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Das gedämpfte Holz ist durch und durch von dunklerer Farbe, als es vor der Behandlung war (Tannen und Fichten bräunlichgelb, Birnbaum röthlichbraun, Ahorn röthlich, Mahagoni tief roth, Buchen braun, Eichen rußbraun, Nußbaum schwarzbraun, Kirschbaum heller oder dunkler roth); im völlig getrockneten Zustande leicht, beim Anschlagen mit dem Fingerknöchel hell klingend, zu dünnen Spänen gehobelt leicht zerreiblich. Noch warm und naß aus dem Dampfkasten genommen, läßt es sich fast in alle beliebigen Krümmungen biegen, und behält diese Gestalt fernerhin vollkommen bei, wenn es im gebogenen Zustande erkaltet und einiger Maßen getrocknet ist. Das gedämpfte und wieder völlig ausgetrocknete Holz hat 20 bis 40 Prozent von dem Gewichte verloren, welches es im frischen (grünen) Zustande besaß, und ist um 5 bis 10 Prozent leichter als bloß getrocknetes. Es ist härter, zieht in feuchter Luft oder im Wasser bedeutend weniger Feuchtigkeit an, und quillt dabei in viel geringerem Maße, unterliegt folglich auch dem Schwinden und Werfen weniger, als unausgelaugtes. Zum Zerbrechen erfordert es eine um den zehnten bis vierten Theil größere Kraft, biegt sich dabei durchschnittlich eben so stark und zeigt (zum Beweise, daß es nicht mürbe ist) oft eine größere Neigung zum splitterigen Bruche, als nicht ausgelaugtes Holz gleicher Art. In allen Beziehungen ist daher das in Dampf ausgelaugte Holz als Bauund Arbeitsholz dem bloß getrockneten vorzuziehen.

Man hat die Ansicht geäußert, daß eine Temperatur des Dampfes von 80o R., oder etwas darüber, schon einiger Maßen verändernd und schwächend auf die Holzfasern wirke, und deshalb empfohlen, das Dämpfen in einem nur lose mit einem aufgelegten Deckel verschlossenen Kasten vorzunehmen, wo die zutretende Luft den Dampf auf etwa 50o R. abkühlt. Noch fehlt es aber an genügenden Erfahrungen, um den wahren Werth dieses Vorschlages zu be urtheilen; jedenfalls scheint es, daß diese Methode ein Mittelweg zwischen dem reinen Dämpfen und dem Auskochen sein würde, da bei der Abkühlung des Dampfes ein großer Theil desselben zu Wasser verdichtet wird. Eben so schleunig (oder in gleicher Zeit eben so vollständig), als durch das Dämpfen bei der Siedhise, dürfte mithin die Auslaugung gewiß nicht erfolgen.

Die Dampfauslaugung kann in einigen Fällen sehr nüßlich mit dem Pressen des Holzes verbunden werden, wenn Lezteres auf zweckmäßigere Weise als mittelst eines Walzwerkes (S. 653) verrichtet wird. Auf dieser Grundlage beruht das englische Verfahren zur Zubereitung der hölzernen Keile und Nägel, welche zur Befestigung der Eisenbahnschienen in den Schienenstühlen, und der Letteren auf den Schwellen, angewendet werden. Diese Stücke werden durch eine kräftige Maschinerie gewaltsam, ihrer Längenrichtung nach, in eine gußeiserne Form eingeschoben, welche an ihrer Mündung trichterähnlich gestaltet und so eng ist, daß sie eine bedeutende Zusammendrückung des Holzes bewirkt und Saftflüssigkeit herauspreßt. Hiernach kommen die Formen sammt den in ihnen enthaltenen Holzstücken in einen Dampfkasten, der mit hochgespanntem Wasserdampfe gefüllt wird. Letzterer zieht den Rest der Saftstoffe aus dem Holze, welches nach diesen Behandlungen fest, hart, klingend, für WitterungsEinflüsse wenig empfänglich, erscheint.

