Page images
PDF
EPUB

getrieben und in eine Art von Verzweigung zeitheilt. Die allmälig ganz eingetauchte Klinge wird wieder herausgezogen und wie vorher mit Scheidewasser geäßt. Statt dieses lehtern Verfahrens kann man mit einem Stückchen Bade: schwamm ein wenig Buchdruckerfarbe aufnehmen und mit leichten Zügen über die Klinge verstreichen, so daß diese nur nehähnlich damit bedeckt wird; dann wie oben in Scheidewasser äzen.

Die Verfertigung der Scheeren gehört zu den schwierigeren Arbeiten des Messerschmieds. Es ist nothwendig, daß die Scheerblätter vollkommen einerlei Härte haben (damit nicht eins die Schneide des andern verdirbt); daß die Schneiden sein und dauerhaft seien; endlich daß beim Schließen der Scheere in jedem Augenblicke die vollkommenste Berührung zwischen den Schneiden an jener Stelle vorhanden sei, wo sie eben sich kreuzen, ohne daß auf den übrigen Punkten eine unnöthige Reibung der Blätter an einander Statt finde. Dieser leßtere Zweck wird bekanntlich dadurch erreicht, daß die inneren Flächen der Blätter nicht eben, sondern der Länge nach etwas hohl gemacht werden. — Große Scheeren sind regelmäßig aus Eisen verfertigt und nur an den Schneiden verstählt. Man schmiedet an einem Eisenstabe ein flaches Stück von der Länge eines Scheerblattes aus, legt auf die innere Seite ein Stück Stahl, schweißt dasselbe mit dem Eisen zusammen, und bildet endlich das Blatt so weit aus, als dieß mittelst des Hammers möglich ist. Das Nämliche gilt von dem Schilde, d. h. jenem flachen Theile, durch welchen das Niet oder die Schraube der Scheere geht. Dort, wo das Schild sich an den Griff oder die Stange anschließt, wird durch Ansehen auf der Kante des Amboßes der Schluß gebildet, nämlich ein stufenartiger Absaß, mit welchem die beiden Theile der Scheere an einander stoßen, wenn Leßtere ganz ge= schlossen ist. Für den Ring oder Griff wird die Fortseßung der Eisenstange gehörig dünn und rund ausgestreckt, dann in bestimmter Entfer= nung vom Schilde abgehauen, auf dem Horne des Amboßes rund oder eval gebogen, endlich (zur Schließung des Ringes) geschweißt. Die Ringe an kleinen Scheeren werden dagegen durch Lochen dargestellt, wobei die Schweißung wegfällt. Es wird nämlich das Eisen scheibenförmig ausgeschmiedet, mittelst eines runden Durchschlages von beiden Seiten her gelecht (S. 186), und der so entstandene, noch unförmliche Ring auf der Spiße des Amboßhorns oder auf einem besondern Sperrhorne (S. 176) ausgedehnt und zur richtigen Gestalt fertig geschmiedet. Verzierte Stangen vollendet man in einem zweitheiligen Gesenke.

Nunmehr feilt man die Theile der Scheere einzeln aus; bohrt darin das Loch für das Niet oder die Schraube; seßt die Scheere mittelst eines falschen (nur vorläufig dienlichen) Nietes zusammen, und befeilt sie vollends im Ganzen. Langen Blättern wird hierauf durch behutsames Biegen im Schraubstock jene einwärts hohle Krümmung gegeben, von welcher oben die Rede war; wogegen man kurze und kleine Scheeren bloß nachher durch das Schleifen aushöhlt. Beim Härten faßt man die Scheere an den Ringen mit einer Zange, läßt sie im ruhigen oder wenig angefachten Essenfeuer rothglühend werden, und taucht sie dergestalt in das Wasser, daß beide Blätter gleichmäßig abgekühlt werden, gleichwie sie durch das angezeigte Verfahren einen möglichst gleichen Higegrad erlangt haben. Bon.

Karmarsch Technologie I.

