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dessen Beendigung der bewegte Bestandtheil (Tafel oder Support) die rückkehrende Bewegung machen muß. Nach jedem Schnitte wird der Meißel auf dem Supporte mittelst des Horizontal-Schiebers ein wenig (z. B. bis 2 Linie) in der Breitenrichtung der Tafel verrückt, damit der nächste Schnitt neben den vorhergehenden falle und so nach und nach die ganze Breite des Arbeitsstücks mit parallelen Meißelstrichen oder Schnitten überdeckt wird.

Die Umkehrung der Tafel (oder des Supports) im rechten Augenblicke, so wie die hiermit korrespondirende Versehung des Meißels in der Breitenrichtung, bewirkt der Mechanismus selbstthätig; nur die Hebung und Senkung des Meißels (wodurch dessen Eingreifen zu Stande gebracht, regulirt oder wieder aufgehoben wird) geschieht von der Hand eines Arbeiters. Einige Hobelmaschinen schneiden nur beim Vorgehen der Tafel (oder des Supports), und in diesem Falle muß dem Meißel die Fähigkeit gegeben sein, während des Rückganges sich ein wenig zu neigen, damit er nicht zwecklos stark aufstreife und abgenugt werde; andere bewirken einen Schnitt im Hingange und einen Schuitt im Hergange, entweder mittelst zweier entgegengesezt stehender Meißel oder mittelst eines und desselben Meißels, der jedes Mal vor dem Aufange einer neuen Bewegung von selbst sich umwendet. Läßt man zwei Meißel auf die angezeigte Weise abwechselnd arbeiten, so pflegt der eine zum Hobeln aus dem Groben (Schroten, dégrossir, décroûter) bestimmt und demgemäß spißig oder zugerundet zu sein, wogegen der andere zum Glatthobeln (Schlichten, smoothing) dient. Die Geschwindigkeit, mit welcher der Meißel auf dem Arbeitsstücke oder dieses unter Jenem fortschreitet, beträgt gewöhnlich nahe an 3 oder bis 31⁄4 3oll in einer Sekunde. Die Meißelschneiden sind unter einem Winkel von 65 bis 75o zugeschärft.

Im Allgemeinen scheint die Konstruktion mit beweglicher Tafel und während des Schnittes feststehendem Meißel den Vorzug zu verdienen, ungeachtet fie zur Folge hat, daß die Maschine zwei Mal so lang sein muß als der längste darauf zu hobelnde Gegenstand: sie verhindert besser das Vibriren (Zittern oder Schnarren, brouter) des Meißels, weil diesem eine solide Haltung gegeben werden kann. Hingegen geräth bei Maschinen mit festliegender Tafel der Meißel weit leichter in dieses Vibriren (welches rippige Oberflächen erzeugt), weil der ihn tragende Schlitten nur mit seinem eigenen Gewichte auf die Arbeit drückt, folglich eher ein Nachzeben des Meißels auf Punkten des größern Widerstandes zugibt. Doch möchten die Hobelmaschinen der lezterwähnten Art zweckmäßig sein zum Bearbeiten der allergrößten Gegenstände, deren Bewegung sehr viel Kraft in Anspruch nehmen und die Länge der Maschine übermäßig vergrößern würde. Nach der vorzugsweise hervortretenden Beliebtheit der einen Konstruktion in England und der andern in Frankreich, nennt man wohl englische Hobelmaschinen die mit beweglichem Tische, und französische die mit beweglichem Support bei festliegendem Arbeitsstücke. Um 3ylindersegmente und ähnliche konvere Krümmungen zu hobeln, wird vermittelst einer besondern Hülfsvorrichtung auf der Tafel der Maschine das Arbeitsstück so eingespannt, daß es um seine Achse gedreht werden kann, welche Bewegung alsdann an die Stelle der Querversezung des Meißels tritt. Versieht man diese Vorrichtung mit einer Theilscheibe, so ist es leicht, das Stück successive in solche verschiedene Lagen zu bringen, daß Flächen, die unter vorgeschriebenen Winkeln gegen einander geneigt sind, gehobelt werden können: so bearbeitet man dreiseitige, vierseitige, sechsseitige Prismen u.dgl. Zur Aus: arbeitung jeder einzelnen Fläche muß natürlich der Meißel die schon oben bemerkte schrittweise Plagveränderung in der Breitenrichtung erleiden; die Wendung des Gegenstandes erfolgt in diesem Falle nur um von einer Fläche zu einer andern überzugehen.

