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den. Man nimmt ferner mit dem Finger, der in ein Läppchen feiner und dichter Leinwand gehüllt ist, etwas von dem Brei auf, und reibt damit anhaltend die Messing- oder Kupferfläche, bis dieselbe hinlänglich verfilbert erscheint; spült das Stück in warmem Wasser gut ab, und trocknet es durch Abwischen, zuleßt aber durch gelinde Erwärmung. b) Man vermengt und reibt zum feinsten Pulver: 3 Theile Chlorsilber, 6 Th. Pottasche, 2 Th. geschlämmte Kreide, 3 Th. Kochsalz; - oder auch nur 1 Chlorsilber, 6 Kochsalz, 6 Weinstein; nimmt etwas davon auf ei= nen mit Wasser beneßten Kork, und reibt damit anhaltend das Metall, welches dann abgespült und getrocknet wird. Das Chlorsilber wird auch hier durch das versilberte Metall selbst zerseßt, wie bei der heißen Versilberung (S. 477). c) Das aus 1 Theile feinen Silbers (durch Auflösung in Scheidewasser und Zusag von Kochsalz) gewonnene Chlorsilber wird mit 4 Th. Weinstein, 4 Th. Kochsalz und der nöthigen Menge Wasser zu einem Brei zerrieben. Die bereits im Feuer versilberten und gut gereinigten Gegenstände werden mit dem Brei überpinselt, in Wasser abgespült, mit fein gepulvertem Weinstein abgebürstet, endlich polirt.

Hier kann auch der falschen Versilberung gedacht werden, durch welche man dem Kupfer und Messing ohne Silber ein, freilich sehr vergängliches, silberartiges Aussehen verleihen kann. Man schmelzt 1 Theil reines Zinn mit 1 Th. Wismuth zusammen, rührt 1 Th. Quecksilber hinein, und gießt das Ganze auf eine Steinplatte aus. Nach dem Erkalten zerstößt man dieses Gemisch, beutelt es durch das feinste Sieb, und vermengt es mit 11⁄2 Theilen fein gepulverter, ebenfalls durchgefiebter Kreide. Um davon Gebrauch zu machen, reibt man dieses Pulver mit einem Lappen auf die blanke Messingfläche. Etwas besser und dauerhafter wird die falsche Versilberung, wenn man ihr eine gewisse Menge Silber zuseht, wie z. B. nach folgender Anweisung: In einer Reibschale amalgamirt man 1 Theil zerschnittene Zinnfolie mit 2 Th. Quecksilber; dann fügt man, unter fortgeseztem Reiben, 1 Th. gefälltes Silber (S. 477) hinzu, und vermengt endlich das Ganze mit 6 Th. geschlämmter Knochenasche. Wird etwas von dieser Masse mit einem feuchten Lappen auf blankes Kupfer oder Messing gerieben, so erfolgt schnell die Verfilberung, welcher man durch Reiben mit einem trockenen Tuche Glanz gibt. Die Arbeit wird beschleunigt, wenn man die Waare vor der Versilberung in eine Auflösung von salpetersaurem Quecksilber taucht und dadurch oberflächlich amalgamirt.

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3) Naffe Verfilberung. a) Silbersud. 5 Theile (auch weniger) Chlorsilber werden durch Kochen mit 16 Th. Kochsalz, 16 Th. Weinstein und der nöthigen Menge Wasser in einem glasirten gußeiser= nen Kessel aufgelöst; in die kochende Flüssigkeit bringt man die zu ver silbernden Gegenstände, welche nach etwa einer Viertelstunde mit dem aus dem Chlorsilber abgeschiedenen Silber bedeckt erscheinen, abgespült und getrocknet werden. Oder: Gleich viel raffinirter Weinstein und Kochsalz werden durch Kochen in Wasser aufgelöst. Daneben löset man Salmiak bis zur Sättigung in Wasser und in dieser Flüssigkeit Chlorsilber; sezt hiervon eine geringe Menge zu der erstlich erwähnten Auflösung; und kocht in dem Gemische die Gegenstände, welche hierauf mit Weinsteinpulver naß abgebürstet, in reinem Wasser gespült, endlich abgetrocknet werden. b) Auch dadurch, daß man die kupfernen oder messingenen Waaren mit Quickwasser (S. 466) bestreicht, dann in salpetersaure Silberauflösung taucht,

