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(papier à l'émeri, papier d'émeri, papier émerisé, emery-paper) starkes Schreibpapier, welches auf einer Seite dicht und gleichmäßig, aber in einer höchst dünnen Lage, mit fest daran hastendem Schmirgelpulver bedeckt ist. Um es zu verfertigen, bestreicht man das Papier mit heißem. Leimwasser, siebt den geschlämmten und fein zerriebenen Schmirgel darauf, drückt ihn allenfalls durch eine darüber gerollte hölzerne Walze ein, schüttelt den nicht angeklebten Ueberschuß desselben ab, läßt trocknen, gibt einen neuen Anstrich von Leimwasser, trocknet wieder und preßt. Bei großer Feinheit des Schmirgels hält dieser fester, wenn man ihn mit Leimwasser zu einem Brei anmengt und mittelst des Pinsels dünn auf das Papier streicht. Das schönste und brauchbarste Schmirgelpapier ist das Pariser, welches in viele Abstufungen, nach der Feinheit des darauf befindlichen Schmirgels, sortirt ist. Man gebraucht das Schmirgelpapier trocken, vorzüglich zum Schleifen von Messing und Argentan; auf Stahl und Eisen wird es fast nur angewendet, um Nostflecken auszutilgen, daher es auch wohl unter dem Namen Rostpapier vorkommt. Statt dieses Papier aus freier Hand zu gebrauchen, beklebt man damit, zu großer Bequem= lichkeit, die Oberfläche verschiedentlich geformter Hölzer, die man dann nach Art gewöhnlicher Schmirgelhölzer handhabt. Auf solchen Hölzern kann man das Papier am zweckmäßigsten mittelst eines Wachsanstriches befe= stigen, weil es sich dann leicht wieder abnehmen und durch neues ersehen. läßt wenn es abgenust ist. Schmirgelkattun (Schmirgelzeug) ist leichter Kattun, auf gleiche Weise wie das Papier mit Schmirgel überkleidet, er hat gegen das Papier den Vorzug, daß er beim Gebrauch nicht so leicht zerreißt oder Brüche bekommt. Man zieht zu dessen Bereitung den Kattun auf Rahmen, bestreicht ihn mit dünnem Leim, worunter etwas Weizenmehl gekocht ist; spannt ihn wieder straff an (da er durch den Anstrich sich dehnt); streicht nach dem Trocknen etwas stärkeren Leim auf und übersiebt diesen mit Schmirgelpulver; schüttelt und bürstet nach abermaligem Trocknen das lose Pulver ab; wiederholt endlich den Leimanstrich, das Aufsieben des Schmirgels, das Trocknen und Abbürsten.

Zur Darstellung des Schmirgelpapiers wird in Paris eine Maschine *) angewendet, welche alle Arbeiten (Leimanstrich, Bestreuen, Abschütteln, Berschneiden in Bogen) selbstthätig verrichtet, so daß nur das Trocknen in einer geheizten Kammer übrig bleibt. Unechtes (viel weniger gutes) Schmirgelpapier wird mit gepulverten Eisenschlacken oder Hammerschlag dargestellt. Dem Schmirgelpapier verwandt find ferner das Glaspapier (papier verré, papier de verre, glass-paper) und das Sandpapier (sand-paper), welche Beide aber mehr zum Glattschleifen der Holzarbeiten von Tischlern angewendet wer den. Ersteres enthält statt des Schmirgels zerstoßenes Glas, Lezteres feinen scharfen Quarzsand oder ein Gemenge von solchem mit Glaspulver.

Außer dem Schmirgel werden, wiewohl in beschränkterem Maße, zum Schleifen angewendet:

2) Hammerschlag (Eisenhammerschlag, S. 10). Man nimmt die beim Schmieden des Eisens abspringenden Schuppen und zerstößt sie

*) Bulletin d'Encouragement, XLV. (1846) p. 172. nal, Bd. 102, S. 8.

