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und daß auch bey diesen die innere Wandung der Röhrenknochen häufig mit Kalkspathkrystallen (durch einen Schreibfehler hat er in der gedruckten Abhandlung Quarzkrystalle angegeben) besezt sind.

c) Von Hrn. Manz in Eßlingen..

d) Von Hrn. Walter Crum in Glasgow, beyde über die Kartoffelkrankheit (letteres Schreiben. an Hrn. Akademiker Vogel).

4) Hr. Asa Gray, Secretär der Academy of Science, Litterature and Arts in Boston, übersendet die Berichte des Prof. Aler. D. Bache an das Finanzministerium über den Fortschritt in der Herstellung der Normal-Gewichte, Maaße und Waagen für die Vereinigten Staaten im Jahre 1844; und über die in lezter Zeit, bis zum November 1844, ausgeführten Aufnahmen von den Küsten der Union. Diese Operationen sind an den Küsten von 9 Staaten: Massachussets, Rhode - Island, Connecticut, New-York, New-Jersey, Penn sylvanien, Delaware, Maryland, Nordcarolina weiter geführt worden und sollen alsbald auch auf Alabama, Mississipi und Louisiana ausgedehnt werden. Die größte Thätigkeit ist in der Cheasepeak und Delaware: Bay und in deren Nachbarschaft entwickelt worden.

5) Hr. Akademiker Prof. Zuccarini verlas einen durch höchstes Ministerialrescript vom 20. Nov. verlangten Bericht über die Arracacha: Pflanze.

Die ersten Nachrichten über die Arracacha kamen Anfangs dieses Jahrhunderts nach Europa. Man wußte aber nur, daß in Neu-Granada eine Pflanze vorkomme, deren starke Wurzelknollen gleich ben Kartoffeln gegessen werden und vermuthete, daß dieselbe gleichfalls ein Solanum fey.

lichkeit mit dem Sellery von den Spaniern Apio
genannt werde. Gleich den Kartoffeln gedeihe fie
nicht in den heißen Niederungen von Neu-Granada,
treibe selbst am Fuße der Cordilleren zwar viele
Stengel, aber nur kleine und unschmackhafte Knollen
und stehe erst in den hohen Gebirgsgegenden bey
einer mittleren Temperatur des Jahres von 58
60° Fahrenh. (15° Cels., 12° R.) in ihrem vollen
Ertrag. Die Knollen seyen sehr schmackhaft, leicht
verdaulich für Kranke, lieferten vortreffliches Mehl
zu Bäckereyen und Stärke, dienten auch zum Brannt-
weinbrennen und würden überhaupt den Kartoffeln
fast vorgezogen. Man habe weiße, gelbe und rothe
Spielarten. Die Vermehrung geschehe durch Knollen,
weil die Pflanze cultivirt nie Saamen mache; die
Erndte erfolge nach 3- 4 Monaten; ließe man
aber die Knollen 6 Monate im Boden, so würden
fie ohne Nachtheil für den Geschmack bedeutend
größer. Zur Cultur verlange die Pflanze tiefen
schwarzgründigen Boden. Außer Neu-Granada sey
sie nirgends in Amerika bekannt.

Das Gewächs selbst bekam man in Europa erst ungefähr 15 Jahre später zu Gesicht. Humboldt glaubte dasselbe zwar in den Hochgebirgen der Provinz de los Pastos bey Teindela (8500' ü. d. M.) gefunden zu haben, es ergab sich aber später, daß diese von Kunth (Nov. gen. et specc. v. p. 14. tab. 420) als Conium moschatum bez schriebene Pflanze nicht die ächte Arracacha, sondern nur eine derselben verwandte Art (A. moschata) sey.

Die ersten Knollen schickte Baron v. Shack aus Trinidad um das Jahr 1818 nach Europa und zwar an die Hortic. Society in London und an die Gärten in Liverpool und Glasgow. Sie wurden überall forgfältig cultivirt, gingen aber ohne Knollen oder Saamen anzusehen, ja größtentheils ohne nur zu blühen, zu Grunde. Im Jahre 1824 blühte eine Pflanze anderweitig eingeführt im botanischen Garten zu Liverpool und wurde zum erstenmal von Hooker (Exotic. Flora part. XXI. Durch Vargas aus S. Fé de Bogota (König Edinb. 1825 p. 468) ausführlich beschrieben. Unand Sims Annals of Botany 1805 überseht von terdessen hatte Dr. Ed. Nath. Bancroft dieselbe Friese Nr. 2. S. 400) erfuhr man, daß sie zu aus S. Fé nach Jamaika übersiedelt und eine gründ den Doldengewächsen gehöre und wegen ihrer Aehnliche Abhandlung darüber in den Transactions of

