Neuer Anzeiger für Bibliographie und Bibliothek wissenschaft. Jahrgang 1861. Herausgegeben von Dr. Julius Petzholdt, Königl. Sächs. Hofrath, Bibliothekar Sr. Majestät des Königs Johann von Sachsen, H Bibliographie und Bibliothekwissenschaft. Herausgegeben von Dr. J. Petzholdt. für Januar. Inhalt: Ein mustergiltiger Deutscher Verlagskatalóg. Bibliographisches System der Rechts-, Staats- und Gesellschaftswissenschaften von Dr. jur. Woldemar Pfaff. Arbeiten zur Bibliographie von Krain und die Bibliotheken Laibach's. Von Dr. E A. Costa. Eine Wanderung im Sächsischen Erzgebirge. Von J. Petzholdt. Litteratur und Miscellen. Allgemeine Bibliographie. 1861. [1] Ein mustergiltiger Deutscher Verlagskatalog. Bei der Veröffentlichung des ,,Verzeichnisses einer Sammlung neuerer Deutscher Verlagskataloge", wovon der grössere Theil im letztbeendigten Jahrgange des Anz. erschienen ist und der noch übrige kleinere Theil in den nächsten Heften des gegenwärtigen Jahrganges erscheinen soll, habe ich einen doppelten Zweck vor Augen gehabt, einmal nämlich anzugeben, auf welche Wissenschaftsfächer die Verlagsthätigkeit der in dem Verzeichnisse genannten Deutschen Buchhandlungen hauptsächlich gerichtet sei, und zugleich das andere Mal darauf mit aufmerksam zu machen, wie und auf welche Weise die Verlagskataloge redigirt sind. Letzteres ist ein Punkt, der für die Bibliographie von sehr wesentlicher Bedeutung ist, insofern die Verlagskataloge, wenn sie gut und zweckmässig redigirt sind, neben ihrer eigentlichen merkantilen Bestimmung, auch noch eine höhere und zwar wissenschaftliche erhalten können -die Bestimmung, bibliographischen Forschungen auf dem Gebiete der Deutschen Litteratur als Quelle zu dienen. Für die Deutsche Litteratur besitzt man zwar in den bekannten Hinrichs'schen Bücherverzeichnissen und dem Leipziger Messkataloge, sowie in den hauptsächlich darauf fussenden Heinsius Kayser'schen Bücherlexicis bibliographische Quellen, wie sie für eine andere Litteratur nicht existiren; allein diese Quellen sind bei aller ihrer Vortrefflichkeit doch nicht so ganz ohne alle Mängel und insbesondere nicht ohne alle, wenn schon unverschuldete Lucken, dass nicht Derjenige, dem es um sorgfaltige und quellenerschöpfende bibliographische Forschungen zu thun ist, noch zu anderen Quellen seine Zuflucht nehmen müsste, und was wäre da eigentlich wohl natürlicher, als dass man eben in den Verlagskatalogen diese Quellen fände. Leider ist da freilich zu bedauern, dass, wenn nicht alle, doch die allermeisten Verlagskataloge, wie sie gegenwärtig beschaffen sind, |