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Vorwort.

Mit dem vorliegenden Bande ist die Leitung der Jahresberichte" aus

schliesslich in die Hände des Unterzeichneten übergegangen. Die Gründe, welche dazu führten, die ursprünglich aus drei Mitgliedern zusammengesetzte Redaktion zuerst auf zwei, dann auf einen Herausgeber zu beschränken, sind in den Vorreden der beiden letzten Bände dargelegt. Den ausgeschiedenen Kollegen wird der nunmehr allein Zurückgebliebene sich stets um so mehr zu Dank verpflichtet fühlen, da sie es gewesen sind, die das Unternehmen in die Geleise gebracht haben, in denen es weiter zu halten und zu entwickeln einstweilen die einzige Aufgabe bleibt. Zur Freude wird es unsern Lesern gereichen, beide ihnen wohlbekannte Namen dem Kreise der Mitarbeiter erhalten zu sehen. In der Abteilung ,,Altertum" ist Prof. Edm. Meyer, in der „Neuzeit" Prof. J. Hermann wie früher, so auch jetzt mit einem Beitrage vertreten.

Wenn der Unterzeichnete trotz der für ihn vermehrten Arbeitslast gleichwohl imstande gewesen ist, dem allgemeinen Wunsche nach schnellerem Erscheinen der „Jahresberichte" wiederum mit einer Beschleunigung von einigen Monaten nachzukommen, so verdankt er dies in nicht geringem Mafse der vielfachen Hilfe, die ihm aus den Kreisen seiner jetzigen und früheren Zuhörer zuteil geworden ist. Dieselbe ist namentlich einer beschleunigten Herstellung des Registers sehr zu gute gekommen.

Das systematische Inhaltsverzeichnis macht darauf aufmerksam, dafs zwei Kapitel des Jahrgangs 1884 bereits in dem vorjährigen Bande erledigt worden sind. Um das Auffinden der einschlägigen Schriften nicht zu erschweren, sind dieselben gleichwohl in das diesmalige alphabetische Register noch einmal aufgenommen worden.

Die im Vorjahre ausgefallenen Kapitel findet der Leser in diesem Bande zum gröfsten Teile nachgeholt. Dafs es gelungen ist, auch die Abteilung ,,Altertum" wieder vollständig zu gestalten, darf wohl als ganz besonders erfreulich bezeichnet werden. Die „Jahresberichte" haben seit ihrer Begründung es als ihre Aufgabe betrachtet, gegenüber der herrschenden Neigung zur Entfremdung zwischen den verschiedenen Gebieten der Geschichtswissenschaft ihre Zusammengehörigkeit zu betonen. Die Studien über das Altertum aber sind gegenwärtig vollständig auseinandergefallen, nach den beiden

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grofsen Gebietsgruppen der orientalischen und der klassischen Sprachen. Die Trennung hat die Schwierigkeiten einer fortlaufenden Orientierung nur noch erhöht. Und so ist es uns, der grofsen Mehrzahl der deutschen Historiker, die wir unsere Fachstudien der Geschichte des eigenen Vaterlandes in Mittelalter und Neuzeit widmen, schon fast zur Gewohnheit geworden, die Geschichte des Altertums ganz bei Seite zu lassen; eine Gewohnheit, an welcher namentlich die neu heranwachsende Generation junger Historiker kaum noch Anstofs nimmt. Demgegenüber kann es nicht ganz ohne Bedeutung bleiben, dafs es in Deutschland wenigstens noch ein wissenschaftliches Unternehmen giebt, welches die Litteratur über das gesamte Altertum von den ersten Anfängen der ägyptischen bis zur vollen Ausbildung der griechisch-römischen Kultur einerseits in ihrem vollen Umfange verfolgt und sie andererseits gerade im Zusammenhange der Gesamtgeschichte auch denjenigen Historikern vor Augen rückt, denen sie sonst nur allzu fern bleibt.

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Die Abteilungen Mittelalter" und ,,Neuzeit" erscheinen in dem gewohnten Umfange. Die Berichterstattung über den skandinavischen Norden ist, wie unsere Leser sehen, im Begriff, das Versäumte nachzuholen, und soll in Zukunft diesem Ziele immer näher gebracht werden. Ähnlich ist es mit Frankreich der Fall. Böhmen, Ungarn, Belgien, Italien, Spanien und Nordamerika halten mit der deutschen Berichterstattung jetzt gleichen Schritt. 1)

Indem so der Herausgeber bestrebt ist, das Unternehmen allmählich der Erreichung des Zieles entgegenzuführen, das bei seiner Begründung in Aussicht genommen war, glaubt er gleichzeitig in der angemessensten Weise seinen Dank für die hohe Unterstützung abzutragen, welche auch dem vorliegenden Bande der Jahresberichte" von Seiner Excellenz, dem Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten, Herrn Dr. von Gofsler zuteil geworden ist.

Berlin NW., den 28. Juli 1888.
Rathenowerstr. 86.

Jastrow.

