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Feinheit des Gefüges, find ungemein verschieden. Die oberste Stelle nimmt in dieser Beziehung das afrikanische Mahagoni, Madeira-Mahagoni (acajou bâtard), obwohl es übrigens nicht das schönste ist, ein; es kommt von dem afrikanischen Mahagonibaume (Swietenia senegalensis, Khaya senegalensis). Hierauf folgt das von S. Domingo (vorzüglich schön), dann das aus der Honduras-Bai, und zuleßt das von der Insel Kuba. Auch das Jamaika. Mahagoni wird geschäßt. Dagegen gibt es ganz schlechte, nach ihrer gewöhnlichen Benußung unter dem Namen Zucker kistenholz (acajou femelle, acajou de caisse) bekannte Sorten, welche sehr leicht, weich, grob und porös, daher zu schönen Arbeiten unanwendbar sind; daraus werden auch die Zigarrenkisten gemacht. Das Mahagoniholz ist unter allen Umständen sehr dauerhaft, dem Wurmfraße nicht ausgesezt, schwindet und wirft sich wenig. Mahagoni, welches auf frisch angeschnittenen Stellen ein feuriges Gelbroth zeigt, pflegt späterhin seine Farbe in schönes Kastanienbraun zu ver ändern, was man am liebsten sieht; ist es frisch von einer stark ins Rothe fallenden Farbe, so wird es in der Folge ganz düster schwärzbraun; zeigt es aber ursprünglich ein blasses Roth, so behält es entweder Dieses, oder wird gar noch heller. Die lehterwähnte Sorte ist die am wenigsten geschäßte.

43) Ebenholz, schwarzes Ebenholz (ébène, ebon, ebony), aus Ostindien und einigen Theilen Afrikas, stammt von drei Bäumen desselben Ge schlechts, der Dattelpflaume (Diospyros ebenum, D. ebenaster und D. melanoxylon); zum Theil von der Ebenholz- Maba (Maba ebenus), einem hohen Baume auf den molukkischen Inseln. Die schönsten Stücke sind kohlenschwarz, Anderes ist braunschwarz, und häufig finden sich hellere, ja ganz weiße Streifen und Flammen im Innern, die den Werth des Holzes sehr vermin= dern, wenn sie auch durch schwarze Beige versteckt werden können. Der Splint ist stets weiß. Die Härte, Dichtigkeit, Feinheit und Schwere des Ebenholzes find ausgezeichnet groß, bedeutend ist aber oft auch dessen Sprödigkeit. Die Tertur ist so gleichförmig, daß man von Jahrringen und Spiegeln fast nichts bemerkt. Große Gegenstände werden nie aus Ebenholz verfertigt und selten damit furnirt; dagegen ist es sehr geschäßt zu kleinen Tischlerarbeiten und noch mehr zu gedrechselten Sachen.

44) Grünes Ebenholz (bois vert, ébène verte, ébène des Antilles, aspalath) ist don dem vorigen im Ansehen wie in der Abstammung (von einem in Ostindien wachsenden Baume: Aspalathus ebenus, nach Anderen von einer amerikanischen Art der Trompetenblume: Bignonia ebena, auch von Brya ebenus, einem auf den Antillen einheimischen Baume oder Strauche) verschieden, olivengrün oder grünlichbraun von Farbe, mit helleren und dunkleren Längenstreifen, als Folge der ungemein feinen Jahrringe; die Spiegel nicht erkennbar; äußerst dicht und hart, wenigstens eben so schwer als das schwarze Ebenholz. Es liefert nur dünne Stämme, wird von Tischlern zum Einlegen ., auch von Drechslern, gebraucht.

45) Fernambukholz, Brasilienholz (brésillet, bois de Brésil, brasil wood, Pernambucco-wood), das bekannte südamerikanische und westindische rothe Farbholz, von dem Brasilienholzbaume (Caesalpinia brasiliensis und von anderen Arten desselben Geschlechts); wird auch von Tischlern zum Furniren feiner Gegenstände, so wie sehr häufig zu Violinbögen angewen det. Es ist hart, nimmt mit der Zeit eine dunklere Farbe an, und läßt sich sehr glatt schleifen und schön poliren.

46) Luftholz, Violetholz, Purpurholz, Amaranthholz, Palisanderholz, blaues Ebenholz (bois violet, palissandre, amaranthe, violet wood, purpled wood, palixander wood); kommt aus Amerika, ist schwer, mäßig hart, sehr geradspaltig, biegsam, und von ziemlich feinem, gleichartigem, doch etwas porösem Gefüge, auf dem frischen Schnitte röthlichgrau, nach längerer Einwirkung der Luft schön violet; dient zu kleinen und feinen Tischlerwaaren.