Die Hobelmaschinen werden zu bestimmten einzelnen Zwecken und Arbeitsmethoden verschiedentlich abgeändert. In dieser Beziehung sind zu erwähnen:

Die Riffelmaschinen (Kannelirmaschinen, machine à canneler, fluting machine) *), mit welchen auf den eisernen Riffelwalzen der Spinnmaschinen die dreieckigen Längenfurchen ausgehobelt werden. Dieß sind kleine Hobelmaschinen mit feststehendem spißigem MeiBel, unter welchem die auf einem Schlitten horizontal gelagerte Walze ihrer Länge nach hinbewegt und nach jedem Schnitte, mit Hülfe einer Theilscheibe, so weit um ihre Achse gedreht wird, daß die nächste Furche in dem richtigen Abstande von der vorausgehenden entsteht. Die Geschwindigkeit des Schlittens kann 42 bis 5 Zoll in 1 Sekunde betragen, wonach also z. B. der Hin- und Hergang bei einer Walzenlänge von 5 Fuß in 12 bis 13 Sekunden erfolgt.

Die Stoßmaschinen, Stanzmaschinen, Nuth stoßmaschinen (machine à buriner, machine à mortaiser, key-groove engine, grooving machine, paring machine, slotting machine) **), bei welchen der senkrecht stehende Meißel nur des Auf- und Niedergehens fähig ist und durch seine abwärts gerichtete Bewegung eine vertikale Fläche abhobelt, während das Arbeitsstück unter ihm nach jedem Stoße ein wenig fortge= schoben oder um seine (vertikale) Achse gedreht wird, je nachdem eine gerade oder eine zylindrische Fläche zu bearbeiten ist. Ursprünglich bediente man sich der Stoßmaschinen nur zur Ausarbeitung von Nuthen (namentlich der Keilnuthen in Radnaben-Oeffnungen, welche zum Festkeilen der Räder auf ihren Achsen erfordert werden), und in diesem Falle hat die Meißelschneide eine Breite gleich jener der zu erzeugenden Nuth, das Arbeitsstück aber wird vor jedem neuen Stoße ein wenig gegen den Meißel herangerückt, bis die nöthige Tiefe erreicht ist. Gegenwärtig kommen diese Maschinen bei zahlreichen Gelegenheiten in Anwendung, wo das Hobeln in vertikaler Richtung bequem, und fein langer Zug des Meißels erforderlich ist. Der Weg des Meißels (welcher gewöhnlich nach dem Zwecke regulirt werden kann) beträgt nämlich von 6 oder 8 bis höchstens 18 oder 20 Zoll.

Eine Stoßmaschine mit einem Meißel von 3/4 3oll Breite an der Schneide, welche einen Span von 11⁄2 Linie Stärke abnimmt, macht z. B. in 7 Zoll hohem Schmiedeisen 10 Schnitte in einer Minute, wobei da der Hub etwa 8 Zoll oder Auf- und Niedergang zusammen 16 3oll beträgt eine Geschwindigkeit des Meißels von 2% 3oll für die Sekunde Statt findet. Ueber 3 oder 3 Boll ist zweckmäßig die Geschwindigkeit (auch auf Gußeisen) nicht zu steigern, um die Meißel zu schonen. Für die spezielle Bestimmung Nuthen oder

S.

Armengaud III. 86.

*) Berliner Verhandlungen, XVII. (1838) . 66. Industriel V. 139; VII. 138. **) Armengaud I. 74; II. 341. Kronauer, Maschinen, I. Taf. 1, 2, 3: 36 bis 39; 47, 48. Bulletin d'Encouragement XLI. (1842) p. 407; XLII. (1844) p. 116: XLV. (1846) p. 12. — Le Blanc. Recueil III. Planches 19, 20, 21; IV. Pl. 22, 23. Verhandlungen des Gewerbevereins für das Großherzogthum Hessen, 1829, S. 157. Polytechn. Journal, Bd. 92, S. 252. Gewerbeblatt für Sachsen, 1841, S. 474;

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Deutsche Gewerbezeitung, 1847, S. 448; 1848, S. 22. Berliner Verhandlungen XXVII. (1848) S. 41. Jobard, Bulletin, VI. 44.

