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zwar ganz bergmännisch, zuerst durch einen wagrechten Stollen, dann durch einen Schacht von oben nach unten geöffnet. Nach einer Arbeit von Lagen traf man, als der Stollen 111 Fuß weit getrieben war, auf ein Gewölbe von 12 auf 8 Fuß inneren Raumes, worin Reste verkohlten Holzes und zwey Menschengerippe, eines von vielen Hals: schnur - Ringelchen (grains de collier) umgeben. Durch den Schacht von oben herab gelangte man auf ein zweytes Gewölbe der Art, das, in schräger Richtung, 60-70 Fuß über jenem lag. Da zeigte fich abermals ein menschliches Skelett und mit demsel ben eine ansehnliche Menge von Schmucksachen, näm: lich nicht weniger als 170 Halsschnur - Ringelchen aus gebranntem Thon, 500 kleine Seemuscheln, 5 kupferne Armbänder, 150 Blättchen Glimmer (plaques de mica), Gegenstände von Elfenbein und andere ähnliche. Darunter das Steinchen mit den eingegrabenen Charakteren.

Ueber dieses an sich unscheinbare Steinchen nun hatte sich, mittels einer Zeichnung, bereits im Jahre 1831 der gelehrte Amerikaner E. A. Vail um Aufschlüsse an das Mitglied des französischen Instituts E. Fr. Jomard gewendet.

Jomard, als weiland Theilhaber an der gelehrten Commission, die höchst löblicher Weise dem Heereszuge Bonaparte's nach Aegypten beygegeben war, als eine der Hauptpersonen, die nach der Hand das große Werk über Aegypten ausgearbeitet haben, als Herausgeber der Reise Drovetti's nach der Dase Siwah, und als Verfasser mancher andern werthvollen Schrift verwandten Inhalts war gewiß vorzugsweise berufen, die neue Vorlage gehörig zu würdigen.

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fie, so wie auf spätere Forschungen gegründet, wurde von ihm im November 1845 diese zweyte Note über den Gegenstand vorgetragen, die im Drucke (30 Seiten in 8.) von einem Facsimile des Steines und einer Tabelle begleitet ist, auf welcher man die Zei chen desselben mit denen der bis jetzt bekannten afrikanischen Inschriften verglichen und deren muthmaßliche Geltung in Buchstaben des hebräischen und arabischen Alphabets ausgedrückt findet.

Dieses Schriftchen nun ist es, dessen Inhalt ich, obschon wenig befähigt meinerseits etwas hinzuzuthun, nicht für ungeeignet gehalten habe, auch in unfrer Mitte zur Sprache gebracht zu werden. Die eingangs erwähnte Frage ist ja eine derjenigen, die jedem Denkenden nahe gelegt sind, und willkommen heißt jeder Schimmer, der sie zu beleuchten verspricht.

Man wird es natürlich finden, daß Jomard, seinen vorausgegangenen Studien gemäß, feinen Standpunkt zur Betrachtung des kleinen amerikanischen Steinchens ohne weiters auf dem breiten afrikanischen Boden nimmt. Freylich geht er auch hier von einer Annahme aus, welche selber noch nicht ganz fest steht, nämlich einer libyschen oder numidischen Schrift. Und die Spuren einer solchen nachzuweisen ist seine erste Sorge.

Den ersten Fingerzeig auf das frühere und fortwährende Bestehen einer von der punischen und arabischen verschiedenen, einer eingebornen Sprache des nördlichen Afrika's im Westen von Acgypten hat die zwar schon 1631 durch Thomas v. Arcos in der Nähe von Tunis (Carthago) gefundene, aber erst zweyhundert Jahre später näher untersuchte SteinInschrift bey den Ruinen von Thugga (Tucca Terbinthiae) gegeben Im Jahre 1815 nahm neuerdings Graf Camillo Borgia an Ort und Stelle eine Abbildung, die durch Münter, Humbert und Hamaker besprochen worden ist. Ge nauer war jene, welche Grenville Temple im J. 1833 lieferte, die aber von einer durch Hon= egger, einen Reisegefährten Thomas Read's, ge

eine nach einem Wachsabdruck gemachte Zeichnung dieser Charaktere.

