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Gelegenheit des Verkupferns am Schlusse gedacht wurde (S. 463); nur daß man statt des am Kupferpoldrahte angebrachten Kupferbleches sich eines Goldbleches (z. B. eines dünn ausgewalzten Dukatens) bedient. Von diesem Bleche löset sich in dem Maße in der Vergoldungsflüffigkeit auf, als diese Gold an das zu vergoldende Stück abgibt, so daß die Flüssigkeit stets in unveränderter Stärke bleibt, während dagegen im einfachen galvanoplastischen Apparate ihr Goldgehalt nach und nach ab

nimmt.

Die Vergoldungsflüssigkeit bereitet man am besten auf folgende Weise: Man löset einen Dukaten in 3 bis 4 Loth Königswasser auf, verdampft die Lösung bis sie anfängt eine schön dunkel-gelbrothe Farbe anzunehmen; löset die unter Umrühren erkaltete Masse in einigen Loth Regenwasser wieder auf (wobei aus der Porzellanschale Alles herausgespült wird), und filtrirt die goldgelbe Flüssigkeit. Man löset ferner 8 Loth gelbes Cyaneisenkalium (gewöhnliches Blutlaugensalz) und 1 Loth krystallisirtes kohlensaures Natron in 22 Pfund Regenwasser, bringt die AufLösung in einer Porzellanschale zum Kochen, und seht nun die vorer= wähnte Goldlösung hinzu. Sobald der dabei entstehende schmußig grünlichbraune Niederschlag rein rostbraun geworden, nimmt man die Schale vom Feuer, läßt erkalten und filtrirt durch weißes Löschpapier. Die flare goldgelbe Flüssigkeit kann sogleich angewendet oder zu künftigem Gebrauch in gut verstopften gläsernen Flaschen aufbewahrt werden. Ist sie durch fortgesettes Vergolden ziemlich erschöpft, so kann man neuerdings die Goldauflösung von einem Dukaten zuseßen, mit 1 Loth kohlensaurem Natron aufkochen und filtriren.

Der zu vergoldende Gegenstand muß vorläufig rein blank gemacht und von Schmuß, Fetttheilen 2c. gereinigt sein, daher auch nur mit nassen Fingern angefaßt werden. Man hängt ihn an einem Platin= oder vergoldeten Kupferdrahte in die im Apparate befindliche Vergoldungsflüssigkeit, welche schneller wirkt wenn sie auf etwa 300 R. erwärmt ist (was jedoch keineswegs erfordert wird). Nach 1 bis 2 Minuten ist er schon mit einer dünnen Goldhaut bekleidet; man nimmt ihn nun heraus, spült ihn mit Regenwasser, reibt ihn mittelst einer kleinen Bürste mit feingepulvertem Weinstein und Wasser ab, spült abermals in reichlichem Wasser, trocknet ihn mit einem reinen Leinwandläppchen und hängt ihn wieder in den Apparat. Von 2 zu 2 Minuten wird diese Behandlung wiederholt, bis die Vergoldung stark genug ist.

Gegenstände, welche vor dem Vergolden polirt waren, erscheinen auch nachher glänzend; solche, welche matt gewesen sind, bekommen eine matte Ber goldung, und in beiden Fällen ist der Goldüberzug so schön, daß kein Färben (S. 467) oder Glühwachsen (S. 468) erfordert wird. Um eine röthliche Vergoldung zu erlangen, löset man mit dem Golde etwas Kupfer in Königswasser auf, und verfährt übrigens wie oben angezeigt. Für grüne Vergol dung bereitet man eine eigene Goldflüssigkeit, welche mit Silber verseßt wird; endlich erhält man durch Vergoldungsflüssigkeiten, in welchen Silber und Kupfer zugleich enthalten sind, hell röthlich gelbe Vergoldungen. – Soll ein Gegenstand nur theilweise vergoldet werden, so schüßt man alle frei zu haltenden Stellen durch Bekleidung mit einem Deck grunde, der sehr gut nach folgender Vorschrift zu bereiten ist: Man schmelzt 2 Theile Asphalt (Ju

denpech) und 1 Th. gepulverten Mastir bei gelinder Wärme unter Umrühren so lange, bis die Mischung ein gleichförmiges Ansehen hat; dieselbe wird so= dann auf ein kaltes Kupferblech ausgegossen und in Wachspapier eingewickelt aufbewahrt. Um damit zu decken wird die erforderliche Menge Deckgrund bei gelinder Wärme in. Terpentinöl zur Syrups Konsistenz cufjelöst, und diese Auflösung mittelst eines weichen Pinsels aufgestrichen. Nach erfolgter Vergoldung kann der Deckgrund durch schwaches Bürsten, ohne anderes Hülfsmittel, wieder entfernt werden.

