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die Hechelnadeln, Hechelzähne (zur Zusammensehung der Flachshecheln) Erwähnung finden. Man hat sie von 3⁄4 bis 11⁄2 Zoll Länge zu den Hechelkämmen (gills) der Flachsspinnmaschinen, hierzu werden oft die in der Nähe des Oehrs beim Scheuern (S. 541) abgebrochenen Nähnadeln benuzt; ferner von 2 bis 71⁄2 Zoll Länge für Handhecheln. Die Sorten bis aufwärts zu 31⁄2 Zoll werden aus Stahldraht durch ein der Nähnadelfabrikation wesentlich gleiches Verfahren (wobei nur alle auf das Lehr bezüglichen Arbeiten wegfallen) dargestellt. Für die kleinen, höchstens 2 zölligen Nadeln schneidet man den Draht in Stücke von etwa 8 Zoll Länge; diese werden dann auf dem trockenen Schleifsteine an beiden Enden zugespigt, in der bestimmten Länge abgeschnitten, wieder gespist, abgeschnitten, und sofort bis nur noch kleine Endchen als Abfall übrig sind. Größere Nadeln werden nur in der doppelten Länge geschnitten und nach dem Anspigen beider Enden in der Mitte durchgetheilt. Das Härten geschieht wie bei den Nähnadeln. Zum hierauf folgenden Anlassen bedient man sich eines eisernen Kästchens, ungefähr 61⁄41⁄2 Zoll lang, 11⁄4 3oll breit und hoch, welches mit 6 Abtheilungen versehen ist, deren jede etwa 1 3oll im Quadrate mißt. Diese Abtheilungen werden mit Hechelnadeln so gefüllt, daß alle dicken Enden auf dem Boden des Kästchens ruhen und die Spigen nach oben stehen. So gefüllt wird das Kästchen auf die geheizte Eisenplatte des Anlaßofens gestellt, um von unten auf die Hiße zu empfangen. Von Zeit zu Zeit zieht der Arbeiter eine Probenadel und versucht sie am dicken Ende mittelst eines leichten Hammerschlages umzubiegen; läßt die Nadel auf diese Weise sich biegen ohne zu brechen, so ist der richtige Zeitpunkt eingetreten um unverzüglich den Inhalt des Kästchens auszuschütten. Die krummen Stücke sucht man dann aus, damit sie durch vorsichtiges Hämmern gerade gerichtet werden. Nun folgt das Scheuern oder Poliren, welches dem der Nähnadeln gleich ist; und nachdem schließlich die Nadeln noch nachgespigt worden (vergl. S. 543), sind sie zum Verkaufe fertig.

Hechelzähne von 4 3oll und darüber in der Länge sind am Fuße (an dem dicken Ende) vierkantig, und werden nicht aus Draht, sondern aus quadratisch gewalzten Stahlstäbchen gemacht. Da hier das Zuspißen durch Schleifen zu zeitraubend sein würde, so werden sie durch Schmieden aus freier Hand (ohne Gesenk) zur schlank verjüngten Gestalt ausgebildet, und zwar in doppelter Länge so, daß ein mittlerer Theil von 1 bis 2 Zoll Länge die vierkantige Ge stalt behält. Die Vollendung geschieht auf dem Schleifsteine mit mehreren gleichzeitig, unter drehender Bewegung zwischen den flachen Händen. Nach dem Durchtheilen oder Halbiren, dem Härten und Anlassen, nöthigen Falls auch Geraderichten, folgt das Poliren, welches nicht durch Scheuern in Packeten (Ballen), sondern auf einer Lederscheibe mit Schmirgel (S. 433) verrichtet wird.