47) Atlasholz, Satinholz, Satinetholz (bois satinė, satin wood); von einem in Guiana und auf den Antillen einheimischen Baume (Ferolia guyanensis). Blaßgelb, fein, dicht und hart; fast so schwer als Wasser; mit sehr schmalen Jahrringen, durch seine kleinen Spiegel (worin es dem Ahornholze ähnlich ist) nach dem Poliren von seidenartigem Schimmer (daher der Name). zu schönen Tischlerarbeiten geschäßt.

48) Rosenholz, Rhodiserholz (bois de rose, bois de Rhodes, rose wood), angeblich von einer Art der Winde (Convolvulus scoparius), wiewohl wenigstens zweierlei Holz unter dem Namen Rosenholz im Handel vorkommt. Das eine wird aus Ostindien und der Levante gebracht, ist hart, dicht und schwer, von gelblicher Farbe, mit rosenrothen und braunrothen Flammen, re senartig riechend. Das andere stammt von den Antillen und hat keinen Rosen: geruch, übrigens aber Aehnlichkeit mit jenem. Man macht aus Beiden kleine Tischler und Drechsler - Arbeiten, öfters auch Violin bögen.

49) Sandelholz, Santelholz, rothes Santelholz (santal rouge, sanders, saunders), von dem Santelbaume (Pterocarpus santalinus und Pt. indicus) in Ostindien. Dunkelroth, sehr hart und schwer, aber, obwohl in der Hauptmasse dicht und fein, doch mit vielen groben Poren versehen. Mit der Zeit wird es fast schwarz. Dient zu eingelegter Tischlerarbeit und für Drechsler.

50) Gelbes Sandelholz (santal citrin, yellow sanders), zitronengelb, ziemlich dicht, von eigenthümlichem aromatischem Geruche. Stammt gleichfalls aus Ostindien, aber von anderen Bäumen (Santalum album, S. myrtifolium und S. Freycinetianum), welche angeblich auch einen Theil des rothen Santelholzes liefern; wird von Tischlern zu feinen Gegenständen verarbeitet.

51) Königsholz (bois royal, King's wood, royal wood), ein seiner Schönheit wegen sehr geachtetes Tischler- und Drechslerhölz aus Südamerika; braunviolet oder schwarzbraun, mit hellröthlichen Längenstreifen, eben so fein und dicht, als hart und schwer.

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52) Jakaranda Holz, brasilianisches Pockholz, Palisanderhol jacaranda, palissandre, rose wood, jacaranda wood), aus Brasilien; dem vorigen ziemlich ähnlich, aber mehr porös, in der Hauptfarbe schwarz, mit rothbraunen Streifen und Flammen. Wird von den Tischlern als feines Furnirholz sehr hoch geschäßt.

53) Grenadillholz, braunes Grenadillholz, Granatillholz, rothes Ebenholz (grenadille, red ebony), aus Ostindien und einigen afri: kanischen Inseln. Röthbraun, mit dunkleren Streifen und Flammen; sehr hart, dicht und schwer; von feinem, gleichartigem Gefüge, aber ziemlich spröd. Man schäßt es zu kostbaren Tischlerarbeiten, macht übrigens auch Drechslerwaaren und schöne Flöten 2. daraus. Eine Art, die besonders hart ist, be zeichnet man mit dem Namen Eisengrenadill oder Eisenholz, bois de fer (obwohl letterer Name auch für andere ausgezeichnet harte Hölzer gebraucht wird), und unterscheidet sie wieder in braunes und schwarzes, woven Lehteres fast dem Ebenholz an Schwärze gleich kommt. Als Bäume, von welchen so genanntes Eisenholz kommt, werden genannt: Mesue ferrea auf den ostindischen Inseln; Metrosideros vera auf den Molukken und nahe gelegenen Südsee Inseln; Cupania sideroxylon (Stadtmannia sideroxylon) auf der Insel Bourbon; Siderodendron triflorum (Sideroxyloides ferreum) auf Martinique.

Zweites Kapitel.

Vorbereitung des Holzes zur Verarbeitung.

as zur Verarbeitung bestimmte Holz ist Handelswaare:

I) in ganzen Stämmen, die theils rund, theils kantig behauen (beschlagen) find: Ganzholz;

II) der Länge nach in Theile von verschiedener Breite und Dicke zersägt: Schnittholz;

III) gespalten: Spaltholz.

