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III. Die alten Griechen; die Neugriechen.

Die altgriechischen Sprichwörter.

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fessores Gottingenses. Gottingae apud Vandenhoeck et Ruprecht, 1839.

b) Tomus II. Paroemiographi Graeci. Diogenianus. Gregorius Cyprius. Macarius. Aesopus. Apostolius et Arsenius. Mantissa Proverbiorum. Edidit Dr. Ernestius Ludov. a Leutsch Professor Gottingensis. Gottingae Sumptus fecit Libraria Dieterichiana 1851.

Spruchversen des Menander Euripides und
Anderer von Wilhelm Meyer aus Speyer.
München 1880.

Aus den Abhandlungen der kgl. bayer. Akademie der Wissenschaften 1. Cl. XV. Bd. II. Abth. München 1880, Verlag der kgl. Akademie in Commission bei G. Franz, Akademische Buchdruckerei

Der geistreiche Engländer Richard Chenevix Trench bemerkt und ich kann ihm darin nur vollkommen beipflichten, dass je mehr man in das Studium der griechischen Sprichwörter eindringe, desto mehr man von Bewunderung erfüllt werden müsse für die durch sie augenfällig her-Meyer (Wilhelm). Die Urbinatische Sammlung von vortretende Thatsache, in wie hohem Grade die ganze Nation von der genauesten Kenntniss ihrer eigenen Mythologie, Geschichte und Dichtung durchdrungen war. Die grosse Menge von schlichten und feinen Anspielungen auf die Sagen von ihren Göttern und Heroen, auf die früheren Vorgänge ihrer eigenen Geschichte, auf die homerischen Erzählungen, welche überall in den griechischen von F. Straub. Sprichwörtern vorkommen, zeigen eine fast un-Novarinus (Aloysius). Adagia ex SS. Patrum et glaubliche Bekanntschaft und Vertrautheit damit Ecclesiasticorum Scriptorum monumentis prompta. auf Seite derer, unter denen diese Sprichwörter gang und gäbe waren. In manchen und sehr wichtigen Beziehungen stehen die griechischen Sprichwörter im Ganzen genommen hinter denen vieler christlichen Nationen zurück. Aber als sprechendes Zeugniss von der hohen geistigen Bildung des Volkes, welches dieselben anwendete, von einer Cultur, die durch die ganze Nation verbreitet gewesen sein muss, hält keine andere Sprichwörtersammlung auch nur entfernt den Vergleich mit dieser aus.

I. Im Allgemeinen.

Die griechischen Classiker.
Jacobs, Anthologia graeca. Tom. 1. 2. 3.
Voll. III. graec. Leipzig 1813-17. 8°.
Nicolai (Rud. Dr.). Griechische Literaturge-
schichte in neuer Bearbeitung von Dr. Rud.
Nicolai. Magdeburg 1873. 3 Voll. 8°.

II. Sprichwörter oder dergl.

Apostolius (Michael). Proverbiorum Centuriae XXI. graece cum latina versione Petri Pontini. Lugd. Batav. 1653. in 4°.

Lugduni 1637. Fol.

Nurra (Jo. Paulus). Dissertatio de varia lectione
adagii BAMMA ZAPAINIAKON Tinctura Sar-
diniaca. Florentiae 1708. 4o.
Plutarchus. Alexandrina Proverbia graeca. (V.
Gronovius, Thesaurus graec. antiq. T. X.)
Schottus (Andreas). Пlagopian Eliqvizai. Adagia
sive Proverbia Graecorvm ex Zenobio seu Zeno-
doto Diogeniano et Svidae Collectaneis. Partim
edita nunc primùm, partim Latinè reddita, Scho-
liisqve parallelis illustrata, ab Andrea Schotto
Antuerpiano, Soc. Jesu Presbytero. (Titel-Vig-
nette: Eine Hand aus den Wolken setzt einen
Cirkel ausgespreitet auf eine viereckige Platte.
Ein um die beiden Spitzen des Cirkels geschlun-
genes Band trägt die Aufschrift: Labore et con-
stantia.) Antverpiæ, ex officina Plantiniana, apud
Viduam et filios Joannis Moreti. CIO.IOC XII.
(1612.) Superiorum permissu. 4°.

