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nicht mehr Raum genug findet, hat das gegenwärtige Präsidium (Geh. Rath Leibarzt Dr. Carus) durch Ankauf eines zweckmässigen Hauses in hiesiger Stadt ein festes Lokal als Eigenthum erworben. Voraussichtlich wird es schon Ostern 1864 möglich sein, die Bibliothek dorthin überzusiedeln, und daselbst die Aufstellung und Katalogisirung dieser vorzüglich im Bereiche der Gesellschaftschriften ausgezeichneten Sammlung in Angriff zu nehmen. (Dresdn. Journal Nr. 234, S. 947.)

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[877.] Aus Hamm a. d. Lippe werden im Verlage der Grote'schen Buchhandlung, zum Anschlusse an die bei Weber in Bonn erschienenen Byzantiner, ,Graeco-romanische Chroniken aus Handschriften öffentlicher und Privat-Bibliotheken zu Athen, Brüssel, Genf, Genua, Kopenhagen, Mailand, München, Naxos, Neapel, Pavia, Santorin, Turin, Venedig, Verona, Wien und Zante grösstentheils zum ersten Male herausgegeben mit Anmerkungen und Erläuterungen von Dr. Carl Hopf, Professor der Geschichte an der Universität Greifswald" in 2 Bänden à 5 Thlr. erschienen. Der Herausg. hat in dem über dieses Werk ausgegebenen Prospekte ein Verzeichniss der druckfertigen Chroniken, zunächst 24 Nr., mit vorgelegt, die sämmtlich mit meist aus ungedruckten Urkunden geschöpften Noten und ausführlichen Excursen begleitet werden sollen.

[878.] Aus Horn am Bodensee.

Der um die Litteratur des heiligen Landes bekantlich hochverdiente Dr. Titus Tobler, dessen erst kürzlich im Anzeiger (s. oben Nr. 771 u. 783) gedacht worden ist, hat die Absicht, eine „Litteratur von Palästina" zusammenzustellen und in einem besonderen Hefte herauszugeben. Nach den theils von Anderen, theils und vorzüglich von Tobler selbst dazu gelieferten zahlreichen Vorarbeiten lässt sich von dem Werke etwas Tüchtiges und Treffliches erwarten. Bei dieser Gelegenheit kann, wie oben auf das kürzlich erst von Tobler veröffentlichte Schriftchen ,,Das heilige Land und die Schweizer", so hier auch noch auf ein paar frühere ähnliche Aufsätze des Verf.'s aufmerksam gemacht werden, z. B. Die neuern Leistungen der Franzosen in der Kunde Palästina's" (im Auslande 1855. Nr. 47. S. 1112 17). „Das heilige Land und die Italiener" (daselbst 1861. Nr. 1. S. 6-9). Analekten aus Palästina: Das heilige Land und die Griechen" (daselbst 1862. S. 2033-34) und „Analekten aus Palästina: Besson's Vergleichungen zwischen Morgen- und Abendländischem aus dem 17ten Jahrhundert" (daselbst 1863. Nr. 38. S. 893-96). Diese Aufsätze zeugen sämmlich von des Verf.'s ausgedehnter Kenntniss in der Palästinensischen Litteratur.

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[879.] Aus Leipzig.

Zu den grössten bibliographischen Seltenheiten gehört der unter folgendem Titel erschienene, zwar wenig umfangreiche, durch seinen Inhalt jedoch interessante Katalog:

Verzeichniß einer Sammlung gut gehaltener, größtentheils sehr seltener erotischer und sotadischer Schriften, welche unter nachstehenden Bedingungen bis zum 1sten Juni d. 3. verkauft werden sollen. Dresden, zu haben in der Waltherschen Hofbuchhandlung. 1834. 8. (1 Bl. 76 S.)

