- II. Cap. 144. lin. 37. olkέovτas aμa rois avdрáлo11. So auch Dind. mit Schwgh., Gaisf. und Huschke, mit Recht, s. Symbolik I. S. 6 dritte W.

- III. 20. lin. 45 sq. Obschon Dindf. die furgere feart: καὶ χρύσεον στρεπτὸν περιαυχένιον καὶ ψέλια καὶ μύρου ἀλάβαστρον benbe halten hat, so zweifle ich doch keinen Augenblick, daß nach dem deutlichen Fingerzeig des platonischen Scholiasten p. 334 Bekk. die Stelle verstümmelt ist, und man ergänzen müsse: Kai viia Kai χρύσεον μύρου αλάβαστρον (G. tur Gemmenfunde S. 151). Jeht sehe ich, daß Hr. Tafel im Steph. Thesaur. Didot. I. p. 1386 mir bey ftimmt. Zu dem, was ich dorten bemerkt habe, füge ich bey: 1) die Belege von Wiederholungen ben Seiler ad Longi Pastor. I. 32 und im Index unter Repetitio. 2) Daß wegen des Nachdrucks, den die Sprache auf das Wort golden legte, dasselbe zum öftern wiederholt wird. Xenoph. Cyrop. VI. 1. 51: ἡ γυνὴ αὐτοῦ ἐκ τῶν ἑαυ τῆς χρυμάτων χρυσοῦν τε αὐτῷ θώρακα ἐποιή σατο καὶ χρυσοῦν κράνος. Uber Serr Sinbf. scheint jenen Scholiasten nicht berücksichtigt zu haben; wie wir dann überhaupt die Benüßung neuer Hülfsmittel zum öftern vermissen. So mußte, um zum Schlusse noch ein Beyspiel anzuführen, VII. 98. lin. 35. unter den dort angeführten phönicischen Namen nicht mit Schwgh. und Gaisf. die falsche Schreibung Máлyv beybehalten, sondern aus dem trefflichen Schellersheimischen Coder (F.) und zwey andern Marryv aufgenommen werden. S. Gesenii Scripturae Phoenic. Monumm. p. 410. Aber tamit soll unsrer vollen Anerkennung, daß der Heredoteische Tert durch Herrn W. Dindorf unendlich viel gewonnen, nicht der geringste Abbruch ge= sheben.

An den Herodotus von W. Dindorf schließen fich an die Fragmente des Ktesias, Kastor und Eratosthenes mit einer Abhandlung und mit Anmerkungen von Karl Müller.

Diesen deutschen Philologen, so wie seinen Bruder Theodor, haben wir neulich als Bearbeiter

einer andern ansehnlichen Sammlung, der Fragmenta Historicorum Graecorum, Parisiis ap. Didot 1841 von einer sehr rühmlichen Seite kennen gelernt, und im 105. und 106. Bande der Wiener Jahrbücher der Liter. nach Gebühr ausführlich gewürdigt. Wenn ich nun hier mich auf eine biofe uno nod sagu gana furge angeige biefer neuen Leistung des ersteren beschränken muß, so bitte ich, dieß ja nicht so zu deuten, als ob ich diese lettere für weniger verdienstlich und weniger gelungen hielte; vielmehr erkläre ich im Voraus und im Algemeinen, daß Ktesias in dieser neuen Ausgabe nicht nur durch Verbesserungen des Tertes, durch Erläuterungen und Hinzufügung neuer Bruchstücke um Bieles vervollkommnet worden, die chronogra phischen Sammlungen und Abhandlungen aber sich an das, was in neuerer Zeit Angelo Mai, Zohrab, Leopardi, Niebuhr, Böckh, Clinton, Letronne, und K. Müller selbst (in der ersten Sammlung, über die Parische Chronik) auf diesem Gebiete geleistet haben, sich würdig anschließen. Dagegen kann ich nicht unbemerkt lassen, und dieß ist ein neuer Grund, warum ich mich jeht so kurz fasse, daß meines Bedünkens über diese neuen Arbeiten K. Müllers sich erst befriedigende Urtheile werden bilden laffen, wenn die Ergebnisse der gelehrten Arbeiten über Botta's Entdeckungen in Asien, die Forschungen Bunsen's und seines Mitarbeiters Lepsius über die Geschichte und Chronologie des alten Aegyptens mehr verarbeitet, und wenn endlich erst das in Aussicht ge= stellte Werk Bertheau's über das chronologische System des alten Testaments an das Licht getreten seyn wird.

