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12) Erlenholz, Ellernholz (aune, aulne, alder), von der gemeinen Erle oder Schwarzerle (Betula alnus, Alnus glutinosa), welche bis zu 80 Fuß Höhe wächst. Weißgelb oder gelbröthlich, manchmal ins Braune fallend (frisch gefällt orangeroth), mit wenig hervortretenden Jahrringen und braunen, ziemlich großen Spiegeln, von gleichförmig dichtem Gewebe, mittelmäßiger Härte, geringer Zähigkeit und Elastizität; gut spaltbar; in stets feuchter Erde so wie im Wasser höchst dauerhaft, dagegen im Trocknen von geringerer Dauer, und im Witterungswechsel sehr vergänglich. Ein äußerst schäßbares Holz zum Bau unter Wasser; öfters auch zu Tischlerarbeiten, Backtrögen, Mulden, Holzschuhen u. dgl. angewendet. Da es leicht und glatt zu bearbeiten ist, auch dem Werfen nicht bedeutend unterliegt, so wählt man es gern zur Anfertigung der Modelle für Gießerei. Der Erlenmaser, welchen die Wurzel und die Knorren der Stämme liefern, wird in der Kunsttischlerei geschäßt. Die Weißerle (Alnus incana), welche hauptsächlich in den nördlichen Gegenden von Europa wächst und ein Baum von geringerer Höhe ist, liefert ein weißeres, feineres und dichteres, aber unter Wasser weniger dauerhaftes Holz, als die vorige.

13) Birkenholz (bouleau, birch), von der gemeinen Birke oder Weißbirke (Betula alba), die in günstigem Boden und Klima wohl 60 Fuß hoch und gegen 2 Fuß dick wird. Junges Holz ist weiß, älteres röthlich; die Spiegel sehr fein, kaum zu sehen; mittelmäßig hart, sehr zäh, gut spaltbar; trocknet schwer und quillt leicht, dauert im Trocknen ziemlich, fault aber hald im Freien, unterliegt sehr dem Wurmfraße. Es dient selten zu Tischlerarbeiten, sondern vorzüglich als Wagnerholz; zu manchen Gegenständen wird es dadurch sehr tauglich, daß man es leicht in krummgewachsenen Stücken haben kann. Birkenmaser findet zu feinen furnirten Arbeiten Anwendung.

14) Lindenholz (tilleul, lime, linden), von der europäischen Linde (Tilia europaea), die in zwei Arten unterschieden wird: großblättrige Linde, Sommerlinde (Tilia grandifolia) und kleinblättrige Linde, Steinlinde, Winterlinde (Tilia parvifolia, T. cordata). Das Lindenholz im Allgemeinen ist weiß (das der Winterlinde etwas mehr röthlich) und von feiner, gleichmäßig dichter Tertur, wenig zu unterscheidenden Jahrringen und äußerst feinen Spiegeln; mittelmäßig spaltbar; ziemlich weich (das der Sommerlinde weicher als jenes von der Steinlinde), glatt zu bearbeiten, wenig dem Werfen, dagegen sehr dem Wurmfraße ausgeseßt, und im Freien nicht dauerhaft. Es wird zu Bildhauer - Arbeit und zum Modelliren sehr geschäßt, da es sich leicht und schön schneiden läßt, ohne (wie z. B. das Tannenholz) nach dem Laufe der Fasern auszubröckeln; auch zu manchen Tischlerarbeiten (vorzüglich als Blindholz für furnirte Gegenstände) und von Drechslern wird es gebraucht.