Stobæus (Joh.). Stobæi Florilegium rec. Aug.
Meineke. IV Voll. Lipsiae 1855-57.

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Erasmus, Proverbiorum Chiliades quatuor. Basi- Zenobius. Compendium veterum Proverbiorum ex

leae 1520.

Leutsch (E. L. a) und Schneidewin (F. G.). Corpus Paroemiographorum Graecorum. Ediderunt E. L. a Leutsch et F. G. Schneidewin, Professores Gottingenses. Gottingae apud Vandenhoeck et Ruprecht, 1839.

a) Tomus I. Paroemiographi Graeci Zeno. bius. Diogenianus. Plutarchus. Gregorius Cyprius. Cum appendice proverbiorum. Ediderunt E. L. a Leutsch et F. G. Schneide win, Pro

Farraeo et Didymo collectum, gr. Haganae 1535.

8°.

Ausserdem sind noch Sprichwörter geschrieben worden von den folgenden Schriftstellern: 1) Aeschylus (Grammatiker, bei Zenob. 5, 85 erwähnt als Verfasser einer Schrift περὶ παροιμιών); 2) Aesopus (Aesopi Proverbia) aus dem Codex Mediceus, vergl. A. Leutsch X);

3) Ammonius (Grammatiker, Schüler des Aristarchus aus Alexandrien) im II. Jahrh. v. Chr.;

4) Apollonides Nicaensis (Schriftsteller, | vergl. Diog. Laert. IX, 109, 9, 12, 1 und Apostol. 3, 95) zur Zeit des Kaisers Tiberius;

5) Apostolius et Arsenius (vergl. über diese beiden die Noten im Th. I. dieses Buches, S. 63), 15. Jahrh.;

6) Aristarchus (aus Samothrake, berühmter alexandrinischer Grammatiker, bald ὁ γραμματικός, bald o 'Ounginós genannt; seine Schüler heissen oi ἀπ' Αριστάρχου);

7) Aristides Paroemiographus (aus der Zeit nach Polemon Periegeta, vergl. Schneidewin, praef. ad Paroemiogr. XII);

8) Aristophanes Byzantius (alexandrinischer Grammatiker, Lehrer des Aristarchus) schrieb ein zweifaches Werk über die Sprichwörter;

9) Aristoteles Stagirita (Schüler des Platon, Gründer der peripatetischen Philosophie);

10) Chrysippus Solensis (berühmter Stoiker,
Schüler des
Sohn des Apollonides (nach Suidas),
Cleanthes aus Soli), vergl. Diog. Laert. VII, 1 und
Schneidewin p. V;

11) Cleanthes (stoischer Philosoph aus Assus, mit dem Beinamen Poeάvtins, d. h. Einer, der im Eimer Wasser aus dem Brunnen zieht);

12) Clearchus Solendis (Schüler des Aristoteles, Peripatetiker), in zwei Büchern;

13) Demon (hat mindestens 40 Bücher über Sprichwörter geschrieben, lebte schon vor Chrysippus);

14) Didymus (alexandrinischer Grammatiker, Zeitgenosse von Cicero);

15) Dionysodorus Troezenius (nach Suidas Geschichtschreiber, nach Schneidewin Aristarchus oder Aristarcheus);

=

16) Hesychius (Grammatiker und Lexicograph, 4. Jahrh. n. Chr. Geb.);

17) Lucillus Tarrhaeus (Schriftsteller aus Tarrha auf Kreta);

18) Macarius Chrysocephalus (Alexandriner);

19) Mantissa Proverbiorum (vgl. a Leutsch, S. 744-779);

20) Marcellus (Bischof zu Ancyra, 336 n. Chr.), περὶ τῶν παρ' Ἕλλησι παροιμιών. Ein Bruchstück siehe bei Gaisford p. XXII ff. und Schneidewin p. XIX ff.

