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Verf., daraus, dass während der langen Pausen zwischen zwei Inspirationen der Gaswechsel zwischen Blut und Lungenluft an Energie sehr abnimmt, so dass der Sauerstoffgehalt des Blutes abnimmt, dadurch aber das respiratorische Centrum zu vergrösserter Leistung angeregt werde. Die dadurch bedingte Ermüdung der Respirationsmuskeln führt dann endlich zu einer Abnahme der Athmungsgrösse in der spätern Zeit nach der Vagusdurchschneidung. Auch bei der durch Verkleinerung der Respirationsfläche (künstlicher Hydrothorax und Pneumothorax) bewirkten Dyspnoë schien die Vaguslähmung direct keine merkliche Veränderung der zunächst sehr beträchtlich verkleinerten Athmungsgrösse zur Folge zu haben, doch ergaben die betreffenden Versuche kein sicheres Resultat.

Stimme. Sprache.

van der Heul machte auf eine Methode aufmerksam, um zu bestimmen, bei welchen Sprachlauten ein Luftstrom durch die Nase geht, und bei welchen die Nase geschlossen ist: es wird der cardiographische Uebertragungsapparat von Buisson vor die Nase gefügt, der empfindliche Hebel desselben zeigt das Stattfinden eines Druckes an und kann den Verlauf desselben verzeichnen.

Aus den Untersuchungen H. Landois' über die von Insecten erzeugten Geräusche und Töne ist hier, ohne dass auf Einzelheiten eingegangen werden kann, hervorzuheben, dass ausser Reibungsgeräuschen und auf verschiedene Weise veranlassten tönenden Schwingungen der Flügel und Flügeldecken willkührliche Stimmerzeugung durch die Exspirationsluft in den am Ausgang oder nahe vor dem Ausgang der Tracheen angebrachten Stimmapparaten, elastischen Zungen oder Bändern (Analoga der Tracheenverschlussapparate) vorkommt (Zweiflügler, Immen, Libellen, einige Käfer und Cicaden). Die tönenden Apparate sind oft von besonderen Resonanzvorrichtungen begleitet.

In Bezug auf das centrale Sprachorgan beim Menschen vergl. oben p. 528 u. f.

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Locomotion.

Diejenigen Versuche E. Rose's (Ber. 1865. p. 504), denen zu Folge es an dem frei präparirten Hüftgelenk nicht auf den Luftdruck ankommen sollte, um den Schenkelkopf in der Pfanne zu halten, so fern dies Halten auch bei freiem Luftzutritt nach Anbohren der Pfanne sollte stattfinden können,

fand Koster nicht bestätigt, und derselbe hebt noch einen Versuch hervor, in welchem der Luftdruck den bei geschlossenem Gelenk von der Pfanne abgezogenen Gelenkkopf mit Gewalt wieder eintreibt. Aber Koster ist in so weit mit Rose einverstanden, dass im Leben unter normalen Verhältnissen die bei dem luftdichten Verschluss des Gelenks selbstverständliche Wirkung des Luftdrucks praktisch nicht in Betracht komme, so fern Muskeln und Adhäsion schon den Schenkelkopf halten, das Bein tragen.

Ueber die Wirkung der Beinmuskeln beim Erheben des Rumpfes, resp. beim Steigen, und speciell über die wahrscheinliche Art des Eingreifens der Wirkung des Gastrocnemius in der Eigenschaft eines zwei Gelenke überspannenden Muskels vergl. Bemerkungen bei Fick p. 37-40.

Empfindungen. Sinnesorgane.

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Sehorgan.

Adamük bestreitet, dass bei der auf Reizung des Sympathicus erfolgenden Erhöhung des intraocularen Drucks die äusseren Augenmuskeln, wie Grünhagen wollte, betheiligt seien (vergl. d. vorj. Ber. p. 440). Adamük sah die Drucksteigerung zu Stande kommen bei mit Curare vergifteten Thieren, nach Zerstörung der äussern Wand der Orbita sammt der Membrana orbitalis, die den Müller'schen Muskel enthält, nach Entfernung des dritten Augenlids, endlich sogar nach vollständiger Trennung des Auges von den umgebenden Weichtheilen unter Schonung der Blutgefässe und Nerven. Somit muss das auf Sympathicusreizung Druck - erhöhend wirkende Moment im Innern des Auges gelegen sein. Die Blutvertheilung schliesst

Adamük aus, indem er bei unterbundenen Carotiden oder bei verbluteten Thieren die Erscheinung unverändert findet;

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