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chen Bedeckung in Berührung war, erscheint dann unebener, weil alle Ungleichheiten der Blechdicke dort hervortreten (vgl. S. 373).

Auf Blechplatten oder auf blechernen Gefäßen werden öfters allerlei Verzierungen getrieben, welche in Rippen, Strahlen, Sternen, Blumen, Rosetten, Laubwerk ic. bestehen (z. B. auf Puddingformen u. dgl. zum Küchengebrauch). Man zeichnet den Umriß einer solchen Figur auf der Fläche vor, legt das Gefäß mit der innern Seite auf das Börteleisen oder auf das Umschlageisen, und schlägt, indem man die Arbeit angemessen bewegt, mit einem Siekenhammer oder Abbindhammer dergestalt darauf, daß allmälig die Hauptlinien der Beichnung erhaben hervortreten (Abbinden, Abpinnen). Das fernere Austreiben geschieht auf dem Polirstocke oder Treibstocke von innen, mittelst passender Treib-, Teller- und Siekenhämmer. — Eine verwandte Arbeit sind die getriebenen Verzierungen (als: Blätter, Rosetten, Arabesken, Blumen), welche von den Schlossern aus dünnem Eisenbleche verfertigt und auf Thor- und Balkon - Gittern 2. angebracht werden. Die einzelnen Bestandtheile, welche nachher durch Nieten oder Schrauben zusammengesezt werden, zeichnet man auf Papier; Lehteres klebt man auf das Blech, welches sodann mit Meißeln genau nach den Umrissen ausgehauen wird. Das Treiben geschieht, nach den Umständen bald von der vordern bald von der hintern Seite, mittelst verschiedener Hämmer, welche mit flachen oder schneidigen oder abgerundeten Finnen, mit stumpfen Spizen, mit kugeligen Knöpfen, mit kleinen flachen oder konveren, runden oder viereckigen Bahnen versehen sind. Dabei legt man das Blech theils auf einen bleiernen Klog, theils auf einen Amboß, welcher dem Siekenstock ähnlich ist (Falzhorn), theils auf kleine, im Schraubstock eingespannte Stöckchen, Treibstöckchen (tasseau, chasing stake), welche eine flache, konvere oder verschiedentlich gekrümmte, auch eingekerbte oder mit Blei übergossene Bahn, oder eine stumpfe Kante, eine abgerundete Spize 2. haben. Die nöthigen Biegungen gibt man den getriebenen Stücken auf Blei oder auf dem Sperrhorne.

XX. Punzen (Bunzen, poinçons, punches)*).

Man versteht unter diesem Namen kleine stählerne Werkzeuge von der Form eines Stäbchens, deren Ende nach irgend einer dem Zwecke entsprechenden Weise geformt ist; und welche, auf ein Arbeitsstück gesetzt, dann mit dem Hammer eingeschlagen, Eindrücke von verschiedener Art her= vorbringen. Unentbehrlich sind die Punzen, wenn die zu erzeugenden Eindrücke oder Vertiefungen so fein oder von solcher Gestalt sein müssen, daß sie mittelst anderer Werkzeuge (z. B. Hammer, Grabstichel) nicht oder nicht eben so gut hervorgebracht werden können.

Alle Punzen werden aus Stahl gemacht, gehärtet und bis zur gelben Farbe (an dem Ende, worauf man schlägt, wo möglich etwas mehr) nachge= lassen. Sie find gewöhnlich zwischen 2 und 4 3oll lang, in der Mitte am dicksten, und nach beiden Enden hin verjüngt. Diese Gestalt ist besonders bei dünnen Punzen wesentlich, weil sie das Prellen (d. h. die durch etwas schiefe nicht genau in der Achsenrichtung der Punze wirkende Schläge entstehende, der haltenden Hand sehr schmerzliche, Erschütterung) verhindert. Man gebraucht die Punzen entweder: um auf dünnem Bleche Eindrücke zu machen, die auf der entgegengesetzten Fläche als Erhabenheiten hervortreten, also zum Treiben (Punziren, Ciseliren, Zifeliren

*) Technolog. Encyklopädie, II. 291; VII. 143.