2) Stricknadeln (aiguilles à tricoter, knitting needles). Ihre Verfertigung hat mit jener der Nähnadeln große Aehnlichkeit, obwohl fie viel einfacher ist, indem alle Arbeiten, welche auf die Bildung des Öhrs Bezug haben, wegfallen. Der Eisen- oder Stahldraht wird mittelst des Schachtmodells in gehörigen Längen zugeschnitten, die Schachte werden auf der Maschine gerichtet (S. 537), an beiden Enden spißig angeschliffen, gehärtet (die eisernen eingesetzt), angelassen und auf der Scheuermühle polirt. Die Länge der Stricknadeln ist 8 bis 10 Zoll; hinsichtlich der Dicke werden viele Sorten gemacht, die man dergestalt mit Nummern bezeichnet, daß die höheren Nummern den dünneren Sorten entsprechen. Größere Gattungen von Stricknadeln, 12 bis 24 Zoll lang, werden nur an einem Ende zugespist, am andern mit einem messingenen Kopfe nach Art der Stecknadeln versehen (Kopfnadeln, broches à tricoter). Sie werden

3) Haarnadeln (épingles à friser, hair pins).

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aus Eisendraht im Schachtmodelle geschnitten, an beiden Enden zugespigt und über einer Klammer zusammengebogen. Eingesezt oder gehärtet wer= den sie nicht; man läßt sie aber blau anlaufen oder schwärzt sie mit Leinöl (S. 493). Eine Verbesserung sind die aus doppelt zusammenge= drehtem Drahte gemachten Haarnadeln, welche durch ihre schraubenartigen Windungen fester im Haare stecken.

4) Stecknadeln (épingles, pins). Ihre Darstellung begreift: die Verfertigung des Schaftes, die Verfertigung des Kopfes, die Verbindung des Kopfes mit dem Schafte, endlich einige Arbeiten zur Vollendung oder Verschönerung der Nadeln. Hier, wie bei den Nähnadeln, macht allein die fabrikmäßige Theilung der Arbeit, und die fast durchaus Statt findende gleichzeitige Behandlung einer großen Anzahl von Stücken, den geringen Preis möglich. -Das Material ist in der Regel Messing= draht; nur selten werden Stecknadeln aus Eisendraht gemacht, die man blau anlaufen läßt oder mit Leinöl in der Hige schwärzt (Trauer - Na= deln), und bei deren Verfertigung übrigens kein eigenthümliches Verfahren vorkommt.

Der Messingeraht zu den Schäften der Stecknadeln muß so hart und steif als möglich sein; es ist deshalb zweckmäßig, nicht unmittelbar den käuflichen Draht anzuwenden, sondern denselben in etwas größerer Dicke anzukaufen und selbst noch auf einer Handleier (S. 207) durch einige Löcher eines Drahtzieheisens zu ziehen (f. S. 198). Diese Vorarbeit abgerechnet, beginnt die Fabrikation der Nadeln mit dem Gerademachen oder Nichten (dresser, dressement, straightening) des Drahtes. Lesterer kommt von der Zichscheibe in Ringen die 7 bis 9 3oll Durchmesser haben diese Krümmung wird ihm benommen, indem man ihn zwischen den Stiften des Richtholzes (engin) durchzieht. Auf einem Brete von hartem Holze, 13 3oll lang und 7 Zoll breit, find sieben Stifte von ziemlich starkem Eisendrahte eingeschlagen, welche in aufrechter Stellung 2 bis 4 Zoll über die Holzfläche hervorragen. Ihre Anordnung ist so getroffen, daß sie abwechselnd zur rechten und zur linken Seite einer geraden Linie stehen, die man sich zwischen ihnen hinlaufend denkt, und welche der durchgehende Draht verfolgt. Indem somit der Draht den ersten, dritten, fünften und siebenten Stift zu seiner Linken, dagegen den zweiten, vierten und sechsten zu seiner Rechten hat, und in genauer Berührung mit allen diesen Stiften an ihnen vorüber streift, muß er alle Biegungen verlieren, welche er in der Horizontal-Ebene des Bretes besit. Zugleich wird er verhindert, sich vom Brete zu erheben, und folglich auch in der Vertikal-Ebene gerade gerichtet. Dieß geschieht zum Theil schon durch ein kleines, dicht auf der Bretoberfläche sizendes Eisendraht-Dehr, durch welches der Draht vor seinem Eintritte zwischen die Stifte durchgeht; vorzüglich aber durch zwei kleine hölzerne Keile, welche, unter einer Klammer von Eisendraht steckend, auf dem Messingdrahte liegen und ihn während seines Durchgehens durch die Stifte verhindern, vom Brete in die Höhe zu steigen. Doch sind diese Keile nur bei einem neuen Richt= holze nothwendig; späterhin schleift der Draht in den eisernen Stiften allmälig Furchen oder Kerben aus, die ihn ohne weitere Beihülfe auf die Fläche des Bretes niederhalten. Für jede Nummer des Drahtes sind auf Karmarsch Technologie I.