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nommenen noch übertroffen wurde. Auf diese beyden hat Gesenius feine Auslegung des Denkmals ge: gründet.

Mit mehr Glück, wie es scheint, hat sich im

ben habe, und daß dieselbe, durch punischen, römischen, arabischen, wandalischen Einfluß nicht we fentlich verändert in der nach Verschiedenheit der Länder bald Schuyah, bald Schelluh, Lar

nannten Berber: oder Kabailsprache fortbestehe, ist eines der Hauptargumente der vorliegenden Erörte rung Jomard's.

J. 1843 der Erklärer der zweysprachigen Steinschrift schi, Lawi, Siwahi, Erekiah u. f. f. gevon Rosette, F. de Saulcy, auch an diesen Stein gemacht, der, wahrscheinlich das Grabdenkmal eines Numiden, ebenfalls eine doppelte Inschrift, nämlich eine punisch - phönicische und eine zweyte sorgfältiger gehaltene darbietet, welche denkbarer Weise keine andere als eine in dem ältern Idiom des Landes verfaßte, also numidische seyn kann.

Aehnlicher bloß numidischer Inschriften wurden bald darauf durch Falbe und Grenville Temple noch mehrere entdeckt.

Nachdem Saulch aus Bergleichung mit der punischen Uebersehung den Werth von einigen unter den libyschen Zeichen sowohl der Thugga als der weiter gefundenen Inschriften herausgebracht, wurde er von Constantine aus (durch Boissonnet) mit der Kunde überrascht, daß eine der von Thugga ähnliche Schrift noch bis heute bey einem Stamme. der Berbern, den von Nord und Süden aus die Karawanen der Sahara brandschaßenden Tuariks unter der Benennung Lafinak im Gebrauche sey, und sich namentlich auch auf Felsen jener Gegenden angebracht finde. Es wurden ihm zwölf dieser Buchstaben mit ihrer Geltung im Arabischen mitgetheilt, so wie sich auch ergab, daß dieselbe Schrift unter dem Namen Romuz von den eigentlichen Arabern oft noch, mit verabredeter andrer Geltung der Zeichen, als eine Art Geheimschrift gebraucht werde.

Wenig würde indessen geholfen seyn durch den Nachweis einer Zusammenstimmung der Tuarik: zeichen mit denen der alten Inschrift, wenn dieselben nicht auch einer gemeinschaftlichen Sprache oder doch den bloß durch Zeit und Drt modificirten Dialekten einer solchen angehörten. Daß nun aber dieß der Fall sey, daß es seit den Zeiten Herodots (auf dessen II. B. c. 42, IV. B. c. 181 185 in dieser Hinsicht verwiesen wird) eine von den Bewohnern Libyens vom Nit zum atlantischen Meere

Und nun läßt er sichs angelegen seyn, mit den also gewonnenen afrikanischen Zeichen jene des ame= rikanischen Steines zu vergleichen. Er findet Aehn= lichkeit zwischen mehrern, und wagt sogar einigen ihre Geltung anzuweisen.

Ich, meinestheils, vermag ihm bey diesen bedenklichen Beginnen nichts weniger als auf dem Fuße zu folgen, und bescheide mich gerne, den verehrlichen Mitgliedern zu eigenem Urtheile, außer der Zusammenstellung Jomard's selbst, einige eben zu Gebot stehende von den die fragliche afrikanische Schrift betreffenden Hülfsmitteln vorzulegen, nämlich eine Abbildung der Thugga und einiger ihr ähnlichen Inschriften, wie sie Gesenius (Paläologische Studien über phönizische und punische Schrift 1835. 4.) liefert, eine allem Anscheine nach hieher zu rech nende, die sich unter den Monumenten der Dase Siwah (tab. IX. fig. 5) findet; dann das TuarikAlphabet wie es, von Dr. Oudney aufgefaßt, in der Beschreibung, die er in den I. 1823-24 mit Major Denham und Capitän Clapperton ins Innere von Afrika gemacht (S. 65 der deutschen Uebersetzung), dargestellt ist.