15) Nußbaumholz, Nußholz (noyer, nut-wood), vom Wallnuß baum (Juglans regia). Von jungen Bäumen weiß und weich, von älteren hart, bräunlichgrau bis dunkelbraun, häufig schön geflammt und maserig; im Gefüge überhaupt dicht, dabei aber sehr bezeichnende lange Poren (ähnlich wie bei Eichenholz, doch viel feiner) darbietend; die Spiegel fast unbemerkbar; einer schönen Politur fähig. Eins der schönsten europäischen Hölzer, welches in Süddeutschland (wo der Baum gut fortkommt) allgemein zum Furniren feiner Möbel gebraucht wird. Sonst wird das Nußholz auch noch mannichfaltig von Tischlern und Drechslern, so wie fast ausschließlich zu den Schäften der Jagd- und Scheibengewehre verarbeitet.

16) Roßkastanienholz (marronier d'Inde, horse chesnut-wood), von der Roßkastanie oder so genannten wilden Kastanie (Aesculus hippocastanum). Gelblichweiß oder röthlich, weich und schwammiġ, etwas grobfa. serig, aber mit sehr feinen Spiegeln; leicht faulend, wenig geschäßt und daher

selten (zu geringen Tischler und Bildhauerarbeiten, auch von Stellmachern) angewendet.

17) Akazienholz (acacia, faux acacia, acacia, locust-tree), von der unechten Akazie (Robinia pseudo-acacia). Gelblich oder grünlichgelb, öfters grünlichbraun oder röthlich geadert; fein, ziemlich hart, biegsam und zäh; fault nicht leicht weder im Freien noch im Wasser, wird nicht vom Wurm angegriffen. Dient zu feinen Tischler- und Drechslerarbeiten, aber auch für Wagner und zu Grundschwellen beim Baue; beim Schiffbau zur Anfertigung der Bolzen, womit die Planken auf dem Gerippe befestigt werden. Das nordamerikanische ist mehr geschäßt als das deutsche.

18) Weidenholz (saule, willow). Alle Arten der Weide (Salix) haben weißes, sehr weiches, wenig dauerhaftes Holz, welches selten zur Verarbeitung in den Werkstätten kommt. Sehr wichtig dagegen und allgemein ist die Anwendung der Weidenzweige (Weidenruthen, verges d'osier, osier twigs, willow twigs, wickers) zu Flechtarbeit, namentlich Korbmacherwaaren. Hierzu taugen weniger die Zweige der baumartigen als jene der strauchartigen Weiden. Die besten Ruthen liefert die Korbweide oder Bandweide (Salix viminalis, frz. osier, engl. osier, ozier) und die purpurblüthige Weide (Salix purpurea).

19) Birnbaumholz (poirier, pear wood), von den verschiedenen Abarten des Birnbaum 8. Von jungen Bäumen fast ganz weiß, von älteren röthlichbraun, öfters geflammt; fein, dicht und mäßig hart, mit kleinen, nicht auffallenden Spiegeln und wenig hervortretenden Jahrringen; wegen seiner gleichförmigen Tertur in allen Richtungen leicht und ohne Ausbröckeln zu schneiden, daher zu Holzschnitten, Druckformen und Bildhauerarbeiten sehr brauchbar; oft auch von Tischlern und Drechslern zu kleinen Gegenständen verarbeitet. Am meisten geschägt wird das Holz der wildwachsenden Birnbäume, nämlich des Holzbirnbaums (Pyrus communis, fr3. poirier sauvage), und des Schneebirnbaums (Pyrus nivalis), aus welchen Beiden die Gartenbirnbäume durch Ausartung entstanden sind; doch ist das Holz des Schneebirnbaums nicht so schön geflammt wie jenes des Holzbirnbaums. Das wilde Birnholz hat den Borzug, daß es fester und dauerhafter ist, als das Holz der Gartenbirnbäume, auch meist größere und geradere Stämme bildet. Das Birnbaumholz wird vom Wurme gesucht. Die Wurzel liefert Maserholz.

20) Apfelbaumholz (pommier, apple wood), von dem gemeinen Apfelbaume (Pyrus malus). Eben so fein und dicht, aber härter und mehr röthlich, als das Birnbaumholz, nicht selten geflammt. Wird von Tischlern und Drechslern verarbeitet, welche das Holz des wilden Apfelbaums oder Holzapfelbaums (P. malus sylvestris, fr3. pommier sauvage) vorziehen.