the Agric. and Horticultural Society of Jamaica (July 1825) niedergelegt. Diese in Europa wenig bekannte Arbeit verbreitete Hooker später im Botanical Magazine Vol. 58 und gab tab. 3092 eine neue Abbildung der Pflanze. Bancroft fand, daß dieselbe eine eigene Gattung bilden müsse, welche er nach dem bey den Indianern üblichen Namen Arracacha nannte. In Jamaika gedieh sie gleichfalls nur in den Gebirgen. Den Geschmack der Knollen fand er nicht so angenehm als frühere Be richterstatter (vielleicht weil die Pflanze in Jamaika weniger gedieh). Er halte das Mittel zwischen Pastinak und Kartoffel und man müsse sich erst daran gewöhnen. Ueber die Cultur in Bogota sagt er, daß die Knollen 15 18" von einander gelegt und die Stengelspitzen, sobald sich die Pflanze zum Blühen anschickt, abgeschnitten werden, weil das Blühen der Knollen-Entwicklung hinderlich sey. Auch müssen die Stöcke behäufelt werden. Nach Bancroft ist weder besonders guter Boden noch viele Feuchtigkeit zum Gedeihen nöthig, aber die Knollen brauchen sechs Monate zur Entwicklung. In Bogota und Popayan habe man sie in Folge successiver Anpflanzung das ganze Jahr hindurch. Die zur Fortpflanzung geeigneten Knollen seyen verschieden von denen, welche zur Nahrung dienen. Erstere seyen kleiner, entspringen am Wurzelhalse gleich unter dem Boden, richteten sich aufwärts und trügen mehrere von häutigen Scheiden umgebene Knospen (vgl. die Abbildung bey De Candolle (cinquième notice sur les plantes râres du jardin de Genève 1830 tab. 1). Die eßbaren Knollen wüchsen unter den vorigen in der Tiefe, 8 - 10 an Zahl, würden 8 9" lang und 2 21" dick (ältere Schriftsteller vergleichen sie an Gestalt mit Kuhhörnern). Man nenne fie in Bogota hijos (Söhne), während die Hauptwurzel mit den Saatknollen Madre heißt.

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Bancroft schickte gleichfalls Knollen nach Kew, London u. s. m. Der Erfolg war nicht günstiger als der der Shack'schen Sendung. Endlich erhielt De Candolle (vgl. die oben angeführte Abhandlung) im Jahre 1830 gleichfalls eine Anzahl Knollen von dem bereits erwähnten eifrigen Naturforscher Vargas in Trinidad. Er vertheilte dieselben an die Gärten

von Genf, Montpellier, Toulon, Turin, Tarascon, Florenz, aber allenthalben starben die Pflanzen noch in demselben Jahre ohne Saamen oder Knollen zu bilden. Gleich ungünstiges Resultat hatten die Culturversuche in dem Agricultur-Institut zu Fromont. Auch der hiesige königl. botanische Garten besaß die Pflanze nur einen Sommer hindurch aus England.

Seitdem sind meines Wissens keine weitern Versuche mit Acclimatisation der Arracacha gemacht worden, bis kürzlich Bossingault die Sache wieder anregte.

Ich glaube nicht, daß die Cultur der Pflanze in Deutschland je gelingen dürfte! Abgesehen davon, daß die vielen mißglückten Versuche in England, Frankreich und Italien jedenfalls auf große Schwierigkeiten in der Acclimatisation hinweisen, sagt schon Vargas, sie gedeihe am besten bey einer mittlern Jahrestemperatur von 58 60° Fahrenh., 150 Cels., 12° Reaum.

Nun beträgt aber die mittlere Temperatur in München beyläufig 7° R. oder 47, 75 Fahrenh. und selbst die Weingegenden Frankens und der Pfalz kommen nur auf 10° R. Rechnet man dazu noch die große Differenz des Sonnenstandes (in S. Fé unter 50 nördl. Br. ist das ganze Jahr Tag und Nacht gleich), den in jenen Gegenden so stabilen Verlauf der einzigen beyden Jahreszeiten und den Einfluß der Hize aus den tropischen Niederungen selbst auf die Hochgebirge während des Sommers, so darf man wohl keine Hoffnung hegen, die Arracacha der Zahl unserer Feldfrüchte einverleiben zu können.