und endlich glüht, entsteht eine Versilberung. Dieses Verfahren nähert sich der Feuerversilberung mit Silberamalgam; denn es erzeugt sich_in gewissem Maße ein solches Amalgam durch Verbindung des vom Quickwasser zurückgelassenen Quecksilbers mit dem aus der Auflösung gefällten Silber; worauf durch das Glühen das Quecksilber fortgetrieben wird. Jedoch läßt sich ohne Beihülfe des Quecksilbers ebenfalls versilbern, indem man 1 Loth Silber in 5 bis 6 Loth Salpetersäure vom spezif. Gewichte 1.25 auflöst; die Auflösung mit der 64fachen Raummenge Wasser verdünnt; die polirten, ganz von Fett und Schmus freien Kupfer- oder Messing-Stücke eine halbe Minute lang eintaucht; sie in Wasser abspült, abtrocknet, mit geschlämmter Kreide abreibt; und diese ganze Behandlung (Eintauchen, Spülen 2.) acht bis zehn Mal wiederholt.

Alle unter a und b aufgeführten Methoden der Versilberung geben nur sehr schwache Ueberzüge.

c) Galvanische Versilberung. Wird auf dieselbe Weise wie die galvanische Vergoldung (S. 473) bewerkstelligt, nur daß statt der goldhaltigen Flüssigkeit eine silberhaltige in Anwendung kommt. Unter den verschiedenen desfalls empfohlenen Zubereitungen sind folgende anzuführen: 1) Man bringt das aus 1 Loth zwölflöthigen (oder 3⁄4 Loth feinen) Silbers durch Auflösen in Salpetersäure und Niederschlagen mittelst Kochsalz bereitete, mit reinem Wasser gut ausgewaschene Chlorsilber noch feucht in eine Porzellanschale, gießt die Auflösung von 12 Loth gelbem Chaneisenkalium (Blutlaugensalz) in 21⁄2 Pfund Wasser darauf, fügt noch 8 Loth Salmiakgeist bei, kocht das Ganze unter Ersaß des verdampften Wassers mindestens eine Stunde lang, trennt den braunen Bodensaß durch Filtriren und verwendet die goldgelbe klare Flüssigkeit. 2) Man löset 1 Loth krystallisirtes falpetersaures Silberoxyd in 1 bis 2, allenfalls auch 31⁄2 Pfd. Wasser (bei viel Wasser erhält man glänzende, bei wenig Wasser matte Versilberung); und seßt eine in wenig Waffer bereitete Auflösung von 1 bis 2 Loth Chankalium hinzu, so lange bis der anfangs entstandene weiße Niederschlag wieder verschwunden ist; filtrirt und bewahrt die wasserklare Flüssigkeit in gut verstopften Glasflaschen zum Gebrauch.

Die galvanische Versilberung ist auf Kupfer, Messing, Tombak, Glockenbronze, Argentan, Guß- und Schmiedeisen direkt mit gutem Erfolge ausführbar; auf polirtem Stahl und auf Zinn hält sie gewöhnlich nur dann fest, wenn man die Stücke vorher galvanisch überkupfert hat; der Stahl wird noch besser dadurch vorbereitet, daß man ihn in eine Flüssigkeit taucht, welche aus 1 Th. salpetersaurem Silber mit 60 Th. Wasser aufgelöst, 1 Th. salpetersau rem Quecksilberoryd ebenfalls mit 60 Th. Wasser aufgelöst, und 4 Th. Salpetersäure vom spez. Gew. 1.375 zusammengemischt ist. Nach dem Herausziehen wird der Stahl mit Leinwand abgewischt und sogleich in die Versilberungsflüssigkeit gebracht.

