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mit dem gewöhnlichen quadratischen oder rautenförmigen Grabstichel (S. 252) ausgeführt. Die verhältnißmäßige Stärke und die angemessene Lage der Striche muß hier die nämliche Wirkung hervorbringen, wie z. B. bei einer Federzeich nung auf Papier. Daß hierzu eine gewisse Fertigkeit und guter Geschmack des Arbeiters wesentliche Erfordernisse sind, versteht sich von selbst. Beim Graviren auf Eisen und Stahl bedient man sich zum Theile kleiner Meißel (mit sehr kurzer geradliniger Schneide), auf welche man mit einem kleinen Hammer schlägt, während man sie allmälig fortrückt, um wo nöthig längere Linien hervorzubringen.

3) Das Graviren von Zahlen, Buchstaben und ganzen Aufschriften zur Bezeichnung mancher Metallarbeiten (ein Geschäft des Schriftste chers).

Außer einer gefälligen Form und der nöthigen Regelmäßigkeit der Ziffern und Buchstaben verlangt man hierbei auch, daß alle Theile einer Aufschrift von gleicher oder verhältnißmäßiger Tiefe, und die Striche im Innern so glatt als möglich seien. Zur richtigen Stellung der Buchstaben werden voraus die nöthigen Linien mit der Radirnadel nach dem Lineale fein eingerissen; sodann wird jedem Buchstab sein Plaz angewiesen und die ganze Schrift wird mit der Radirnadel sehr genau vorgezeichnet. Bei diesem Geschäft ist es oft am zweckmäßigsten, mit der Austheilung der Buchstaben einer Zeile den Anfang von der Mitte aus nach beiden Seiten hin zu machen; weil man es auf solche Weise leicht und ohne vergebliche Versuche dahin bringt, die Zeile mitten auf einen gegebenen Raum zu stellen. Zur Ausarbeitung der Schrift bedient man sich des rautenförmigen Grabstichels, und zu sehr feinen Zügen des Messerzeigers. Fette Striche, wie z. B. die der großen römischen Schrift, bildet man durch Nebeneinanderlegung mehrerer Grabstichelschnitte, glättet oder ebnet sie aber zuleht mittelst eines Flachstichels von angemesser Breite. Dabei befolgt man gerne das Verfahren, den Flachstichel in der Mitte der Länge des breiten Striches aufzusehen, und ihn von da aus ein Mal nach einem Ende, ein Mal nach dem andern Ende des Buchstabs zu führen. Der Grath (barbe), oder die rauhe Kante, welche der Grabstichel jedes Mal zu beiden Seiten eines gestochenen Striches aufwirft, wird mittelst des Schabers (S. 427) weggenommen; worauf man die geschabte Stelle mit einem feinen Wassersteine oder mit Kohle abschleift und wieder polirt. Ist jedoch die Fläche von der Art, daß auf derselben nicht geschabt werden darf, so muß man sich damit begnügen, von jedem Striche besonders den Grath mittelst der Schneide des Grabstichels abzulösen, was freilich mühsamer und schwieriger ist. Bei sehr feiner Gravirung kann auch wohl der zarte Grath bloß durch Schleifen mit nasser Holzkohle beseitigt werden. Ueber das Einschlagen von Aufschriften mittelst Punzen, als Ersagmittel des Gravirens, s. m. S. 381.

VIII. Guillochiren.

Ueber diese, auf goldenen und silbernen Dosen, Uhrgehäusen, Uhr= zifferblättern, Bleistiftröhren, Schmucksachen 2. häufig als Verzierung an= gewendete Arbeit ist das Wesentlichste schon (S. 328) vorgekommen. Hier kann noch hinzugefügt werden, daß man es durch eine geringe Modifikation der geradlinigen Guillochirmaschine dahin gebracht hat, beliebige bildliche Darstellungen (Menschen- und Thierfiguren, Arabesken, Blumen, ja sogar Buchstaben) in der Guillochirung darzustellen, wozu als Patrone derselbe Gegenstand erhaben oder vertieft in Stahl gravirt angewendet wird. Die Vorrichtung stimmt dann wesentlich mit den Relief-KopirMaschinen (S. 249) überein.