Kupfer, Messing, Tombak, Glockenbronze, Argentan, 3inn, 3ink, Gußund Schmiedeisen, Stahl, Silber (fein und legirt), Platin, ja feines sowohl als legirtes Gold felbst, sind auf galvanischem Wege gut und schön zu vergolden. Die Vergoldung des Goldes kommt mit Vortheil in solchen Fällen zur Anwendung, wo dasselbe sehr geringhaltig ist, oder wo man durch galvanische Vergoldung das sonst übliche Färben der Goldwaaren ersehen will (S. 426).

Die Menge des auf den Gegenständen abgeseßten Goldes steht genau in dem Verhältnisse der Zeit, während welcher die Vergoldungsflüssigkeit eingewirkt hat; d. h. in 4, 6, 8, 10 Minuten z. B. wird 2, 3, 4, 5 Mal so viel Gold abgelagert, als in 2 Minuten. Hierdurch ist ein einfaches Mittel gegeben, um auf Grund eines (mit dem nämlichen Apparate unter ganz gleichen Umständen angestellten) Probeversuchs die Stärke der Vergoldung zu reguliren. Das direkteste und sicherste Verfahren, sich genaue Rechenschaft über die verwendete Goldmenge zu geben, besteht aber im Wägen der Stücke vor und nach dem Vergolden, was ohne Störung des Arbeitsganges geschehen kann, da man sie ohnehin öfters aus der Flüssigkeit herausnehmen muß (S. 474). Es ist ein großer Vorzug der galvanischen Vergoldung, daß man ihr jeden Grad der Stärke nach Belieben zu geben vermag: einerseits eine so geringe Dicke wie nach keiner andern Methode; andererseits die Stärke der besten Feuervergoldung. Bei deshalb angestellten Versuchen hat man auf 1 Quadrat fuß (hannov.) von 150 bis 3224 Milligramm oder 1/97 bis etwa 2, Loth (kölnisch) Gold angebracht: die Dicke des Ueberzuges berechnet sich ungefähr für den erstern Fall zu 1/266000, für den leztern Fall zu 1/12360 hannov. Zoll. Die galvanischen Goldüberzüge sind dichter als die durch Feuervergoldung erzeugten, sie haften aber im Ganzen genommen etwas weniger fest, wiewohl zu einem ganz sichern Urtheile in lezterer Beziehung sorgfältige vergleichende Bersuche mit ganz übereinstimmenden Vergoldungen beider Art nöthig wären, welche noch fehlen. Behandelt man vergoldete Gegenstände in der Kälte oder bei gelinder Wärme in verdünnter Salpetersäure, so löset sich das Gold (wenn die Einwirkung nicht zu heftig gewesen ist) immer in Gestalt kleiner Blättchen von dem Silber, Kupfer, Tombak c. ab. Diese Blättchen sind auf beiden Seiten goldgelb wenn die Vergoldung eine galvanische (oder sonst auf nassem Wege erzeugte), dagegen auf der innern Seite mehr oder weniger dunkel gefärbt wenn sie Feuervergoldung mittelst Quecksilber gewesen ist.