Fäulniß des Holzes. Die reine Holzfaser an sich ist eine in sehr geringem Grade der Veränderung und Zerstörung durch die Zeit unterworfene Substanz. Wenn wir gleichwohl beobachten, daß das Holz selbst dann dem Verderbnisse unterliegt, wenn keine erkennbar nachtheiligen Einflüsse von außen auf dasselbe wirken, so ist diese Erscheinung der

Gegenwart von Stoffen zuzuschreiben, welche der Faser selbst fremd sind, nämlich der Mehrzahl der in dem Safte aufgelösten Substanzen, welche wir bereits als eine mittelbare und vorzügliche Ursache anderer sehr nachtheiliger Erscheinungen kennen gelernt haben. Bestimmte Erfahrungen sprechen zur Rechtfertigung dieser Annahme. Kocht man Holzsägespäne wiederholt und vollständig mit Wasser aus, so tritt die erhaltene mehr oder weniger gefärbte Flüssigkeit, in welcher die Bestandtheile des Saftes vereinigt sind, bald in Gährung, nimmt anfangs einen säuerlichen, später einen fauligen Geruch an, und bedeckt sich mit Schimmel; wogegen die ausgekochten Späne, selbst im feuchten Zustande, in langer Zeit keine Veränderung erleiden. Gießt man auf diese Späne einen Theil der durch das Auskochen gewonnenen Flüssigkeit (die man vorher durch Abdampfen mehr konzentrirt hat, um sie der natürlichen Beschaffenheit des Saftes zu nähern), vermengt Beide gut mit einander, und stellt das Ganze in mäßige Wärme; so findet die schon erwähnte Gährung Statt, und es zeigt sich, daß durch dieselbe auch die Späne angegriffen werden, welche sich nach und nach in eine zerreibliche Masse verwandeln. Dampft man die vom Auskochen herrührende Flüssigkeit bis zur Trockenheit ab, so läßt sie einen Rückstand, der stark die Feuchtigkeit der Luft anzicht und wieder flüssig wird, wenn nicht etwa die Hiße beim Abdampfen so groß war, daß sie ihn zum Theil zerseßen und verkohlen konnte. Man kann sich hiernach erklären, was in dem sich selbst überlassenen Holze vorgehen muß, wenn es nicht den äußersten Grad von Trockenheit hat, und denselben ununterbrochen behält: ein Fall, der bei der Anwendung des Holzes in der Regel nicht vorkommt. Die Saftstoffe in Verbindung mit Wasser, welches sie entweder gar nie verloren oder nachher wieder von außen angezogen haben, gehen in Gährung, und verändern hierbei die Faser, welche ihren Zusammenhang verliert und zuleßt einen erdarti= gen zerreiblichen Zustand annimmt. Dieß ist die Fäulniß, das Vermodern, Vermorschen, Verstoden (pourriture, carie, rot) des Holzes, wodurch dasselbe seine Härte, Biegsamkeit und Festigkeit, je nach den Umständen in längerer oder kürzerer Zeit, verliert. Wenn diese Zerstörung, besonders unter dem Zugange einer größern Menge Feuchtigkeit, bis zu dem Grade gediehen ist, daß die faserige Textur in die erdartige überzugehen anfängt, so erzeugt sich auf der Oberfläche des Holzes der Schwamm, Holzschwamm, Haus schwamm (mérule, champignon des maisons), welcher nun seinerseits, da er seine Nahrung aus dem Holze zieht, dessen Zerstörung beschleunigt. Verschiedene Arten von Schwämmen sind es, welche faulendes Holz zu ihrem Standorte wählen (Xylophagus lacrymans, Boletus destructor, Sistrotrema, etc.); sie kündigen sich im Entstehen durch weiße, nach und nach um sich greifende, in ein graues Faserngeflecht übergehende Flecken an, und erscheinen ausgebildet als häutige oder korkartige, meist nur wenige Linien, öfters aber gegen einen Zoll dicke Masse, gewöhnlich von brauner Farbe, einen unangenehmen und ungesunden Modergeruch verbreitend, benachbartes gesundes Holz ansteckend.

Man unterscheidet, nach den Umständen unter welchen die Fäulniß des Holzes vor sich geht, zwei Arten derselben: die nasse und trockene, welche übri Karmarsch Technologie 1.