Galvanisch versilberte Gegenstände zeigen öfters den Fehler, nach einiger Seit schmußig gelb anzulaufen. Dieser Veränderung wird vorgebeugt, wenn man das frisch versilberte Stück in reichlichem Wasser spült, trocknet, in eine konzentrirte Borarauflösung taucht oder mit Brei von Borarpulver und Wasser bedeckt, auf Kohlen (jedoch nicht bis zum Glühen) erhist, in sehr verdünnter Schwefelsäure abbeißt, von Neuem spült, in Sägespänen abtrocknet und schließlich auf ein heißes Eisenblech legt. Schon gelbgewordene Gegenstände ers halten ihre rein weiße Farbe wieder, wenn man (durch Erhigen in einem Schmelztiegel) verkohlten Weinstein zu feinem Pulver zerreibt, mit Wasser zu einem dicken Brei anmacht, von Lehterem auf das rein abgespülte versilberte

Stück aufträgt, den Ueberzug über Kohlenfeuer trocknen läßt, den Gegenstand in Wasser mit Zusah von etwas Weinstein erhißt, in reinem Wasser sorgfältig spült, eine kleine Weile in kochendes Wasser hängt und an der Luft abtrocknen läßt.

Mittelst galvanischer Versilberung hat man auf 1 hannov. Quadratfuß Metallfläche von 94 bis zu 1950 Milligramm (155 bis 2/15 Loth kölnisch) Silber befestigt, dessen Dicke hiernach von 1/229000 bis 111000 hannov. Zoll betrug.

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d) Kontakt Versilberung wird mittelst einer silberhaltigen Auflösung auf dieselbe Weise vollführt, wie die Kontakt - Vergoldung (S. 475) in einer Goldauflösung. Die Versilberungsflüssigkeit bereitet man durch eine Stunde langes Kochen von 1 Chlorsilber, 5 Blutlaugenfalz, 5 kohlensaurem Kali, 2 Kochsalz, 5 Salmiakgeist, mit 50 Wasser; wobei man das verdampfende Wasser ersetzt und zulezt vom Bodensaze abgießt oder abfiltrirt. Beim Gebrauch wird dieselbe erwärmt.

4) Bersilberung mit Blattfilber. Seit der allgemeinen Verbreitung des Plattirens (S. 164) find die mit Blattfilber versilberten Kupferwaaren, welche früher oft vorkamen, selten geworden. Auch Eisen wird nur in einzelnen Fällen versilbert. Das Verfahren stimmt mit dem überein, welches für die Vergoldung (S. 476) angegeben worden ist. Auch die rauhe Versilberung (Argent haché) wird wie die ähn= liche Vergoldung hergestellt; man legt jedoch 30, 40, selbst 50 Silberblättchen (in Schichten von je 4 oder 6) über einander, um der Versilberung gehörige Stärke zu geben. Die Versilberung der Drähte (S. 215) gehört hierher.

XVII. Verplatinen (Platiniren).

Eisen und Stahl können mittelst Aether und einer Auflösung des Platins in Königswasser eben so verplatint werden, wie es für die ähn= liche Art der Vergoldung (S. 473) angegeben ist. Es scheint jedoch nicht, daß hiervon je eine ernstliche Anwendung gemacht worden sei. - Polirter Stahl, polirtes Messing und Kupfer lassen sich auch dadurch mit Platin überziehen, daß man sie (nach Art der kalten Versilberung, S. 478) mit einem angefeuchteten Gemenge von Platin-Salmiak (S. 75) und Wein= stein reibt. Nasse Platinirung ist nach verschiedenen Methoden gut ausführbar: a) Platinfud. Man löset dünnes Blech oder feinen Draht von Platin in seinem vierfachen Gewichte Königswasser (aus 2 Th. Salzsäure von spezif. Gew. 1.113 und 1 Th. Salpetersäure von 1.312 bereitet) auf, bringt die Auflösung in einer Porzellanschale zum Sieden und seht von aufgelöstem kohlensaurem Natron vorsichtig und langsam gerade nur so viel zu, daß die Flüssigkeit schwach alkalisch reagirt und sich unbedeutend zu trüben anfängt. Zum Gebrauche verdünnt man die so bereitete Auflösung mit dem sechsfachen Volumen Wasser, erwärmt sie auf 40 bis 50° R., taucht die gut gereinigten und polirten Metallstücke einige Sekunden lang ein, spült dieselben in viel Wasser, und reibt fie unverzüglich mit ganz trockenem weichem Leder ab. Polirtes Messing nimmt diese Platinirung am schönsten an; auf Kupfer, Stahl und ArKarmarsch Technologie 1.