34

der Erfüllung dieser beiden Bedingungen, so wie von einem übereinstim= menden Verfahren beim Anlassen, hängt die gleiche Härte der Blätter ab, welche so sehr nothwendig ist. Die Farbe, bis zu welcher die Scheeren angelassen werden, ist die strohgelbe oder goldgelbe, öfters auch die purpurrothe oder violette. Nach dem Härten und Anlassen werden die Blät= ter auf dem Schleifsteine geschliffen, wobei man die hohle Krümmung der innern Flächen zu bewahren und selbst zu verbessern trachten muß. Die weitere Behandlung durch Schmirgeln und Poliren ist mit jener der Mefserklingen übereinstimmend; nur daß sie bei den Scheeren theilweise (namentlich an den Griffen) mittelst Bürstenscheiben und selbst mittelst Schmirgel- und Polir - Hölzern (auch wohl mittelst des Polirstahls) aus freier Hand vorgenommen werden muß. Der Grath an den Schneiden wird durch Abziehen auf einem Hand-Oelsteine entfernt. Die endliche Anbringung des bleibenden Nietes, oder der statt dessen dienenden Schraube, erklärt sich von selbst.

Kleine Scheeren verfertigt man nicht selten, mit Ersparung des Schmie dens, von starkem gewalztem Stahlbleche, aus welchem mittelst des Durch schnitts jedes Blatt sammt seinem Griffe durch einen einzigen Stoß dargestellt wird. Die Ausarbeitung mit der Feile, das Härten, Anlassen, Schleifen und Poliren bleiben wie sonst. — Gußeiserne Scheeren, die man in feinem fettem Sande gießt (nachdem die Form getrocknet, unmittelbar vor dem Gusse aber an der Stelle der Schneiden schwach beneht worden ist, damit sie hier durch Abschrecken härtend wirkt), und welche nach dem Gusse keiner weitern Bearbeitung als des Schleifens und Polirens bedürfen, können den stählernen an Güte nie gleich kommen. Am besten fallen noch die von richtig adoucirtem Eisengusse aus (S. 101).

3) Chirurgische Instrumente, besonders die verschiedenen Arten von Messern und Scheeren, werden mit den im Vorigen schon enthaltenen Verfahrungsarten dargestellt; und es kann demnach hier, ohne in ein dem Zwecke unangemessenes Detail einzugehen, nichts weiter darüber gesagt werden. Mehr als irgendwo ist bei diesen Geräthen die äußerste Sorgfalt in Betreff der Auswahl des Stahls, der richtigen Gestalt, des Härtens und Anlassens, des Schleifens und Polirens nothwendig.

4) Blanke Waffen (armes blanches) *). Man faßt unter dieser Benennung die Säbel- und Degenklingen, Bajonnete, Rarriere, Dolche und Piken oder Lanzen zusammen. Die Folge der Arbeiten bei der Fabrikation dieser Gegenstände ist dieselbe, wie für Messer und ähnliche Schneidwerkzeuge; demnach sind die Operationen: a) das Schmieden, b) das Ausfeilen, c) das Härten und Anlassen, d) das Schleifen und Poliren.

Das Material zu den Säbelklingen ist ein durch Gerben eder Raffiniren dargestelltes Gemenge von Eisen und Stahl, welches erhalten wird, indem man eine Eisenstange zwischen zwei Stahlstangen legt, fie zusammenschweißt, das Ganze in zwei gleich lange Theile zerhaut, diese wieder auf einander legt und schweißt. So kommt eine doppelte StablSchicht in die Mitte zu liegen, was nachher zur Bildung der Schneide nothwendig ist. Eine Schiene (maquette) dieser Art muß etwa zwei

*) Abhandlung über die Feuer- und Seitengewehre. roaldo Bianchini. Bd. 2. Wien 1829.