repousser, ciseler, chasing); oder: um kleine Vertiefungen von bestimmter Gestalt auf dickerem Metalle zu bilden, wobei Letteres bloß zusammengedrückt, nicht ausgedehnt, also auf der Gegenseite nicht verän= dert wird.

a) Treiben mit Punzen. Es unterscheidet sich vom Treiben mit dem Hammer dadurch, daß durch die Punzen, wegen ihrer Kleinheit, weit schönere und feiner ausgeführte Zeichnungen sich darstellen lassen. Nebst der mechanischen Fertigkeit ist daher dem Cifeleur (ciseleur) aud Geschmack und eine genaue Bekanntschaft mit den Forderungen der Zeichenkunst und Plastik unerläßlich. Vorzüglich sind es die edlen Metalle, auf welchen getriebene Arbeit ausgeführt wird, obwohl sie auch hier, ihrer Kostspieligkeit wegen, jest seltener als wohl sonst vorkommt. Die Gestalt des Endes an den Punzen, welches den Eindruck auf das Metall macht, ist sehr verschieden, wonach viele Arten von Punzen entstehen; doch begreift fie jedenfalls nur die einfachsten Elemente einer Zeichnung (wie eine Linie, mehrere Linien oder Punkte, eine kleine Erhabenheit oder Vertiefung 2.; so daß mit den nämlichen Punzen die mannichfaltigsten zusam= mengesetten Darstellungen oder Zeichnungen hervorgebracht werden können, indem man die gehörig ausgewählten Punzen neben einander einschlägt, auch wohl nach Erforderniß eine Punze vor jedem neuen Hammerschlage ein wenig auf der Arbeit fortrückt (was man ziehen nennt).

Arten der Treibpunzen (poinçons à ciseler, ciselets, chasing chisels). 1) Ziehpunzen (traçoirs), um die Umiisse einer Zeichnung, und überhaupt fortlaufende Linien einzudrücken; das Ende derselben bildet eine, durch zwei zusammenstoßende Facetten erzeugte, ziemlich stumpfwinkelige und fein pollrte Kante, welche geradlinig oder mondviertelartig gekrümmt ist (traçoirs droits, demi-courbes und courbes).

2) Matte Ziehpunzen (traçoirs mats), in der Gestalt den vorigen ähnlich, nur daß die Facetten und die Kanten matt oder rauh find.

3) Lupfer-Punzen (bouges, outils à cannelés), mit schmaler, der Breite nach konver gerundeter, polirter Fläche, zur Bildung rinnenartiger Eindrücke (Kannelirungen). Es gibt auch ähnliche matte Punzen, und solche mit drei starken Streifen nach der Länge (bouges à filets).

4) Hachoirs, mit zwei polirten, hohl geschweiften Facetten, welche zu einer stumpfen, konkav bogenförmizen Kante zusammenstoßen.

5) Planoirs, mit ovaler polirter Endfläche, welche entweder flach oder in verschiedenem Grade konver ist (daher: planoirs plats, méplats, bombés).

6) Mattpunzen (matoirs), ovale Fläche, die mit kleinen, unregelmäßigen Spischen oder Rauhigkeiten dicht bedeckt ist. Sie dienen, um einzelnen Theilen einer Zeichnung ein mattes Ansehen zu geben, oder den Grund, worauf eine glänzende Zeichnung hervorragt, gleichmäßig matt zu machen. Je nachdem die kleine rauhe Fläche ganz eben, wenig oder mehr konver ist, unterscheidet man matoirs plats, méplats und bombés.

7) Frisoirs, mit meist spisovaler oder rautenförmiger ebener Fläche, auf welcher eine Anzahl dicht neben einander stehender, äußerst kleiner, halbkugelförmiger Grübchen sich befindet. Man benennt diese Werkzeuge nach der Anzahl von Grübchen (grains), welche sie enthalten, und die von 1, 2 oder 3 auf 6, 12, 24, 30, 50 und sogar 100 steigt, ungeachtet die Fläche nicht über 1/8 30ll lang und 1 Linie breit ist.

8) Haarpunzen (matoirs rayés, outils rayés), mit einer fein gestreiften Endfläche, welche länglich viereckig, rund, oval oder herzförmig, eben oder konver oder zylindrisch ausgehöhlt ist.