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e) Kontakt Vergoldung. Diesen Namen hat eine Abänderung des galvanischen Vergoldungsverfahrens bekommen, bei welcher zwar eben= falls eine schwache Elektrizitäts-Erregung dem Erfolge zu Grunde liegt, die aber ohne einen besondern Apparat auf folgende einfache Weise ausgeführt wird: Man löset 1 Theil Goldchlorid (durch Auflösen des Goldes in Königswasser und Eindampfen zur Trockenheit bereitet), 6 Th. gelbes Chaneifenkalium (Blutlaugenfalz), 4 Th. kohlensaures Kali (gereinigte Pottasche), und 6 Th. Kochsalz in 50 Th. Wasser auf; oder seßt der galvanischen Vergoldungsflüssigkeit (S. 474) auf jedes Pfund 4 bis 6

Loth Kochsalz zu. Die eine oder die andere Flüssigkeit bringt man in ein glafirtes gußeisernes Gefäß, worin sie erwärmt, auch wohl (um schneller zu arbeiten) kochend gemacht wird; dann hängt man den zu vergoldenden Gegenstand hinein und taucht überdieß ein Stück Zink in die Flüssigkeit, welches unterhalb deren Oberfläche den Gegenstand berührt. Die Vergoldung erfolgt dann ohne weiteres Zuthun.

4) Vergoldung mit Blattgold (dorure avec de l'or en feuilles, burnished gilding). Sie kann auf verschiedene Weise bewerkstelligt werden, und ist auf Eisen, Stahl, Kupfer, Messing 2c. an= wendbar, wird jedoch meist nur auf Eisen- und Stahlwaaren wirklich gebraucht, z. B. auf Säbel- und Degenklingen, Gewehrläufen, zc. Das gewöhnliche Verfahren ist folgendes: Man erhißt das ganz blanke und an den Stellen, welche vergoldet werden sollen, durch Scheidewasser matt geäßte Arbeitsstück, bis es blau anläuft (bleuir); legt das Blattgold (S. 170) auf, breitet es mittelst Baumwolle aus, und überfährt es leicht mit dem Polirstahle (ravaler). Auf diese erste Schicht kommt eine zweite, dann eine dritte, wohl auch noch eine vierte, jede aus einem Blättchen, bei besseren Arbeiten aus zwei Blättchen Gold bestehend. Nach jeder Schicht bewirkt man die Anhaftung des Goldes durch Reiben mit dem Polirstahle, worauf man von Neuem erhißt (recuire), um sogleich die folgende Lage aufzutragen. Nach der letzten Schicht gibt man durch stärkere Anwendung des Polirstahles den nöthigen Glanz. Man kann auf diese Weise beliebige Zeichnungen durch die Vergoldung hervorbringen, welche sich auf dem blauen Grunde sehr schön darstellen. Die so ge= nannte rauhe Vergoldung (or haché) unterscheidet sich von der eben beschriebenen nur durch zwei Umstände: 1) daß man die zu vergoldende Fläche mit einer kurzen und breiten Messerklinge (couteau à hacher) nach allen Richtungen rigt, um sie rauh zu machen, wodurch das Gold fester haftet; 2) daß man wohl zehn bis zwölf Lagen, jede zwei Goldblättchen stark, über einander aufträgt, theils um die Vergoldung an sich schöner, theils um die Rigen (hachures) völlig unsichtbar zu machen. Die Zubereitung der Stangen, woraus der vergoldete Silberdraht gejogen wird (S. 215), muß der Aehnlichkeit wegen hier erwähnt werden.

Wie man aus den zwei angegebenen Verfahrungsarten ersieht, ist ein Zwischenmittel zur Befestigung des Goldes nicht nothwendig. Gleichwohl bedient man sich öfters auch folgender Methode: Die zu vergoldenden, schon vorher ganz blank gemachten Stellen werden mit Bernsteinfirniß so dünn und gleichmäßig als möglich mittelst eines Pinsels bestrichen. Nachdem der Firniß in einem warmen Zimmer so weit getrocknet ist, daß er nur mehr sehr wenig klebt, legt man auf denselben das Blattgold in einer Schicht von mehreren Blättchen; drückt es mit Baumwolle an, erhigt den Gegenstand über Kohlenfeuer oder auf andere angemessene Weise bis zum Blauanlaufen; wischt das Gold an den Stellen, wo es über die Umrisse der Zeichnung hinausragt, weg; und polirt endlich mit dem Polirstahle. Eine matte Bergoldung auf Eisen, Blei, 2c, bei Thor- und Balkon-Gittern u. dgl. bringt man dadurch hervor, daß man auf die Oelfarbe, womit solche Gegenstände bestrichen werden, bevor sie ganz getrocknet ist, das Blattgold auflegt und mittelst Baumwolle andrückt. Nach dem völligen Trocknen der Farbe ist es sehr fest und dauerhaft angeklebt.