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gens im Wesentlichen mit einander übereinstimmen. Die nasse Fäulniß, Fäulniß im engern Sinne (pourriture humide, wet rot) findet Statt bei vorhandenem Uebermaß von Feuchtigkeit, wodurch das Holz ununterbrochen im nassen Zustande erhalten wird, also gleichmäßig und ohne Unterbrechung in der Zerstörung fortfährt (wie in feuchter Erde); die trockene Fäulniß, Trockenfäule, Trockenmoder, im Besondern das Vermodern, Ber: morschen, Verstocken genannt (pourriture seche, carie sèche, dry rot) tritt ein bei geringerem und abwechselnd bald steigendem bald sinkendem Feuchtigkeits-Zustande, wo also die Zerstörung in Zwischenzeiten wegen mangelnder Feuchtigkeit gemindert oder gar unterbrochen wird, und im Ganzen langsamer fortschreitet (z. B. auf feuchter Erde oder in Luft und Wetter, dann auch überall, wo schlecht getrocknetes Holz gehindert ist, seine natürliche Feuchtigkeit durch Ausdunsten zu verlieren, ohne eben von außen der Nässe ausgeseht zu sein). Die Hölzer faulen nicht alle gleich leicht und schnell. Aus Erfahrungen geht hervor, daß im Allgemeinen Eichen-, Ulmen-, Lärchen-, Föhren-, Fichtenholz zu den dauerhaftesten Arten gehören; Eschen-, Buchen-, Erlen, Birkenholz weniger; endlich Weidenholz, Pappelholz am wenigsten dauerhaft sind. Manche Hölzer halten sich im Nassen besser als andere, die dagegen öfters im Trockenen den Vorzug vor jenen verdienen. So dauert Erlen weit länger in der Nässe als Fichten oder Buchen, ungeachtet es, in freier Luft angewendet, beiden genannten nachsteht.

Zur Fäulniß im Allgemeinen find Feuchtigkeit und eine gewisse, weder zu hohe noch zu geringe Wärme wesentliche Bedingungen; hieraus, so wie aus der Berücksichtigung des Umstandes, daß beim Holze der Saft es ist, dessen Gegenwart diese Zerstörung herbeiführt, ergeben sich die Mittel, welche zur Abhaltung der (trockenen sowohl als nassen) Holzfäulniß mehr oder weniger tauglich sind, und nach Maßgabe der Umstände gewählt werden müssen. Sie bestehen in folgenden:

1) Vermeidung der Anwendung von nassem oder unvollkommen ausgetrocknetem Holze, oder in gewissen Fällen wenig= stens eine Anwendung des Holzes, bei welcher es nach seiner Verarbeitung hinlänglich der Luft ausgesezt ist, um den Theil der Saftfeuchtigkeit, welchen es noch enthält, durch Austrocknung zu verlieren.

2) Schuß vor dem Zutritte äußerer Feuchtigkeit; z. B. durch Bedeckung oder durch wasserabhaltende Anstriche (Delfarbe, Firniß, heißen Holz oder Steinkohlen-Theer), wobei indessen hinsichtlich der Letteren die schon (S. 648) gemachte Bemerkung gilt, daß sie nicht anders als auf gut ausgetrocknetes Holz_angewendet werden sollen. Auf allen Seiten stetig von fließendem Wasser umgeben, ist das Holz dem Faulen nicht unterworfen.

Ueber Deltränkung vergl. S. 648. Den zum Theeren angewen deten Steinkohlentheer kann man zweckmäßig voraus mit gepulvertem Kolophonium und Schwefel kochen; sehr zu empfehlen ist auch eine Mischung von 2 Maß Steinkohlentheer, 1 Maß Holztheer (Beide zusammen mit etwas Kolophonium aufgekocht) und 4 Maß frisch zu trockenem Pulver gelöschtem Kalk.

3) Fernhaltung der Berührung mit solchen Körpern, welche die Fäulniß einleiten, also z. B. der feuchten Erde. Auf diesem Grunde beruht theilweise der Schuß des in der Erde liegenden Holzes durch Theeranstrich; oder durch Bestreichen mit fonzentrirter Schwefelsäure (Vitriolöl), welches Lettere eine oberflächliche Verkohlung herbeiführt; oder durch äußerliche Verkohlung mittelst Anbrennens. In allen

drei Fällen ist die Holzoberfläche mit einer dünnen Schicht einer der Fäulniß widerstehenden Substanz (Theer, Kohle) umgeben, welche sie von der Erde trennt und wenigstens dem Anfaulen von außen herein vor= beugt.