9) Pointeaux, mit konverem, fast halbkugeligem, polirtem Ende. 10) Perlenpunzen (perloirs), den vorigen entgegengeseßt, indem das Ende eine polirte hohle Fläche von der Gestalt eines Kugelabschnittes darstellt.

11) Rosenpunzen (outils à coeur de rosette), mit konisch ausgehöhlter, polirter Endfläche, deren kreisförmiger Rand 4, 5 oder 6 Kerben enthält, so daß eben so viele im Kreise stehende Spigen oder Ecken vorhanden sind. Sie dienen, um das Herz (den mittleren Theil) einer kleinen Rosette mit einem einzigen Eindrucke zu bilden.

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12) Grain Punzen (grenoirs, égrenoirs), mit gerader oder wenig konverer, kreisrunder oder ovaler Endfläche, welche mit kleinen halbkugeligen Wärzchen oder mit gekreuzten erhabenen Linien dicht bedeckt ist.

13) Outils à écailles, deren Endfläche die Gestalt einer kleinen Schuppe oder eines spizigen Blumenblättchens hat.

Die hier genannten und manche andere Arten von Punzen, welche der Arbeiter sehr oft nach dem vorfallenden Bedürfnisse sich selbst verfertigen muß, braucht man von verschiedener Größe, daher ein einiger Maßen genügendes Sortiment Treibpunzen eine bedeutende Stückzahl enthält.

Das Blech muß beim Treiben auf einem Körper liegen, welcher dem Drucke der Punzen nachgibt, aber doch hinlängliche Härte und Zähigkeit besist, um den Eindruck auf die Stelle zu beschränken, welche die Punze unmittelbar berührt. Weiche Metalle, als Gold, Silber, Tombak, versieht man daher mit einer Unterlage von Treibpech, Treibkitt (ciment), aus zwei Theilen schwarzem Pech, einem Theile feinem Ziegelmehl und etwas Talg, Wachs oder Terpentin zusammengeschmolzen. Um aus einer Blechplatte einen halb erhabenen Gegenstand zu treiben, glüht man jene zuerst, damit sie recht weich und dehnbar wird; entwirft auf der einen Fläche mit einer Stahlspiße die Zeichnung; treibt allenfalls solche Stellen, welche ein sehr hohes Relief erhalten sollen, mittelst Hämmer und Stöckchen (S. 377) aus dem Rohen hervor; bedeckt die Rückseite mit dem durch Wärme erweichten Treibkitte; und befestigt mittelst desselben das Blech auf der Treibkugel (boulet, pitch-block). Lettere ist eine halbe eiserne oder steinerne Kugel von etwa 6 bis 9 Zoll Durchmesser, welche mit ihrem runden Theile während der Arbeit auf ein kranzförmig zusammengerolltes Tuch oder in einen eisernen Ring gelegt wird, so daß sie sich leicht nach Bedürfniß wenden und drehen läßt. Auf der nach oben gekehrten flachen Seite der Kugel wird ein mittelst der Wärme weich gemachter Klumpen Treibkitt angebracht, auf welchem man das eben= falls mit Kitt versehene Blech durch Andrücken befestigt (mettre en ciment). Oft versieht man die Kugel mit einer Deffnung, in welcher erst durch Schrauben ein hölzerner Kittstock (mandrin) befestigt wird; und auf Leßterem bringt man den Kitt und die Arbeit an. Man hat dann verschiedene Kittstöcke für größere und kleinere Arbeit. Wenn das Treiben nicht von Einer Seite aus vollendet werden kann, so nimmt man das Blech ab, legt es umgekehrt auf den Kitt, und hilft durch Treiben von der entgegengeseßten Seite nach.

Das Verfahren beim Treiben selbst, in so fern es den Gebrauch der Punzen im Einzelnen betrifft, ist nicht wohl zu einer kurzen allgemeinen Beschrei bung geeignet. Die fertige Arbeit wird von dem anhängenden Kitte befreit, indem man sie mit Talg bestreicht, und dieses am Feuer abschmelzen läßt.