ähnliche Vertiefungen auszuarbeiten, werden Stoßmaschinen zuweilen auch so konstruirt, daß der Meißel horizontal hin und her geht").

Die Maschinen") zum Hobeln der 4, 6- oder 8-eckigen Schrau= benmuttern auf ihren Seitenflächen (statt des Fräfens, S. 295). Zwei horizontal liegende aber auf und nieder gehende Meißel bearbeiten zwei parallele Flächen der zwischen ihnen auf einem vertikalen Zapfen steckenden Mutter gleichzeitig, indem nach jedem (im Niedergehen der MeiBel Statt findenden) Schnitte die Mutter einen kleinen Schrittt weiter an den Meißeln vorbei macht.

Um zwei parallele Vertikalflächen (z. B. die Innenseiten eines gabelförmigen Stückes) zu gleicher Zeit abzuhobeln, ist eine Hobelmaschine ***) konstruirt worden, an welcher eine um horizontale Achse sich drehende Scheibe den Meißelträger darstellt. In der Nähe des Randes dieser Scheibe sind mehrere im Kreise vertheilte Löcher durchgebrochen, worin die Meißel befestigt werden. Leztere stehen demnach aus beiden Flächen der Scheibe nach entgegengeseßten Seiten hervor, und treten zwischen die zwei Arbeitsflächen ein, welche ihnen in einer Richtung parallel zur eigenen Ebene und zur Ebene der Scheibe entgegenrücken.

b) Feilmaschinen (machine à limer, limeuse, shaping machine, filing machine) ****). Hier ist jederzeit der Meißel in der Richtung des Schnittes (und zwar allein in dieser) beweglich; das Arbeitsstück wird unter ihm in gerader Linie rechtwinkelig gegen die Schnittrichtung durchgeführt wenn es das Abfeilen einer ebenen Fläche gilt, oder langsam um seine Achse gedreht wenn man eine Kreisbogenkrümmung (z. B. die äußere oder innere Seite eines Nadkranzes) abfeilt. Lange Stücke werden stets durch Querstriche gefeilt, weil der Ausschlag (der Weg im Vor- und Zurückgehen) des Meißels nur 2, 3, 6, höchstens 8 bis 9 Zoll beträgt. Bei 3 Zoll Ausschlag z. B. kann der Meißel auf Messingarbeit bis zu 1200 Schnitte in 1 Minute machen (Geschwindigkeit 10 Fuß für die Sekunde), wenn nur ein sehr feiner Span genommen wird; auf Eisen muß die Geschwindigkeit jedenfalls bedeutend geringer sein. Wenn man Drehung und Schiebung des Arbeitsstückes angemessen vereinigt, so können sehr verschiedenartige Umrisse auf diesen Maschinen ausgearbeitet werden.

Sehr bequem ist es, zur Befestigung des Gegenstandes vor der Feilmaschine einen Schraubstock anzubringen, der die Querbewegung (rechtwinkelig zur Nichtung des Meißelzuges) vermittelst einer Führungsschraube empfängt, durch eine andere Schraube aber dem Bereiche des Meißels entzogen werden kann, wenn man das Arbeitsstück herausnehmen oder in einer andern Lage einspannen will (limeur, étau limeur) *****).

Bulletin d'Encouragement XLI. (1842) Kronauer, Maschinen, II. Taf. 5. Jobard, Bulletin, IV.

*) Armengaud, III. 297, 301. p. 320. 273, 277. Armengaud, I. 129. ***) Armengaud, V. 446.

***) Technologische Encyklopädie, VII. 535.

Bulletin d'Encouragement,

Armen

XXXI. (1832) p. 3. - Polytechn. Journal, Bd. 50, S. 408.
gaud, IV. 90. Bulletin d'Encouragement, XLV. (1846) p. 270.
Kronauer, Maschinen, II. Taf. 14, 15.