Die, auf der Rückseite des Titels stehenden Bedingungen lauten: „Die in Folgendem verzeichnete Sammlung gut gehaltener, grossentheils sehr seltener erotischer und sotadischer Schriften, welche nicht leicht anderwärts in gleicher Vollständigkeit anzutreffen sein dürfte, soll im Ganzen verkauft und Dem überlassen werden, welcher bis zum 1sten Juni d. J. das höchste Gebot darauf thut. Gebote, welche hinter der Summe von Vierhundert und fünfzig Rthlr. Sächs. zurückbleiben, werden nicht berücksichtigt. Es sind solche unter der Adresse: „D. M. G. Bibl. erot. betr." an die Walther'sche Hofbuchhandlung in Dresden einzusenden und es ist dabei Jemand in Dresden, wo die Sammlung sich befindet, zu benennen, mit welchem eintretenden Falls der Abschluss erfolgen kann." Die betreffende Bibliothek, dem Geheimen Archiv-, Hof- und Justizrath Carl Gottlob Günther gehörig gewesen und 1260 Nrn. umfassend, wurde nicht im Ganzen, sondern später einzeln verkauft, u. der Katalog dadurch zu einer Seltenheit, dass er von den Behörden confiscirt und den Gesetzen nach vernichtet wurde. Als bibliographisches Curiosum wurde er in hiesigen Auctionen bis zu 4 Thalern bezahlt, und das mag wohl Ursache gewesen sein, ihn in der Neuzeit durch Nachdruck zu vervielfältigen.

Was nun den letzteren anbetrifft, so unterscheidet sich derselbe vom Originale, wovon Ref. ein Expl. besitzt, obgleich Seite für Seite und Zeile für Zeile stimmt, 1) durch weisseres Papier; 2) durch verschiedenen Ductus der Schrift; 3) durch die Ziffern; zum Originale sind Französische, zum Nachdrucke Englische (gerade) verwendet; 4) durch eine Anzahl von Druckfehlern*). E. A. Zuchold.

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[880.J Aus Mailand.

In der Ambrosiana ist aus dem Zimmer des Conservators Dr. Gatti ein grosser Carton mit der eigenhändigen Correspondenz der Medici und Herzöge von Mailand aus d. J. 1496 bis 1510 verschwunden. Die Direktion der Ambrosiana wird natürlich alle Anstrengungen machen, um des geraubten Schatzes wieder habhaft zn werden, und rechnet dabei auf allgemeine Mitwirkung und Unterstützung.

(Bibliogr. de la France, Chronique Nr. 39. S. 163.)

[881.] Aus New York

hat die Buchhandlung Geo. P. Philes & Co. seit letztvergangenem Jahre eine dem Aubry'schen „,Bulletin du Bouquiniste" und anderen ähnlichen Blättern nachgebildetes Journal zu veröffentlichen begonnen; dasselbe führt den Titel „The Philobiblion A Monthly Bibliographical Journal. Containing Critical

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Weniger in die Augen fallende Druckfehler als falsche Interpunctionen etc., sind hier unberücksichtigt geblieben; denn obige Reihe giebt hinreichend Anhalt, um den Nachdruck vom Original unterscheiden zu können.

Notices of, and Extracts from, Rare, Curious, and Valuable Old Books", wovon jährlich ein Band in kl. 4°. auf India Papier, jeder Band aus 12. Nr. bestehend, ausgegeben wird. Von Dem, was bisher erschienen ist, haben mir Vol. I. v. J. 1862. Nr. 1 -12 (288 S. mit 3 Bll. Titel u. Inhaltsverzeichniss), und Vol. II. v. J. 1863. Nr. 13-16 (96 S.) zur Durchsicht vorgelegen. Jeder Nr. ist ein Bog. mit „Catalogue of a choice Collection of Rare, Curious, and Valuable Books, now on sale, at the moderate prices annexed, By Geo. P. Philes & Co." angehängt. Der Preis eines jeden Bandes oder Jahrganges ist auf 2 Doll. praenum. gestellt, ein allenfalls noch annehmbarer Preis, der sich aber für Deutsche Abonnenten bis auf n. 6 Thlr. 12 Ngr. steigert. So viel ist das Journal gewiss nicht werth; denn abgesehen davon, dass der Lagerkatalog des Herausg.'s für das Ausland von sehr geringem Interesse ist, so sind überhaupt auch die,,Notices" und Extracts" meist von untergeordnetem Werthe mindestens für die Bibliographie. In dieser Hinsicht ist der für die einzelne Nr. des Journals gewählte Titel im Ganzen sehr wenig passend; eher mag man den dem 1. Bande noch beigefügten zweiten Titel,,The Philobiblion A Monthly Catalogue and Literary Journal" gelten lassen. Vol. II. Nr. 16. S. 75-84 enthält den schon in mehrfachen Abdrücken bekannten Katalog der angeblichen Gräfl. I. N. A. de Fortsas'schen Bibliothek.