6) Hr. Akademiker Erdl las über die von Hrn ̧ ̈ Dr. Guyon eingesendeten Sch å del von Eingebornen aus der Regentschaft Algier.

Durch die Vermittlung unseres Hrn. Classensecretärs kam der anatomischen Sammlung des Staa: tes ein im Anfange August des gegenwärtigen Jahres

von Hrn. Dr. Guyon in Algier eingesandtes Geschenk, bestehend in sechs Schädeln und drey mumisirten Köpfen von Eingebornen der Regentschaft Algier zu. Die Schädel so wie die mumifirten Köpfe sind vortrefflich präparirt und erhalten. Dieses Geschenk bildet eine sehr wesentliche Bereicherung unserer Sammlungen, in welcher sich von diesen Völkern bisher nichts vorfand und verpflichtet zum wärmsten Dank für den Geber, der so fördersam bey der wissenschaftlichen Untersuchung Algeriens thätig ist.

In der heutigen Regentschaft Algier unterscheidet man gewöhnlich folgende Völker: Kabylen, Lus: kerihs, Mauren, Araber, Neger, Kuluglis nebst Juden, Türken und Europäern.

Unter diesen sind jedenfalls die Kabylen die merkwürdigsten. Sie sind nur ein Zweig des Berbern-Stammes, jedenfalls Abkömmlinge der Gätuli der Alten und Stammverwandte mit den Guanchen der kanarischen Inseln. Nach den Sagen der Araber sollen fie von den Amalekitern und den Kananitern abstammen, die durch Sauls und Davids Kämpfe geschwächt, durch Hiskia theils aufgerieben, theils aus ihrer Heimath vertrieben wurden. Merkwürdig ist in Beziehung auf diese Sage eine von Hodgson (Transact. of the philos. soc. of Philad.) heraus gehobene Eigenthümlichkeit der Berbernsprache, welche sonst nur die persische Sprache besigt. Auch zeigen fie eine große Verbreitung in Afrika, finden sich schon in den oberen Nilgegenden überhaupt, besonders aber in Nubien unter den Namen Bara bas. Im nordwestlichen Afrika haben sie aber ihren Hauptaufenthalt und kommen daselbst sogar mit verschiedener Hautfarbe vor. Als Amazirghen bewohnen sie die inneren Partien des marokanischen Antheiles des Atlas, und haben eine ziemlich weiße Hautfarbe. Als Schellächen, von ziemlich dunkler, bräunlicher Farbe der Haut bebauen fie die westlichen Abhänge dieses Gebirges und als dunkelbraune, manchmal fast kupferrothe Kabylen pflegen fie Feld- und Gartenbau in den höheren Regionen des Atlas, oder treiben als Nomaden ihre Heerden durch die Ebenen in dem Gebiete von Algier.

Die Luskeris oder Mozabs leben an den süd

lichen Abhängen des Atlas und gehören offenbar zu den Kabylen.

Die Mauren, vorzugsweise die Bewohner der Städte, bilden ein Gemisch von mauritanischen, phönizischen, römischen, vandalischen und arabischen Stämmen und zeigen besonders in ihren physischen Eigenschaften am meisten Verwandtschaft mit leg

teren.

Die Araber zerfallen in Städter und Landbewohner. Als lettere sind sie unter dem Namen Beduinen ihren Nachbarn nicht minder als den Europärern durch ihre unbändige vom grellsten Fanatismus gestachelte Wildheit furchtbar geworden.

Die Neger, auch Abyd (Sklaven) oder Sudans (Schwarze) genannt, sind aus den verschiedensten Theilen des inneren und westlichen Afrikas zusammen gebracht und als Sklaven hieher geschleppt worden.

Seitdem die Araber in diesen Theil von Afrika herüber gedrungen waren und unter den heidnischen Negern ihren Glauben zu verbreiten suchten, haben fie, wie sie noch heut zu Tage am Tschadsee und an der oberen Quorra thun, in großen Treibjagden die Schwarzen im Sudan und an der Westküste von Afrika zusammengefangen und in zahlreichen Schaaren an ihre wichtigeren Concentrationspunkte verführt.