Nicht verhehlen kann man sich bey Betrachtung folcher Charaktere, die zumeist aus geraden Linien bestehen, welche sich unter verschiedenen Winkeln berühren oder durchschneiden, daß Zeichen von was immer für einem Volke, in was immer für einer Sprache, die mit scharfer Schneide in den Stein gehauen werden, auf einen engen Kreis von Figuren beschränkt seyen, und daß die von hier denen von dort, obschon sie völlig Verschiedenes bedeuten, ziem lich ähnlich ausfallen müssen. Dies war auch, ich gestehe es, als ich Somards Facsimile sah, mein erster Gedanke. Doch mußte ich, als ich die weni

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Zwar in solchen Dingen ist das Urtheil schwie: rig, und während z. B. mir unter den in Rafn's Antiquitates Americanae abgebildeten Felseninschriften nur die der Portsmouthrocks auf Rhode Island (S. 397. 401. tab. XIII. fig. 1. 2. 3), da sie ebenfalls meist aus geraden Strichen besteht, die sich unter allerley Winkeln berühren, und durch Linien in Zeilen gesondert sind, mit einer bey With. Grimm (Ueber deutsche Runen) vorkommenden einigermaßen vergleichbar geschienen, nimmt Jomard (S. 13. 29) die in den genannten Antiquitates S. 357 tab. XXI. als Runenschrift aufgeführte am Launtonflusse (Massachusetts) sogar unter seine libyschen mit in Anspruch.

Sey nun das anscheinend germanische Streiflicht, das von dieser Seite auf unsern Stein fallen könnte, zulässig oder nicht, so möge man einem Germanisten verzeihen, wenn er, ehe er von der Frage läßt, gleichwohl auf einer ganz andern Seite nach einem solchen sich umsieht.

Von der neuen Welt ab und nach der alten blickend gewahren wir 500 Jahre vor jenem nach Westen gerichteten Besuche nordischer Germanen ei nen weniger friedlichen, welchen ein anderer jedenfalls germanischer, wenn auch vielleicht gemischter Stamm, die Wandalen, dem nördlichen Afrika abgestattet haben. Nachdem sie von Spanien aus, in deffen schönster Provinz sie wenigstens ihren Namen ndalia, Vandalitia, Andalucia) zurüd ließen,

429 unter Geiserich über die Meerenge ge

seht, überwältigten sie und beherrschten bis 534 den Norden von Afrika. Von da aus ließen sie auch die europäischen Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres, selbst Rom, nicht unbesucht, und es ist möglich, daß eben auch nach ihrem Namen von den im Stammlande Gebliebenen wie von den Angelsachsen jenes Meer lange die Wendelsee (Wendelsea, Wentilseo) genannt worden ist. Da wir über sie, die Barbaren und noch dazu arianische Keher, fast nur Nachrichten von Ueberwundenen und von Rechtgläubigen haben, so ist an ihrem Namen griff ausgezeichneter Rohheit haften geblieben. Dem später und zum Theil wohl noch bis heute der Befen wie ihm wolle. Genug, sie haben sich über die hundert Jahre im Besitze Afrika's zu behaupten vermocht. Und wenn die Entscheidungsschlacht gegen Belisar sie ihren König und die Herrschaft gekostet, so ist wenig wahrscheinlich, daß sie dieselbe, mie Procopius nach einer den Alten geläufigen Redensart anzudeuten scheint, nicht überlebt haben sollten als Volk, wenn auch als ein nun seinerseits unterworfenes, gewaltsam oder freywillig unter die ältern Bewohner zerstreutes. Wenigstens weiß noch der freylich räthselhafte Geograph aus Ravenna, Buch III. Cap. XI., da wo von der Mauritania Gaditana die Rede ist, zu bemerken ,,ubi gens Vandalorum a Belisario devicta fugit et nusquam comparuit," was auf ein Zurückweichen ins Innere rathen ließe.