X. Verzinnen (étamer, étamage, tinning).

Die Ueberziehung von Metallgegenständen mit Zinn hat entweder bloß Hervorbringung eines schönern Ansehens zum Zwecke; oder es soll hierdurch das verzinnte Metall vor der Zerstörung durch Rest, ver der Einwirkung auflösender Mittel (Säuren 2c.) geschützt werden. Sofern im leßtern Falle die Gegenstände beim Gebrauch mehr oder weniger der Abnugung unterliegen, muß die Zinnbekleidung eine ziemliche Stärke haben, welche durch Auftragen des Zinns im geschmolzenen Zustande erlangt werden kann. Waaren hingegen, welche wenig Abreibung zu ertragen haben, bedürfen nur einer zarten Zinndecke, welche aus zinnhaltigen Flüssigkeiten darauf niedergeschlagen wird und den Vortheil gewährt, daß sie die Glätte der Oberflächen sowie alle auf denselben befindlichen Verzierungen, die Schärfe aller Spißen, Ecken, Kanten, einspringenden Winkel 2. durch= aus nicht beeinträchtigt. Es ist demnach Verzinnung durch geschmolzenes Zinn (auf trockenem Wege) und Verzinnung auf nassem Wege zu unterscheiden.

A) Berzinnung auf trockenem Wege (mittelst geschmolzenen Zinns).

Wenn die blanke Oberfläche eines Metalls mit einem andern, ge= schmolzenen, Metalle bei gehörig hoher Temperatur in Berührung gebracht wird; so erfolgt in den meisten Fällen eine mehr oder weniger feste An= hängung des flüssigen Metalls an das feste. Hierauf beruhen, nebst dem Löthen (S. 400), mehrere Verfahrungsarten, bei welchen der Zweck ist, ein Metall mit einem andern, leichter schmelzbaren, zu überziehen; worun ter das Verzinnen der ausgedehntesten Anwendung genießt. Wesent= liche Bedingung zum Gelingen einer Verzinnung ist es, daß das Metall, welches verzinnt werden soll, vollkommen blank, d. b. frei von Orhd und Schmuß sei; außerdem muß das Metall einen angemessenen Hißegrad be= sigen, und überhaupt von der Art sein, daß es eine Neigung hat, sich mit Zinn zu verbinden. Da das Verzinnen wie schon angedeutet auf demselben Grunde beruht, wie das Löthen mit Zinn; so wird, wie dort, die Operation wesentlich erleichtert durch die Anwendung von Kolophonium oder Salmiak (vergl. S. 406, 410).

Eine gute Verzinnung muß nicht zu dünn (aber auch nicht zu dick), sehr glatt, von rein ziunweißer Farbe und spiegelndem Glanze sein. Ein zu dicker 3iun-Ueberzug erscheint nie ganz glatt, und ist auch nicht dauerhaft, weil nur die dem verzinnten Metalle zunächst liegenden Theile des Ziuns von demselben festgehalten werden, die übrigen hingegen sehr leicht abschmelzen. Man sollte sich zum Verzinnen nur des ganz reinen Sinns bedienen, welches einen schönern und dauerhaftern Ueberzug liefert als bleihaltiges Zinn; wenn auch Lezteres nicht in sehr bemerkbarem Grade der Gesundheit nachtheilig ist. Indessen läßt sich mit bleihaltigem 3inn leichter verzinnen, und sowohl aus diesem Grunde als wegen der Wohlfeilbeit ist die Anwendung desselben sehr gewöhn lich; man nimmt oft 3 Theile Blei auf 5 Theile Zinn, ja sogar gleiche Theile Zinn und Blei. Ein Zufaß von Wismuth zum bleihaltigen Zinn (wodurch man diesem mehr Weiße und Glanz zu geben sucht) ist ganz verwerflich, weil dadurch die Berzinnung gar zu leichtflüssig wird, so daß sie selbst durch die beim Kochen mancher Speisen angewendete Hize abschmilzt. Dagegen wird durch einen Zusatz von Eisen das Zinn viel härter und dauerhafter: die Ber

