Page images
PDF
EPUB

genrohr gegangen, durch die Rdhre K, durch die er in den Dampfs erzeuger zurüfgeführt werden kann.

Die mit alkoholischen oder geistigen Dämpfen beladene Luft entweicht durch die Rdhre L aus dem Kessel, um durch diese Rdhre in das mit kaltem Wasser umgebene Verdichtungsrohr M zu gelangen, aus welchem sie dann in die geschlossene Kammer N übergeht, in der die Luft bis zum oberen Theile emporsteigt, während jener Theil des Dampfes, der verdichtet worden, in die Kammer O herabgelangt. Damit der Verdichtungsproceß noch vollkommener ers reicht wird, steigen alle Alkoholtheilchen, welche in dem Schlangenrohre nicht hinreichend abgekühlt und von der Luft mit fortgerissen wurden, bis zu der Kuppel der geschlossenen Kammer N empor, von der fie dann in verdichteter Form auf den Boden herabfallen.

Wenn endlich einige geistige Theilchen durch die Rdhre P (durch welche, wenn der Hahn geöffnet wird, die Luft austreten kann) entweichen, so geht der Dampf, wenn er i die kugelförmige Kammer Q gelangt, eine weitere Verdichtung ein. Diese Kammer kann auch noch mit einer anderen Verdichtungskammer in Verbindung gesezt, oder mit einer Röhre verbunden werden, welche die Luft in das Gebläse zurükführt; auch soll sie eine Sicherheitsklappe c haben, durch welche die Luft entweichen kann, wenn der Druk zu groß ist.

Der destillirte Weingeist gelangt aus der Kammer O in ein zweites Verdichtungsschlangenrohr R, welches sich in einem mit kaltem Wasser gefüllten Gefäße befindet, und tritt dann aus diesem durch die Röhre d in den Cylinder S, aus welchem er endlich in den Behälter T übergeht. Die Gefäße mit den Schlangenröhren werden unten mit kaltem Wasser gespeist, während das erhizte Wasser durch die Röhre e entweicht.

Der Destillirkolben ist außen mit einer Glasrdhre F versehen, mittelst welcher man die Höhe des Wasserstandes in demselben ers kennen kann. Die Maische oder die sonstige zu destillirende Flüssig= feit wird durch die Rdhre V in den oberen Theil des Destillirkolbens eingeführt, während die Entleerung durch den in der Nähe des Bodens befindlichen Hahn X geschieht. Ein zweiter Hahn Y, der mit dem zwischen der durchldcherten Platte und dem Boden des Kolbens befindlichen Raume in Verbindung steht, ist weiter unten angebracht, und dient zum Entleeren des doppelten Bodens. Der Dampf, der aus dem in dem Kessel befindlichen Roste austritt, so wie auch der, der aus der Röhre F entweicht, kann zur gehörigen Erwärmung des Gefäßes, in welchem sich die Maische oder die sonstige zu destillirende Flüssigkeit befindet, dienen.

Dingler's polyt. Journ. Bd. LIII. §. 2.

10

[ocr errors]

XXVI.

Beschreibung eines Apparates zum Troknen des Mehles, worauf sich Nathan Tyson von Baltimore am 8. August 1831 ein Patent ertheilen ließ.

Aus dem Mechanics' Magazine, No. 564, S. 138.

Meine Erfindungen oder Verbesserungen in der Mehlbereitung, sagt der Patentträger im Franklin Journal for April 1834, beste: hen in einer eigenen Behandlung des Mehles, wodurch das Sauerwerden desselben, so wie mehrere andere Veränderungen, die es beim Verpaken und längeren Aufbewahren so leicht erleidet, verhindert

werden.

Es ist bekannt, daß die verschiedenen Arten von Gährung, welche die vegetabilischen Substanzen erleiden, nicht durch die erhöhte Tem peratur allein hervorgebracht werden, sondern daß ein gewisser Grad von Feuchtigkeit unumgänglich dazu erforderlich ist. Die vortheilhaften Resultate, die man von dem Troknen des Getreides und des Mehles auf Darren fah, beruhen auf diesem Principe; und meine Verbesserungen, welche gleichfalls hievon ausgehen, bezweken eine wirksamere und bequemere Trokenmethode, als man sie bisher in Anwendung brachte.