Die Kuluglis, d. h. Soldatensöhne, von türkisch-maurischer Abkunft, find Stadtbewohner und wenig zahlreich.

(Schluß folgt.)

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Königl. Akademie der Wissenschaften.

Sigung der mathematisch-physikalischen Classe am 13. December 18+5.

6) Hr. Akademiker Erdl las über die von Hrn. Dr. Guyon eingesendeten Schädel von Eingebornen aus der Regent schaft Algier.

(Schluß.)

Die von Hrn. Dr. Guyon geschenkten Schädel und Köpfe sind Repräsentanten der meisten hier angeführten Völkerstämme und besonders der wichtig ften unter ihnen. Ein Schädel und zwey mumisirte Köpfe gehören den Kabylen; lehtere, oon denen einer hier vorliegt, sind von dem Stamme Beni Menasser, der in den Bergen um Cherchel (Julia caesarea) herum wohnt. Die betreffenden Indivi: duen starben 1843 als Kriegsgefangene in Algier. Der dritte mumifirte Kopf ist von einem etwa zwölf jährigen Knaben, Omar Ben Euldie, aus dem Stamme der Kulugli. Das betreffende Individuum starb im Dezember 1842 zu Algier. Der zweyte Schädel ist von einem Mauern, Mohamed Ben'Mohamed genannt, der als Spahi in Algier diente und daselbst im Dezember 1842 starb. Der dritte Schädel gehörte einem Araber, Namens Kaddur, aus dem Stamme el Spich; er war als Tirailleur in französischen Diensten und starb im Januar 1844 zu Algier. Der vierte ist gleichfalls von einem Ura ber, Namens Amar-Bezade vom Stamme Isser und

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als Tirailleur zu Algier im Jahre 1844 gestorben. Von den zwey noch übrigen Schädeln ist der eine der eines Negers, der andere eines Kulugli, bey beyden ist von Hrn. Dr. Guyon nur der Name des Stammes, aber nichts Ausführlicheres angegeben.

Diese Schädel find freylich nur einzelne Repräsentanten der Stämme, deren Namen fie tragen, aber dennoch durchaus nicht ohne wissenschaftlichen Werth. Man ist zwar in unserer 3eit davon abgekommen, von einem einzelnen Schädel die Charakteristik einer ganzen Nation absehen zu wollen, da man sich von der großen Mannigfaltigkeit zufälliger Varietäten, die bey den Schädeln eines ganzen Volksstammes vorkommen müssen, gedrungen fah, erst aus Vergleichung vieler Schädel ein und desselben Stammes ein Mittel der gefundenen Resultate als Typus zu suchen; dennoch aber dürfte ben afrikanischen Völkern das Mittel, welches den Typus feststellt, leichter als bey anderen zu finden seyn. Gelang es doch in neuester Zeit, typische Verschiedenheiten in der Schädelform der Nordeuropäer aufzufinden, die seit vielen Jahrhunderten theils unter sich, theils mit südlicher wohnenden Völkern sich vermischten; um wie viel leichter kann man zu solchen Resultaten in Afrika und besonders auch in der Regentschaft Algier gelangen. Von jeher hatte von den afrikanischen Völkerstämmen jeder sich mög lichst auf sich beschränkt und eben so sehr von dem andern abgesondert, als er auf strenge Beybehaltung der uralten Lebensart, Sitten und Gebräuche bedacht war. Deßwegen konnte gegenseitige Vermischung, wenigstens in früheren Zeiten, nicht so häufig und nicht so allgemein vorkommen, daß dadurch die

ursprüngliche leibliche Beschaffenheit eines Stam mes bis zur Unkenntlichkeit hätte verwischt werden können.