21) Mylo [ó napоiorpagos (Zenob. II, 45)];
22) Pausanias, Grammaticus;

Hiezu kommt noch eine Zusammenstellung der neueren Schriftsteller über diesen Gegenstand und ihrer Werke von Fabricius Bibl. graec. p. 296 ff. der älteren Ausgabe, abgekürzt und gesichtet von Harles in der neueren Ausgabe V. p. 119 ff.

III. Wörterbücher oder dergl.

Bayer (Jacobus). Paedagogus graecus latinae Ju-
ventutis, sive Lexicon latino-graecum et
graeco-latinum, utriusque linguae vocabula,
idiotismos, dialectos, phrases, syntaxin, alias-
que elegantias exhibens, cum duplici onomastico
nominum propriorum et compendio graecae gram-
maticae nova ac perutili methodo digestum, et
ad graecas tironum exercitationes studiose acco-
modatum, auctore R. P. Jacobo Bayer, Socie-
tatis Jesu. Editio quinta. Moguntiæ, ex officina
typographica Hæffneriana, Anno MDCCXLII.
Benseler (G. E.). Griechisch deutsches Schul-
Wörterbuch zu Homer, Herodot, Aeschylos,
Sophocles, Euripides, Thukydides, Xenophon,
Platon, Lysias, Isokrates, Demosthenes, Plutarch,
Arrian, Lukian, Theokrit, Bion, Moschos und dem
Neuen Testamente, soweit sie in Schulen gelesen
werden. Von Dr. Gustav Eduard Benseler.
Vierte verbesserte Auflage besorgt von Dr. J.
Rieck her, Rector des Gymnasiums und der
Realanstalt in Heilbronn a. N. Leipzig, Druck
und Verlag von B. G. Teubner. 1872.
Dictionarium graecum (graec.-lat.). Tom. 1-2.
Voll. II. Venet. 1497. 2o.
Dunbar (Henry). A complete Concordance to the
Odyssey and Hymns of Homer, to which is ad-
ded a Concordance to the parallel Passages in
the Iliad, Odyssey and hymns by Henry Dun-
bar M. D. Member of the general council, Uni-
versity of Edinburgh. Oxford. At the Clarendon
Press. 1880. 4°.

Pape (W. Dr.). Griechisch-deutsches Hand-
wörterbuch von Dr. W. Pape, weiland Pro-
fessor am Berlinischen Gymnasium zum Grauen
Kloster. In drei Bänden, deren dritter die
griechischen Eigennamen enthält. Zweite,
überall berichtigte und vermehrte Ausgabe. Vier-
ter Abdruck. Braunschweig, Druck und Verlag
von Friedrich Vieweg und Sohn. 1866.

NB. Das Wörterbuch der griechischen

23) Phavorinus (Schrifsteller aus Arelate in Eigennamen erschien dann unter dem Titel: Gallien, Eunuch);

24) Seleucus, Alexandriner, welcher nach Suidas auch περὶ τῶν παρ' Αλεξανδρεῦσι παροιμιών geschrieben hatte (vergl. Schneidewin p. XIV ff.); 25) Suidas (Geschichtschreiber im 10. Jahrh. n. Chr.);

26) Theophrastus (der berühmte Schüler des Aristoteles und Peripatetiker) schrieb negi nagoAY, Diog. Laert. V, 45;

27) Theaetetes (Schriftsteller über Sprichwörter (Apost. 13, 42)], пeрi лagonias, Suidas s. v. οὐδὲν πρὸς τὸν Διόνυσον.