Polytechn. Jour

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zu Pulver, oder sammelt um diese Mühe zu sparen gleich den Theil des Hammerschlags, welcher sich unter dem Fuße des Amboßes schon in ziemlich seiner Pulvergestalt findet. Nur zum Schleifen ordinärer Eisenwaaren wird von den Schlossern der Hammerschlag (auf Holz und mit Del) statt des Schmirgels angewendet. Zu den regelmäßigen Verfahrungsarten guter Arbeiter gehört diese ökonomische Gewohnheit nicht.

3) Der levantische Oelstein (S. 429), den man zu Pulver zerstößt, allenfalls auch noch durch Schlämmen, wie den Schmirgel (S. 431) verfeinert und in mehrere Sorten abtheilt. So zubereitet, führt er an manchen Orten den Namen Delstein - Schmirgel. Seine Anwen= dung beschränkt sich (da er theurer ist als Schmirgel) auf das Schleifen feiner stählerner Arbeiten bei Uhrmachern u. s. w. Man bedient sich desselben mit Del, und zwar - wie in ähnlichen Fällen des Schmirgels auf Eisenstäbchen, auf Holz, auf Spiegelglas oder auf den Scheiben des Lapidars (S. 434).

4) Bimsstein (S. 429), im gepulverten und geschlämmten Zustande, ist ein gutes Schleifmittel für Metalle von mäßiger Härte, also: Messing, Argentan, Kupfer, Silber, Zink. Man gebraucht ihn theils mit Wasser theils mit Del, und trägt ihn gewöhnlich auf Holz auf.

3um Einschleifen messingener Hähne (S. 435) u. dgl. ist der Bimsstein dem Schmirgel vorzuziehen; von Leßterem sehen sich fast immer feine Theilchen in den Poren des Gußmessings fest, und die Folge davon ist, daß die zusammengeschliffenen Flächen immer rauh bleiben und bei der Bewegung auf einander sich gegenseitig abnußen. Beim Bimsstein bemerkt man diese Erscheinung nicht, und eben so wenig bei gesiebtem Formsande oder feinem Lehm, welche Beide man öfters (mit Wasser) zu dem angegebenen Zwecke benugt.

5) Feuerstein, glühend in Wasser abgelöscht (wodurch er zerbrechlicher wird), zu Pulver gestoßen und gefiebt oder geschlämmt, gibt ein gutes Schleifpulver, besonders auf Messing und Eisen. Feuersteinpapier wird mittelst dieses Pulvers nach Art des Schmirgelpapiers (S. 436) bereitet und gleich dem Leßtern angewendet.

VI. Poliren.

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Die Hervorbringung der höchsten Glätte und des davon abhängigen Glanzes, welcher der Zweck des Polirens ist kann auf zweierlei Weise erreicht werden: entweder durch Wegnahme der feinen Unebenheiten, welche noch auf der Metallfläche vorhanden sind; oder durch Niederdrücken derselben. Im ersten Falle ist das Poliren eigentlich eine Fortsetzung des Schleifens, wird wie dieses mit seinen pulverförmigen Substanzen verrichtet, und heißt auch wohl (z. B. in der Kunstsprache der Goldarbeiter) recht bezeichnend das Glanzschleifen. Im zweiten Falle besteht die Verrichtung wesentlich darin, daß man die Oberfläche der Arbeitsstücke mit einem sehr glatten und harten Werkzeuge (gewöhnlich einem so genannten Polirstahle) stark reibt, bis alle Rauhigkeit verschwunden und der Glanz zum Vorscheine gekommen ist.

Eine eigenthümliche, von beiden angeführten verschiedene Methode, kleine Metallarbeiten blank und glänzend zu machen, verdient im Vorbeigehen angeführt zu werden. Beide Wirkungen, nämlich das Niederdrücken und das

Abschleifen oder Abreiben der Nauhigkeiten kommen hier meist vereint vor. Es besteht das Verfahren darin, eine Menge kleiner Arbeitsstücke (zuweilen mit Sand oder einem andern Schleif- oder Polirpulver) in eine liegende Tonne, Scheuertonne, einzufüllen, und Leztere so lange um ihre Achse zu drehen, bis die Stücke sich glattgerieben haben.