Bon Gav. Be:

Drittel der Länge und Breite, dagegen das Anderthalbfache der Dicke einer Klinge befizen; eine einzige Hiße ist mehr als hinreichend, um die Schiene aus einer gegerbten Stange zu schmieden. Die erste nun folgende Arbeit ist die Verfertigung der Angel (soie), welche in zwei Hißen an der Schiene festgeschweißt und aus dem Groben bearbeitet werden muß. Man bildet die Angel aus einem ungefähr 1 Zoll breiten und 3 bis 4 Linien dicken Eisenstabe, der zur Form eines (plion) gebogen wird, worauf man die Schiene dazwischen steckt und schweißt. Das Eisen soll nicht über 11⁄2 Zoll weit in die Klinge hinein sich er= strecken. Man macht die Angel von Eisen, um das Abspringen derselben bei heftigen mit der Klinge geführten Schlägen zu vermeiden; wenn indessen nach der oben angegebenen Art die Mengung aus Stahl und Eisen gut bereitet ist, so kann man ohne Gefahr die Angel aus der Schiene selbst, durch Ansehen, bilden. Das Ausschmieden (Vorschmieden) der Klinge, um derselben ihre Gestalt aus dem Groben zu geben, erfordert höchstens fünf Hißen: drei für den Theil von der Angel bis zur Spiße, und zwei für die Spitze (d. h. den vordersten, 6 bis 8 Zoll langen Theil, welcher zweischneidig ist). Die vorgeschmiedete Klinge ist zwar schon keilförmig, nämlich vom Rücken nach der Schneide hin dünner zulaufend; aber es fehlen ihr noch die rinnenartigen Aushöhlungen auf beiden Flächen, durch welche die nöthige Leichtigkeit entsteht. Diese Aushöhlungen (creux) werden mittelst Ober- und Unter-Stempel, welche Beide mit einer abgerundeten Bahn versehen sind, hervorgebracht. Der Unterstempel wird gleich dem Untertheile eines Gesenkes in dem Amboß angebracht; der Schmied legt darauf die Klinge, seßt. auf diese den hammerähnlichen, an einem hölzernen Stiele angebrachten Oberstempel, und läßt seinen Gehülfen mit dem großen Hammer die nöthigen Schläge anbringen, wäh= rend er nach jedem Schlage die Klinge ein wenig ihrer Länge nach zwi= schen den Stempeln fortbewegt. Das Ausschlagen der Aushöhlungen erfordert gewöhnlich drei Hißen. Hierauf wird (von dem Schmiede allein) der Klinge die Schneide gegeben, indem man sie auf die schräge Oberfläche eines im Amboße angebrachten Abreifstempels legt, und mit dem Hammer dünn austreibt; drei oder vier Hißen sind dazu nothwendig. Das Aushämmern der Schneide bewirkt zugleich, vermittelst der hier Statt findenden Ausdehnung, die Krümmung (cambrure) der Klinge, wenn diese erfordert wird: bei geraden Klingen muß durch zweckmäßige Gegenschläge die Krümmung verhindert werden. Die Beendigung des Schmiedens geschicht durch völlige Ausbildung der Angel, wozu eine Hiße mehr als genügend ist. Nach allem Vorstehenden ergibt sich, daß eine Säbelklinge ungefähr 15 Mal in das Feuer kommen muß, bevor sie als fertig geschmiedet abgeliefert werden kann.

Die Klingen werden nun mit einer Vorfeile (besser auf dem Schleif= steine) von den vorhandenen gröberen Unebenheiten befreit, und kalt mit dem Hammer gerade gerichtet. Um das Härten vorzunehmen, erhißt man fie gleichmäßig zum Rothglühen, schiebt sie sehr schnell durch eine Masse angefeuchteten Hammerschlags, und taucht sie endlich, die dicksten Theile (also Rücken und hinteres Ende) voraus, in kaltes Wasser. Das AnLassen geschicht auf glühenden Kohlen und bis zum Erscheinen der gelben

Farbe, worauf man die noch heißen Klingen mit dem Hammer getade richtet, insofern sie beim Härten sich verzogen haben. Damit nicht während des Richtens die Klingen zu kalt werden, thut man am besten, dieselben auf zwei Mal anzulassen und zu richten, nämlich zuerst die eine Hälfte, dann die andere. Dabei ist es nothwendig, eine kurze Strecke in der Mitte gar nicht in das Feuer zu bringen, weil dieselbe hinlängliche Hiße durch Mittheilung von den beiden Enden her empfängt.