Wenn die Wandalen, wie Victor Vitensis in seiner um 487 geschriebenen Historia africana berichtet, bey der Ankunft auf dem neuen Boden, nach der Zählung, die Geiserich vornehmen ließ, mit Weib und Kindern achtzigtausend Köpfe stark waren, so ist, gegen eine Behauptung desselben Schriftstellers, zu vermuthen, daß die Zahl im Laufe von drey bis vier Generationen eher zu als abge= nommen habe.

(Schluß folgt.)

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Königl. Akademie der Wissenschaften. ein ums doppelte reicheres der ministeriellen Com mission, zu Gebote.

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Jedenfalls aber, worauf es hier allein ankommt, kann der mehr als hundertjährige Aufenthalt dieses nordischen Volkes und seine wahrscheinliche Vermischung mit den frühern Bewohnern, mögen nun diese, nach Obigem, Mauritanen, Numiden, Libyer, Berbern, Kabylen oder wie immer genannt werden, kaum ohne allen Einfluß auf deren Sprache geblie ben seyn. Freylich, in der jetigen Berbersprache noch germanische Spuren herauszufinden möchte noch bedeutend schwieriger seyn als dies schon in Bezug auf das jezige Spanische oder Italienische der Fall ist. Doch haben die jüngsten Ereignisse in den Ländern am Atlas die Möglichkeit, auch diese Art von Eigenheiten ihrer Bewohner genauer kennen zu ler nen, um vieles näher gerückt, und schon steht endlich Venture's Wörterbuch der Berbersprache, das fünfzig Jahre lang als Ms. da gelegen hatte, und

Was sonstige Aeußerlichkeiten betrifft, aus des nen man, als aus erblichen Kennzeichen auf diese oder jene Nationalität schließen zu dürfen glaubt, so haben, wie früher Bruce, Peyssonel, Shaw u. A., in jüngster Zeit Franzosen und Deutsche im Bereiche des weiten Kriegsschauplahes am Atlas auf diesen Umstand ein Auge gehabt. (Ausland v. 1837 S. 1086. 1091, von 1846 S. 43. Allg. 3eitung v. 1839 Beylage S. 2495 — 6.) 6.) Es hat den Beobachtern nicht gefehlt an Kabylen mit flachsgelbem Haar und himmelblauen Augen, ja fogar nicht an einem solchen, der dem deutschen Frager mit deutscher Herzlichkeit sagte: ani ben ek bali (ich bin ein Sohn deiner Väter), und wie fein Stamm noch immer die Sage bewahre, daß er vor vielen, vielen Sommern aus des Fragers Lande gekommen. Doch, wie trüglich, besonders da, wo eine vorgefaßte Meinung sie in Beschlag nimmt, dergleichen Erscheinungen seyen, liegt am Tage. Einen ungleich siche rern Halt würde immer die Sprache gewähren, und diese hinwieder, je älter sie wäre. Und in folcher Hinsicht darf wohl gesagt werden, daß die Entzifferung der nicht punischen und nicht arabischen SteinInschriften, zu denen sich vielleicht auch noch anderes Schriftliches findet, neben dem unbestrittenen allge= meinen Intereffe, für uns auch noch wenigstens ei niges besondere haben könnte.

Doch zum Schlusse und von dieser germanischen Abschweifung zurück über Afrika zu unserm amerikanischen Steinchen! Aus seinen Charakteren, in welchen Jomard so viele Aehnlichkeit mit den afrikanischen

fich zum Theil ganz gleich auch auf den afrikanischen Inschriften zeigen, in Betracht zog, ihn wieder so ziemlich aufgeben.