[882.] Aus Paris.

La direction de la Bibliothèque impériale vient d'acheter un travail manuscrit très-important au point de vue des choses du théâtre. Il renferme l'histoire complète et détaillée des tous les opéras joués sur le Théâtre - Italien, depuis son ouverture jusqu'à 1863, ainsi que la biographie des artistes français ou étrangers qui les ont interprétés. Cet immense catalogue, oeuvre d'un écrivain italien qui a consacré à ce labeur dix années de travaux et de recherches, contient plus de huit mille articles différents, écrits sur des cartons séparés; il est maintenant au département des manuscrits. (Gazette des Etrangers.)

[883.] Aus Wien.

Eine Deputation der Ungarischen Akademie wird sich demnächst nach Constantinopel begeben, um, nachdem die Intervention der Staatsregierung die Erlaubniss dazu erwirkt, in den Bibliotheken des Sultans nach den Resten der berühmten Bibliothek des Königs Matthias Corvinus zu forschen, und die wichtigeren Manuscripte zu copiren.

(Augsb. allg. Zeit. Nr. 254. S. 4204.)

für

Bibliographie und Bibliothekwissenschaft.

Herausgegeben von Dr. J. Petzholdt.

December.

Inhalt:

1863.

Chronologische Uebersicht der von J. Petzholdt veröffentlichten Schriften und Aufsätze. (Schluss.) Kurze Nachricht über die in den Ungarischen Kronlanden befindlichen Bibliotheken. Von dem Geheimrathe Neigebaur. Die Bibliothek des Freistaates St. Marino. Vou Demselben. Die Leopardische Bibliothek zu Recanati, Von Demselben. Litteratur und Miscellen. Nachweise über Recensionen u. s. w. Allgemeine Bibliographie.

[884.] Chronologische Uebersicht der von J. Petzholdt veröffentlichten Schriften und Aufsätze.

(Schluss.)

Neuer Anzeiger für Bibliographie und Bibliothek wissenschaft. Jahrg. 1859. Herausgegeben von J. P. Dresden, Schönfeld. 1859. 8°. 12 Hefte und Register. 1 Bl. 425 S.

Enthält von grösseren Mittheilungen, ausser den in besonderen Abdrücken erschienenen, noch folgende: Biographischlitterarische Mittheilungen über Carl Eduard Pönitz; Ein Ausflug in den Harz; Die Bibliothek des Königs von Hannover und ihr Katalog; Neueste Beiträge zur Faustlitteratur; Die Stadtbibliothek zu Amsterdam und ihr neuester Katalog; Die Bibliothek der Mecklenburgischen Ritter- und Landschaft zu Rostock; Zur Bibliographie der Englischen Geschichte; Uebersicht der kartographischen Werke des K. K. militär-geographischen Institutes zu Wien; Zur Litteratur des Königs Johann von Sachsen; Zur Litteratur der Freimaurerbibliographie (Wiederabgedruckt in Findel's Bauhütte 1859. Nr. 37. S. 293-94 u. Nr. 38. S. 302-303); Die Königliche Bibliothek in Brüssel; Zur Litteratur der Amerikanischen Bibliographie; Zur Bi bliographie der Oesterreichischen Geschichte; Zur Geschichte der K. Hof- und Staatsbibliothek in München; Aus dem Leben Oesterreichischer Bibliographen, Bibliothekare und Bibliophilen; Zur Litteratur der periodischen nationalen Bibliographien (Frankreich); Die Bibliographie am Tage der Säcularfeier von Schiller's Geburtsfest 10. November 1859; Zur Bibliographie der Schwedischen Litteratur.

Bibliographisch-kritische Uebersicht der Kaspar-Hauser-Litteratur Von J. P. Aus dem „Neuen Anzeiger für Bibliographie und Bibliothek wissenschaft", Jahrgang 1859, besondersa bgedruckt. Dresden, Druck von Blochmann & Sohn. 1859. 89. 12. S. (Nur 30 Exempl.)

Die Einleitung davon findet sich abgedruckt in den Hamburger Literarischen und Kritischen Blättern" 1859, Nr. 29 S. 158-59.

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