Ich nehme das Mehl entweder unmittelbar wie es aus den Mühlsteinen hervorkommt, oder nachdem es durchgebeutelt worden, und lasse es durch cylindrische oder andere geeignete Röhren oder Büchsen laufen, denen ich eine drehende oder schwingende Bewegung mittheile, und in welchen das Mehl der Einwirkung von Dampf oder erhizter Luft ausgesezt wird. Diese Rdhren oder Büchsen köns nen je nach Umständen aus Holz oder aus Metall verfertigt, und wie ein gewbhnlicher Beutelapparat aufgehångt und in Bewegung gesezt werden. Innerhalb des Cylinders oder des sonstigen Appa= rates, der das zu troknende Mehl enthält, bringe ich gewöhnlich kleine, auf dem Cylinder senkrecht stehende Leisten an, welche so weit über die Oberfläche des Cylinders hervorragen, und eine solche Richtung haben, als es am geeignetsten zu seyn scheint, um das Mehl gehörig zurükzuhalten, zu leiten und zu bewegen, damit es eine entsprechende Zeit über der angewendeten künstlichen Hize ausgesezt bleibe.

Wendet man erhizte Luft zum Troknen an, so kann man den Cylinder oder das Gehäuse in einem langen Ofen oder in einer Darre umdrehen, und die beiden Enden des Cylinders zum Eintra= gen und zur Entleerung des Mehles offen lassen.

Ich beabsichtige jedoch, den Cylinder manchmal ganz in den Ofen oder in die Darre einzusezen, und lasse in diesem Falle eine Röhre durch den Dekel gehen, welche Röhre zur Aufnahme des zu troknenden Mehles dient; das getroknete Mehl tritt hiebei durch eine an dem entgegengesezten Ende befindliche Rdhre aus. Die erhizte Luft wird bei dieser Einrichtung nicht nur den Cylinder umgeben, sondern in ihm selbst enthalten seyn.

Soll das Mehl hingegen mit Dampf getroknet werden, so um. gebe ich die Röhre oder das Gehäuse, welches in diesem Falle aus Metall oder aus einem anderen guten Wärmeleiter bestehen muß, mit einem äußeren Gehäuse oder mit einem Mantel, innerhalb welchem es sich umdrehen kann. Zwischen diesen beiden Gehäusen muß zum Durchgange des Dampfes oder auch wohl der erhizten Luft, welche von einem gehörig gebauten und zwekmåßig gelegenen Kessel oder Ofen herbeigeleitet werden muß, ein entsprechender Zwischenraum bleiben. Es versteht sich hiebei von selbst, daß die Verbin dungsröhren, die sogenannten Dåmpfer und Klappen je nach den verschiedenen Modificationen, deren der Apparat fähig ist, verschieden angebracht werden müssen. Der Dampf kann durch ein hohles Zapfenlager eingeleitet werden, und auf ähnliche Weise wieder aus

treten.

Statt des Cylinders mit drehender Bewegung benuze ich manche mal auch eine cylindrische oder anders geformte Kammer mit gehdrigen, über einander befindlichen Böden oder Bånken. Das Mehl wird auf den oberen dieser Böden gebracht, und gelangt dann auf die unteren herab, indem es durch Mühlzungen oder durch verschie dene Vorrichtungen umgerührt und fortgeschafft wird. Die erhizte Luft wird in diesem Falle in die Kammer eingelassen, und bei gehörigen Oeffnungen wieder entweichen; will man hingegen Dampf zum Troknen anwenoen, so müssen die Bånke oder Bdden doppelt gemacht, und der Dampf auf eine der jedem Mechaniker bekannten Methoden durch dieselben geleitet werden.

In allen diesen Fällen nun muß die aus dem Mehle abgeschiedene und ausgetriebene Feuchtigkeit durch einen Luftstrom, den man in den Cylinder oder in das Gehäuse eintreten läßt, davon gejagt werden. In den meisten Fällen ist hiezu keine eigene Vorrichtung nöthig, und wo es ja einer solchen bedarf, ist die Sache so einfach, daß gewiß keine weitere Beschreibung derselben nöthig ist. Ich bemerke daher am Schlusse nur noch, daß ich mich auf keine Form, Dimension oder Stellung der Röhre oder der übrigen Theile der Apparate beschränke. Man kann z. B. zu gleichem Zweke eine Reihe gewundener Röhren, die wie eine Archimed'sche Schraube aus

sehen, und überhaupt eine unendliche Menge anderer Formen, welche såmmtlich nach demselben Principe wirken, und dieselbe oder eine ähnliche Wirkung haben, anwenden.

Hr. Dr. Jones, der Herausgeber des Franklin Journal zu Washington, macht hiezu folgende Bemerkungen. Es ist gewiß sehr sonderbar, daß ein so einfaches und rationelles Verfahren nicht schon Långst angewendet worden. Das Troknen des Getreides auf eigenen Darren ist ein allgemein bekanntes Verfahren; auch hat man schon lange verschiedene Methoden befolgt, um das Mehl, so wie es aus den Mühlsteinen hervorkommt, zu kühlen und zu troknen. Wir ha= ben früher ein Mal einen Auffaz über das Sauerwerden des ameri kanischen Mehles und besonders jenes der westlichen Gegenden bekannt gemacht, und in diesem Auffaze wurde, wie man sich erinnern wird, vorgeschlagen, mittelst eines Windfanges einen kalten Luftstrom auf das aus den Mühlsteinen hervorkommende oder einer anderen Behandlung unterliegende Mehl zum Behufe des Troknens zu leiten.") Es erhellt nun offenbar, daß dieser Zwek vollkommen ers reicht werden wird, wenn man statt der kalten heiße Luft anwendet.