A) Poliren mit Polirpulvern, oder Glanzschleifen (polir, polissage, polishing). Im Wesentlichen stimmt dasselbe gänz= lich mit dem Schleifen durch pulverförmige Körper (S. 431) überein; nur daß es mit feineren und zarteren Pulvern vorgenommen wird, die man übrigens ebenfalls mit Baumöl (in einigen Fällen mit Branntwein oder Weingeist) anmacht, und auf Werkzeuge von verschiedener Substanz aufträgt. Oft werden mehrere Polirmittel nach einander angewendet, von denen jedes folgende die vorhergehenden an Feinheit und Zartheit übertreffen muß. Die größte Sorgfalt muß darüber wachen, daß nicht scharfe oder grobe Körnchen, welche Rize verursachen könnten, unter die Polirpulver gerathen; Lettere müssen deshalb gut geschlämmt und reinlich aufbewahrt werden.

Niemals kann durch das Poliren ein schöner und makelloser Glanz hervorgebracht werden, wenn nicht die Arbeitsstücke durch das Schleifen gehörig vorbereitet, d. h. ganz frei von Rißen und mit sehr feinmatter Oberfläche dargestellt sind. Auf das Verfahren beim Poliren sind übrigens mit Berück sichtigung der verschiedenen Umstände -- alle Bemerkungen anwendbar, welche (S. 436) in Betreff des Schmirgelns gemacht wurden. Eine ausge zeichnete Politur ist jederzeit nur das Resultat sehr großer Geduld und sorgfältiger Bemühung. Den vollkommensten Glanz nehmen die härtesten, gleichförmigsten und dichtesten Metalle an, wohin vor Allen der gehärtete Gußstahl zu rechnen ist. Eben weil die Härtung dem Poliren so günstig ist, pflegt man kleine Stahlsachen, welche aus keinem Grunde der Härte bedürften, aber schöne Politur empfangen sollen, zu härten; und aus Schmiedeisen verfertigte Gegenstände werden eingesezt und gehärtet, wenn man sie nachher poliren will (S. 29).

Am gewöhnlichsten werden die Polirpulver beim Gebrauche auf Holz, Leder oder Filz aufgetragen. Des Holzes (Lindenholz oder Weidenholz) bedient man sich in Gestalt gerader Stäbchen nach Art der Schmirgelhölzer (S. 432); bei kleinen Arbeiten kann man oft nur mit sehr dünnen Holzspänchen in alle vorhandenen Winkel und Vertiefungen gelangen; hölzerne Scheiben (Polirscheibe, polissoire) werden manchmal angewendet, doch meistentheils mit Leder oder Hutfilz überzogen. Auch die geraden Polirhölzer bekleidet man sehr häufig mit weichem Leder (Lederfeile, cabron) oder Filz, welche Stoffe straff ausgespannt darauf fest= geleimt werden; selten gebraucht man Leder und Filz ohne Holz frei in der Hand. In einzelnen Fällen dienen die Fingerspißen oder die Haut des bloßen Armes zum Auftragen des Polirmittels: dieses Verfahren ist namentlich beim Poliren der goldenen und silbernen Uhrgehäuse Gebrauch, wo oft zur Vorbereitung die Haut durch Abreiben mit Bimsstein zart und weich gemacht werden muß. Gegenstände mit verzierter Oberfläche Lassen sich meist auf keine andere Weise poliren, als mit einer kleinen etwas steifen Bürste, durch deren Hülfe man dem Polirpulver in alle Bertiefungen Eingang verschafft. Als Mittel, in sehr feine Spalten oder Ecken zu gelangen, benußt man einen ein- oder mehrfachen Zwirnfaden, welcher mit dem Polirmittel versehen und durch Hin- und Herziehen in

Wirkung gesetzt wird. Beim Poliren der feinen Uhrmacher-Arbeiten dienen zum Auftragen der Polirmittel sehr oft Stücke von Spiegelglas, so wie glattgefeilte und abgeschliffene Stäbchen von Eisen (vergl. S. 432), von Glockenmetall (so genannte Metallfeilen) und von einer Mischung aus Zink und Zinn (Zinkfeilen). Endlich wird auch der Lapidär (S. 434) zum Poliren gebraucht, zu welchem Ende man diese Maschine mit Scheiben aus Kupfer, Messing, Glockenmetall, Zinn, Zink (rein oder mit dem achten Theile Kupfer verseßt), Spiegelglas und filzoder lederbekleidetem Holze versieht.