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Jobard, Bulletin, X. 5.
Kronauer, Zeitschrift, 1848, S. 15.

XVI. Zangen *).

Nachdem bereits früher (S. 233) von den Zangen die Rede war, in so fern dieselben als Mittel zum Anfassen und Festhalten dienen, sollen sie hier nur als Mittel zur wirklichen Bearbeitung betrachtet werden. Zwei Zwecke sind es, für welche die Zangen in dieser Hinsicht in Anwendung kommen, nämlich Zertheilung und Biegung, und man unterscheidet daher Kneipfangen, Beißzangen, 3wiczangen (tenailles à couper, pinces, nippers, cutting nippers, cutting plyers) und Bieg= zangen, Drahtzangen.

Die Kneipzangen "*) dienen regelmäßig zum Abkncipen dünner Drähte, aber auch um von dünnem Bleche kleine Theile wegzunehmen. Ihr Maul bildet zwei meißelartige Schneiden, welche genau auf einander passen und von gehöriger Schärfe sein müssen. Damit diese Schneiden die nöthige Dauerhaftigkeit besißen und weder zu leicht ausbrechen noch Eindrücke annehmen, müssen sie aus sehr gutem Stahle bestehen, gehärtet und nur sehr wenig nachgelassen sein. An großen Zangen schärft man die Schneiden von beiden Seiten zu, und gibt ihnen einen nicht zu spißen Winkel (60 bis 80o), damit sie Festigkeit genug behalten; kleine Zangen sind nur von unten oder innen her, mit spißerem Winkel (40 bis 50°) zugeschärft, damit sie scharf und messerartig werden.

Der Draht, den man abkneipt, muß in jeder Beziehung winkelrecht gegen die Schneiden gehalten werden, weil jeder schiefe Druck den Schneiden Gefahr droht und gern Scharten in denselben veranlaßt. Gewöhnlich ist das Maul an beiden Enden mit schmal auslaufenden Verlängerungen versehen, wodurch es möglich wird, die Zange auch in solchen engen Räumen der Arbeitsstücke zu gebrauchen, wo die ganze Breite des Werkzeugs nicht Zugang finden kann. Manchmal stehen die Schneiden nicht rechtwinkelig sondern schief gegen die Griffe (side nipper), was in gewissen Fällen zur Bequemlichkeit gereicht. Wenn die Kneipzange anhaltend oder sehr oft gebraucht werden muß, ist es angemessen — um sie nicht immer frei in der Hand halten zu müssen fie gleich einer Stockscheere in einem Holzkloge oder auf dem Werktische zu befestigen, zu welchem Behufe der eine Schenkel gebogen und zum Einstecken in das Holz zugespist wird, während der andere gerade bleibt und zum bequemern Anfassen mit einem hölzernen Hefte versehen werden kann. Ist die Aufgabe, viele Drahtstücke von ganz gleicher Länge abzukneipen, so kann dieß durch eine Vorrichtung unterhalb der Schneide erreicht werden, welche das Einschieben des Drahtes nur bis zu einem gewissen Punkte gestattet.

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Von den Scheeren unterscheiden sich die Kneipzangen in ihrer Wirkungsart wesentlich, da bei Ersteren die Schneiden nicht gerade einander gegenüber eindringen, sondern neben einander vorbeigehen. Indessen ist doch auch die Zer: theilung mittelst der Kneipzange kein reines Durchschneiden, wie es etwa von zwei sich entgegenkommenden dünnen Messerklingen bewirkt werden könnte. Denn da die Schneidwinkel der Zange wenigstens 40 oder 45o messen, so treiben sie durch Keilwirkung dte Theile des zwischen ihnen gepreßten Drahtes in der Längenrichtung aus einander, wobei schon vor dem gänzlichen Durchdringen die Trennung durch Abreißen erfolgt. Daher sieht man im Durchmesser der Trennungsfläche stets einen feinen Streifen, an dem dieses Abreißen erfolgt ist,

*) Werkzeugsammlung, S. 56, 254, 255. ") Holtzapffel, II. 904.

