sind und dass dieser Theil seiner Arbeit nur ein Wegweiser für Fachmänner sein kann. Immerhin sind auch manche leicht erkennbare Merkmale genannt, die bisher viel zu wenig beachtet wurden und doch dem Laien zur Entdeckung dieses und jenes Betruges verhelfen können. In einem Anhang erweitert der Verf. seine ursprüngliche Aufgabe, indem er sich auch noch auf Untersuchungen hausräthlicher Gegenstände, wie Küchengeschirre, Tapeten, Kleider u. a. m. in Bezug auf gesundheitsschädliche Stoffe und Verfälschungen in ähnlicher Weise einlässt, wie über die Lebensmittel.

Anzeiger für schweizerische Geschichte. 1877. Nr. 4 u. 5.
Nicht minder verdient die Aufmerksamkeit der Geschichts-
freunde unser Anzeiger für Schweizergeschichte, der immer die
neueren Forschungen auf dem Gebiete vaterländischer Geschichte
bespricht und von den besten Fachmännern bedient wird.
uns vorliegenden zwei Nummern enthalten:

Die

Das Missale von Müstail, von C. Kind. Das Jahr des Klingenthaler Todtentanzes in Klein-Basel, von Dr. Th. Burckhardt-Biedermann. Formular einer Indulgenz für Theilnehmer an einem Kreuzzug gegen die Türken, 1481, v. Dr. Strickler. Hauptmann Arnold Winkelried über die Luzerner Truppen, von

Anzeiger für Schweizerische Alterthumskunde. 1877. Nr. 1, Th. v. Liebenau. Kleinere Mittheilungen. Codex Sangallensis

3. 4.

Die vorliegenden Nummern des in diesen Blättern schon oft ausführlicher besprochenen und warm empfohlenen Anzeigers enthalten folgende Abhandlungen:

Nr. 1. Un port-aiguille lacustre par le Prof. Dr. V. Gross. Aqueduc romain de Divonue à Nyon, par Fréd. Roux. Inschrift auf einem Römischen Dachziegel von Dr. Ferd. Keller. Zwei Verse aus Vergil auf einem Backstein von Dr. Ferd. Keller. Brühle und Thiergärten in der Schweiz von Dr. A. Nüscheler. Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler von Professor R. Rahn.

Nr. 3. Tombeaux du temps des habitations lacustre par le Prof. Rode. Vorhistorische Denkmäler in Bünden von F. Rödiger. Nouveaux moules en molasse de Moringen, par le Dr. Gross. Les récentes trouvailles faites près Montreux, Canton de Vaud, par le Prof. Rode. Débris romain près Délémont, par A. Quiquerez. Une forge romaine par A. Quiquerez. Antiquités bourgondes à Bossecowit par A. Quiquerez. Alamannische Gräber von Pfr. J. A. Fischer. Tombes mèrovingiennes à Montier-Grandval, par A. Quiquerez. Das Bruderloch" bei Hagenwil, Canton Thurgau, v. B. Räber. Studien über die Manessische Liedersammlung von Prof. Rahn. Quelques mots sur les Ménaïdes, par Jules Vuy.

Nr. 4. Brühle und Thiergärten in der Schweiz von Dr. A. Nüscheler. Die neu entdeckten Wandgemälde in der Kirche zu Oberwinterthur von Prof. Rahn (mit Abbildung).

Nr. 359, von G. R. Zimmermann. Zum Prozesse des Bürgermeisters Hans Waldmann und des Junkers Jakob Grebel in Zürich von F. Fiala. Problèmes d'histoire littéraire v. P. Vaucher (la Chronique de Stretlingen et le traité de l'origine des Schwyzois.")

E. Egli, die Zürcher Wiedertäufer zur Reformationszeit.
Nach den Quellen des Staatsarchivs dargestellt. Zürich,
Schulthess 1878. 104 S.