Die gebräuchlichen Polirpulver sind folgende:

1) Kalk, nämlich gebrannter und ungelöschter, so genannter les bendiger Kalk (chaux vive, quick-lime), wovon aber nur ganz weiße, gut ausgebrannte, von Sand u. dgl. freie Sorten zum Poliren brauchbar sind. In allen diesen Beziehungen zeichnet sich der WienerKalk aus, welcher deshalb durch ganz Deutschland versandt und sehr ge= schätzt wird. Der Kalk behält seine Brauchbarkeit nur so lange, als er ganz äßend ist, und weder Wasser noch Kohlensäure aus der Luft angezogen hat; man muß ihn daher frisch gebrannt in luftdicht verstopfte Gläser einschließen, und stets so viel wie möglich vor dem Zutritte der Luft bewahren. Zum Gebrauch wird nur so viel Kalk, als man in kurzer Zeit zu verbrauchen gedenkt, zu Pulver zerdrückt oder in einer kleinen Neibschale schnell zerrieben, und mit Del, Branntwein oder Weingeist an= gemacht. Mit Del gebraucht man ihn zum Poliren von Messing, mit Branntwein oder Weingeist auf Stahl und Eisen; man trägt ihn auf Holz oder Leder, beim Poliren feiner und kleiner Stahlarbeiten auf Spiegelglas. Der Kalk greift, selbst auf gehärtetem Stahle, stark an, und vollendet in kurzer Zeit die Politur, weßhalb er bei manchen Arbeitern vorzüglich beliebt ist: allein die mit Kalk erzeugte Politur des Stahls entbehrt jenes schwärzlichen Scheines, welcher als ein Zeichen des seinsten Glanzes angesehen und sehr geschäßt wird; und das Messing erhält durch Poliren mit Kalk eine nicht gefällige bleichgelbe Farbe, wahrscheinlich weil fich feine Kalktheilchen in den Poren des Messings festseßen.

Wenn die Flaschen, in welchen man Polirkalk längere Zeit aufbewahrt, nicht völlig luftdicht zugepicht sind und aus dünnem Glase bestehen, so werden fie oft erst nach Jahren durch die Ausdehnung des Kalks, bei dessen allmäliger Berbindung mit Kohlensäure und Wasser aus der Atmosphäre, zersprengt.

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2) Polirroth, Rouge, Crocus, Englisch Roth (rouge, rouge à polir, rouge d'Angleterre, jeweller's red, crocus). Diese verschiedenen Namen bezeichnen das rothe Eisenoxyd, welches ein sehr vorzügliches Polirmittel für fast alle Metalle abgibt, zu diesem Zwecke auf verschiedene Weise künstlich bereitet und durch Schlämmen als feinstes Pulver dargestellt wird.

Bei der Fabrikation des rauchenden oder Nordhäuser Vitriol - Oels bleibt von dem der Destillation unterworfenen Eisenvitriol ein rothbraunes Pulver zurück, welches gewöhnlich Kolkothar oder Caput mortuum (colcothar, colcothar) genannt wird, und Eisenoryd ist. Doch hängt demselben etwas Schwefelsäure an, welche durch Kochen mit schwacher Pottaschen-Auflösung entfernt wird, worauf man das Pulver gehörig mit Wasser auswäscht und schlämmt.