Die Erfahrung hat gezeigt, daß auf diese Weise aus einem Fasse Mehl, so wie dasselbe bisher gewdhnlich verpakt wurde, 8 bis 12 Pfund Feuchtigkeit ausgetrieben werden können. Der größere Theil dieser Feuchtigkeit dürfte freilich auch durch ein sorgfältiges Darren des Getreides ausgetrieben werden können; allein aus solchem scharf getrokneten Getreide ließe sich kein ganz feines Mehl erzeugen, indem beinahe alle Kleie unter das Mehl gemahlen würde. Auch ist es wahrscheinlich, daß zur Austreibung der Feuchtigkeit aus dem Getreide ein größerer Grad von Hize erforderlich seyn dürfte, als zum Troknen des Mehles.

Wenn man bedenkt, daß das Mehl so leicht sauer wird, und daß dieß, besonders bei jenem Mehle, welches auf dem Ohio nach Neu-Orleans, nach Westindien und Südamerika verschifft wird, oft ganze Schiffsladungen betrifft, so wird man den großen Nuzen des Apparates des Hrn. Tyson gewiß erkennen. Ein großer Theil des Mehles, womit Schiffe verproviantirt werden, geht jährlich zum groBen Nachtheile der Seeleute durch die eintretende saure Gährung zu Grunde; diesem Uebel wird sicher gesteuert werden, wenn man Hrn. Tyson's Verfahren befolgt. Hr. Tyson arbeitet nun schon zwei Jahre auf seinen zu Baltimore befindlichen Mühlen mit diesem Ap: parate; er versendete sein Mehl in alle Weltgegenden, nach Gibral=

28) Vergl. Polyt. Journal B6, XLIV. S. 299.

tar, Westindien, Brasilien, Liberia in Afrika, und an die Westküste von Südamerika, und überall war dasselbe selbst nach acht- und zwölfmonatlicher Verpakung auf den Schiffen so frisch und schmakhaft, als fame es eben erst von der Mühle. Viele Kaufleute und Schiffseigenthümer bezeugten dieß amtlich.

XXVII.

Vergleichsweise Versuche zur Bestimmung des verhältnißmäßigen Werthes der thierischen Kohle und des Koth pulvers als Dúngmittel.

Aus dem Journal des connaissances usuelles. Mai 1834, S. 225.

Wir entlehnen, theils um unserem Versprechen, theils um mehreren Anfragen zu entsprechen, aus den Annalen der Musterdkonomie zu Grignon für das Jahr 1833 das Resultat der Versuche, die der höchst gewandte Vorstand dieser Anstalt, Hr. Bella, über die Ans wendung der thierischen Kohle als Dünger anstellte.

Man hatte schon im Jahre 1832 zu Grignon auf einem Haferfelde einen vergleichsweisen Versuch zwischen der thierischen Kohle und dem Kothpulver angestellt; der Versuch wurde jedoch durch verschiedene widrige Einflüsse getrübt, und obschon sich vorzüglich in Betreff der Hopfenluzerne (Medicago lupulina) ein großer und offenbarer Vortheil ergab, so war es doch nicht möglich, aus diesem Versuche ein genaues und durch Zahlen zu bezeichnendes Resultat auszumitteln. Im Jahre 1833 wurden nun mannigfaltigere Versuche angestellt, und die Ergebnisse derselben lassen sich, als mittlerer Durchschnitt berechnet, folgender Maßen angeben.

Das den Versuchen gewidmete Stük Landes wurde in 7 Theile abgetheilt.

Nr. 1 wurde nach einem Repsbau, vor welchem mit beiläufig 18,000 Kilogr. Dünger per Morgen gedungt worden, besamt.

Nr. 2 war mit Kothpulver, wovon man auf einen Morgen von 42 Uren 6 Hectoliter ausstreute, gedüngt worden. Man beabsich tigte nicht diesen Theil in Vergleich zu bringen, weil ein vegetabilischer Dünger in Anwendung kam, der, obschon er wegen der Trokenheit verunglükte, doch zum Nachtheile des Vergleiches einen Eine fluß üben konnte.

Nr. 3 ward mit thierischer Kohle gedungt, und wurde wie Nr. 2 cultivirt, so daß es also damit verglichen werden konnte. Die hierische Kohle wurde am 28. Jan. 1833 ausgestreut, und zwar

« PreviousContinue »