XVI. Versilbern (argenter, argentare, silvering).

Die Metalle, auf welchen Versilberung gewöhnlich angebracht wird, find: Kupfer, Messing und Tombak. Es versteht sich, daß dieselben vorher mit verdünnter Schwefelsäure oder mit Salpetersäure rein abgebeizt sein müssen. Mit wenigen Ausnahmen sind die Grundverfahrungsarten, welche beim Vergolden angewendet werden, ebenfalls zum Versilbern brauchbar; man unterscheidet demnach auch hier die vier Haupt-Methoden:

1) Feuerversilberung, heiße Versilberung (argenture au feu). Sie geschieht entweder mit fertigem Silberamalgam; oder mit einer Mischung, aus welcher sich beim Auftragen auf die Waare erst Amalgam erzeugt; oder endlich ganz ohne Amalgam.

a) Um mit fertigem Amalgam zu versilbern, wird ganz wie bei der Feuervergoldung (S. 465) verfahren; indem man durch Erhißen des zerkleinerten feinen Silbers mit Quecksilber das Amalgam darstellt; dieses mit Hülfe von Quickwasser aufträgt; über Kohlenfeuer das Quecksilber abraucht; endlich die Versilberung mit dem Blutsteine polirt, in so fern dieß verlangt wird.

b) Um nach der zweiten Art zu versilbern, verschafft man sich seines Silberpulver, indem man das in Salpetersäure aufgelöste Silber durch hineingestelltes blankes Kupferblech niederschlägt; vermengt 4 Theile dieses mit reinem Wasser gehörig ausgewaschenen Silbers mit 1 Th. äßenden Quecksilber-Sublimate, 16 Th. Salmiak, 16 Th. Kochsalz, und reibt das Ganze mit Wasser zu einem Brei; trägt Lestern durch Reibung auf die zu versilbernde Metallfläche; spült mit reinem Wasser ab, trocknet und erhigt auf Kohlen zum schwachen Rothglühen.

Bei dem Aufreiben des Breies auf das Metall wird durch Letteres der Quecksilber-Sublimat zersegt und aus demselben Quecksilber abgeschieden, wel- * ches sich mit dem Silberpulver verbindet, und als Amalgam die Waare überzieht. Durch das nachherige Erhizen wird das Quecksilber als Dampf wegge. trieben. Statt metallischen Silberpulvers kann auch Chlorsilber angewendet werden, welches man als einen weißen (am Lichte violett werdenden) Niederschlag erhält, wenn der Auflösung des Silbers in Scheidewasser (Salpetersäure) Kochsalz zugemischt wird. Vorschriften für diesen Fall sind folgende: 8 Theile Chlorsilber, 30 Th. Glasgalle, 30 Th. Salmiak, 30 Th. Kochsalz, 3 Th. Quecksilber-Sublimat; 2 Theile Chlorsilber, 48 Th. Kochsalz, 48 Th. 3inkvitriol, 1 Th. Quecksilber - Sublimat. Das Verfahren ist übrigens wie oben. Das Chlorsilber wird von dem in der nassen Mengung befindlichen Kochsalze aufgelöst, und durch das zu versilbernde Metall unter Abscheidung des Silbers zerfest, welches sich nun mit dem Quecksilber aus dem Sublimate amalgamirt.