Unter den verschiedenen Verfahrungsarten, durch welche das Polirroth eigens bereitet werden kann, dürften folgende am meisten Empfehlung verdienen: a) Man übergießt reine Eisenfeilspäne in einer flachen irdenen Schale mit ungefähr der Hälfte ihres Gewichtes Wasser, und läßt sie längere Zeit, unter öfterem umrühren, der Luft ausgesetzt. Wenn das Gemenge zu einem trockenen Klumpen erhärtet ist, wird dieser zu Pulver gestoßen, Leßteres gefiebt und durch Schlämmen von groben Theilen so wie von unveränderten Feilspänen befreit. Das geschlämmte und wieder getrocknete zarte Pulver besigt eine dunkelbraune Farbe; es wird in einem hessischen Tiegel schnell geglüht, und auf eine eiserne Platte zur Abkühlung ausgeschüttet. Nach dieser Behandlung erscheint es mehr oder weniger dunkel violett und ist sogleich zum Gebrauch geeignet. - ̧b) Man erhigt käuflichen Eisenvitriol in einer eisernen Pfanne zum Schmelzen, und läßt ihn unter beständigem Umrühren so lange auf dem Feuer, bis er ganz trocken wird und in ein gelblichweißes Pulver zerfällt. Dieses wird zerrieben, gefiebt, und sodann in einem bedeckten hessischen Schmelztiegel gegen anderthalb Stunden, überhaupt so lange geglüht, bis beim Abnehmen des Deckels keine Dämpfe mehr aufsteigen. Nach dem Erkalten erscheint die Masse als ein schön rothes, wenig oder gar nicht zusammengebackenes Pulver, welches man im Mörser feinreibt, mit Wasser ein Mal auskocht, endlich auf die bekannte Weise (S. 431) schlämmt. c) Ein inniges, fein gepulvertes Gemenge von 16 Theilen weißkalzinirtem (d. h. nach vorstehender Anweisung geschmolzenem und wieder trocken gewordenem) Eisenvitriol, 16 Theilen guter trockener Pottasche und 1 Theile Salpeter wird in einem bedeckten hessischen Tiegel ungefähr eine Stunde lang der Rothglühhiße ausgesetzt; nach dem Erkalten (wo es in einen Klumpen zusammengebacken ist) gepulvert, naß zerrieben, mit heißem Wasser ein Paar Mal ausgewaschen; dann geschlämmt und getrocknet. Das feine geschlämmte Pulver zeigt eine kaffeebraune Farbe, und kann schon in diesem Zustande zum Poliren gebraucht werden; wenn man es aber noch ein Mal in einem ganz damit angefüllten, gut bedeckten Tiegel einer kurzen, rasch angebrachten und ziemlich starken Glühhiße ausseßt, so erlangt es die im Handel beliebte violette Farbe und greift (namentlich beim Poliren des gehärteten Stahles) besser an. d) Gleiche Theile weißkalzinirter Eisenvitriol (s. oben) und Kochsalz werden fein zerrieben, gesiebt und innig mit einander vermengt. Man gibt das Gemenge in einen bessischen Schmelztiegel, der (wegen des Aufblähens in der Hiße) nur zu zwei Drittel davon voll sein darf, und läßt denselben, bedeckt, eine Stunde lang stark rothglühen. Nach dem Erkalten wäscht man den Inhalt des Tiegels mit kochendem Wasser heraus. Aus dem Wasser sezt sich schnell das Eisenoryd in Gestalt äußerst zarter, röthlichgrauer, metallglänzender Schüppchen ab, welche man noch mehrmals mit heißem Waffer quswäscht und endlich trocknet.

Das Polirroth hat im Allgemeinen, wie der Name anzeigt, eine rothe Farbe; aber diese geht aus dem hellen, fast ziegelartigen Roth durch eine Menge von Abstufungen ins Braunrothe, Rothbraune und Dunkelviolette über. Die Ursache dieser Farbenverschiedenheit liegt hauptsächlich in dem bei der Bereitung angewendeten Hißegrade; denn je höher dieser gewesen ist, desto dunkler erscheint das Produkt. Die dunklere Farbe ist ein ficheres Kennzeichen von größerer Härte der Pulvertheilchen; aus diesem Grunde taugt das braune und violette Rouge am besten zum Poliren des Stahls (Stahl-Rouge), das hellrothe mehr für die weicheren Metalle, nament= lich Gold und Silber (Gold-Rouge). Auf Stahl bringt das Polirroth die ausgezeichnetste Politur hervor, welche sich durch einen eigenthümlichen, grauschwarzen Schimmer karakterisirt; man gebraucht es mit Del oder Weingeist auf Lederfeilen oder belederten Scheiben, bei kleinen Arbei=

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