21) 3wetschkenbaumholz, Pflaumbaumholz (prunier, plumtree), von den verschiedenen Spielarten des Pflaumbaums (Prunus domestica). Stimmt in den Haupteigenschaften mit dem Apfelbaumholze überein, ist aber gewöhnlich dunkler röthlichbraun von Farbe, und gegen den Kern zu mehr oder weniger mit braunrothen und violetten Adern und Flammen geziert. Es dient den Tischlern, noch mehr den Drechslern, zu feinen Gegenständen.

22) Kirschbaumholz (cerisier, cherry-tree), von den verschiedenen Arten des Kirschbaums, namentlich a) dem Sauerkirschbaum oder Weichselbaum (Prunus cerasus, Cerasus vulgaris, fr3. cerisier, engl. common cherrytree), welcher sowohl wild (bis 30 Fuß hoch und 1 Fuß dick, häufig in Strauchgestalt), als in mehreren Spielarten in Gärten vorkommt; b) dem Süßkirschbaum oder Vogel kirschbaum (Prunus avium, Cerasus sylvestris), der ebenfalls in Wäldern (Waldkirschbaum, Holzkirschbaum, frz. merisier, engl, wild cherry-tree, bis 60 Fuß hoch und 11/2 Fuß dick) und in mancherlei Abartungen als Gartenbaum (frz. guignier) wächst; c) dem Mahaleb kirsch baum (Prunus mahaleb, Cerasus mahaleb, fr3. cerisier mahaleb, engl.

mahaleb, rock-cherry tree), welcher kultivirt bis 40 Fuß hoch werden kann; und d) dem Traubenkirschbaume oder Elexenbaume (Prunus padus, ftj. cerisier à grappes, pulier). Das Holz aller dieser Bäume stimmt im Ansehen ziemlich überein, ist gelblich bis ins Bräunliche und Röthliche, öfters dunkler gestreift und geflammt, von mittelmäßiger Härte, fein und dicht gewebt (die Jahrringe zeigen sich als sichtbare schmale Streifen, die zahlreichen Spiegel als nicht ganz kleine, glänzende Flecken); zu feinen Tischler- und Drechsler Arbeiten sehr geeignet; nur im Trockenen dauerhaft. Das Holz der Traubenkirsche ist schön geadert; jenes der Mahalebkirsche (unter dem Namen Luzienholz, bois de Sainte-Lucie, vorkommend) besigt frisch einen unangenehmen Geruch, welcher mit der Zeit schwächer und angenehm wird. Die dünnen, geraden Schößlinge der Mahalebkirsche (auch der wildwachsenden Sauerkirsche) werden unter dem Namen Weichselrohr sehr häufig zu Ta: bakpfeifenröhren angewendet.

23) Eibenbaumholz, Rotheiben, Tarholz (if, yew), vom Eibenbaume (Taxus baccata). Bräunlichroth, mit fast unbemerkbaren Spiegeln und schönen feinen dunkelbraunrothen Streifen in Folge der sehr schmalen Jahrringe; sehr dicht und hart; ziemlich häufig mit Aesten durchsest; wird im südlichen Deutschland u. s. w. zu Faßhähnen, zu kleinen Drechslerwaaren, zum Fassen der Bleistifte, seltener zu kleinen Tischlerarbeiten gebraucht. Notheiben - Maser dient als Furnirholz. Der Splint ist weiß. Die Stämme wer den öfters 2 bis 21⁄2 Fuß dick, aber nicht hoch, und find von unregelmäßigem Wuchse.

