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BIBLIOGRAPHIE

der Schweiz.

Erscheint einmal monatlich.

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ANNONCEN, 30 Rappen die gespaltene Zeile, werden bei der Expedition, sowie bei HAASENSTEIN & VOGLER in Zürich angenommen.

Januar 1875.]

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V. Jahrgang.

Critiques.

Jahresbericht der Lehr- und Erziehungsanstalt des Stiftes Maria-Einsiedeln im Studienjahre 1873-74. Mit einem Programme: Die ideelle und ästhetische Bedeutung der millelhochdeutschen Poesie. Von P. Albert Kuhn. Einsiedeln 1874.

Der vorliegende Jahresbericht zeigt in seinem statistischen Theile, dass an der Klosterschule Einsiedeln die wissenschaftlichen Studien, besonders auch die humanistischen, den Forderungen der Zeit und den Traditionen des Stiftes gemäss gepflegt werden, und die beigegebene Abhandlung beweist, dass unter der Lehrerschaft der Geist des sel. P. G. Morel nicht ausgestorben ist.

Der Verfasser des Programms giht von der mittelhochdeutschen Poesie, ihren Trägern, Quellen, Gegenständen und Formen, mit Einschränkung auf ie Blüthezeit und die Hauptwerke, ein anschauliches und in allem Wesentlichen richtiges Bild. Er verräth dabei tüchtige Belesenheit und gesundes Urtheil, welches um so mehr anzuerkennen ist, da man von katholischem Standpunkt aus leicht geneigt sein kann, die mittelalterliche Poesie zu überschätzen. Der Verfasser findet den ideellen Werth derselben natürlich besonders in den religiösen Elementen, er anerkennt daneben die culturhistorische und nationale Bedeutung jener Werke, aber in rein ästhetischer und pädagogischer Hinsicht gibt er der antiken Poesie entschieden den Vorzug, was jedenfalls bemerkenswerth ist.

romane.

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Einzelnes wäre zu berichtigen. Der Unterschied von Volks- und Kun tpoesie kann nicht mit dem von Thatsachen und Ideen erklärt oder in Parallele gesetzt werden (S. 9) da der Verfasser selbst nachher (S. 14, 15) zeigt, dass Nibelungen und Kudrun mehr ideellen Gehalt haben als viele höfische RitterDie Vergleichung zwischen Parzival und Faust (S. 20) ist nicht ganz richtig und auch das Rolandslied gegenüber dem Willehalm wegen seiner religiösen Begeisterung etwas zu hoch geschätzt. Die Lyrik kann nicht ohne Weiteres ein Ausfluss der epischen Posie genannt werden (S. 26) und auch die Behauptung, sie biete kein Spiegelbild der wirklichen Zustände, erleidet noch mehr Ausnahmen als die vom Verfasser selbst zugegebenen. L. T. Riggenbach, J. J. Pfr.: Zur Verantwortung." Abschiedsrede, gehallen vor der St. Leonhardsgemeinde. Basel, C. F. Spilller. 20 Ct. Gewissenshalber legte der Verfasser seine Stelle nieder, Is die kirchl. Neuerungen des letzten Jahres in Basel zur Durchführung kamen, und legt nun die vor der Gemeinde gegebene rückhaltlose Darlegung seiner Beweggründe auch einem weitern Publikum zur Beurtheilung vor. Macpherson, J.,: Der christliche Held." Aus dem Englischen. Bevorwortel von Pastor L. Tiesmeyer. 2. Aufl. Basel, C. F. Spilller. 71 S. br. 60 Cl.

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Beschreibung der vielbewegten Lebenschicksale eines Gottentfremdeten, der durch des Herrn Band auf wunderbare Weise aus der Knechtschaft der Sünde zurückgeführt und zu einem

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ANNONCES, 30 centimes la ligne, doivent être adressé aux éditeurs on à Mrs. HAASENSTEIN & VOGLER à Zurich.

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gesegneten Arbeiter in Weinberg Gottes gema ht wurde. dieses Die Darstellung inhaltsreichen Lebens ist sehr anziehend geschrieben und hat das Büchlein in seiner ersten deutschen Auflage innerhalb eines Jahres eine Verbreitung von 1200 Exemplaren gefunden.

Die Handfeuerwaffen, ihre Entstehung u. techn.historische Entwicklung bis zur Gegenwart. Von Rud. Schmidt, Major im Schweizerischen Generalstab. 1. u. 11. Lfg. Basel, B. Schwabe.

Schon seit dem Jahr 1867 hat sich der Verfasser der vorliegenden Schrift durch seine mehrfachen literarischen Arbeiten auf dem Gebiete der Waffentechnik einen bekannten Namen gemacht, und wir bewillkommnen ihn daher mit Vergnügen beim Erscheinen seines neuesten umfassenderen Werkes, das uns in die Entwicklungsgeschichte der Handfeuerwaffen einführt.

Wenn gleich die Literatur auf diesem Felde, namentlich seit den letzten Decennien eine reichbaltige geworden ist, so durfte es dem Verfasser dennoch gelungen ein, mit seiner Arbeit eine wesentliche Lücke auszufüllen.

Wir können nämlich dieses Werk als ein äusserst praktisches Handbuch bezeichnen, welches, auf gründlichste umfassende Forschungen gestützt, nicht bloss den Fachmännern, sondern überhaupt allen Freunden der Waffenkunde die vollständige Uebersicht dieses ausgedehnten Gebietes ermöglicht und zugleich genügenden Aufschluss über die jeweilig epochemachenden technischen Fortschritte

ertheilt.