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dem Richtholze eigene Stifte vorhanden, weil deren Stellung gegen einander verschieden sein muß nach der Drahtdicke. Ein Ring Draht wird auf einen senkrecht stehenden, sich leicht um seine Achse drehenden Haspel gelegt; man führt den Draht zwischen die Stifte des Richtbretes, faßt ihn mit der Drahtrichtzange (welche eine gewöhnliche Kneipzange von mittlerer Größe ist), zieht ihn auf eine Länge von 18 bis 24 Fuß durch, kneipt ihn mit der nämlichen Zange nahe am Brete ab, und fährt so fort, ihn in lauter gerade Stücke von der angegebenen Länge zu vers wandeln.

Diese so höchst einfach scheinende Arbeit erfordert doch große Uebung, wenn sie vollkommen gelingen soll. Kommt der Draht nicht völlig gerade aus den Stiften hervor, so biegt man Lettere durch leichte Hammerschläge ein wenig nach der einen oder andern Seite, bis ein durchgezogenes Draht-Ende beim Austritte gar keine Neigung sich zu krümmen zeigt. Dieses Ziel schnell und sicher zu erreichen, ist ziemlich schwierig; das Durchziehen selbst sezt eben keine Kunstfertigkeit voraus. Ein Arbeiter kann in einer Stunde 3600 Fuß Draht richten.

Die erhaltenen langen Stücke werden gleichgestoßen und (100 bis 200 und mehr zugleich) in Schäfte, tronçons, von der zwei-, dreioder vierfachen Länge der Nadeln zerschnitten (das Zerschroten). Die Werkzeuge hierzu sind eine an einem hölzernen Kloße befestigte, mit dem Fuße bewegte Stockscheere (die so genannte Schrotscheere) und ein Schaftmodell, welches mit dem bei der Nähnadelfabrikation gebräuchlichen Schachtmodelle (S. 537) hinsichtlich der Einrichtung und des Ge= brauchs übereinstimmt. Die längere Abtheilung des Schaftmodells ist 2, 3 oder 4 Mal so lang als eine Stecknadel, die kürzere hat gerade die Länge einer Nadel. Der Arbeiter kann etwa sechs Schnitte in einer Minute machen, und stündlich 30,000 bis 50,000 Schäfte liefern. Diese werden nunmehr an beiden Enden zugespißt, und (wieder eine große Anzahl auf Ein Mal) mittelst der kürzern Abtheilung des Schaftmodells in einzelne Nadellängen (banses) zerschnitten.

Haben die Schäfte nur die doppelte Nadellänge, so erfordern sie einen einzigen Schnitt durch die Mitte; außerdem aber sind zwei oder drei Schnitte nothwendig, wobei es sich von selbst versteht, daß vor jedem folgenden Schnitte neue Spigen angeschliffen werden müssen. Am besten ist es, auch im erstern Falle zwei Schnitte daran zu wenden, um lauter ganz gleiche Nadeln zu erhalten, mit Aufopferung eines kleinen Abfalls (vergl. S. 538–539).

Das Spißen oder Anspißen (empointage, pointing) der Stecknadeln weicht von jenem der Nähnadeln wesentlich nur darin ab, daß es nicht auf einem Schleifsteine sondern auf einer scheibenförmigen Feile, dem Spißringe (meule), geschicht. Dieser hat 5 bis 6 Zoll im Durchmesser, 1 3oll in der Breite, und macht wenigstens 1200 Umdrehun gen in der Minute, mittelst Schnurrad und Rolle. Sein Umkreis oder seine Stirn ist mit Stahl belegt, wie eine Feile mit Unter- und Oberhieb versehen, und gehärtet.