In jeder dieser Gestalten sind wieder mancherlei Abänderungen, be= treffend die Größe und das gegenseitige Verhältniß der Dimensionen, gebräuchlich.

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I. Ganzholz (bois de brin). In runden (unbeschlagenen) Stämmen oder kürzeren Theilen derselben (Blöden, billes) kommen viele Tischler- und Drechsler - Hölzer vor, welche nur dünn wachsen, und erst in den Werkstätten selbst nach Erforderniß zerschnitten werden; ferner dünnes so genanntes Stangenholz zu Wagengestellen 2c.; endlich das Bauholz für gewisse Zwecke, als: zu Brunnen- und Wasserleitungsröhren, Pfählen oder Piloten, Knüppeldämmen, Wellbäumen, Ambosstöcken, Bestandtheilen zum Schiffbau.

Im Gegensaße der runden Bauholzsorten (Rundhölzer, bois en grume, round timber) nennt man Balken, Kant- oder Eckhölzer (poutres, solives, bois d'équarrissage, squared timber) diejenigen Stämme, welche durch das Beschlagen (équarrir, squaring) mit vier Flächen versehen sind, und bald ein Quadrat, bald ein Rechteck zum Querschnitt haben. Ein nicht seltener Fall ist es, daß die Rundhölzer, um das Austrocknen und die Abfuhr zu erleichtern, schon im Walde unvollkommen beschlagen werden, was man Bewaldrechten, Berappen (dégrossir) nennt. Sie erhalten dabei zwar vier Flächen, aber keine scharfen Kanten, an deren Stelle vielmehr Theile der ursprünglichen Rundung übriggelassen werden (Wahnkanten, Waldkanten, flaches). Gewöhnlich verhält sich die Dicke des bewaldrechteten (waldkantig beschla= genen) Holzes zu dem Durchmesser des rohen Stammes wie 17 zu 20, wodurch etwas mehr als der sechste Theil von dem Kubikinhalte abfällt. Karmarsch Technologie I.

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Ein Mann bewaldrechtet an einem Wintertage, wenn er höchstens eine Meile zum Arbeitsorte zu gehen hat, 2 Stücke kleines, 12 Stück mittleres oder 1 Stück starkes Bauholz: die Länge für diese drei Gattungen zu etwa 30 bis 36, 36 bis 40 und 40 bis 45 Fuß, die Dicke am Zopf- oder Wipfelende zu 5 bis 6, 7 bis 9 und 10 bis 12 Zoll an= genommen.

Zum Beschlagen wird der noch ganz runde oder schon bewaldrechtete Stamın auf so genannte Hauböcke, Zimmerböcke, oder auf eine andere geeignete hölzerne Unterlage horizontal niedergelegt, und mittelst eiserner Klammern befestigt. Dann zeichnet man die Lage und Richtung der ersten zu bildenden Fläche durch einen Schnurschlag, was man schnüren, abschnüren (cingler, tringler, battre une ligne) nennt. Es wird nämlich längs des Baumes (vom untern oder Stamm - Ende bis zum Zopf-Ende) eine mit Kreide, Kohle oder nassem Röthel be= strichene Schnur (cordeau, fouet) straff ausgespannt, die man dann etwas in die Höhe zieht und wieder losläßt, so daß sie beim Zurückschnellen etwas von der Farbe auf das Holz abseßt, und eine Linie erzeugt, nach der man sich beim Behauen richtet. Zuerst werden nun durch zwei Arbeiter von zwei zu zwei Fuß Entfernung mit der Art senkrechte Kerben (Stiche) eingehauen, welche bis an die Linie in das Holz reichenz worauf der eine Arbeiter die wegzunehmenden Holztheile zwischen den Stichen mit der Zimmeraxt abhaut, und der andere, jenem folgend, die dadurch entstandene Fläche mit dem Breitbeile (welches nur schwache Späne nimmt) ebnet und glättet. Auf gleiche Weise wird die gegenüberstehende oder zweite Seitenfläche bearbeitet; sodann wird der Stamm um ein Viertel des Kreises gewendet, und zur Bildung der dritten und vierten Fläche geschritten. Die so erhaltene Querschnitts-Form ist ein Quadrat, öfter noch (weil die Stämme selten genau kreisrund sind) ein dem Quadrat nahe kommendes Rechteck, und der Balken erhält meistentheils, um die Größe des Abfalls zu vermindern, an dem Stamm - Ende eine um etwas (z. B. 1 oder 2 Zoll) größere Stärke, als am Zopf-Ende. Bei Bauhölzern, welche schiefwinkelig beschlagen werden müssen, ist es am besten, den Stamm erst winkelrecht zuzurichten, und die schrägen Flächen nachher mit Art und Beil besonders auszuarbeiten. Man gelangt auf diese Weise, zwar mit etwas mehr Arbeit, am sichersten zur genau richtigen Gestalt. Daß beim Beschlagen zu einem vorgeschriebenen Maße jederzeit der Stamm eben nur so did gewählt werden muß, als durchaus nöthig ist damit Holzverlust und unnöthige Arbeit vermieden wird - bedarf fast nicht der Erinnerung.