Nach dem Härten und Anlassen werden die Klingen auf nassen Steinen geschliffen (aiguiser), und zwar zuerst die ebenen Flächen und der Rücken, dann die Schneide, endlich die Aushöhlungen. Die Flächen und der Rücken werden auf 6 bis 7 Fuß großen, 9 Zoll dicken Sandsteinen, welche gegen 200 Umläufe in der Minute machen, der Quere nach geschliffen, d. h. so, daß die Klinge parallel zur Achse des Steins gehalten wird. Auf die Klinge wird zu größerer Bequemlichkeit ein danach geformtes, 1 Zoll dickes Holz gelegt, sammt welchem sie der Schleifer mit beiden Händen anfaßt und regiert. Die Schneide schleift man auf den nämlichen Steinen, aber nach der Länge, und ohne ein Holz zu Hülfe zu nehmen. Dagegen geschieht das Schleifen der Aushöhlungen wieder nach der Quere, indem man dazu einen Schleifstein von 3 bis 10 Zoll Durchmesser, überhaupt von solcher Größe anwendet, daß die Krümmung ihres Umkreises dem Bogen der Aushöhlungen auf den Klingen entspricht. Diese Steine machen 400 bis 500 Umdrehungen in einer Minute. Manche Klingen enthalten doppelte Aushöhlungen, und diese werden nach der Länge ausgeschliffen, zu welchem Behufe der Umkreis des Steins mit angemessen gestalteten erhabenen Reifen versehen sein muß. Die hierzu gebrauchten Steine find 12 bis 2 Fuß groß, laufen 400 Mal in der Minute um, und werden trocken gebraucht, damit ihre schon erwähnten Reifen sich nicht zu schnell abnußen; doch macht man die Klingen von Zeit zu Zeit naß, um Erhizung und folg= lich Verlust der Härte zu vermeiden. Ebenfalls um die Abnutzung zu erschweren, wählt man zu dieser Schleiferei gern statt der Sandsteine eine härtere Steinart, namentlich weichen Granit. Das Schleifen nach der Länge kann sich natürlich nicht auf den gerade abgeschnittenen Anfang der Aushöhlung (zunächst der Angel) erstrecken; dieser Theil wird daher wie bei den einfachen Aushöhlungen nach der Quere mit einem kleinen Steine geschliffen. Zum Poliren (polir) der Klingen dienen Polirscheiben (polissoires) aus hartem Holze, welche von 1 Zoll bis zu 3 Fuß im Durchmesser haben, auf der Stirn der Breite nach theils gerade theils konver gerundet sind, und meist 300 bis 500 Umdrehungen in der Minute machen. Das Poliren aller Theile der Klingen geschieht nach der Länge, ausgenommen ein 2 Zoll langes Stüd unmittelbar an der Angel, welches nach der Quere polirt wird. Zum Poliren der Aushöhlungen dienen Scheiben, welche auf der Stirn gehörig. abgerundet sind. Als Polirmittel gebraucht man Schmirgel, zuerst gröberen mit Del, dann feinen mit Talg; den höchsten Glanz aber erzeugt (nachdem die Klingen mit Asche oder ungelöschtem Kalk abgepugt sind) das Glätten (brunir) auf hölzernen Scheiben, welche mit Holzkohle eingerieben und mit einem Achat oder Blutstein glänzend gemacht sind.

Die Proben, welchen man die Klingen unterwirft, um ihre Härte, Zähigkeit und Elastizität zu erforschen, sind folgende: 1) Man stüßt die Spize gegen ein Bret, und bewirkt durch langsamen Druck auf die Angel eine Ausbiegung von 9 bis 10 Zoll, erst nach der einen dann nach der andern Seite. Die Biegung muß regelmäßig erscheinen und beim Aufhören des Druckes völlig wieder verschwinden. 2) Man schlägt die flache Klinge einige Mal mit größter Heftigkeit auf einen Tisch oder gegen den Umkreis eines abgestußt-kegelförmigen Holzklozes, der 30 3oll Höhe, oben 12 und unten 18 3oll Durchmesser hat. Auch hierbei darf nicht die mindeste Beschädigung sich zeigen. 3) Man haut mit der Schneide (und zwar an drei verschiedenen Punkten derselben) in ein 3 bis 4 Linien dickes, auf der Hochkante stehendes Eisen, wobei keine Scharte entstehen darf: offenbar von allen Proben die entscheidendste.