Die vorliegende Schrift darf als eine interessante und er-
hebliche Bereicherung unserer heimischen Reformationsgeschichte
bezeichnet werden. Wenn irgend Jemand, ist Egli, der allbe-
kannte emsige Erforscher Zürcherischer Reformationsakten, voll
und ganz ausgerüstet, über Zustände und Ereignisse jener Zeit
zu schreiben. Wie einst in der trefflichen Schrift desselben
Verfassers über die Schlacht bei Kappel, so ist auch in der
vorliegenden Abhandlung eine solche Fülle von bisher unbe-
nutzten Akten des hiesigen Archivs verwerthet, dass man be-
haupten darf, in dieser Beziehung sei das Thema völlig erschöpft.
Egli giebt uns ein genaues und vollständiges Bild vom gesammten
Verlauf der Zürcherischen Täuferbewegung von ihren Anfängen
an bis zu deren allmählichem Erlöschen. Neben der genauen
Feststellung dieses Verlaufes (der am Schluss durch eine geo-
graphisch-chronologische Uebersichtstafel veranschaulicht wird),
Nachweis, dass die Zürcher Wiedertäuferbewegung zwar von
sehen wir ein ganz besonderes Verdienst dieser Schrift in dem
der deutschen beeinflusst, aber doch ein wesentlich selbst-
ständiges Gewächs" ist und von grossem Einfluss auf
die Ausbildung der Zürcherischen Staatskirche
war. Der Verfasser weist nach, dass eine Reihe von Sitten-
mandaten und kirchenpolitischen Verfügungen sich
nur durch die Täuferbe wegung erklären. So wird
uns die Zürcher Reformationsgeschichte bedeutend verständlicher.
Durch die vom Verf. benützten Akten wird auch unsere Kennt-
niss der Ideen, Lehren und Anschauungen der Wiedertäufer
erheblich bereichert. Die Darstellung ist populär; die Beur-
Boden der Zwinglischen Staatskirche und richtet darnach seine
Raisonnements; da kann man nun freilich anderer Ansicht sein,
und Mancher wird vielleicht mehr sich zu der Beurtheilung von
Salomon Vögelin (Lehrbuch der Schweizergeschichte) bekennen,
welche die in mancher Hinsicht recht gesund und consequent
denkenden armen Verfolgten sympathisch in Schutz nimmt. Der
Verf. verspricht uns eine ähnliche Schrift über die Bauernbe-
wegung; wir sind auf diese sehr gespannt, und erwarten von
derselben wie überhaupt von der zukünftigen Thätigkeit des
eifrigen Forschers noch manche werthvolle Aufschlüsse über
schweizerische Reformationsgeschichte.
C. D...

Wie man sieht, enthält der Anzeiger Gegenstände, die nicht nur für die Fachleute im engern Sinne, sondern für ein weiteres Publikum von grösstem Interesse sind. Zu dem sehr geringen Preise von Fr. 2. 50 per Jahr erhält man vier Nummern, in welchen immer die neuesten Entdeckungen auf dem Gebiete der Kunstgeschichte und Alterthumskunde, durch Tafeln und Holzschnitte erläutert, angezeigt und geschildert werden. Es ist das einzige umfassende Organ dieser Art in der Schweiz und ver-theilung im Ganzen mild. Immerhin steht der Verf. auf dem dient schon aus patriotischen Gründen die fördernde Aufmerksamkeit des Publikums. Wie wir vernehmen, wird zudem die Redactionskommission, die aus einem Ausschuss der antiquarischen Gesellschaft in Zürich besteht, den Anzeiger" noch mehr den Bedürfnissen des Publikums anzupassen suchen durch Notirung der neueren literarischen Erscheinungen kunstgeschichtlicher nnd archäologischer Art, sowie durch Aufnahme eines Bülletins erfolgter Käufe, Verkäufe und Dislocationen von Alterthümern etc. Das Unternehmen sei den Literatur- und Kunstfreunden, den Lehrern und Allen, die das Studium der Vergangenheit lieben, auf's beste empfohlen!

anstalten der Bündner naturhistor. Gesellschaft.
Nebst einem histor. Kommentar von J. Bott.
8.
gr. 8. Chur, Hitz.
Ausreisser, die kleinen, und Anderer Leute Kind.
Zwei Erzählungen für Jung und Alt. 54 S. 16.
Basel, C. F. Spittler.
30
Auszug aus dem Testament eines Gemordeten. 8.
Zürich, Genossenschaftsdruckerei,
1. 25
Bieri, S. S., schweiz. Turnerliederbuch. 8. Bern,
K. J. Wyss. 3.
geb. 3, 50
Breitinger, H. und J. Fuchs, französ. Lesebuch f.
Sekundar- und Industrieschulen. 1. Heft. 4.

Aufl. 8. Frauenfeld, Huber. 1.Brunner, O., kurze Anleitung zur landwirthschaftl. Buchführung in einfacher und praktisch leicht durchführbarer Form. 96 Stn. 8. Zürich, Verlag von Orell Füssli & Co. 2. Buck, E., einige Rhizopoden-Studien. Inauguraldissertation. 49 S. 8. Leipzig, W. Engelmann. Chateaux Suisses. Nouv. édit. Illustrée p. G. Roux et augmentée d'une préface p. Eug. Rambert. 8. Lausanne, S. Blanc. 8. Dietzsch, O., die wichtigsten Nahrungsmittel und Getränke, deren Verunreinigungen und Ver

Verlag des Schweiz. Antiquariats in Zürich, 33 obere Kirchgasse (a. Staatskanzlei.)