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Man bezeichnet im Holzhandel die Balken und die zu denselben bestimm. ten Stämme gewöhnlich nach dem Fußmaße ihrer Länge, z. B. Sechzigers, Fünfziger, Bierziger Balken. Die Dicke wird bei Bestellungen nach dem Bedarfe angegeben, wobei man den geringsten Durchmesser, nämlich jenen am Bopf Ende (gewöhnlich zu 8 oder 9 Zoll) vorschreibt. An mehreren Orten aber sortirt man die Stämme dergestalt, daß jeder gebräuchlichen Länge eine bestimmte Dicke entspricht. Sparren (chevrons) werden die dünneren Stämme genannt, die man eben so nach dem Längenmaße bezeichnet; ihre Dicke wird meist zu 5 bis 6 3oll am Zopf- Ende gefordert. Da die Maße und Benennungen der Sorten in verschiedenen Ländern von einander abweichen, so können

folgende Angaben über die unbeschlagenen Fichten: und Tannenstämme vom Harze nur beispielweise hier stehen; wobei zu bemerken ist, daß die Dicke am Stammende nicht als gleichbedeutend mit dem Durchmesser des Baumes über der Erde angesehen werden darf, weil gewöhnlich der unterste, dickßte Theil zu einem Sägeblocke abgeschnitten wird.

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Sparren unter 4 bis 5 3oll Zopfstärke dienen nicht mehr als Bauholz; zwei bis vierzöllige werden aber als Leiterbäume gebraucht.

H. Schnittholz, Sägeholz (bois de sciage; die gemeinschaftliche Benennung für Schnitt- und Spaltholz, im Gegensaße des Ganzholzes, ist bois de refend oder bois refendu; bois d'échantillon

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wird das Schnittholz genannt, in so fern es bestimmte, allgemein übliche Dimensionen hat). - Kleines Bauholz (von geringer Breite und Dicke) wird oft durch Zerschneiden der Stämme nach ihrer Länge dargestellt, und dann in die erforderliche Gestalt gezimmert. Auf diese Weise entsteht Halbholz (bois mi-plat), wenn durch einen einzigen Längenschnitt der Stamm in zwei gleiche Theile getrennt wird; Kreuzholz, vier Theile aus dem Stamme, durch zwei in der Achse sich rechtwinkelig freu= zende Schnitte; Sechstelholz durch drei Kreuzschnitte. Dieses Ver= fahren ist weniger vortheilhaft als die Methode, die schwachen Hölzer aus ganzen angemessen dünnen Stämmen zu zimmern; denn da durch das Aufschneiden der Kern an eine Seite des Stückes zu liegen kommt, so tritt in Folge der ungleichen Beschaffenheit der Holztheile leichter das Werfen ein, als wenn der Kern in der Mitte bleibt (S. 649). Jeden= falls ist zu empfehlen, die Schnitte an der Stelle der Waldrisse (wo das Holz schon auf dem Stamme zersprungen ist) zu machen.

Die regelmäßige Anwendung des Zersägens findet Statt zur Dar= stellung der allgemein in den Handel kommenden Schnitthölzer, welche durch Zimmern (Beschlagen) nicht ohne übergroßen Abfall und nicht mit der nöthigen Vollkommenheit dargestellt werden könnten. Diese find theils breit, theils kantig:

1) Breites Schnittholz:

a) Bohlen, Läden, Planken, Pfosten (madriers, planks), von 2 bis zu 4, seltener 5 oder 6, ja bis 8 Zoll Dicke, wobei die Breite durch die Stärke der Baumstämme bestimmt wird.

b) Breter, Dielen (planches, ais, deals, planks), von den

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