zinnung mit dem Gemische ist für die Gesundheit vollkommen unschädlich; sie läßt sich wegen ihrer Schwerflüssigkeit in einer dickern Schicht auftragen, ist aber nicht so leicht herzustellen, als die mit reinem 3inn. Um das cisenhaltige Sinn für diesen Zweck zu bereiten, kann man in einem hessischen Schmelztiegel, unter einer (die Luft abhaltenden) Decke von Borar und Glaspulver, 8 Theile Zinn mit 1 Theil blanker Eisenfeilspäne zusammenschmelzen. Auf gleiche Weise kann man Legirungen aus 16 3inn, 1 Nickel; oder 89 Zinn, 6 Nickel, 5 Eisen; oder 160 Zinn, 10 Nickel, 7 Eisen darstellen, welche ebenfalls die schon erwähnten Vorzüge haben, aber theurer zu stehen kommen als das mit Eisen allein versezte Zinn. Wird dem zur Verzinnung bestimmten reinen Zinn ein Zusaß von 4 bis 5 Prozent Zink gegeben, so schüßt es auf Eisen angebracht das Leztere in der Witterung besser gegen Verrosten, als eine Verzinnung mit unvermischtem Zinn.

1) Verzinnen kupferner, messingener und schmiedeiserner Gefäße. Die innere Oberfläche kupferner und messingener Kef= sel c. muß zuerst völlig blank gemacht werden, zu welchem Behufe man fie schabt (S. 426) oder mit verdünnter Schwefelsäure abbeißt, dann mit Sand und Wasser ausscheuert. Gespült und gehörig abgetrocknet, erhigt man sie nun auf Kohlenfeuer, gibt Kolophonium (oder Salmiak) nebst geschmolzenem Zinn hinein, und reibt Leßteres mit einem Büschel Werg (Hede), welches an einen Stock gebunden ist oder in einer Zange gehal= ten wird, so gleichmäßig als möglich aus einander, daß es die ganze Oberfläche bedeckt; der Ueberfluß wird ausgegossen. An Stellen, wohin man mit der Wergbürste nicht bequem gelangen kann, wird das Zinn mittelst eines Lötkolbens (S. 408) aufgetragen und ausgebreitet. - Geschmiedete eiserne Gefäße werden durch Beißen mit verdünnter Schwe felsäure und Scheuern mit Sand blank gemacht, erhißt, endlich mit Zinn und Salmiak auf die angezeigte Weise behandelt.

Eine dünne aber sehr gleichförmige Verzinnung auf Gegenständen von Kupfer, Messing, Eisen, kann leicht und schnell mit fein granulirtem Zinn hervorgebracht werden. Man verwandelt nämlich das Zinn, indem man es geschmolzen in einer kreidebestrichenen verschlossenen hölzernen Büchse bis zum Erstarren heftig schüttelt, in feines sandartiges Pulver, von welchem alle groben Theile abgefiebt werden. Solches Zinnpulver wird mit Salmiakauflösung angemacht, mit dem Pinsel auf die blanke Metallfläche aufgestrichen, dann der Gegenstand bis zum Schmelzpunkte des Zinns erhißt und endlich mit einem Büschel Werg abgewischt.

Das beim Löthen so wirksame salzsaure Zinkoryd (S. 410) kann auch beim Verzinnen die Stelle des Salmiaks auf das Vortheilhafteste vertreten; bei Anwendung desselben nimmt die vorgängige Reinigung der zu verzinnenden Oberflächen weniger Sorgfalt und Mühe in Anspruch, weil die Auflösung des Zinksalzes selbst in hohem Grade reinigend wirkt.

2) Verzinnen des Eisenblechs (Verfertigung des Weißblechs, fer-blanc, tin-plate). Zum Verzinnen wählt man fast ohne Ausnahme kleine und dünne Sorten des Eisenblechs, welche eigens für diesen Zweck fabrizirt werden (S. 162). Diese Blechtafeln werden, um fie blank zu machen, zuerst in verdünnter Salzsäure einige Minuten lang abgebeißt (nettoyage, cleansing); in einem Flammofen, fourneau à décaper, scaling oven, kurze Zeit geglüht (décapage, scaling); und nach dem Erkalten auf dem Amboße mit einem hölzernen Hammer ge= schlagen, damit der Glühspan abspringt. Man läßt sie hierauf ein Mal

