fall, und lediglich darin, so wie in den früher von ihm zu Gunsten des Rückstroms gedeuteten Erscheinungen, die er nochmals aufzählt, findet er seine Befugnifs, die vom Verf. gezogenen Schlüsse zu verwerfen.

Als Gründe der Nicht-Anwendbarkeit jenes Prinzips auf eine einfache Kette führt Hr. De la Rive folgende zwei an:

1) Dafs bei Einschaltung von homogenen Zwischenplatten in die einfache Kette gar kein Unterschied zwischen den Flüssigkeiten beider Zellen existire, und die Kette alsdann nicht mehr von den heterogenen Metallen, die in einem und demselben Gefässe stehen, gebildet werde, sondern von denen, die metallisch verknüpft sind.

2) Dass in der einfachen Kette gar kein Rückstrom vorhanden sei, sondern daselbst nur eine unmittelbare Wiedervereinung der beiden Elektricitäten an den Platten stattfinde.

In Bezug auf den ersten Einwurf bemerkt der Verf., dass derselbe nur richtig sei im Sinne der Contacttheorie, die er aber bei dieser Gelegenheit nicht habe vertheidigen wollen, dafs dagegen nach der chemischen Theorie, zu welcher sich Hr. De la Rive bekennt, die eigentliche Kette immer als aus den in einem und demselben Gefälse stehenden Metallen gebildet angesehen werden müsse, wie es auch von Faraday und anderen Anhängern dieser Theorie geschehn, gleich viel, ob diese Metalle direct durch einen Metalldraht verbunden seien oder noch in dem Schliefsbogen eine Zwischenzelle mit homogenen Platten (den Elektroden Faraday's) enthalten. Er setzt noch hinzu, dass, wenn von einem erregenden Paare (couple) die Rede sein soll, dieses im Sinne der chemischen Theorie nicht aus den beiden metallisch verknüpften Platten, sondern nur aus der oxydirbaren von ihnen und der angreifenden Flüssigkeit gebildet werden könne. Er hält sich demnach auch jetzt noch für vollkommen berechtigt, im Sinne der chemischen Theorie, die Flüssigkeiten in den beiden Zellen einer mit Zwischenplatten versehenen einfachen Kette nicht als elektro-identisch anzusehen, und demnach auf sie das auseinandergesetzte Prinzip für anwendbar zu halten.

Was den zweiten Einwurf des Hrn. De la Rive betrifft, so ist derselbe noch bestimmter zu beseitigen, da es sich zeigen läfst, dafs, wenn einmal ein Rückstrom angenommen wird, dieser ganz nothwendig so gut für die einfache Kette wie für die Säule angenommen werden muss, weil man sonst auf ungereimte, den gemeinsten Erfahrungen widersprechende Resultate verfällt.

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