Zu feinen Nadeln gebraucht man zwei Spißringe, welche neben einander auf derselben Achse sich befinden, nämlich einen mit grobem Hiebe um die Spigen vorzuarbeiten (dégrossissage), und einen feineren um sie zu vollenden und zu glätten (finissage). Der vor dem Spigringe stehende oder fißenbe Arbeiter (empointeur) nimmt 20, 30 oder 40 Drahtstücke, breitet sie in einer

Fläche zwischen beiden Daumen und Zeigefingern aus, legt sie an den Spizring, und gibt ihnen mittelst der Daumen eine drehende Bewegung um sich selbst, welche dadurch erleichtert wird, daß die Richtung der Drähte einen kleinen Winkel mit der Ebene des Spißringes macht. In einer Stunde können 3500 bis 4000 Schäfte an beiden Enden mit Spizen versehen werden. Das Zuspisen ist eine der Gesundheit höchst nachtheilige Arbeit, indem außer den gröberen Feilspänen, welche von dem Spißringe abfliegen und schnell niederfallen, eine Menge feiner Messingstäubchen sich in der Luft verbreiten und zum Theil eingeathmet werden. Lungensucht ist die gewöhnliche und frühzeitige Folge hiervon. Wie sehr das Messing in die Organe des Körpers eindringt, zeigt sich auf eine merkwürdige Weise dadurch, daß die Haare der Zuspiger gewöhn lich mit der Zeit sich deutlich grün färben. Man kann hier die nämlichen Sicherungsmittel anwenden, wie beim Schleifen der Nähnadeln (S. 538). Die durch längeren Gebrauch stumpf gewordenen Spißringe erlangen durch Beißen mit Scheidewasser wieder einige Schärfe (vergl. S. 287). Man erkennt, daß der Ring stumpf ist, daran, daß die Nadeln darauf viel heißer als gewöhnlich werden.

Die Köpfe oder Knöpfe der Stecknadeln entstehen gleichfalls aus Messingdraht, und zwar aus solchem, der ein wenig dünner ist, als der Draht zu den Schäften. Dieser Knopfdraht wird zuerst über einem 2 bis 3 Fuß langen Messingdrahte von der Stärke der Nadelschäfte (der Knopfspindel, mould) zu schraubenartigen Röhrchen, Spindeln (heading), gewunden. Man bedient sich zu dieser Arbeit (welche das Spinnen genannt wird) des Knopfrades (tour à tête), welches aus einem großen, durch eine Kurbel und einen Tritt umgedrehten Rade und aus einer eisernen, mit einer kleinen Rolle versehenen Spindel besteht. Eine Schnur ohne Ende läuft über das Rad und die Rolle, wodurch Lettere in schnelle Umdrehung (30 bis 50 Umläufe in einer Sekunde) ge= segt wird. Die eiserne Spindel, welche diese Drehung theilt, endiget außerhalb des einen ihrer Lager in einen Haken, an welchen mittelst einer Schlinge die messingene Knopfspindel gehangen wird. Lettere empfängt auf diese Weise ebenfalls eine Drehung um ihre Achse, und wickelt dem zufolge den Knopfdraht um sich auf, den man daran befestigt, und von einem Haspel her zuleitet. Um aber hierbei die Knopfspindel gerade ausgespannt zu halten und die Aufwickelung des Drahtes auf dieselbe zu reguliren, so daß Windung dicht an Windung sich legt, dient ein Knopfholz: ein Stück harten Holzes von 2 Zoll Länge, 1 3oll Breite und 1 Zoll Dicke, welches auf seiner quadratischen Endfläche zwei eiserne Stifte und zwei kleine Oehre von Eisendraht enthält. Indem der Arbeiter die Knopfspindel zwischen die zwei Stifte legt, den aufzuwickelnden Draht aber durch die zwei Dehre laufen läßt, führt er das in seiner Hand befindliche Knopfholz mit angemessener Geschwindigkeit längs der Knopfspindel (von dem befestigten Ende derselben nach dem frei schwebenden) hin. Eine Person kann den Draht zu 36,000 Nadelköpfen in einer Stunde spinnen. Schraubenförmig von Draht gewundene Nöhrchen, nach obiger Art verfertigt, werden bekanntlich als Federn (Hosenträger federn, Drahtfedern, élastiques) angewendet. 3u schnellerer Darstellung derselben gibt es eigene Maschinen, welche mehrere Drähte zugleich verarbeiten und auch zum Spinnen des Knopfdrahtes dienen können *).