Dr. W. Pape's etc. Wörterbuch der griechischen Eigennamen. Dritte Auflage. Neu bearbeitet von Dr. Gustav Eduard Benseler. Braunschweig, Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn. 1863-1870. (In zwei Abtheilungen als Erste Hälfte A-K" und "Zweite Hälfte 4-N“.

Franz

Passow (Franz). Handwörterbuch der giie-
chischen Sprache begründet von
Passow. Neu bearbeitet und zeitgemäss um-
gestaltet von Dr. Val. Chr. Fr. Rost und Dr.
Friedrich Palm. IV Bände. Des ursprüng-

lichen Werkes fünfte Auflage. Leipzig, Fr. Chr. Wilh. Vogel. 1841-57.

Riemer (Friedr. Wilh.). Griechisch-deutsches Wörterbuch. Bd. 1. 2. 3. Aufl. Voll. II. Jena und Leipzig 1819-20. 8°.

wig. Julius Bergas. (Dr. Heiberg's Kunst- und Musikalien-Handlung.) 8°.

Das im ganzen 597 Seiten umfassende Werk ist in den Jahren von 1873-1877 in V Heften erschienen. Das erste Heft enthält: Neugriechische Bauernregeln, geordnet nach Monaten alten Stils. Vom Herausgeber.

Die hier gebotene Sammlung scheidet ihr Material nicht nach Landschaften, sondern verzeichnet alle Versionen eines Spruches unter derselben Nummer. So finden auch diejenigen Sprüche Platz, denen es an Heimathsangaben gebricht, was fast ausnahmslos bei denen der Fall, die aus Sprichwörtersammlungen der Neugriechen entlehnt sind. Hier einige Beispiele:

1) Τ' άϊ Νικολοβάρβαρα κάνει νερὰ καὶ χιόνια. Von A. Brouskos, Hafenmeister im Pyräus, den Dr. Reinhold zu seinen Aufzeichnungen veranlasst hat. Hr. Brouskos schreibt aber r'aï-Nizola-Bagga. Deutsch: Sanct Barbara bis Nicolas, da gibt es Regen und Schnee.

Rost (Dr.). Griechisch-deutsches Wörterbuch für den Schul- und Handgebrauch von Dr. Val. Christ. Friedr. Rost, Ober-Schulrath und Gymnasialdirektor in Gotha. Zwei Bände. Vierte, gänzlich umgearbeitete Auflage unter Mitwirkung von Prof. Dr. Karl Fr. Ameis und Dr. Gustav Mühlmann. Braunschweig, Druck und Verlag von George Westermann. 1852. Seber (Wolfgang). Index vocabulorum in Homeri Iliade et Odyssea occurrentium lat. gr. Oxon. 1780. Stephanus (Henricus). Θησαυρός τῆς Ἑλληνικῆς F666s. Thesaurus Graecae Linguae, ab Henrico Stephano constructus. Post editionem anglicam novis additamentis auctum, ordineque alphabetico digestum tertio ediderunt Carolus Benedictus Hase, Instituti Regii Franciae socius, in schola regia polytechnica regiaque speciali linguarum orientalium professor, in bibliothecae regiae parte codd. mss. complectente conservator adjunctus, etc. etc., G. R. Lud. de Sinner, ph. adjunctus, etc. etc., G. R. Lud. de Sinner, ph. Dr., et Theobaldus Fix, secundum conspectum ab Academia Regia Inscriptionum et humaniorum Ὑπουργεῖον τῶν ἐσωτερικῶν. Στατιστικὴ τῆς Ἑλλάδος. litterarum die 29. Maii 1827 approbatum. Vol. Fogia. Ev Avas 1864. (Ministerium des InVIII (IX). fol. Parisiis, excudebat Ambrosius nern. Statistik Griechenlands. Ackerbau. Zu Athen Firmin Didot, Instituti Regii Franciae Typogra- 1864.) Am Schlusse dieses Tabellenwerks p. 105 phus, venit apud Firmin Didot fratres, Via Jacob. bis 111 finden sich Bauernregeln. Aber auch in

No. 24. 1831-65.