Karmarsch Technologie 1.

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und der deßhalb nicht glänzend wie der übrige Theil der Fläche, sondern matt, feinzadig erscheint. Dieser Vorgang trägt zur Schonung der Schneiden bei, welche im Augenblicke der erfolgenden Trennung noch eine dünne Schicht Metall zwischen sich haben, daher nicht mit voller Gewalt des angewendeten Druckes direkt auf einander stoßen. Uebrigens zeigen die Schnittflächen in ihrer doppelt abgedachten Gestalt den Abdruck von der Keilgestalt der Schneiden; und Zangen, deren Schneiden nur von innen her schräg angeschärft sind, machen hier eine solche doppelt-schräge, äußerlich hingegen eine ebene Schnittfläche: dieß ist wohl zu beachten, wenn man au einem abgekneipten Drahtstücke eine gerade Endfläche wünscht.

Die Biegzangen sind entweder Plattzangen, Flach zangen (béquettes, pincettes, plyers, flat plyers) oder Rundzangen (pincettes rondes, round plyers, round-nose plyers), je nachdem damit winkelförmige oder bogenförmige und ringartige Krümmungen von Drähten oder schmalen Blechstreifen hervorgebracht werden sollen. Die Flachzangen haben ein plattes gerades Maul, und werden, wenn dieses sehr schmal, gleichsam zugespigt ist, wohl auch Spißzangen genannt. Ihre Form und ihr Gebrauch sind sehr bekannt. Die Rundzangen sind von denselben dadurch verschieden, daß die zwei Theile ihres Mauls runde Stifte oder Zapfen, von zylindrischer oder abgestumpft kegelförmiger Gestalt, darstellen. Das Maul mancher Rundzangen besteht aus zylindrischen Stiften, welche in zwei Abfähe von verschiedener Dicke getheilt sind, wodurch man leicht Biegungen von verschiedenem Halbmesser machen kann. Krüm mungen von ziemlich großem Halbmesser können mit gewöhnlichen Rundzangen nicht wohl regelmäßig und gut zu Stande gebracht werden, weil die Berührung der dünnen Stifte mit dem Arbeitsstücke zu gering ist; besser dazu geeignet sind die Ringzangen (bei den Goldarbeitern: Schienenzangen, weil die Schienen oder platten Reifen der Fingerringe damit gebogen werden), welche mehr einer Flachzange ähnlich: von dieser aber dadurch verschieden sind, daß die innern Flächen des Mauls der Breite nach eine bogenförmige Konverität haben. Lefters ist auch nur eine der beiden Flächen so gestaltet, die andere aber eben.

Eigentlich bedürfen die Biegzangen (sowohl Rund- als Flachzangen) keines rauh gebauenen Maules, wie die Zangen zum Anfassen und Festhalten; da aber eine solche Rauhigkeit doch zuweilen gut ist, um das Abgleiten des Metalls zu verhindern, und da namentlich Flachzangen sowohl zum Halten als zum Biegen gebraucht werden, so find die meisten Biegzangen im Maule mit einem feilenähnlichen Hiebe versehen. Zuweilen versicht man Flachzangen noch mit einem zweiten, an der Seite stehenden Maule, welches die Gestalt einer Kneipzange hat, und als solche gebraucht wird (nipper-plyers). Die Schneiden können hier als besonders verfertigte Stücke aufgeschraubt und dann zum Nachschärfen abgenommen werden"). Bei Arbeiten, wo das Biegen und Abkncipen sehr oft mit einander wechseln, find solche Zangen bequem, weil man nicht das Werkzeug zu wechseln braucht. Zu gleichem Behufe hat man auch Kneipzangen deren Maul an einer Seite mit abgeftugt kegelförmigen Stiften (rechtwinkelig zu den Schneiden und in der Längenrichtung der Zange) fortgeseht ist, um da durch als Rundzange zum Biegen von Ringelchen an Draht gebraucht zu werden (Kettenzange der Nadler).

Eine besondere Art von Zange kommt bei den Goldarbeitern vor, um

*) Deutsche Gewerbezeitung, 1846, S. 551.

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