[Janvier 1875.

zum Luntenhahn, Luntenschloss, Radschloss, Steinschloss und Percussionsschloss im Text wie in den Figuren äusserst anschaulich geschildert.

Interessant ist der Nachweis, wie schon vom frühesten Auftreten der Feuerwaffen an, das Problem der Hinterladung neben dem System der Vorderladung auftritt und sich von Zeit zu Zeit wiederholt, freilich bis auf die neueste Zeit ohne praktischen Erfolg.

Ebenso treffen wir schon im 16. Jahrhundert Constructionen von schnell feuernden Waffen, mehrschüssige oder revolverartige Büchsen oder Maschinen.

Ueber die äusserst mittelmässigen Leistungen der alten Handfeuerwaffen erhalten wir manche interessante Notizen. Sie kommen daher anfangs neben Armbrust und Bogen nur sehr langsam auf, und diese letztern alten Fernwaffen behaupten sich wenigstens theilweise sehr lange, bis Anfangs des 17. Jahrhunderts.

Die 2. Lieferung umfasst den Zeitraum von 1830-1860 und schildert somit die VorbereitungsEpoche und den Uebergang zu den schnellfeuernden Präzisions-Waffen der Gegenwart.

Zu den Verbesserungen der äussern Form der Handfeuerwaffen tritt als ergänzendes Mittel die Ballistik, und es ergeben sich die wichtigen Gesetze der Flugbahn.

Als weitere Folge hievon resultiren die verbesserten Visir-Einrichtungen, die vollkommenere Construction der Läufe (Züge) der Caliber und Geschosse.

Zur praktischen Anwendung kommt nun seit Dieser Zweck liess sich dadurch erreichen, dass Erfindung der Einheits-Patrone und eines sichern dem Buche eine grosse Zahl von Illustrationen bei-Rohr-Verschlusses das Hinterladungs-System. gegeben wurde, um der theoretischen Belehrung gleichzeitig zur praktischen Anschauung und somit zum richtigen Begriff zu verhelfen.

Diese Illustrationen (im Ganzen ca. 400) sind in Farbendruck musterhaft ausgeführt, die Zeichnungen äusserst sauber und exact, so dass auch die kleinsten technischen Détails deutlich hervortreten.

Die Gliederung des Stoffes geschieht in streng chronologischer Reihenfolge. Der Verfasser versteht es mit Geschick aus dem umfangreichen Qu. llenMaterial dasjenige auszuwählen und hervorzuheben, welches von principiellem Werthe ist und praktisch allgemeinere Anwendung gefunden hat.

Die 1. Lieferung umfasst den Zeitraum vom Anfang des 14. Jahrhunderts bis und mit dem ersten Viertel des gegenwärtigen und bietet somit ausschliesslich historisches Interesse.

'Die ältesten Formen der Handfeuerwaffen können ihrer Einfachheit halber mit kurzen Notizen erklärt werden, da die Illustrationen an sich schon die beste Erklärung bilden.

Je weiter dagegen die technische Entwicklung fortschreitet, desto complizirter werden die Waffen, und desto eingehendere Behandlung lässt ihnen der Text zu Theil werden.

In gedrängten Zügen verfolgen wir nun die Handfeuerwaffen; zunächst die Handrohre, dann die Handbüchsen, Pistolen, Hakenbüchsen, Musketen und Flinten (selbstverständlich werden jeweilen auch die gleichzeitigen Geschütz-Systeme angedeutet.) Ladungen, Geschosse und namentlich die ZündVorrichtungen sind eingehend behandelt. So finden wir die Uebergänge von der alten Lunten-Zündung

Damit ist die Bahn eröffnet, welche in kurzer Zeit immense Fortschritte ermöglicht und zu den bedeutenden Resultaten der Gegenwart führt.

Speziell eingehend behandelt diese Lieferung das Zündnadel-Gewehr von Dreyse, dessen Verschluss- und Zünd-Mechanismus sowie dessen Einheits-Patrone.

Sodann folgen unter Anderem das ThouveninSystem, die Revolver-Systeme; Mariette, Colt, Lefaucheux und das amerikanische von 1854.

Selbstverständlich erwähnt der Verfasser mit Vorliebe der schweizerischen Vorderlader-Systeme, und hebt namentlich das selbstständige Vorgehen der Schweiz in der Caliber-Frage 1851 hervor. Eine detaillirte Behandlung erfahren anch die Geschosse dieser Epoche (Spitz-Geschosse), Compressions- und Expansions-Geschosse, sowie die Visir-Einrichtungen.

Die beiden letzten noch ausstehenden Lieferungen werden die verschiedenen HinterladungsSysteme der neuesten Zeit bringen und folglich von hohem praktischen Interesse sein. Bei der sorgfältigen Behandlung der ersten Hälfte des Werkes haben wir auch von der zweiten nur Vorzügliches zu erwarten und sehen dem Erscheinen derselben mit Vergnügen entgegen.

Jedenfalls glauben wir jetzt schon berechtigt zu sein, dem Verfasser für seine ebenso tüchtige als mühevolle Arbeit warme Anerkennung zu zollen, und wir zweifeln nicht, dass seine Schrift nicht bloss im Inland sondern auch im Ausland entsprechende Würdigung finden wird.

Das Werk eignet sich vortrefflich zur Grund

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