Neugriechisch.

Mommsen (August). Griechische Jahreszeiten.
Herausgegeben von August Mommsen. Schles-

2) Τ' αϊ Νικολοβάρβαρα ὁ τοίχοι δρόνουν, με 'ς τὰ φωτοκάλαντρα ἀποξυλώνουν Sanct Barbara bis Nicolas, da schwitzen die Wände; aber Neujahr bis Theophanien, da werden sie wieder hart. Aus Thera in dem Tabellenwerke:

Ἰ. Βενιζέλος, παροιμίαι δημώδεις. Ἐκδοσις δευτέρα. Ev Eqμovпóhε 1867 (In J. Benzelos, volksthümliche Sprichwörter. Zweite Ausgabe. Hermoupolis 1867), so wie in Brouskos und v. Heldreich findet sich diese Version. U. s. w.

IV. Die alten Römer.

-

Tiefe und Schönheit wie das vieler Völker der Gegenwart: „Ehen werden im Himmel geschlossen," nimmermehr im ganzen Alterthum haben erstehen können bemerkt mit vollem Recht der Engländer Trench. Mehr Sinn und Tiefe des Gefühls zeigen die Römer in Betreff der Freundschaft. Aber besonders tritt in ihren Sprichwörtern vielfach ein kräftiges moralisches Gefühl hervor und ein ächt altrömischer Sinn. Dem arbeitsamen und praktischen, mässigen und ernsten alten Römer mussten weise Sprüche zusagen, wie die des älteren Cato, und die vielen den Feldbau betreffenden

Die altrömischen Sprichwörter. Die Zahl der römischen, aus dem eigenen Boden erwachsenen Sprichwörter ist weitaus geringer, als die der griechischen. Es erklärt sich das schon aus der Thatsache, dass der römische Volksgeist nicht die Feinheit und Fruchtbarkeit besass, die dem griechischen eigen war. Nur wenige römische Sprichwörter haben Bezug auf die Sagen und auf die Mythologie des Volkes: das römische Pantheon war eben weit weniger bevölkert als das der Griechen. Sehr wenige römische Sprichwörter sind Sprichwörter zeigen das lebhafte Interesse, welches von dem Zauber eines dichterischen Hauches umflossen oder tragen das Gepräge zarten oder feinen Gefühls an sich. Im Punkte der Liebe namentlich stehen griechische und römische Sprichwörter weit Eigentliche Sprichwörtersammlungen, wie die zurück hinter denen vieler Nationen der Jetztzeit. alten Griechen sie aufzuweisen haben, kennt man bei So würde ein Sprichwort von solcher religiösen den alten Römern nicht. Nur Reste von römischen

man im alt-italienischen Leben an der Landwirthschaft nahm und welches einen Charakterzug desselben bildet.

Sprichwörtern von Festus, Nonius Marcellus, Servius u. a. sind auf uns gekommen, weil sie von den Grammatikern besonders der Kaiserzeit in ihren lexicographischen Werken vorzugsweise berücksichtigt wurden. Ein zweites Buch der Proverbia des Aquilejus wird bei Charisius II. p. 114 ed. Putsch p. 144 ed. Lindem. angeführt. Näheres über Apulejus (oder Appuleius, philosophus platonicus Madaurensis) findet sich, ausser dem, was ich selbst im 1. Thl. dieses Werkes S. 205 über denselben mittheilte, in Pauly's Real-Encyclopädie

Ausgaben des Publilius von Wilhelm Meyer aus Speyer. München, Akademische Buchdruckerei von F. Straub, 1872.