*) Brevets, XXXV. 175.

Mittelst der Knopfscheere (einer Stockscheere mit 3 bis 4 Zoll langen, fast 2 3oll breiten, an der Schneide dünn geschliffenen und äußerst wenig über einander tretenden Blättern, vergl. S. 259) werden die von der Knopfspindel abgezogenen Röhrchen, 4 bis 12 auf Ein Mal, in furze Stückchen zerschnitten, deren jedes einen Nadelkopf gibt. Die Uebung und Geschicklichkeit des Arbeiters weiß es dahin zu bringen, daß jeder ab= geschnittene Theil genau zwei Umgänge des gewundenen Drahtes enthält : eine Bedingung, ohne welche der Kopf nicht seine richtige Größe und Gestalt erhalten würde.

Ein fertiger Arbeiter schneidet 20,000 bis 40,000 Köpfe in einer Stunde. Die Köpfe werden, um sie recht weich zu machen und dadurch die nachfolgende Arbeit zu erleichtern, in einem großen eisernen Löffel über Kohlenfeuer ausgeglüht; hierauf aber mit verdünnter Schwefelsäure oder mit Essighefe wieder blankgebeigt. Der Kopf einer Stecknadel wiegt durchschnittlich den achten Theil vom Gewichte des Schaftes, so daß 1 Pfund Köpfe für 8 Pfd. Schäfte hinreicht.

Die Verbindung des Nadelschaftes mit dem Kopfe, wobei Letterer zugleich seine kugelförmige Gestalt erhält, geschieht durch das Anköpfen (enclorre, frappage, heading); und die dazu dienende Vorrichtung ist die Wippe, Nadler-Wippe (têtoir), ein kleines Fallwerk, welches von einer Arbeiterin oder einem Kinde regiert und bedient wird. Der Hauptbestandtheil der Wippe ist eine vertikale, 2 bis 3 Pfund schwere Eisenstange, welche in Leitungen auf und nieder geht, um die Gegend ihrer Mitte mit einer 8 bis 12 Pfund wiegenden Bleikugel beschwert ist, und mittelst eines Hebels, einer Schnur und eines Fußtrittes aufgehoben wird. Im untern Ende dieser Stange ist ein kleiner stählerner Stempel angebracht, und der dazu gehörige Unterstempel steht unbeweglich auf einem starken Tische oder Holzkloze, der die Grundlage der Wippe ausmacht. Die erwähnten Stempel (dé) sind gehärtet und violett angelassen; ihre einander zugekehrten Flächen, welche sich berühren wenn der Oberstempel nicht aufgehoben ist, sind nur 3 Zoll im Quadrate groß. Der Oberstempel enthält ein halbkugeliges Grübchen (auche, têtine) von der Größe des halben Nadelkopfes; der Unterstempel ein ganz gleiches Grübchen nebst einer davon ausgehenden, bis an den Rand der Stempelfläche reichenden Die Grübchen der Stempel sind mittelst des Lüfters, boutereau (einer 21⁄2 Zoll langen, rundspißig zulaufenden und halbkugelig endenden harten Stahl-Punze) eingeschlagen; und eben dieses Werkzeuges bedient man sich, um die durch den Gebrauch abgenußten Stempel auszubeffern, nachdem man dieselben durch Ausglühen weich gemacht hat. Die vor der Wippe sisende Person hat neben sich die angespizten Schäfte und die geschnittenen Köpfe zur Hand; ein Kästchen dient zum Hineinwerfen der fertigen Nadeln. Sie fährt mit der Spite eines Schaftes in die Masse der Köpfe, und spießt einen derselben auf (brocher), der dann sogleich nach dem Kopf-Ende hingeschoben wird. Nachdem nun durch den an der Wippe befindlichen Tritt die Stange mit dem Oberstempel 1 Zoll hoch aufgehoben ist, wird die Nadel dergestalt horizontal auf den Unterstempel gebracht, daß der Kopf in die halbkugelförmige Vertiefung, der Schaft dagegen (um nicht abgeplattet zu werden) in die Kerbe zu liegen kommt, die Spize aber mit den Fingern gehalten wird. Durch

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