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pressum Viennae. S. a. in 4. Goth. 4 ff. tit. et praef. & ff. i — XXXij.“ Aus dem Werkchen ersieht man, dass dasselbe von Nicolaus de Farnad, der Jerusalem 1516 besucht hatte, nach 1520 verfasst worden ist. Eigentlich gehört zu dem Werkchen ein Plan der Stadt und ihrer Umgebungen, welcher vom Verf. sorgfältig beschrieben ist, der aber in dem Exemplare der Mazarin'schen Bibliothek fehlt.

[428.] Aus Paris

hat mit grosser Naivität der Dr. jur. Siegfried Weiss welcher es für nothwendig gehalten, in Bezug auf die Schleswig-Holstein'sche Frage auch seine Stimme mit abzugeben auf dem Umschlage der darauf bezüglichen Brochure (Mémoire diplomatique et juridique sur la Prusse, l'Autriche et la Succession en Schleswig-Holstein et Lauenbourg. Bruxelles chez tous les libraires; Paris, librairie centrale. 1865. gr. 8.) seine eigenen hauptsächlicheren Schriften dem Publikum selbst anempfohlen oder anempfehlen lassen. Unter der Aufschrift,,Nomenclature" findet sich dort geschrieben: „Pour ceux qui désirent faire une collection des principaux ouvrages de l'auteur du présent Mémoire, nous en donnons la nomenclature suivante." Folgen 15 kurze Titelangaben mit einigen Zeitschriftcitaten.

[429.] Aus Paris.

Seit einigen Jahren werden die Klagen über den Zustand unserer öffentlichen Bibliotheken immer lauter und dringender. Im Unterrichtsministerium werden nun Untersuchungen darüber angestellt, wie den signalisirten Uebelständen abgeholfen, wie namentlich der schreiende Contrast zwischen den Besoldungen der höhern und der niedern Beamten vermindert werden könne, und endlich sollen Schritte gethan werden, um in Zukunft den jüngern Bibliothekaren die Laufbahn frei zu halten. Seither wurde ihnen dieselbe meistens verlegt, indem man in die Conservatorsstellen Männer einschob, welche auf irgend einem Gebiet der Wissenschaft Verdienste errungen, sich aber mit Bibliographie niemals in ihrem Leben beschäftigt hatten. Auch beabsichtigt man, die unnöthig grosse Zahl der Angestellten zu vermindern, und die dadurch gemachten Ersparungen auf den Fonds zur Anschaffung neuer Werke zu übertragen.

(Ausgsb. allg. Zeit. Nr. 79. S. 1277.)

[430.] Aus Paris.

In dem von der Ausstellungs-Commission für die allgemeine Ausstellung 1867 entworfenen und bekanntgemachten Programme findet sich in Bezug auf die in der 90. Klasse auszustellenden Gegenstände eine „Bibliothèques" betitelte Rubrik und darunter

folgende Bestimmung: „§. 1. Choix des livres. Catalogues choisis d'ouvrages bons à placer dans toute bibliothèque communale ou autre, destinée aux adultes; catalogues restreints contenant un petit nombre de livres propres à former la bibliothèque du père de famille ouvrier ou cultivateur. Catalogues spéciaux d'ouvrages à mettre dans la partie d'une bibliothèque scolaire spéciale aux enfants des deux sexes de moins de treize ans; dans une bibliothèque scolaire spéciale aux jeunes gens de treize à vingt ans; dans une bibliothèque spéciale aux jeunes filles; dans la bibliothèque des hôpitaux (malades); dans celles de divers hospices d'infirmes, d'un comice agricole, d'un instituteur primaire, d'un régiment (pour les soldats et les sous-officiers), d'un simple poste ou corps de garde, d'un navire (pour les matelots), d'une prison d'hommes, de femmes, de jeunes détenus; dans la bibliothèque d'une petite commune rurale; dans un grand établissement ou dans une maison de campagne, pour l'usage des gens de service; dans la bibliothèque d'une usine affectée: à la métallurgie, à une industrie textile, à la construction des machines, à la teinture, à la céramique, etc. Catalogues d'ouvrages spécialement propres à être lus à haute voix dans une veillée de village ou dans une réunion d'ouvriers. Publications périodiques pouvant se rattacher à l'une ou à plusieurs des biblithèques ci-dessus. Collections de tables ou catalogues indiquant les travaux des sociétés savantes (lettres, sciences, économie sociale, industrie, agriculture, etc.) §. 2. Installation et mobilier des bibliothèques. Spécimens d'armoires ou simples rayons. Salles de lecture. Eclairage. Tables. Aménagements divers. Reliure des ouvrages. Types divers de reliures ou couvertures quelconques à bon marché. Règlements. Catalogues. Registres divers. Timbres à apposer à l'intérieur des volumes. Matériel de reliure à l'usage d'un instituteur, pour le service de l'école, de la bibliothèque et des archives de la mairie. Almanachs sous leurs diverses formes, illustrés ou non. Aide mémoire. Manuels. Colportage pour la vente des livres et publications utiles. Circulation des livres à titre de location ou de prêt. Images, estampes, gravures, photographies, moulages à bon marché." (Bibliogr. de la France, Chronique Nr. 13. S. 62-63.)

[431.] Aus Piacenza

ist dem 1865 verstorbenen, hauptsächlich durch seine historischen Arbeiten bekannten Bibliothekar Giuseppe Bonora im "Archivio storico Italiano Serie III. Tom. II. Part. 2. S. 217-19" von J. del Lungo ein kurzer Nekrolog gewidmet worden. Vorher schon hat Rafaele Garilli ,,Ossequio funebre al bibliotecario Giuseppe Bonora (Piacenza, Bertola. 1865.)" veröffentlicht.