Murmellius (Joannes). Versus selecti ab Joanne Murmellio, felicis academię Colonieñ. in philosophia magistro Ex elegijs triū illustriū poetaru Tibulli Propertij et Ouidij. Qui certe versus magis sunt memorabiles: et ex aldinis jam demum (quia plusculis antea mendis scatebant) literis correcti. 4.

Jahr und Ort des Drucks (wahrscheinlich Köln)

Bd. I S. 1348-52. Auch der Grammatiker Sun- nicht angegeben.

nius Capito scheint eine Sammlung von Sprichwör-Pflügl (Fr. Xav.). Das lateinische Sprichwort bei

tern mit besonderer Rücksicht auf die bei den komischen Dichtern vorkommenden verfasst zu haben. Die viel spätere Hauptsammlung ist die von Desiderius Erasmus. Schon in die neuere Zeit fällt das Buch von G. Th. Serz, welches unter den Werken mit Sprichwörter oder dgl. in mehr als einer Sprache" von mir aufgeführt ist unter dem Titel: „Handbuch der griechischen und lateinischen Sprichwörter, Nürnberg 1792, 8°. Später kam dann die kleine Sammlung und Erklärung römischer Sprichwörter von Zell in seinen Ferienschriften II zu Anfang (Freiburg 1829).

I. Die römischen Classiker.

II. Sprichwörter.

Plautus und Terenz. Programm der kgl. bayer. Studienanstalt Straubing für das Studienjahr 1879/80 verfasst von Franz Xaver Pflügl, kgl. Studienlehrer. Straubing, Druck der A. Lechner'schen Buchdruckerei, 1880. 44 S. 8°. Rotmarus (Valentinus). Adagiorum seu proverbialium versuum ex Aeneide, Georgicis et Bucolicis P. Virgilii Maronis collectorum. Ingolstadii 1577. 8o.

Schneider (Joa.). De proverbiis Plautinis Teren-
tianisque. Dissertatio inauguralis. gr. 8°. 53 S.
Berlin 1878. (Kamlah.)

Seneca (Lucius Annaeus). Proverbia. s. 1. 1522. 8°.
Eadem in ordinem alphabeti. s. n. saec.
XVI in 4°.

Cato (Dionysius seu Valerius). Disticha de Mo- Senece Proverbia. 4o. S. 1. et a.
ribus. Absque nota, in-8° goth.

Dieses kleine nur aus vier Blättern bestehende Buch ist (nach Brunet, Nouvelles Recherches, t. I, p. 284) wahrscheinlich die erste Ausgabe der Disticha Catonis, und nach der Ansicht Dibdin's sogar früher gedruckt als die berühmte Bible, für welche man 1455 als Jahr ihres Druckes annimmt.

Es gibt aber noch andere lateinische Ausgaben der Distichen; die vollständigste und gesuchteste ist die folgende:

Dionysii Catonis Disticha de Moribus ad filium. Cum notis integris Scaligeri, Barthii, Daumii, scholiis atque animadversionibus selectis Erasmi, Opitii, Wachii et Metaphrasia graeca Planudis et Scaligeri. Quibus accedunt Boxhornii Dissertatio, et Henrici Cannegieteri rescripta Boxhornio de Catone; nec non Joan. Hild. Withofii Dissertationes binæ de Distichorum auctore et vera illorum lectione. Recensuit, suasque adnotationes addidit Otto Arntzenius. Editio altera auctior et emendatior. Amstelaedami, M.D.CC.LIV, 1 vol. in 8o.

Clocius (Hieronymus). Virgilius (P. Maro). Ver

sus Proverbiales aliquot collecti a Hieronymo Clocio. Cremonae 1562. 8°.

Fasellus (Aug.). Latium oder das alte Rom in seinen Sprichwörtern. Eine Sammlung der beliebtesten lateinischen Sprichwörter. Von Aug. Faselius. Weimar 1859.