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gentan gelingt sie auch gut; minder ist dieß der Fall mit Eisen, Zink, Zinn, Blei, Silber. Ein anderes Verfahren, durch welches Kupfer, Messing, Tombak spiegelblank platinirt werden, ist folgendes. Man löset 1 Th. Platinsalmiak und 8 Th. gewöhnlichen Salmiak in einer Por= zellanschale durch Kochen mit 32 bis 40 Th. destillirten Wassers auf, und legt oder hängt die abgebeißten und blankgescheuerten Gegenstände hinein, welche nach wenigen Sekunden wieder herausgenommen, mit geschlämmter Kreide gepußt, abgewaschen und getrocknet werden.

b) Galvanische Platinirung. In dem einfachen galvanoplastischen Apparate gelingt nur die Darstellung äußerst dünner Platinüberzüge, welche dem vorstehenden Platinsude an die Seite zu sehen sind. Stärkere Platinirung läßt sich mittelst einer galvanischen Batterie nach der Methode erreichen, welche rücksichtlich der Verkupferung, am Schlusse (S. 463), angegeben wurde; wobei statt des Kupferblechs am Kupfer= poldrahte ein Platinblech angebracht wird. Das Platin lagert sich viel langsamer ab als Gold und Silber. Als Platinirungs - Flüssigkeit kann man eine mit etwas Salmiakgeist versezte Auflösung von Platinsalmiak in heißem Wasser, oder eine Auflösung von Chlorkaliumplatin in starker Rezkalilauge gebrauchen. Auch nach dem Verfahren der Kontakt-Vergoldung (S. 475) geht die Platinirung sehr gut von Statten, wenn man eine Auflösung von 1 Th. Platinchlorid in 100 Th. Wasser mit 20 Th. Kochsalz und etwas Aeznatronlauge versezt anwendet, einen messingenen oder kupfernen Gegenstaud hineinlegt und innerhalb der Flüssig= feit mit einem Stücke Zink zur Berührung bringt.

Man kann auf galvanischem Wege mit 17 Milligramm Platin (= 1/SGO Loth köln.) 1 hannov. Quadratfuß Oberfläche gleichmäßig bedecken, was auf eine Dicke des Ueberzuges von nur etwa 1/2500000 Zoll schließen läßt! Dagegen hat man andererseits auf 1 Quadratfuß 3872 Milligr. (über 1⁄4 Loth) Platin abgelagert, was eine Dicke des Ueberzuges = etwa 11000 30ll ergibt.

XVIII. Jrifiren (iriser).

Durch Erregung eines galvanisch- elektrischen Zustandes der Metalle innerhalb gewisser metallhaltiger Flüssigkeiten erfolgen, indem Leßtere eine chemische Zersetzung erfahren, die Ablagerungen von fest anhaftenden Me= tallüberzügen, welche im Vorausgegangenen als galvanische Verkupferung, Bronzirung, Vergoldung, Versilberung, Platinirung besprochen worden find. Mittelst eines ganz ähnlichen Vorganges erlangt man zarte aber dennoch ziemlich dauerhafte Anflüge, welche mit den prachtvollsten Regenbogenfarben schillern, und neuerlich als Verzierung namentlich solcher Gegenstände aus Kupfer, Messing, Tombak ic. angewendet werden, welche vorher eine dünne galvanische Bergoldung empfangen haben. Diese gal= vanische Metallfärbung (colorisation électro-chimique) (r= scheint z. B. mit grüner oder purpurrother Hauptfarbe, in welche ein schwächerer Schein von Nebenfarben (gelb, blau, violett, hellroth) hinein= spielt. Das Verfahren zu ihrer Erzeugung ist kürzlich folgendes: Man füllt einen aus schwach gebranntem (porösem) Porzellan bestehenden Zylinder mit verdünnter Auflösung von Bleiglätte in eßkali, bringt den