24) Buchsbaumholz, Burholz (buis, boxwood), von dem hochstämmigen Buchsbaum (Buxus sempervirens arborescens), der im südlichen Europa in ziemlich dicken Stämmen vorkommt. Es ist gewöhnlich blaßgelb, oft aber auch ziemlich hochgelb, sehr fein, dicht und hart; wenig hervortretende und sehr schmale Jahrringe; außerordentlich feine Spiegel. Unter den eure päischen Holzarten ist es die schwerste. Man gebraucht es vorzüglich zu Drechs: lerarbeiten und zu Blasinstrumenten (Flöten, Klarinetten). Dicht über dem Boden haben die Buchsbaumstämme oft Auswüchse, welche einen schönen und geschäßten Maser geben.

25) Hollunderholz, Fliederholz (sureau, elder), von dem schwarzen Hollunder oder Flieder (Sambucus nigra), dessen Stamm zuweilen gegen 1 Fuß, und selbst etwas darüber dick wird. Gelblich, dicht, ziemlich hart und zäh. Wird von Drechslern zu kleinen Gegenständen verarbeitet. Die Wurzel liefert einen brauchbaren Maser, woraus Tabakpfeifenköpfe geschnitten werden. Das Holz einer andern Art: des Traubenflieders (Sambucus racemosa) ist von der gleichen Beschaffenheit und Brauchbarkeit.

26) Vogelbeerholz, bereschenholz, Eibischholz, Maasbeer. hol (sorbier sauvage, cormier sauvage, quickbeam, quicktree), von dem Vogelbeerbaume, der Eberesche (Sorbus aucuparia), bis gegen 2 Fuß dick und 30 Fuß hoch. Weißlich, auch bräunlich und gegen die Mitte des Stammes oft dunkler geflammt, fein von Gefüge, ziemlich hart, schwer und zäh, nimmt gut die Politur an; gut für Tischler, Büchsenschäfter, Wagner, auch als Reifholz für Böttcher.

27) Spierlingsholz (sorbier, cormier, sorb), von dem Spierlings baume, Eierschißenbaum (Sorbus domestica, Pyrus domestica), der dir Größe und Stärke des Vogelbeerbaums erreicht. Das Holz ist braun, hart, sehr zäh und fest, übertrifft hierin das Vogelbeerholz, und taugt vortrefflich zu Werkzeugen und kleinen Maschinenbestandtheilen. In Frankreich werden dar aus Hobel und andere Instrumente für Tischler 2c. verfertigt.

28) Atlasbeerholz, Arlesbeerholz, Elfebeerholz (alizier, alouchier, service-tree), von dem Elsbeerbaume (Crataegus torminalis, Pyrus torminalis, Sorbus torminalis), welcher bis gegen 60 Fuß hoch und 11⁄2 Fa

dick wächst. Von jungen Bäumen gelblich, von älteren röthlich bis rothbraun, öfters flammig oder geadert; von feinem, gleichförmigem Gefüge, hart und fest, sehr politurfähig; wirft sich wenig. Geschäßtes Holz für Drechsler, Tischler, Formschneider, und zu Maschinenbestandtheilen.

29) Mehlbeerbaumholz (alizier, while hawthorn), von dem Mehlbeerbaume oder weißen Elsbeerbaume (Crataegus aria, Pyrus aria, Sorbus aria), der bis 50 Fuß hoch wird. Gelblichweiß, nach dem Kerne zu ins Bräunliche übergehend und flammig, von feinem, langfaserigem Gefüge, sehr fest, zäher als das vorige, dem es an Brauchbarkeit zu den angegebenen Zwecken wenig stens gleichsteht.

30) Weißdornholz (aubépine, épine-blanche, hawthorn) von dem Weiß. oder Hagedorn (Crataegus oxyacantha), einem Strauche, dessen Stamm zuweilen 6 bis 8 3oll dick, 18 bis 20 Fuß hoch wird, und ein sehr hartes, zähes, bräunlichweißes, im Kerne braun geadertes Holz enthält, dessen Jahr ringe und Spiegel wenig bemerkbar sind. Dasselbe dient sehr gut zu kleinen Drechslerarbeiten, Maschinentheilen, und zu "Hammerstielen.