Gefäße, auf welchen Verzierungen getrieben werden sollen, werden mit dem geschmolzenen Kitte vollgegossen; daß man hier nur von der Außenseite treiben kann, versteht sich von selbst. Kleine hohle Gegenstände, deren Höhlung an allen Stellen geschlossen ist, oder in eine enge Deffnung ausgeht (wie z. B. Petschafte, Siegelringe 2.) stopft man mit dem an der Lichtflamme erweichten Kitte aus, welcher nach Vollendung der Arbeit darin gelassen wird.

Gegenstände, welche durch die beim Treiben Statt findende Ausdehnung des Metalls hart werden, glüht man von Zeit zu Zeit aus, damit sie nicht zulezt von der angewendeten Gewalt Risse oder Sprünge bekommen. Dieser Fall ist der nämliche, welcher schon S. 146 besprochen wurde.

Erwähnung verdienen noch die getriebenen Arbeiten, welche zuweilen von Schlossern, freilich oft sehr roh, aus Eisenblech gemacht werden. Man nimmt dazu theils Schwarzblech (wie zu Laubwerk u. dgl., welches auf zierlichen Gittern angebracht wird), theils verzinntes Blech (woraus man z. B. Sarg schilder verfertigt). Beide treibt man, ihrer Härte wegen, nicht auf Pech, sondern auf Blei. Das Blech wird nach einer gemachten Vorzeichnung oder nach einer blechernen Lehre mit Meißeln, deren Schneide theils gerade, theils verschiedentlich gekrümmt ist, ausgehauen, auf einem Bleikloße mit Nägeln befeftigt, und mit großen, verschiedenartig gestalteten Punzen ausgearbeitet. Das Blei gießt man wohl auch in eine runde eiserne Pfanne, die in einem eisernen gabelförmigen Fuße hängt, und darin sowohl beliebig schräg gestellt, als durch Druckschrauben befestigt werden kann. Oesters ist es zweckmäßig, das Blech mittelst Stöckchen (S. 377) vorzutreiben, worauf man die hohle Fläche mit Thon einfaßt und mit Blei übergießt. Sehr dünne Bleche können zu zwei oder drei auf einander liegend getrieben werden.

b) Anwendung der Punzen auf dickem Metalle. Es ist bereits gesagt worden, daß in diesem Falle die mit den Punzen ge= machten Eindrücke keine Spuren auf der entgegengeseßten Seite des Arbeitsstücks hervorbringen. Bei Gold- und Silberarbeiten geschicht es ziemlich oft, daß Verzierungen auf diese Weise durch Punzen hervorgebracht oder wenigstens feiner ausgebildet werden: man nennt dieses Verfahren ebenfalls Biseliren, und wendet dazu die schon beschriebenen Arten von Punzen an.

Hierher gehört ferner der Gebrauch, welcher von Punzen sehr häufig beim Graviren von Siegeln, Münz-Prägstempeln, u. dgl., so wie bei der Verfertigung von Aufschriften auf Metall und bei anderen ähnlichen Ge= legenheiten gemacht wird. Die Ausarbeitung von Vertiefungen auf Sie= geln, Prägstempeln 2. wird durch Anwendung von Punzen oft außerordentlich erleichtert, und diese Werkzeuge find in gewissen Fällen geradezu unentbehrlich. Die Punzen des Graveurs unterscheiden sich von jenen des Goldarbeiters dadurch, daß sie nicht bloß einfache Elemente einer Zeichnung enthalten, sondern ganze Bestandtheile derselben, die von höchst mannichfaltiger Art sein können.

Indem man solche Theile mittelst Punzen einschlägt, erspart man nicht nur die Mühe, sie mittelst des Grabstichels auszuarbeiten, sondern erreicht meist selbst eine Boukommenheit, die beim Graviren kaum oder gar nicht möglich sein würde. Namentlich haben die Punzen in dieser lestern Hinsicht bei weitem den Vorzug, wo es darauf ankommt, mehrere kleine Vertiefungen von vollkommenster Gleichheit hervorzubringen, oder solche, deren Grund ganz eben und glatt ausfallen muß. In Petschaften und Münzstempeln werden die Buchstaben und Zahlen, ferner Kronen, Helme, Sterne, Kreuze, Röschen, Theile von Ordensketten, Thierfiguren oder deren Bestandtheile, und zahllose ähnliche

Gegenstände so viel nur möglich mittelst Punzen eingeschlagen, wobei, wie sich von selbst versteht, die Zeichnung der Punzen verkehrt stehen muß, verglichen mit jener Stellung, welche der damit gemachte Eindruck erhalten soll.