vergoldeten Gegenstand hinein, und seht den Zylinder in ein Glas, welches sehr verdünnte Salpetersäure enthält. In Lettere taucht ein Platinblech, welches mit dem negativen (Kupfer-) Pole einer schwachen galvani= schen Batterie von konstanter Wirkung_in_leitender Verbindung steht. Den platinenen Schließungsdraht des positiven (Zink-) Poles nähert man alsdann (jedoch nicht bis zur Berührung) dem in der bleihaltigen Lösung befindlichen Gegenstande. Die Farben erscheinen und wechseln sehr schnell; fie rühren von Ablagerung einer äußerst dünnen aber fest anhaftenden Schicht Bleisuperorhd her.

Legt man eine polirte oder mit verdünnter Säure abgebeizte Stahlplatte (Silber, Gold, Platin-Platte) in eine Glas- oder Porzellan-Schale; gießt so viel Auflösung von Grünspan in Essig hinein, daß die Platte davon bedeckt ist; und berührt nun einige Sekunden oder Minuten lang die Platte mit dem Ende eines Zinkstäbchens: so bilden sich um die berührte Stelle herum konzentrische hellere und dunklere Ringe meist von schwachröthlicher Farbe. Je länger das Zink auf der Platte gestanden hat, desto größer werden die Kreise. Nimmt man nun die Platte heraus, trocknet sie mit reiner weicher Leinwand ab, und erhißt sie über der Flamme einer Weingeistlampe; so überzieht sich plötzlich die vorher einfarbig röthliche Platte mit prachtvollen Farben, nämlich mit der verschiedenartigsten Grundfarbe, auf welcher die durch das Zinkstäbchen berührt gewesenen Stellen wie Pfauenaugen im schönsten Farbenspiele prangen. Die Art der Farben ist von der Temperatur abhängig; fie find meist goldgelb, blau, orangeroth, violett, bronzefarbig. Nimmt man statt der Grünspanlösung eine Auflösung von Bleizucker, so entstehen etwas anders gefärbte Pfauenaugen mit einem dunklen Flecke in der Mitte. Man kann sonach einige Mannichfaltigkeit in diese Verzierung bringen, indem man die gedachten beiden Auflösungen nach einander anwendet, und in dem Aufsegen des Zinkstäbchens eine gewisse Ordnung beobachtet. Die Farben widerstehen einer ziemlich starken Reibung, und sind die Folge eines ungemeinTM dünnen Niederschlages von metallischem Kupfer oder Blei, welcher nachher beim Erwärmen bunt anläuft.

XIX. Emailliren (émailler, émaillure, enamelling).

Man versteht darunter das Verfahren, durch welches die Oberfläche von Metallarbeiten ganz oder theilweise mit durchsichtigen oder undurchsichtigen farbigen Glasmassen überzogen wird. Jene Glasmassen selbst heißen Email, Schmelz, Schmelzglas (émail, enamel). Sie haben zur Grundlage ein farbloses, durchsichtiges, leichtflüssiges Glas (Fluß, fondant, flux, genannt), welches aus Quarzpulver oder weißem Sande, kohlensaurem Kali oder Natron und Bleioryd, zuweilen noch mit verschiedenen anderen Zusäßen, geschmolzen wird. Fügt man zu diesem durchsichtigen Glase Zinnoryd, so wird es weiß und undurchsichtig (Email im engern Sinne des Wortes). Sowohl das durchsichtige als dieses von Zinnorhd undurchsichtig gemachte Glas können durch Zusaß verschie= dener Metalloryde auf mannichfaltige Weise gefärbt werden: auf diesem Wege entstehen zahlreiche Arten von farbigem, theils durchsichtigem theils undurchsichtigem Email.

Zur Bereitung des weißen undurchsichtigen Emails wird 1 Theil Zinn mit 1, 2, bis 6 Th. Blei zusammengeschmolzen, und die Mischung in einer flachen eisernen Pfanne bei schwacher Rothglühhige so lange kalzinirt, bis sie

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