Meyer (Wilhelm). Eine Sammlung von Sentenzen des Publilius Syrus. Ein Nachtrag zu den

Wnestemann (E. F.). Promptuarium Senten-
tiarum ex veterum scriptorum Romanorum libris
congessit E. F. Wuestemann. Editio altera
emendatior et auctior curavit Mauricius Seyf-
fertus. In usum scholarum. Nordhusae, apud
Ferd. Foerstemann. MDCCCLXIV.

Zell (Karl). Ferienschriften von Karl Zell.
Zweite Sammlung. Ueber die Sprichwörter der
alten Römer. Freiburg im Breisgau, Druck und
Verlag von Friedrich Wagner, 1829.

III. Wörterbücher.

Forcellini (Aeg.). Totius Latinitatis Lexicon consilio et cura Jacobi Fæcciolati opera et studio Aegidii Forcellini alumni Seminarii Patavini lucubratum. Secundum tertiam editionem, cujus curam gessit Josephus Furlanetto alumnus ejusdem seminarii etc. Editio in Germania prima cum privil. Reg. Saxon. IV Vol. fo. Schneebergae Sumptibus et typis C. Schumanni. MDCCCXXXI.

Georges (K. E.). Ausführliches LateinischDeutsches Handwörterbuch etc. ausgearbeitet von Karl Ernst Georges. II Bände. Siebente, fast gänzlich umgearbeitete und sehr vermehrte Auflage. Leipzig, Hahn'sche VerlagsBuchhandlung, 1879.

Gessner (Jo. Matth.). Novus linguae et eruditionis Romanae Thesaurus post Ro. Stephani et aliorum nuper in Anglia eruditissimorum hominum

curas digestus, locupletatus, emendatus etc. a
Jo. Matthia Gessnero, eloquentiae et poesiae
P. P. O. et acad. bibliothec. Lipsiae 1749. II Vol.
Folio.

Klotz (Reinhold) Handwörterbuch der lateinischen
Sprache. In II Bänden. Braunschweig 1853-57.
Scheller's (Immanuel Joh. Gerhard) ausführliches
und möglichst vollständiges lateinisch-deutsches |

Lexicon oder Wörterbuch zum Behufe der Erklärung der Alten und Übung in der lateinischen Sprache in Fünf Bänden. Dritte, von neuem verbesserte und sehr vermehrte Auflage. Leipzig bei Caspar Fritsch, 1804. (Zeichnet sich durch Genauigkeit der Citate aus den römischen Classikern aus.)

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V. Lateiner der späteren Zeiten.

I. Sprichwörter.

a) Deutsche Autoren:

Alan! Proverbia cum exponibilibus sententiis dili-
genter correcta. Impressum Liptzk per Melchior
Lotter, Anno salutis nostrae MDII.
Albertus Stadensis. Troilus Alberti Stadensis, pri-
mum ex uno Guelferbytano codice editus a Th.
Merzdorf. Lipsiae 1875. 8°.

,fecunda ratis, eo quod plena jocis et rusticis in,,strumentis, et sicut navicula dividitur in duabis „suis partibus, prora et puppi, ita et iste libellus, ,,cum sit unus, in medio suscipit sectionem, ut prior ,pars eius vulgaribus stipetur exemplis, altera pro„pter mixturam veteris testamenti et novi aliquid „altius quasi ere fulgidiore videatur obtecta.) Es „enthält in seinem vorderen Theile Sprichwörter, erst einzeilige, dann zwei-, drei- und mehrzeilige; „daran reihen sich kleine Geschichten geistlichen Barlandus (Hadrianus). Nova adagiorum collecta- „und weltlichen Inhalts. Zunächst interessiren uns nea. In veteri Vangionum Vormatia, 1534, 12°. „die Sprichwörter, weil sie unmittelbar aus dem Bartsch (Karl). Sprichwörter des XI. JahrVolksmunde entnommen sind; die Glosse gibt die in der gehunderts von Karl Bartsch. (In: „Ger- häufig die einfachere Form an, mania. Vierteljahrsschrift für deutsche Alter-schraubten Versform weniger klar erscheint. Dathumskunde. Begründet von Franz Pfeiffer.,her ist zu bedauern, dass die Glossierung nicht Herausgegeben von Karl Bartsch. Achtzehnter über Blatt 11 hinausgeht." Karl Bartsch theilt die Jahrgang. Neue Reihe. Sechster Jahrgang. Erstes Heft. Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn. 1873.") Es ist eine Sammlung von 1007 lateinischen Sprichwörtern in Hexametern, über welche Karl Bartsch in einer kurzen Einleitung dazu (S. 310 des Jahrgangs) die folgenden näheren Aufschlüsse gibt:

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Glossen am unteren Rande der Seite mit und fügt
Verweisungen und Bemerkungen gleich bei.

Hier folgte nun eine Anzahl dieser Sprichwörter als Muster derselben:

10

Nilus ut Egyptum perfundit flumine dextro, Sic tua percurrat peto lingua diserta libellum. lintris foeta jocis diversa aplustria portat, cujus prora nitet vario distincta colore. 5 Sic me juvisti velut ardens flamina tectum. Absque suo nihil eventu consistere dicunt. Ad cujus veniat scit cattus lingere barbam. Omne bonum pulcre veniens in fine beatum. Jure canes rumpunt maculantem furfure vultum. It lupus inter oves cum sermo creditur inde. Rana super sedem velotius exit honorem. Sic ubi torret amor mirantur lumina formam. Crebra manus palpat quo membra dolore coquuntur.

Die Handschrift 196 der Kölner Dombibliothek, „ein Pergamentquartband des 11. Jahrhunderts, ent,,hält ein, wie es scheint, noch gänzlich unbekanntes „dichterisches Werk eines Priesters E., Prora et „Puppis genannt, von dem Verfasser einem Bi,,schof Adalbold gewidmet. Diess ist, wie Watten,,bach (Geschichtsquellen 13, 282 f.), dem ich die „Kenntniss und Mittheilung der Handschrift ver„danke, nachweist, Adalbold, seit 1010 Bischof von „Utrecht, 27. November 1025 oder 1026, ein ,,Schüler Notkers, der 972-1008 Bischof von Lüt,,tich war. Der Dichter bezeichnet sich als einen „Mitschüler des Bischofs, und war, wie dieser, in „Lüttich unter Notker gebildet. Er war, wie sich „aus mehreren Beziehungen ergibt, damals, als er ,,sein Gedicht schrieb, Schulmeister in den Arden,,nen. Sein Werk, welches demnach zwischen „1010-25 entstanden ist, theilte er in zwei Bücher, „deren erstem er den Namen Prora, dem zweiten *) Diesen Vers legt der Verfasser der Sprichwörter selbst „den Namen Puppis gab; das zweite Buch beginnt so aus: Puer rusticus domi nutritus in curte est brutus quasi „Blatt 47 und reicht bis zum Schlusse 63*; den pecus, man hât ein heim gezogen kint ze hove dicke für ein Grund der Benennung gibt die unzweifelhaft von

dem Verfasser selbst herrührende Glosse zu Vers 2 „an. (Dieselbe sagt: Incipit iste libellus cui nomen

15

Tecum migret honor solus quocumque recedas.
Qui rem dissuadet coram sibi suscitat iram;
Nam quod fastidit perfecte nullus amavit.
Defunti vitali senior bos tergora traxit.
Ante novam moriens procumbit cornipes herbam.
In curte est pecus adveniens nutritus apud rus.*)

rint, Freidank 139, 14. Vgl. Müllenhaff u. Scherer, Denkmäler

S. 324, zu V. 60. Ueber das Wort curte gibt das Dictionnaire

de 11 langue française par E. Littré, Tom. 1, p. 852, bei Besprechung der Etymologie des französischen Wortes cour

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