Ueber die Verfertigung der damaszirten Klingen wird das (S. 31 bis 33) Gesagte die nöthige Erklärung geben. Manche Klingen werden auf Kohlenfeuer blau angelassen. Vergoldete Verzierungen werden durch Blattgold hervorgebracht (S. 476). Auch von dem Aeßen war bereits die Rede (S. 449).

Das Bajonnet ist eine zugespißte stählerne Klinge mit drei oder vier, die ganze Länge einnehmenden Aushöhlungen, wodurch auch drei oder vier Kanten entstehen. Das untere Ende der Klinge (lame) ist durch einen bogenförmigen Hals (coude) mit der Hülse (douille) verbunden, einem zylindrischen eisernen Rohre, welches zum Aufpflanzen des Bajonnets dient, und hierzu mit einem so genannten Sperr-Ringe (virole) oder mit einer Feder versehen wird. Die Klinge wird aus Stahl unter einem kleinen, vom Wasser getriebenen Schwanzhammer aus dem Groben vorgeschmiedet, dann in zweitheiligen Gesenken völlig geformt; der unterste Theil derselben erhält eine angemessene Gestalt, um nachher einen Theil des Halses zu bilden. Die Hülse wird aus einem flachen Eisenstücke im Gesenke gebogen, über einem Dorn zusammenge: rollt, in Lehmbrei getaucht und mittelst zwei oder drei Hißen geschweißt. Schon vorher ist mit dem Eisen, woraus die Hülse entsteht, ein starker eiserner Stift durch Schweißung verbunden worden: diesen und den an der Klinge sizenden Theil des Halses schweißt man nun zusammen, wodurch die Klinge mit der Hülse zwar verbunden ist, aber beide rechtwinkelig gegen einander stehen. Man biegt hierauf den Hals im rothglühenden Zustande dergestalt, daß die Klinge in ihre parallele Stellung gegen die Hülse kommt; überhämmert die Hülse kalt auf einem Dorne und im Gesenke, um dem Eisen mehr Zähigkeit zu geben; macht dieselbe durch Ausglühen weich; und bohrt ihre Höhlung auf der Flinten Bohrmaschine (S, 279, und später) aus. Das Aeußere der Hülse und der Hals werden mit der Feile ausgearbeitet; doch hat man auch Werkzeuge, durch welche die Hülse abgedreht werden kann. Das nunmehr folgende Härten, Anlassen, Schleifen und Poliren wird auf ähnliche Weise wie bei den Säbelklingen verrichtet.

Die Rappiere (fleurets, rapiers, fencing-foils) erfordern, nach der Art ihres Gebrauchs, nicht sowohl Härte als den höchsten Grad von Elastizität. Man macht sie aus gutem Gerbstahl, welcher unter dem vom Wasser getriebenen Schwanzhammer zu 19 bis 22 Zoll fangen, 3 bis 4 Linien breiten und 11⁄2 Linien dicken Stäbchen ausgestreckt wird. Die weitere Ausarbeitung geschieht mit Handhämmern. Zuerst wird an dem einen Ende ein Stück Eisen angeschweißt und aus dem Groben zur Angel geformt; dann schreitet man zum Ausschmieden der Klinge: bei diesen Arbeiten hat der Schmied, dessen Hammer nur 2 Pfund wiegt, einen Gehülfen oder Vorschläger, welcher einen 5- oder 6pfündigen Hammer führt. Die Klingen werden jezt einem zweiten Schmiede übergeben, der sie, ohne Gehülfen, noch ein Mal überschmiedet, die Angel vollendet, die Spize rund hämmert, und dieselbe glühend im Schraub stocke zu einen Knopfe staucht. Das Härten, welches hierauf folgt, wird durch Eintauchen in Wasser vorgenommen, aus welchem man die Klingen erst nach

« PreviousContinue »