In der Vorrede wird nun zuerst als der Hauptzweck dieser neuen Ausgabe des Ktesias die Verbesserung des Tertes angegeben, und dabey werden die Dienste gerühmt, die ihm die neuesten kritisch ver besserten Editionen des Photius, Aelian, Athenäus, Diodorus und Stephanus von Byzanz (als in welchen Autoren die meisten Fragmente der affyrischen, medischen, persischen und der indischen Geschichten und Merkwürdigkeiten dieses Historikers aufbehalten find) geleistet haben. Sodann wird von den Grundsähen gesprochen, nach denen der Herausgeber die

Fragmente der Chronographen, des Kastor und Eratosthenes geordnet und behandelt habe. Dieser zwey Schriftsteller Bruchstücke hat er nämlich, so weit möglich, vollständig gesammelt; die der übrigen aber in der ausführlichen und gehaltreichen Einleitung zu den chronographischen Bruchstücken benüßt und kritisch untereinander verglichen (S. Introductio ad Fragmenta Chronologica p. 111 149).

Was den Ktesias selbst betrifft, so folgen unmittelbar nach der Praefatio von pag. II. IV. Addenda et Corrigenda. Daran schließt sich die Abhandlung an: De vita et scriptis Ctesiae; wobey natürlich die Untersuchungen der Vorgänger, welche pag. 10 sq. aufgezählt, sind, zu Grunde liegen. Hier und in den Anmerkungen zu den Frag menten selbst ist besonders die Sammlung von Bähr (Ctesiae Cnidii Operum Reliquiae. Francof. ad Moen. 1824) benügt, dessen eigene Worte zum Defteren angeführt werden. Da uns aber der Inhalt der Geschichtswerke des Ktesias fast ganz nur in Auszügen des Photius und anderer Schriftsteller überliefert ist, und zwar in die gewöhn liche griechische Sprache mit wenigen Ausnahmen umgeseht, so müssen wir uns hinsichtlich seines Dialekts, des jonischen, seines Ausdrucks und des Charakters seiner Darstellung fast ganz auf die Zeug nisse seiner Epitomatoren und der griechischen Kunstrichter verlassen. 11)

11) Zusammenstellungen gibt Bähr de Ctesiae scriptis §. 7. p. 20-24. vergl. ad Herodot. Vol. IV. p. 416. und unser Herausgeber selbst p. 7. Von den Jonismen der Sprache des Ktefias haben sich auch bey den Epitomatoren manche Spu ren erhalten, ingleichen manche bey Schriftstellern, die, ohne ihn zu nennen, in ihren Erzählungen aus seinen Historien geschöpft haben; wie denn im ersten Buche des Philostratus de vita Apollonii seine Jonismen durchschimmern. Vergl. meine historische Kunst der Griechen S. 303 zweyte Aus: gabe, in welchem Buche ich an mehreren Orten mich über die Schreibart der drey jonischen Histo riker Hekatãos, Herodotos und Ktefias ausführlich

Wenn K. Müller (p. 9) nachträglich zu seinen Fragmenten der Historiker mit Recht auf das von 2. Roß zuerst bekannt gemachte, merkwürdige Pfe phisma aufmerksam macht, worin Hekatäos von Milet als Kleruchos der Colonie Leros erscheint, 12) so ist ihm dagegen ein Zweifel unbekannt geblieben, der mir jedoch selbst nicht erheblich scheint. Wenn ferner zum vierten Fragment der assyrischen Geschichten, wo von Ninus (Ninive) als einer Stadt am Euphrat die Rede ist, die Frage besprochen wird, ob es noch ein am Tigris gelegenes Ninive gegeben habe, und wo dessen Lage zu suchen sey (p. 15 sq.), so wird man seine Zurückhaltung nur loben können, daß von den neuesten Verhandlungen über Chorsabad (f. z. B. allg. Augsb. Zeit. 1845 Nr. 350. Beylage, obschon davon schon damals viel die Rede gewesen) noch kein Wort gesagt wird.

In der den Fragmenta Chronologica vorausgeschickten Einleitung sind mit großer Belesenheit, Umsicht und Scharffinn die großen Schwierigkeiten erörtert, womit die Chronologie der alten Geschichte, namentlich auch die griechische, behaftet ift; woben mit Clinton von dem Sah ausgegangen ist, daß erst mit Einführung der Prosa und mit Entstehung der Historiograghie an eine einigermaßen sichere Chronologie auch hier zu denken sey.

(Schluß folgt.)

erklärt, weßwegen ich hier nur noch auf unsern Herausgeber a. a. D. verweise.

12) Worauf ich selbst aufmerksam gemacht, aber auch einen neuen Zweifel berührt habe, in der Histor. K. d. Gr. S. 281. zw. Ausg.

München.

30. Januar.

1846.

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