kalt zwischen den gußeisernen Zylindern eines Blechwalzwerks durchgehen, bloß um sie ganz eben und glatt zu machen. Die Bleche sehen jezt nicht mehr von Glühspan schwarz aus, sondern zeigen eine schon halb blanke jedoch blau und gelb angelaufene Oberfläche. Der Rest von Oryd, wel= cher sich noch darauf befindet, wird durch eine saure Flüssigkeit (Kleien= beige, lessive, lies, Wasser worin Kleie 9 bis 10 Tage lang gegohren hat) weggeschafft, in welcher die Bleche 10 bis 12 Stunden verweilen; worauf man, um das Blankmachen zu vollenden, noch eine lauwarme, nur etwa eine Stunde dauernde Beiße in verdünnter Schwefelsäure folgen läßt. Man scheuert nun die Platten mit Werg und feinem Sande in Wasser ab (écurer, scouring), und bewahrt sie, bis zum Verzinnen, in Gefäßen voll reinen Wassers, wo sie nicht rosten und zugleich vor jeder Verunreinigung gesichert sind.

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Unmittelbar vor dem Verzinnen stellt man die abgetrockneten Bleche (bis 340 Stück auf Ein Mal) eine Stunde lang in eine Pfanne mit geschmolzenem Talg, wodurch die Schönheit der Verzinnung befördert werden soll. Die Hauptgeräthschaften zum Verzinnen bestehen in fünf neben einander angebrachten, länglich viereckigen, gußeisernen Pfannen oder Kef= seln: Nr. 1 enthält geschmolzenes und stark erhistes Zinn (zuweilen mit einem kleinen Zusage von Kupfer) unter einer Decke von Talg, wodurch die Luft abgehalten und die Oxydation des Zinns verhindert wird; Nr. 2 ist mit geschmolzenem Zinn von größter Reinheit gefüllt, und wird wash-pot, chaudière à laver, genannt; Nr. 3 ist voll geschmolzenen und ziemlich stark erhißten Talges (die Lalgpfanne, grease-pot); Nr. 4 ist leer und wird nicht geheißt (empty-pot); Nr. 5 enthält nur zwei bis drei Zoll hoch Talg, welches stark erhigt ist (list-pot, chaudière à lisser). Nachdem die Bleche aus dem Talge genommen sind, worein man sie zuerst gestellt hat (s. oben), bringt man sie in die Pfanne Nr. 1, wo sie 1 bis 2 Stunden verweilen, damit das Zinn Zeit hat, sich mit der Oberfläche des Eisens zu verbinden. Ein gehöriger Hißegrad des Zinns ist von der größten Wichtigkeit: zu kalt, hängt sich dasselbe gar nicht an das Eisen; zu heiß, läuft es zu leicht davon ab, und bildet zwar eine Verzinnung, aber eine solche, welche zu dünn ist. Herausgenommen, werden die Tafeln zum Abtropfen auf einen eisernen Schragen gestellt, und dann in die Pfanne Nr. 2 eingetaucht (washing, lavage). Von dem hier befindlichen reineren Zinne hängt sich etwas an den ersten, im Kessel Nr. 1 gebildeten Ueberzug, und überkleidet denselben, wodurch die Verzinnung das Ansehen erhält, als bestünde sie ganz aus reinem Zinn. Weil aber nicht zu vermeiden ist, daß zugleich ein Theil des ersten Ueberzuges abschmilzt, wodurch das Zinn im Kessel Nr. 2 verunreinigt wird; so muß man von Zeit zu Zeit das Zinn aus Nr. 2 in Nr. 1 überfüllen, und es durch frisches reines Zinn erseßen. Jedes aus dem Kessel Nr. 2 genommene Blech wird auf beiden Seiten (indem man es in einer Zange hält) mit Werg überfahren, um das Zinn gleichmäßig auszubreiten; noch ein Mal in den Kessel Nr. 2 getaucht, damit die von dem Abwischen entstandenen Streifen vergehen; sodann aber in die Talgpfanne Nr. 3 gestellt, worin immer nur wenige Platten zugleich sich be= finden, welche in keine Berührung mit einander kommen dürfen. Die Hiße