1) Für England besteht noch immer das Ausnahmeverhältnis, dafs nur die Neuzeit durch ein Referat vertreten ist; für das Mittelalter ist es uns bis jetzt noch nicht gelungen, einen geeigneten Referenten zu gewinnen. Aus demselben Grunde ist die Berichterstattung bis jetzt über Holland und Rufsland noch nicht ausgedehnt worden. Die Erfahrung hat gelehrt, dafs diese Referate nur solchen Gelehrten anvertraut werden können, denen eine Bibliothek in dem betr. Lande selbst zur Verfügung steht. Von den einzelnen deutschen Ländern gilt dasselbe für Westfalen, wofür die Redaktion bemüht sein muss, von jetzt ab einen besonderen Referenten zu gewinnen. Das diesmal fehlende Referat über ,,Mark Brandenburg" wird nachgeholt werden, sobald es der Redaktion wieder gelungen sein wird, einen geeigneten Mitarbeiter zu finden.

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Inhalts-Verzeichnis.

Altertum.

I. Ägypten. - Prof. Dr. L. Stern in Berlin.

S. 1.

Gesamtdarstellungen (Wiedemann, Ed. Meyer) N. 1. Monographieen. Historische N. 3.
Geographie und Topographie; Feldmesskunst N. 11 a.
denkmäler N. 18. Religion und Mythologie N. 21.
N. 28. - Philologie N. 34. — Koptische Texte N. 40.

II. Assyrien und Babylonien.

Hermaringen an der Brenz

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Ausgrabungen N. 17. KunstEdition der Pyramidentexte Nekrologe (Lepsius) N. 44.

Pfarrer G. Rösch in

S. 8.

Quellen. Armenische Keilschriften N. 1. — Hethitische Inschriften N. 4. Assyrische Texte N. 7. - Sumerisches N. 26. Philologische Untersuchungen. Assyrisches N. 32. Sumerisches N. 44. Verwandtes des Sumerischen N. 56. — Kossäische Sprache N. 57. - Geschichte. Gesamtgeschichte (Ed. Meyer, Justi, Sayce) N. 61. Monographieen: Prähistorie N. 64. Anfänge der Geschichte N. 64 a. (Kontroverse über chinesische Kultur in Akkad N. 64 a-65 b.) - Einzelnes aus der späteren Zeit N. 73. (Streit über den biblischen Phul N. 78 f.) Chronologie N. 78. Biblische Concordanz (Cyrus, Darius u. A.) N. 79. Hethiter N. 87. - Altertümer. Religion N. 94. Sonstige Antiquitäten N. 99. - Übersichten für ein weiteres Publikum N. 106-112.

III. Geschichte der Juden.

a. Bis zur Zerstörung Jerusalems.

W. Lotz in Wien

-

Prof. Dr.

S. 20.

Geschichte. Gesamtdarstellungen (Wellhausen, Stade, Ed. Meyer u. A.) N. 1. Einzeluntersuchungen N. 8. (Kritik des Pentateuch N. 19-32.) Geographie und Topographie. Allgemeines N. 112 a. Monographieen N. 123. Archaeologie. Bibelwörterbücher N. 137. Einzelnes N. 142. — Religionsgeschichte N. 152-176. (Reaktion gegen die neueren Ansichten; der Jehovismus als altangestammter Monotheismus (F. E. König) N. 167).

b. Von der Zerstörung Jerusalems bis zur

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S. 32. Periodische Litteratur N. 1. Gesamtgeschichte. Darstellungen N. 7. Inschriften N. 11. - Sog. „Judenfrage“ N. 15. (Blutbeschuldigung N. 19 f.) - Wissenschaftliche und religiöse Ideeen N. 21. - Talmud und Midrasch N. 30. Sprachkunde N. 56. Specialgeschichte. Asien N. 59. Europa: Bosnien und Rumänien N. 71. Ungarn N. 75. Mähren und Böhmen N. 79. - Dalmatien N. 87. Italien N. 88. Frankreich N. 111. Schweiz N. 122. Belgien N. 124. Holland Deutschland N. 136-155.

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IV. Indien (Vom Altertum bis zur Gegenwart).

Dr. A. Grünwedel in Berlin

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Ethnographie und Allgemeines. Urheimat der Arier N. 1. Geographie über ganz Indien
N. 5. Einzelne Distrikte N. 9. Verschiedenes N. 10. Wissen der Griechen und
Römer, sowie des Mittelalters über Indien N. 13. — Nordindien N. 16. - Dakhan N. 30.
Ceylon N. 41. Tibetaner und Himalayavölker N. 54.
Religionen. Vedareligion N. 75. Brahmanismus N. 87.
Buddhalebre und Buddhalegende N. 109. Brahmâ-Samâdsch N. 121.
Geschichte und Archaeologie. Altertum N. 125. Buddhistische Zeit N. 127.
buddhistische Zeit N. 149. - Muhammedanische Herrscher N. 175.
schaft N. 185. Völker nichtindischen Ursprungs N. 194. — Indische Nebenländer:
Ceylon N. 197. Kambodscha N. 202. Siam N. 209. - Barma N. 211. - Tibet und der

Politische NachEnglische Herr

Lamaismus N. 220. Kunst und Kunsthandwerk N. 222-235.

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