31) Kornelkirschenholz, gelbes Hartriegelholz (cornouiller, cornelwood), von dem Kornelkirschen- oder Dörnleinstrauch (Cornus mascula), der gegen 20 Fuß hoch werden kann, bei einer Dicke von 9 3oll. Weiß oder gelblich, im Kerne braun, sehr dicht, fest und hart; gesucht zu kleinen Drechslerwaaren, Radzähnen, und anderen Maschinenbestandtheilen von geringem Umfange, hölzernen Hämmern 2.

32) Hartriegelholz (sanguin, cornouiller sanguin, dogwood), von dem Hartriegel (Cornus sanguinea). Weiß, grünlichweiß oder röthlich; sehr hart, fest und zäh; feinfaserig und dicht. Liefert gute Radzähne und andere kleine Bestandtheile beim Mühlenbau. Von dünnen geraden Schößlingen macht man Tabakpfeifenröhre.

33) Wachholderholz (genévrier, juniper wood), vom gemeinen Wachholder (Juniperus communis). Von jungen Sträuchern weiß, von älteren gelbröthlich bis braun, oft braun geadert; nicht sehr hart, aber dicht, fest und zäh; von bekanntem eigenthümlichem Geruche; nicht faulend und nicht dem Wurmfraße unterworfen. Dient zu kleinen Drechslerarbeiten u. dgl.

34) Kreuzdornholz, Wegdornholz (bourg-épine, nerprun, noirprun, buckthorn), vom gemeinen Kreuz oder Wegdorn (Rhamnus cathartica). Junges Holz ist weiß, älteres gelblich, im Kerne röthlich; hart, dicht, mit feinen Jahrringen; fest und zäh; sehr glatt zu bearbeiten. Die Wurzel schön gemasert. Drechsler, und zuweilen Tischler, verarbeiten es zu kleinen Gegenständen.

35) Spindelbaumholz, Pfaffenkäppchenholz (fusain, spindle-tree, prickle-wood), von drei verschiedenen Arten des Spindelbaums (Evonymus europaeus, E. verrucosus, E. latifolius). Gelb, fein und dicht, dem Buchsbaumholze ähnlich; von bedeutender Härte und Zähigkeit. zu kleinen Drechslerarbeiten.

36) Berberisholz, Sauerdornholz (vinetier, épine-vinette, barberrywood), von dem Sauerborn oder Berberisstrauch (Berberis vulgaris). Schön gelb von Farbe, fein, hart und fest. Die Drechsler verarbeiten es; auch Tischler bedienen sich dessen manchmal zu kleinen Gegenständen als Furnürholz und zum Einlegen.

37) Fliederholz, Spanisch- Hollunder-Holz, Syringenholz (lilas, lilac), von dem spanischen Flieder oder sp. Hollunder (Syringa vulgaris). Gelblichweiß oder grauweiß, von alten Stämmen roth geflammt; hart, dicht und fein. Die Drechsler machen daraus kleine Arbeiten; die Tischler gebrauchen es öfters zum Einlegen.

B. Außereuropäische Holzarten.

38) Bedernholz (cèdre, genévrier de Virginie, cedar wood). Was unter diesem Namen gewöhnlich vorkommt, ist das Holz des — in Nordamerika einheimischen, zu einem Baume von 20 bis 40 Fuß Höhe heranwachsenden virginischen Wachholders (Juniperus virginiana), welches eine hell röthlichbraune Farbe, feine aber sehr sichtbare Jahrringe, kleine glänzende Spiegel und einen schwachen angenehmen Geruch hat. Es ist sehr weich und leicht, sehr spaltbar, dem Wurmfraße nicht unterworfen. 3u Tischlerarbeiten wird es wenig, dagegen sehr allgemein zur Fassung der Bleistifte verwendet (daher: Bleistiftholz). Das Holz der eigentlichen 3eder (Pinus cedrus) gelangt nach Deutschland wohl selten oder gar nicht.