Aufschriften und Zahlen auf metallenen Gegenständen werden oft mit Punzen eingeschlagen, (Buchstaben-Punzen, letter punches; Zahlen - Punzen, figure punches); und dieses Verfahren hat den Vorzug vor dem Graviren, wenn (wie bei der großen römischen Schrift) die Buchstaben eine eckige, mit dem Grabstichel nicht leicht in vollkomme= ner Schönheit hervorzubringende Gestalt besißen, und viele breite Striche enthalten. Eingeschlagene Schrift hat vor gestochener auch das voraus, daß die einzelnen Buchstaben gleicher Art die genaueste Uebereinstimmung in der Form darbieten. Dagegen muß man, wegen Unanwendbarkeit der Punzen, zum Graviren seine Zuflucht nehmen, wenn der mit Schrift zu bezeichnende Gegenstand zu zart ist, um das Einschlagen zu gestatten ; oder wenn (wie bei schöner Schreibfchrift) die Buchstaben hauptsächlich dünne, geschwungene Striche enthalten, und unter einander zusammenhängen. Uebrigens bedarf es kaum der Erinnerung, daß die Buchstaben und Zahlen auf den Punzen verkehrt stehen müssen, wenn die eingeschlagene Schrift unmittelbar gelesen werden soll, oder die gemachten Eindrücke als Form zur Herstellung einer verkehrt stehenden Kopie dienen (wie bei den Patrizen der Schriftgießer, S. 130, der Fall ist); dagegen recht, wenn die geschlagenen Vertiefungen direkt zum leserlichen Abdrucke bestimmt sind (wie auf Siegeln, Prägstempeln, Musiknoten-Platten 2c.)

Auf grob getheilten eisernen und messingenen, auch hölzernen, Maß= stäben werden die Theilstriche (nicht mit einer Stahlnadel 2. eingerissen sondern) mittelst eines kleinen Meißels eingeschlagen, der hier als Punze wirkt und als solche zu betrachten ist; ja man erleichtert sich die Arbeit noch mehr und erspart namentlich das vorausgehende Eintheilen, indem man sich eines Stempels oder einer Punze bedient, welche schneidige Kanten für sämmtliche Theilstriche eines ganzen Zolls enthält und Zoll nach Zoll weitergesezt wird.

Die Verfertigung aller Arten von Punzen geschieht (in so fern ihre Ge stalt nicht so einfach ist, daß die Ausbildung bloß mittelst der Feile möglich wird) theils durch Graviren mit dem Grabstichel, theils mittelst Kontre-Punzen, theils durch Senken. Man bereitet ein gehörig zugefeiltes Stahlstäbchen; entwirft nöthigen Falls auf dessen fein und eben abgeschliffener Endfläche mit einer stählernen Spiße eine Vorzeichnung; und arbeitet diese mittelst verschiedener Grabstichel, am Umrisse zum Theil mit Hülfe feiner Feilen, so aus, daß sie erhaben steht. Vertiefungen, welche von der Art sind, daß man sie mittelst des Stichels nicht leicht oder schön genug erzeugen kann, schlägt man mittelst einzelner Punzen: Gegen-Punzen, Kontre-Punzen, contre · poinçons, counter-punches, ein. So 3. B. wird beim Graviren einer Punze für den Buchstab Ö die ovale innere Vertiefung mittelst einer Punze gebildet; und ähnliche Fälle kommen bei vielen anderen Buchstaben, wie A, B. C, D, e, g, u. s. w., wie auch bei Punzen, welche keine Buchstabenpunzen sind, vor. Das Senken der Punzen wird angewendet, wenn deren mehrere von einerlei Gestalt herzustellen find. In diesem Falle gravirt man nur ein einziges Eremplar, härtet daffelbe, schlägt es in einen würfelförmigen stählernen Senkklos ein, härtet auch diesen, und bildet mittelst desselben die übrigen Eremplare der Punze dadurch, daß man die stählernen Stäbchen auf den Eindruck des

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