[432.] Aus Venedig.

Der durch seine ,,Inscrizioni Veneziane", sowie durch seine ,,Bibliografia Veneziana" und andere litterarische Werke rühmlichst bekannte Cavaliere Emanuele Antonio Cicogna hat seine aus 4500 Bden handschriftlicher und 30,000 Bden. gedruckter Werke bestehende Bibliothek, die bis jetzt ohnehin schon Anderen zum Studium zugänglich gewesen ist, nun vollständig der Oeffentlichkeit übergeben, und der Stadtgemeinde geschenkt, von welcher die Schenkung dem Museo Correr zur Aufstellung und Aufbewahrung übergeben worden ist.

(Archiv. stor. Ital. Serie III. Tom. II. Part. 2. S. 208—9.) [433.] Aus Wien.

In der Sitzung der philosophisch-historischen Klasse der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften vom 21. März hat der Professor Dr. J. Vahlen die von Dr. A. Reifferscheid aus Rom eingesendeten Berichte über die Römischen Bibliotheken Basilicana und Barberina vorgelegt, welche als Fortsetzung der ,,Bibliotheca patrum latinorum italica" (s. oben Nr. 319) abgedruckt werden sollen. Die beiden genannten Bibliotheken sind reich an patristischen Handschriften, doch sind die meisten derselben von jüngerem Alter. Von alten, auf die sich die Berichte beschränken, sind insbesondere ein dem VI. Jhrhdt. angehöriger Basilicanus: Hilarius de trinitate enthaltend, und von den Barberini: Arnobii et Serapionis conflictus und Isidorus de fide catholica contra Judaeos, beide aus dem IX. Jhrhdt.,

zu nennen.

[434.] Aus Wien

hat der Professor Adolph Mussafia unter dem Titel „Zur Erinnerung an Ferdinand Wolf" ein zuerst in der Wiener Zeitung veröffentlichtes und dann noch besonders gedrucktes Schriftchen herausgegeben, worin in der anspruchslosen Form eines Nekrologes der Entwickelungsgang und die Verdienste des am 18. Februar hingeschiedenen Sekretairs der Akademie der Wissenschaften und Custos der Wiener K. K. Hofbibliothek, den die Romanische Litteraturforschung zu ihren eifrigsten und feinsinnigsten Vertretern zu zählen hat, charakterisirt worden sind. (Literaturbl. d. Presse Nr. 13.) Ein Nekrolog Wolf's findet sich auch in der Beil. z. Augsb. allgem. Zeitung Nr. 95. S. 1549–51.

für

Bibliographie und Bibliothekwissenschaft.

Herausgegeben von Dr. J. Petzholdt.

Juni.

Inhalt:

1866.

Die Buchhändler- und Buchdrucker-Signete der neueren Zeit.
Beiträge zur Faustlitteratur Litteratur und Miscellen.

Bibliographie.

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[435.] Die Buchhändler- und Buchdrucker-Signete
der neueren Zeit*).

Nr. 21. Die Buchhandlung von Henry G. Bohn in London (4 and 5, York Street, Covent Garden) von John Bohn, dem Vater des gegenwärtigen Besitzers,

in Henrietta Street gegründet, der zuerst 1818 ein Geschäftssignet für seine Kataloge in Gebrauch genommen hatte. Nachdem aber 1831 das Geschäft auf den Sohn Henry G. Bohn übergegangen, war das ältere Signet in das neuere dadurch umgeändert worden, dass man die die Minerva, sowie die Griechischen u. Römischen Classiker darstellenden Figuren mit darauf anbrachte. Die

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Idee des Monogramms und das Motto sind dem Titelblatte eines Deutschen Druckers entnommen.

Catalogue of Remainders, &c. offered by Henry G. Bohn. (London.) 1865. 8°. 48 S.

*) Die mir von Hrn. Hugo Borges aus Cambridge mittels Schreibens vom 3. März angekündigte Sendung Englischer Signete ist endlich in Dresden eingetroffen, und ich habe nun die Freude, meine Signetensammlung um eine beträchtliche Anzahl von Stücken vergrössert zu sehen. Hier, bei dem Abdrucke dieser Englischen Signete, kann und darf ich nicht unterlassen, Hrn. Borges für seine wirklich sehr freundlichen Mühwaltungen, die er behufs der Einsammlung der Signete selbst, sowie auch

Nr. 22-25. Die Buchhandlung von S. O. Beeton in London (248, Strand, W. C.), von dem gegenwärtigen Eigenthümer Samuel Orchart Beeton 1855 gegründet. Von den vier existirenden Geschäftssigneten sind die beiden ersten (Nr. 22 u. 23) 1863, das

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dritte (Nr. 24) dagegen 1865 eingeführt worden, und zwar in Folge eines Vertrages mit der Firma F. Warne & Co. in London (Bedford Street, Covent Garden), welche dadurch die unter der Bezeichnung,,Beeton's Books" bekannten und mit ihrem Namen

und insbesondere der dazu gehörigen buchhändlerischen Mittheilungen in der bereitwilligsten und uneigennützigsten Weise übernommen hat, öffentlich den herzlichsten Dank auszusprechen. Den Lesern des Anz.'s gegenüber bin ich Hrn. Borges die Anerkennung schuldig, dass Alles, was hier von und über die Englischen Signete sich mitgetheilt findet, sein ausschliessliches Verdienst ist. Ich für meine Person habe mir nur 'ein paar unbedeutende Text - Redactionsänderungen zu machen erlaubt. J. Petzholdt.

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