4) Chemische Veränderung der gährungsfähigen Saft= stoffe durch Einwirkung der Hiße, wobei sie das Vermögen in Gährung zu gehen, und Feuchtigkeit anzuziehen, verlieren. Hierauf beruht — we= nigstens zum Theil die Erfahrung, daß gedörrtes (bei starker Wärme bis zum Braunwerden getrocknetes) oder gar oberflächlich angekohltes Holz (s. vorstehend unter 3) besser der Fäulniß widersteht, als bloß lufttrockenes. Dabei ist zu bemerken, daß eine solche nur theilweise vorge= nommene Zubereitung nichts hilft, wenn auf anderen Stellen die Feuchtigkeit Zugang in das von der Hize weniger oder gar nicht veränderte Innere gewinnen kann, weil dann die Fäulniß von innen heraus Statt findet. Pfähle, welche man in die Erde versenkt, sollen daher nicht bloß an dem eingegrabenen Theile verkohlt, sondern auch über der Erde we= nigstens braungeröstet, und an dem obern Hirn Ende mit Kupferblech, Eisenblech oder gewalztem Blei ze. bedeckt werden.

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5) Tränkung des Holzes mit verschiedenen Substanzen, welche theils direkt fäulnißwidrig sind, theils die Saftstoffe chemisch verändern. Hierher gehört das Kochen des Holzes in Salzwasser (Küchensalzauflösung); das Tränken mit konzentrirter Salzsoole, Meerwasser, Alaun-, Eisenbitriol- oder Chlorzink-Auflösung, mit holzessigsaurem Eisen, Theer öl, verdünnter Schwefelsäure; das Verkieseln, oder Durchdringen mit einer Auflösung von kieselsaurem Kali oder Natron (dem so genann= ten Wasserglas, welches durch Zusammenschmelzen des Quarzfandes oder zerpochten Quarzes mit Pottasche oder Soda erhalten wird); 2. In der neuesten Zeit hat man in England das falzsaure Quecksilberoryd oder Quecksilberchlorid (äßenden Quecksilber-Sublimat) besonders wirksam zu diesem Zwecke gefunden, und dasselbe zur Konservirung des Schiffbauholzes . angewendet, wobei indessen (wegen der giftigen Eigenschaf= ten des Mittels) mit großer Vorsicht verfahren werden muß. Die Zubereitung wird nach dem Erfinder Kyan mit dem Namen Khanisiren bezeichnet.

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Ein großer in die Erde gegrabener, mit Bretern ausgelegter Behälter nimmt das Bauholz auf, welches man durch befestigte Querleisten am Aufsteigen und Schwimmen verhindert, wenn nachher die Auflösung (1 Pfund Sublimat auf 50 bis 150 Pfund Wasser) aus einem andern, höher stehenden Behälter eingelassen wird. Das Holz bleibt eine nach der Erfahrung als hinreichend bekannte Zeit (Breter 2 bis 3 Tage, dreizöllige Bohlen 4 bis 7 Tage, Balken von 7 bis 14 3oll im Quadrat 8 bis 14 Tage) unter der Flüssigkeit, welche hierauf ausgepumpt und, nach Zusaß einer neuen Portion Sublimat und Wasser, wieder gebraucht wird. Man läßt die getränkten Hölzer einen Monat lang an der Luft zum Trocknen liegen, bevor man sie anwendet. Der Quecksilber - Sublimat verbindet sich chemisch mit Bestandtheilen des Saftes, und wird durch Wasser nicht wieder aus dem Holze ausgezogen. Es scheint jedoch, daß die Sublimat-Auflösung bei diesem Verfahren nicht sehr tief eindringt, und demnach das Holz zwar vor dem Anfaulen von außen, aber nicht vor der in seinem eigenen Innern entstehenden Verstockung geschüßt wird. Deshalb hat man in England Eisenbahnschwellen u. dgl. zum Theil auf eine