Unferne lag allerdings, in Erwägung jenes frühern normannischen Besuches, der Gedanke an germanische Runen. Und wirklich hatte, auf Unfrage Jomard's, Rafn, in Kopenhagen sich für folche, und zwar für angelsächsische erklärt. Allein alle Arten dieser frühern germanischen Steinschrift, so weit sie bekannt sind, zeigen eine von unsern fraglichen zu merklich verschiedene Haltung, als daß man diesen so leicht denselben Ursprung zutrauen fönnte.

zwar in solchen Dingen ist das Urtheil schwie: rig, und während z. B. mir unter den in Rafn's Antiquitates Americanae abgebildeten Felseninschriften nur die der Portsmouthrocks auf Rhode Island (S. 397. 401. tab. XIII. fig. 1. 2. 3), da sie ebenfalls meist aus geraden Strichen besteht, die sich unter allerley Winkeln berühren, und durch Linien in Zeilen gesondert sind, mit einer bey Wilh. Grimm (Ueber deutsche Runen) vorkommenden einigermaßen vergleichbar geschienen, nimmt Jomard (S. 13. 29) die in den genannten Antiquitates S. 357 tab. XXI. als Runenschrift aufgeführte am Launtonflusse (Massachusetts) sogar unter seine libyschen mit in Anspruch.

Sey nun das anscheinend germanische Streiflicht, das von dieser Seite auf unsern Stein fallen könnte, zulässig oder nicht, so möge man einem Germanisten verzeihen, wenn er, ehe er von der Frage läßt, gleichwohl auf einer ganz andern Seite nach einem solchen sich umsieht.

Von der neuen Welt ab und nach der alten blickend gewahren wir 500 Jahre vor jenem nach Westen gerichteten Besuche nordischer Germanen ei nen weniger friedlichen, welchen ein anderer jeden: falls germanischer, wenn auch vielleicht gemischter Stamm, die Wandalen, dem nördlichen Afrika abgestattet haben. Nachdem sie von Spanien aus, in deffen schönster Provinz sie wenigstens ihren Namen ndalia, Vandalitia, Andalucia) zurück ließen,

429 unter Geiserich über die Meerenge ge

seßt, überwältigten sie und beherrschten bis 534 den Norden von Afrika. Von da aus ließen sie auch die europäischen Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres, selbst Rom, nicht unbesucht, und es ist möglich, daß eben auch nach ihrem Namen von den im Stammlande Gebliebenen wie von den Angelsachsen jenes Meer lange die Wendelsee (Wendelsea, Wentilseo) genannt worden ist. Da wir über sie, die Barbaren und noch dazu arianische Kezer, fast nur Nachrichten von Ueberwundenen und von Rechtgläubigen haben, so ist an ihrem Namen später und zum Theil wohl noch bis heute der Begriff ausgezeichneter Rohheit haften geblieben. Dem sen wie ihm wolle. Genug, sie haben sich über die hundert Jahre im Besize Afrika's zu behaupten vermocht. Und wenn die Entscheidungsschlacht gegen Belisar sie ihren König und die Herrschaft gekostet, so ist wenig wahrscheinlich, daß sie dieselbe, wie Procopius nach einer den Alten geläufigen Redensart anzudeuten scheint, nicht überlebt haben sollten als Bolk, wenn auch als ein nun seinerseits unterworfenes, gewaltsam oder freywillig unter die ältern Bewohner zerstreutes. Wenigstens weiß noch der freylich räthselhafte Geograph aus Ravenna, Buch III. Cap. XI., da wo von der Mauritania Gaditana die Rede ist, zu bemerken ,,ubi gens Vandalorum a Belisario devicta fugit et nusquam comparuit," was auf ein Zurückweichen ins Innere rathen ließe.

Wenn die Wandalen, wie Victor Vitensis in seiner um 487 geschriebenen Historia africana berichtet, bey der Ankunft auf dem neuen Boden, nach der Zählung, die Geiserich vornehmen ließ, mit Weib und Kindern achtzigtausend Köpfe stark waren, so ist, gegen eine Behauptung desselben Schriftstellers, zu vermuthen, daß die Zahl im Laufe von drey bis vier Generationen eher zu als abge= nommen habe.

(Schluß folgt.)

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