Wohl ist schon ursprünglich durch die Gründung und das Emporkommen Carthago's und nach dessen Berstörung durch die Uebersiedlung der Römer in ihre Mauritania caesariensis Gelegenheit zur Vermischung mit den Eingebornen gegeben gewesen, aber sicherlich zu keinem bedeutenden Grad gediehen, da sie zu nichts nöthig wurde. Denn zwischen den mit Dido eingewanderten Phöniziern und den Gä tulern, so wie zwischen diesen und den nachher her über gekommenen Römern war wohl ein ähnlicher Unterschied in allen Verhältnissen, wie gegenwärtig zwischen den Franzosen und den Eingebornen des nordwestlichen Afrikas, und eine Vermischung der Sieger mit den Besiegten ist gewiß nicht in größe: rem Maaßstabe geschehen. Bedeutender konnte die Vermischung werden, als die Vandalen und zuleht die Araber als Eroberer das Land überschwemmten. Erstere wurden durch lettere größtentheils vernichtet, die Araber aber haben sich ungeachtet der Vermen gung mit den Eingebornen und den später aus Spanien vertriebenen und herüber gekommenen Mauren bis auf den heutigen Tag leicht kenntlich erhalten. Die späteren Besuche der Europäer in Algier von 1500 an sind in dieser Beziehung von keiner Erheblichkeit, da sie wie die Erpedition von Ximenes, Karl V. ganz unglücklich ausfielen oder doch wie die von Ludwig XIV. von keiner erheblichen Be deutung waren. Die fürchterliche Niederlage, welche die Algierer durch die Engländer im Jahre 1816 so wie mehrfach in neuerer Zeit durch die Franzosen erlitten haben, mögen überdieß viel dazu beygetragen haben, die Mischlinge, welche bey diesen Kämpfen vorzugsweise im Spiele waren, sehr zu vermindern, so daß reinere Formen jest leichter zu finden seyn müssen als früher.

Ref. erlaubt sich aber doch nicht, aus den wenigen vorliegenden Schädeln allgemeinere Resultate zu zie hen und begnügt sich in Folgendem, eine nur die Hauptzüge betreffende kurze Schilderung und Angabe der wichtigeren Maaße derselben zu liefern, zu liefern, welche als Material Denen dienen mögen, die von reichlicheren Mitteln begünstigt noch einen möglichst

ausgedehnten Vergleich auch mit dem, was Undere haben, anzustellen wünschen.

Kabylenschädel. Gehirntheil in der Breite und Länge ziemlich rund; Hinterhaupt gut gewölbt; Stirne zurückweichend, schmal, ihr Nasentheil stark hervortretend und die arcus superciliares hoch; abwärts in die Mitte der sutura nasalis ganz zusammenlaufend; processus mastoideus sehr breit und dick; Augenhöhle ziemlich klein und rund; Nasenrücken hoch, schmal; Nasenbeine lang nach vorne erweitert, gewölbt, stark in die Höhe stehend; Nasenöffnung zusammengedrückt; Jochbein ziemlich klein und zurücktretend; Jochbogen schmal, Jochfortsat des Oberkiefers sehr breit, weit nach außen und oben tretend; Unterkiefer vorne sehr hoch, Kinn sehr hervortretend, Unterkieferwinkel wenig entwickelt.

Auffallend ist, daß in diesen Eigenschaften die mumisirten Köpfe, so weit eine Verfolgung derselben an ihnen möglich ist, ganz mit dem Schädel übereinstimmen, wie auch die unten angeführten Messungen beweisen. In dem Atlas zu M. Wagners Reise in der Regentschaft Algier ist das Profil eines Kabylenschädels, der in den Hauptzügen mit der eben gegebenen Schilderung vollkommen harmonirt.

Maurenschädel. Hirntheil in der Breite rund, von vorne nach hinten ziemlich verlängert; Stirne hoch, schmal; Nasentheil des Stirnbeines breit, fehr wenig hervortretend (flach); arcus superciliaris fast keiner; processus mastoideus mittelmäßig; Hinterhaupt gut gewölbt; vordere Temporalgegend sehr stark aufgetrieben; Geficht breit, auffallend viereckig; Augenhöhle rund und proportionirt; Nasenbeine wenig eingebogen, sehr gerade abwärts gerichtet, mittelmäßig lang; Nasenöffnung ziemlich weit; Jochbein breit; Unterkiefer sehr breit, sein Körper mittelmäßig hoch, seine Winkel aber stark hervorstechend; Kinn bedeutend vorragend.

Araberschädel. Hirntheil in der Breite und Länge rund; Hinterhaupt gut gewölbt; Stirne kurz, hervortretend; ihr Nasentheil breit; arens superciliaris schwach; Nasenbeine kurz nach vorne gewölbt erweitert; Nasenöffnung proportionirt; Jochbein mittelmäßig; Jochfortsat des Oberkiefers ziemlich stark nach außen hervortretend und fast winklig abwärts gebogen; Unterkiefer nieder; Kinn mittelmäßig, Un

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