kräftigere Weise mit der Sublimatauflösung imprägnirt, nämlich durch Be handlung in einem von Schmiedeisenplatten zusammengeseßten, mit Holz ge fütterten Behälter, in welchen man nach Auspumpen der Luft die Flüssigkeit mittelst starker Druckpumpen einpreßte. Bei einem Drucke von 100 Pfund auf den Quadratzoll wurden die Schwellen binnen 7 Stunden bis in den Kern durchdrungen; 1 Kubikfuß Holz absorbirte dabei sehr verschiedene Mengen der Auflösung, nämlich von 2 bis 15 Pfund worin / Loth bis 314 Loth Aezsublimat enthalten war. Jedenfalls ist das Kyanisiren eine kostspies lige Prozedur: für 7 bis 9 Kubikfuß Holz kommt es auf 1 Thaler zu stehen; für die Schwellen der 4 Stunden langen Eisenbahn von Mannheim nach Heidelberg hat es 24,000 Thaler gekostet, ungeachtet die Tränkung nicht durch und durch Statt fand, da die Eile des Baues die nöthige Zeit nicht gewährte.

Zur Konservation der Eisenbahnschwellen ist in England noch ein anderes, wohlfeileres, Mittel zur Anwendung gebracht worden, nämlich eine Auflösung von Kupfervitriol in dem 50fachen Gewichte Wasser. Die Hölzer werden in einem starken guß oder schmiedeisernen Behälter dicht verschlossen; dann pumpt man mittelst einer messingenen Druckpumpe mit großer Kraft (120 Pfund Druck auf den Quadratzoll) die Auflösung ein. Lettere soll in 12 Stunden eine Bohle von 31 Fuß Länge, 14 Zoll Breite, 7 Zoll Dicke, bis ins Innerste durchdringen.

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Das Metallisiren des Holzes (auch Pahnisiren, nach dem Erfinder Payne, genannt) besteht in einer Tränkung mit Eisenbitriol auflösung und nachfolgender Behandlung mit Chlorkalzium - Auflösung, welche Lettere wenigstens in der äußersten Schicht einen, die Poren auss füllenden, Niederschlag von Gyps erzeugt. Dazu wird ein ähnlicher Apparat mit Druckpumpe wie der vorerwähnte angewendet. Das in solcher Weise zubereitete Holz hat sich bei mehreren Gelegenheiten sehr dauerhaft gezeigt, als Straßenpflaster bewährte es sich aber eben so wenig als das thanisirte. Payne gab später die Methode an, zur ersten Tränkung eine AufLösung von Schwefelkalzium oder Schwefelbarhum, zur zweiten eine Eisenvitriolauflösung zu gebrauchen, wodurch sich im Holze zwei unauflösliche Niederschläge schwefelsaurer Kalk oder Barht, und Schwefeleifen — bilden.

Tränkung des Holzes mit Salzauflösungen kann ohne kostbare mechanis sche Hülfsmittel und in ganzen Stämmen dadurch vollführt werden, daß man entweder den noch nicht gefällten Stamm unten anbohrt und durch die Bohre löcher die Flüssigkeit einbringt, welche sodann vermöge Haarröhrchen - Thätigkeit bis in die Zweige aufgesogen wird; oder den gefällten Stamm aufrecht stehend oben mit einem Behälter verbindet, aus welchem die Salzauflösung durch ihren eigenen Druck nach unten zu sich einfiltrirt. Dieß ist das zu seiner Zeit viel gerühmte Verfahren von Boucherie, welches aber für viele Fälle ganz unpraktisch sich ausgewiesen hat, weil zwar einige Holzarten (Linde, Erle, Buche, Weide, Ulme, Birnbaum, Weißbuche) vollständig durchdrungen werden; andere aber nur im Splinte, nicht im Kernholze (sv Eiche, Nußbaum, Fichte, Tanne), oder beinahe gar nicht (so Kirschbaum, Esche, Pappel). 6) Wegschaffung des Saftes. Schon beim Fällen des Holzes kann viel in dieser Beziehung gewirkt werden. Daß das Holz außer der Saftzeit, also im Winter, oder wenigstens vor Anfang der wärmeren Frühlingszeit, wo der Saft in den Bäumen aufsteigt, gefällt werden müsse, ist ein sehr wichtiger Umstand. Wenn man die gefällten Stämme unentwipfelt auf dem Plage liegen läßt, so schlagen im Früh

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