c) Ganz ohne Zwischenkunft von Quecksilber geschieht die Versilberung ebenfalls mittelst Chlorsilber; in welchem Falle denn der Erfolg wesentlich ganz darauf beruht, daß durch Einwirkung des zu versilbernden Metalls das Chlorsilber zersetzt, dessen Silbergehalt abgeschieden und durch die Hiße auf der Metallfläche befestigt wird. Die Mischung der Materialien zu dieser Versilberung wird ziemlich mannichfaltig abgeändert, und eben so erleidet das Verfahren einige Modifikationen. Man löset 3. B. 3 Loth feines Silber (oder so viel legirtes Silber, daß dessen Fein

gehalt 3 Loth beträgt) in der nöthigen Menge Scheidewaffer auf, und schlägt es durch Zusaß von Kochsalz (wovon nahe an 2 Loth, in Wasser aufgelöst, erfordert wird) in Gestalt von Chlorsilber daraus nieder. Lezteres wird mit reinem Wasser ausgewaschen. Dann zerstößt man 12 Loth Salmiak, 12 Loth Glasgalle und 12 Loth Kochsalz zu Pulver, und reibt dieselben nebst dem Chlorsilber und dem erforderlichen Wasser auf dem Reibsteine zu einem Brei. Von diesem gibt man eine hinreichende Menge zu den Waaren, welche versilbert werden sollen, in ein irdenes oder porzellanenes Gefäß, und rührt darin mit einem Pinsel um, bis die Gegenstände ganz mit dem Brei überzogen sind; worauf man sie behut= sam herausnimmt, auf einem Kupferbleche bis zum Schmelzen der salzigen Bestandtheile des Breies erhißt, in Wasser ablöscht, und endlich mit Weinsteinauflösung abbürstet oder in einem Fasse scheuert. Diese Versilberung muß zwei Mal oder noch öfter wiederholt werden, um die gehörige Stärke zu erlangen. Eine andere Vorschrift ist folgende: Man befeuchtet die zu versilbernde Waare mit schwacher Kochsalzauflösung, und bestreut sie durch ein feines Sieb mit einem pulverigen Gemenge von 1 Theile gefällten Silbers (durch Kupfer aus der Silberauflösung abgeschieden, S. 477), 1 Th. Chlorsilber und 2 Th. gebranntem Borax. Die Stücke mit dem darauf angeklebten Pulver werden nun auf Kohlen rothglühend gemacht; in kochendes Wasser getaucht, worin etwas Weinstein aufgelöst ist; und mit der Kratzbürste gereinigt. Durch diese erste Behandlung hat sich eine Silberdecke gebildet, welche mit dem Metalle wirklich zusammengeschmolzen und in dasselbe eingedrungen ist (daher man fie mit dem Namen Schmelzsilber zu bezeichnen pflegt). Um aber die Versilberung zu verstärken, vermengt man das vorhin zum Bestreuen angewendete Pulver mit gleichen Theilen Salmiak, Kochsalz, Zinkvitriol und Glasgalle; reibt Alles mit Wasser auf dem Reibsteine zu einem Brei; streicht diesen mittelst eines Pinsels recht gleichmäßig auf die Waare; macht Lettere kirschroth glühend, löscht sie in siedendem Wasser ab, und reinigt sie mit der Kraßbürste in kaltem Wasser. Diese zweite Versilberung wird allenfalls noch zwei oder drei Mal wiederholt. Die Stücke sehen nach ihrer Vollendung matt aus; Glanz gibt man ihnen durch den Polirstahl oder Blutstein. Das Silber hält sehr fest, weil, wie schon gesagt, die erste Schichte desselben angeschmolzen ist; daher ist diese Versilberung dauerhafter als jede andere.

2) Kalte Bersilberung (argenture à froid, argenture au pouce). Man bedient sich ihrer gewöhnlich, um Thermometer- und Barometer-Skalen, Zifferblättern und manchen kleinen Gegenständen auf eine wohlfeile aber keineswegs dauerhafte Art das silberähnliche Ansehen zu geben; oft werden auch Arbeiten, welche bereits im Feuer versilbert find, noch überdieß kalt versilbert. Weil die kalte Versilberung durch Reiben des Metalls mit gewissen Silberpräparaten vollbracht wird, so führt das Verfahren den Namen des Anreibens; es gibt aber mehrere Arten hiervon. a) Mit 1 Theile gefällten, wohl ausgewaschenen und getrockneten Silberpulvers (S. 477) reibt man 2 Theile Weinstein und 2 Th. Kochsalz in einer Schale oder auf dem Reibsteine zusammen, wobei man zuleßt etwas Wasser zuseßt, um einen ziemlich dünnen Brei zu bil

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