39) Türkisches Haselnußholz (noisetier turc), von dem byzantinischen oder türkischen Haselnußbaume (Corylus colurna), der in Un garn, dem südöstlichen Europa, der Levante wächst und 40 Fuß Höhe erreicht. Es ist röthlich von Farbe, nicht sehr fest, und leicht zu bearbeiten. Man macht davon an einigen Orten Lineale und ähnliche kleine Geräthschaften, selten Arbeiten von größerem Umfange.

40) 3itronenholz (bois de citron, bois jaune, bois rose des Antilles, bois chandelle, Jamaica rose-wood) ist nicht das Holz des Zitronenbaums, sondern kommt aus Amerika (von den Antillen), und hat den Namen nur von seiner zitronengelben Farbe und von dem schwachen zitronenartigen Ge: ruche, welchen es bei der Bearbeitung entwickelt. Es ist sein, dicht und schwer, nimmt eine schöne Politur an, und wird deshalb zu schönen Tischlerarbeiten gebraucht.

41) Pockholz, Franzosenholz, Guajakholz, oft mit dem lateinischen Namen Lignum sanctum genannt (gaïac, pock-wood, lignum vitae), von dem Guajakbaume (Guajacum officinale), dessen Heimath das mittlere Amerika ist. Das Holz hat eine grünlichbraune oder schwarzbraune Farbe mit gelblichen und schwarzen Längenstreifen, und weißgelben Splint. Es ist sehr schwer, mit Harz durchdrungen, äußerst dicht und von großer, fast metallartiger Härte, daher schwierig zu bearbeiten; oft krummfaserig; nicht spaltbar, bemerkbar spröde. Seine Härte und Dauerhaftigkeit macht es sehr geeignet und schäzbar zu vielen Gegenständen, welche einer großen Abnuzung ausgeseht find, 3. B. Kegelkugeln, Hämmern, Walzen, Rollen 2. 3u Tischlerarbeiten wird es wenig und hauptsächlich dann angewendet, wenn es durch viele gelbe Flammen ein schönes Ansehen hat; auch kleine gedrechselte Arbeiten werden daraus verfertigt.

42) Mahagoniholz, Mahoni (acajou, mahogany). Eine der allerwich tigsten Holzarten wegen des allgemeinen Gebrauches zu feinen Tischlerarbeiten und zu einer Menge anderer Gegenstände. Der Baum, welcher es liefert, ist der Mahagonibaum (Swietenia mahagoni), welcher auf den westindischen Inseln und in den benachbarten Gegenden des amerikanischen Festlandes 80 bis 100 Fuß hoch und zu bedeutender Dicke wächst; unzweifelhaft aber wird auch das Holz einiger anderer Baumarten unter dem Namen Mahagoni in den Handel gebracht, daher sich die ungleiche Beschaffenheit der verschiedenen Sorten erklärt. Frisch ist das Holz im Allgemeinen gelbroth, mehr oder we niger ins Braune ziehend. (nur das afrikanische dunkel rothbraun); es wird aber mit der Zeit dunkelbraun und endlich fast schwarz. Es hat schmale, nicht auffallende Jahrringe, kleine aber deutlich sichtbare, seidenartig glänzende Spiegel, und eine Menge sichtbare Poren (ähnlich denen des Nußbaumholzes), so daß es fein gestrichelt erscheint. Häufig ist es schön gestreift, geflammt oder mit pyramidenartigen Zeichnungen geziert. Auch geflecktes Mahagoni (acajou moucheté) kommt vor. Das ganz schlichte ist am wenigsten geschäßt. Härte und Schwere, so wie die damit zusammenhängende Dichtigkeit und

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