des Talges bewirkt (wie nothwendig, mit Ausschluß der Luft) ein Flüsfigwerden und eine gleichmäßige Ausbreitung der Zinndecke, wodurch diese den vollkommenen, spiegelartigen Glanz erhält, indem zugleich der leberfluß der Verzinnung abschmilzt. Von sehr großem Einflusse auf den Erfolg ist der Hisegrad des Talgs, und die Dauer seiner Einwirkung. Aus der Talgpfanne kommen die Bleche in den leeren Kessel Nr. 4, wo man sie auf einen eisernen Schragen zum Abtropfen des Talgs und zum Abkühlen hinstellt. Durch das Ablaufen des überflüssigen Zinns bildet sich hier an dem untern horizontalen Rande einer jeden Tafel ein dicker Zinnwulst; um diesen zu entfernen, taucht man endlich die Bleche gerade nur so weit als jener Wulst reicht in das heiße Talg der Pfanne Nr. 5, und bewirkt durch Anklopfen mit einem Stäbchen das Abfallen des flüssig gewordenen Wulstes, von welchem nur ein schmaler, nicht glän= zender Streifen (lisière, list) als Spur zurückbleibt. Die fertigen Bleche werden durch Abreiben mit Kleie von dem noch anhängenden Talg be= freit, dann sortirt und verpackt.

Das so eben beschriebene Verfahren beim Verzinnen des Bleches ist das in England gebräuchliche, welches wenngleich ziemlich weitläufig die ausgezeichnete Schönheit des englischen Weißbleches begründet. Anderwärts wendet man oft weniger Sorgfalt und gewöhnlich_minder reines Zinn an. Es wird behauptet, das mit bleihaltigem 3inn verfertigte, daher matte und grauweiße Weißblech roste in der Witterung, z. B. auf Dächern, weniger leicht als das mit reinem Zinn bekleidete, glänzend-hellweiße. Die noch sehr in Deutschland übliche Methode ist kurz folgende: Die Bleche werden durch Beißen in Sauerwasser (Rockenschrot mit Sauerteig und Wasser in Gährung geseht) und durch Scheuern mit Sand blank gemacht. Zum Verzinnen dient eine eiserne Pfanne von achtzehn Zoll Länge, vierzehn 3oll Breite und achtzehn Zoll Tiefe, welche in einem Ofen eingemauert und mit geschmolzenem Zinn gefüllt ist. Zur Vermeidung der Orydation wird das Zinn mit Talg bedeckt; es muß übrigens so heiß sein, daß hineingetauchtes Papier sich schnell verkohlt. Ein Saş (200 Stück) Blechtafeln wird auf die Kante in die Pfanne gestellt, in Abtheilungen von 20 oder 25 Stück (ein Pöst el) wieder herausgenommen, und in Wasser abgekühlt. Diese erste Verzinnung wird das Einbrennen genannt. Durch eine senkrecht in die Pfanne gesezte Platte wird nun der innere Naum derselben in zwei ungleich große Abtheilungen geschieden. In den größern Naum bringt man einen Saß der eingebrannten Bleche, die man einzeln wieder herauszieht und zum Ablaufen des überflüssigen Zinns auf eiserne Röste oder Schragen stellt. Dieses zweite Eintauchen führt den Namen des Abbrennens oder Einschlagens. zum dritten Male werden die Blechtafeln einzeln in die kleinere Abtheilung der Pfanne eingetaucht (das Durchführen), und wieder zum Abtropfen aufgestellt. Man reinigt sie hierauf von Talg durch Abreiben mit Sägespänen. Die Tropfkante, d. 1. der Zinnwulst an dem einen Rande (s. oben) wird dadurch beseitigt, daß man diesen Rand der Tafeln in eine geringe Menge geschmolzenen Zinns (in einer eigenen Abtropfpfanne) eintaucht und dann mit Werg oder Moos abwischt. Das Pußen der Bleche geschieht mit Kreide oder Kleie.

Metallmoor, moiré métallique. Das Weißblech, insbesondere das mit reinem Zinn verzinnte, zeigt eine sehr auffallende Erscheinung, welche nebst ihrem wissenschaftlichen Interesse auch eine Zeit lang nach ihrer Entdeckung (1814, durch Allard in Paris) große praktische Wichtigkeit besaß, weil man sie häufig zur Verzierung der Waaren aus Weißblech benußte, was jest wenig mehr geschicht. Beim Erstarren auf dem Bleche krystallisirt der Zinn-Ueberzug,

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